3. Liga
Zweikämpfe, Zuspiele und Zuschauer: Die Zahlen der Hinrunde
565 Treffer in 190 Partien: Das sind nur zwei Zahlen, die die Hinrunde der 17. Spielzeit in der Historie der 3. Liga geliefert hat. Welcher Klub war besonders zweikampfstark? Welche Teams haben den meisten Ballbesitz oder die beste Passquote? Wer stellte schon jetzt einen neuen Rekord auf? Und wer stand in jeder Spielminute auf dem Feld? DFB.de mit den Statistiken zur ersten Saisonhälfte.
Topteams sehr torgefährlich: Dass Herbstmeister Dynamo Dresden (38 Zähler) und Aufsteiger FC Energie Cottbus (37) bereits mit einem kleinen Polster auf den drittplatzierten 1. FC Saarbrücken (32) ab dem 18. Januar in die Rückserie starten werden, hängt unter anderem mit ihrer starken Torausbeute zusammen. Während die Saarbrücker bislang erst 24 Treffer zu Buche stehen haben, aber auch die wenigsten Gegentore aller Klubs (18) hinnehmen mussten, ist die Ausbeute von Dresden (38) und Cottbus (42) deutlich besser. Einen noch besseren Wert als der FC Energie kann nur der FC Ingolstadt 04 (43) vorweisen. Die "Schanzer" (30 Punkte) halten als Tabellenfünfter Anschluss an die Aufstiegsplätze.
Grönning häufig per Kopf erfolgreich: Bei der Gesamtzahl der Treffer überrascht es nicht, dass der FC Ingolstadt 04 auch den Führenden der Torjägerliste stellt. Sebastian Grönning liegt mit 13 Treffern vor einem Quartett mit Christoph Daferner (Dynamo Dresden), Serhat-Semih Güler (FC Viktoria Köln), Fatih Kaya (SV Wehen Wiesbaden) und Julian Hettwer (Borussia Dortmund U 23), die allesamt bei elf Toren stehen. Der 1,88 Meter große Däne im Trikot der Ingolstädter erzielte dabei fast die Hälfte seiner Treffer per Kopf (sechs). Seine übrigen sieben Tore gelangen Grönning jeweils mit dem rechten Fuß. Für eine andere Besonderheit sorgte Serhat-Semih Güler. Bis zu seinem Doppelpack gegen den SV Sandhausen (2:0) unmittelbar vor der Winterpause hatte der 27-Jährige sämtliche Treffer als Einwechselspieler erzielt und dadurch schon jetzt mit neun Joker-Toren einen neuen Rekord für eine Saison in der dritthöchsten deutschen Spielklasse aufgestellt.
Timmy Thiele der beste Scorer: Wo es erfolgreiche Torschützen gibt, können auch Spieler mit vielen Vorlagen nicht weit sein. Berkan Taz vom SC Verl lieferte bereits sieben Assists. Damit hat er gegenüber Timmy Thiele vom FC Energie Cottbus und Pascal Fallmann vom FC Erzgebirge Aue (jeweils sechs) knapp die Nase vorne. Dahinter folgen Nick Bätzner (SV Wehen Wiesbaden), Tolcay Cigerci (FC Energie Cottbus), Ryan Malone (FC Ingolstadt 04) und Simon Stehle (1. FC Saarbrücken) mit jeweils fünf Torvorlagen. Zählt man die Treffer und Assists zusammen, führt Timmy Thiele (16) die Rangliste an. Er schnürte auch als einziger Spieler in dieser Saison einen Viererpack (beim 4:1 gegen den 1. FC Saarbrücken). In der Scorerwertung folgen Julian Hettwer (Borussia Dortmund U 23), Sebastian Grönning (FC Ingolstadt, jeweils 15) sowie Tolcay Cigerci, Marcel Bär (FC Erzgebirge Aue) und Christoph Daferner (Dynamo Dresden, je 13) auf den nächsten Plätzen.
Pässe und Ballbesitz: SC Verl klar vorne
Alemannia macht aus wenig viel: Oftmals haben nicht nur die Pässe unmittelbar vor den Treffern eine hohe Bedeutung. Am sichersten beim Zuspiel präsentierte sich bislang der SC Verl, bei dem nicht weniger als 83,9 Prozent aller Pässe ihr Ziel fanden. Die von Alexander Ende trainierten Ostwestfalen kommen auch als einziges Team auf eine schon fünfstellige Anzahl an Pässen (10.521) und auch auf die mit Abstand höchste Ballbesitzquote (58,5). Einen ähnlich hohen Anteil von angekommenen Pässen erreichen die U 21 des VfB Stuttgart (83,1 Prozent/Ballbesitz 55,1 Prozent), Spitzenreiter Dynamo Dresden (81/56,4) und der FC Erzgebirge Aue (80,5/50,2). Zum Vergleich: Am anderen Ende der Rangliste liegt Alemannia Aachen mit 5010 Pässen, der niedrigsten Erfolgsquote (67,4 Prozent) und auch dem geringsten Ballbesitzanteil aller Teams (40,9 Prozent). Umso bemerkenswerter, dass der Aufsteiger mit sieben Punkten Vorsprung vor der Gefahrenzone der Liga überwintert.
Rostock oft im Aluminiumpech: Mit ein wenig mehr Genauigkeit oder auch Glück hätte der FC Hansa Rostock noch deutlich mehr als seine 25 Treffer bejubeln können. Insgesamt zwölfmal landete ein Torschuss des Absteigers aus der 2. Bundesliga am Aluminium - so häufig wie sonst bei keinem anderen Klub. Auch Aufsteiger Alemannia Aachen und der FC Erzgebirge Aue (jeweils neun) sowie der SV Waldhof Mannheim (acht) liegen in dieser Statistik weit über dem Ligadurchschnitt (5,65). Die zweite Mannschaft von Hannover 96 (drei), der SV Wehen Wiesbaden (zwei) und der SV Sandhausen (ein) trafen dagegen besonders selten die Torumrandung.
Aue effizient vor dem Tor: Obwohl der FC Erzgebirge Aue auch zu den Teams zählt, die schon recht oft den Pfosten oder die Latte getroffen haben, gehören die "Veilchen" in Sachen Torschüsse zu den effektivsten Teams. Obwohl die Sachsen mit 222 Versuchen den viertniedrigsten Wert aufweisen, konnte der frühere Zweitligist bereits 31 Treffer erzielen. Auch der FC Viktoria Köln (31 Tore aus 219 Torschüssen) und der SV Wehen Wiesbaden (30 Treffer aus 224 Torschüssen) benötigten verhältnismäßig wenig Versuche, um erfolgreich zu sein. Im Schnitt schossen die 20 Drittligisten etwas mehr als 263-mal auf das gegnerische Tor. Die meisten Anläufe unternahmen dabei Dynamo Dresden (367 Versuche/38 Tore) und der FC Energie Cottbus (299/42).
Zwei "Löwen" treffen aus eigener Hälfte
Mannheim nur im Strafraum erfolgreich: Bei etwas mehr als 84 Prozent aller 565 Treffer kam der Torschütze innerhalb des Strafraums zum Abschluss. Somit fielen lediglich 75 Treffer aus der zweiten Reihe oder aus einer noch größeren Distanz. Den Spitzenwert teilen sich hierbei der FC Energie Cottbus und die U 21 des VfB Stuttgart (jeweils sieben), dicht gefolgt vom FC Ingolstadt 04 und SV Sandhausen (je sechs). Als einziges Team hat der SV Waldhof Mannheim noch keinen Treffer von außerhalb des Strafraums erzielt. Aus der womöglich größten Distanz war der TSV 1860 München erfolgreich. Beim 1:0-Auswärtssieg bei Arminia Bielefeld überraschte Thore Jacobsen mit einem Schuss aus der eigenen Hälfte den weit vorne stehenden Bielefelder Torhüter Jonas Kersken. Nur eine Woche später tat es ihm Mitspieler Tunay Deniz in der Partie bei der U 23 von Borussia Dortmund (2:1) gleich.
El-Faouzi häufig in Zweikämpfe verwickelt: Besonders häufig in Zweikämpfe war bislang Soufiane El-Faouzi von Alemannia Aachen verwickelt. Von seinen insgesamt 493 Duellen konnte der Mittelfeldspieler 47,1 Prozent für sich entscheiden. Julian Kügel von der SpVgg Unterhaching (450), Boris Tashchy vom FC Erzgebirge Aue (417) und Dave Gnaase vom VfL Osnabrück (401) haben ebenfalls mehr als 400 Zweikämpfe bestritten. Das Trio konnte sich ebenfalls in weniger als der Hälfte durchsetzen. Der erste Spieler mit einer positiven Bilanz von 52,9 Prozent (bei insgesamt 397 Zweikämpfen) ist Lukas Fröde vom FC Ingolstadt 04. Die Erfahrung, dass selbst die beste Zweikampfquote der Liga kein Erfolgsgarant ist, muss Rot-Weiss Essen (52,4) machen. RWE belegt derzeit in der Tabelle mit Rang 18 einen Abstiegsplatz. Indiz für die extreme Ausgeglichenheit der Liga: Sämtliche Zweikampfquoten liegen zwischen 48,4 (FC Energie Cottbus) und eben 52,4. Am häufigsten nur durch ein Foul zu stoppen war Yari Otto vom SC Verl (47-mal). Dahinter folgt Fabian Greilinger vom SV Wehen Wiesbaden (43).
Sechs Torhüter verpassen keine Minute
Acht Dauerbrenner: Insgesamt acht Spieler standen im Verlauf der ersten Saisonhälfte zu jeder Zeit auf dem Platz. Mit Elias Bethke (FC Energie Cottbus), Jonas Kersken (Arminia Bielefeld), Phillip Menzel (1. FC Saarbrücken), Philipp Schulze (SC Verl), Tim Schreiber (Dynamo Dresden) und Florian Stritzel (SV Wehen Wiesbaden) sind gleich sechs Torhüter unter den Dauerbrennern zu finden. Jakob Lewald vom SV Sandhausen und Dominik Nothnagel aus der U 21 des VfB Stuttgart sind somit die einzigen Feldspieler, die keine Sekunde verpasst haben. Nimmt man noch die Nachspielzeit der jeweiligen Partien mit hinzu, haben Menzel (1864,7), Bethke (1856,9), Nothnagel (1851,9) und Lewald (1851,1) die meisten Spielminuten absolviert. Bethke, Schulze, Schreiber und Seimen sind dabei auch noch für eine deutsche U-Nationalmannschaft spielberechtigt. Die ersten Feldspieler, auf die das zutrifft, sind Fabio Gruber (1644,2) vom SC Verl, Aachens Soufiane El-Faouzi (1639,7) und Franz Roggow (1621,1) aus der U 23 von Borussia Dortmund.
Seimen oft gefordert: Von den Torhütern hat Dennis Seimen aus der U 21 des VfB Stuttgart besonders "arbeitsreiche" Partien erlebt. Der zweimalige deutsche U 20-Nationalspieler hat nicht weniger als 80 gegnerische Schüsse abgewehrt. Ähnlich häufig mussten auch Elias Bethke (FC Energie Cottbus/78 Paraden) und Florian Stritzel (SV Wehen Wiesbaden/77) eingreifen. Zu U 19-Nationaltorhüter Konstantin Heide (SpVgg Unterhaching/71) besteht bereits eine kleine Lücke. Über die meisten Spiele ohne Gegentor durften sich bisher Phillip Menzel (1. FC Saarbrücken, sieben), Elias Bethke (FC Energie Cottbus), Jonas Kersken (Arminia Bielefeld) und Tim Schreiber (Dynamo Dresden, jeweils sechs Spiele) freuen.
Erneuter Zuschauerrekord ist realistisch
Aachen stellt Saisonbestwert auf: Die Partie zwischen den beiden ehemaligen Bundesligisten Alemannia Aachen und TSV 1860 München (1:1) vom 15. Spieltag sorgte für den bisherigen Saisonbestwert: Die 31.579 Fans auf dem Tivoli reichten sogar zum Sprung in die "Top Ten" der meistbesuchten Partien in der Geschichte der dritthöchsten Spielklasse. Auch insgesamt war die 15. Runde mit einem Schnitt von 12.724 Zuschauer*innen in den zehn Stadien gut besucht. Unübertroffen ist allerdings der 2. Spieltag, als insgesamt 134.170 Fans den Weg in die zehn Stadien der Drittligisten fanden. Die alte Bestmarke von 122.570 Zuschauern, die am 38. und letzten Spieltag der Spielzeit 2015/2016 aufgestellt worden war, wurde inzwischen auch noch von der zehnten Runde (131.749), vom 12. (129.210), vom 15. (127.235) und unmittelbar vor der Winterpause auch vom 19. Spieltag (124.461) übertroffen.
Dynamo führt auch bei Fanzuspruch: Mit einem Gesamtschnitt von aktuell 11.167 Fans pro Begegnung hat die 3. Liga erneut Kurs auf eine historische Bestmarke genommen. Erst in der abgelaufenen Saison 2023/2024 war mit durchschnittlich 9707 Zuschauer*innen pro Spiel ein neuer Drittligarekord aufgestellt worden. Dieser könnte jetzt schon wieder deutlich übertroffen werden. Von den 20 Drittligisten können sich bislang Dynamo Dresden (29.093) und Alemannia Aachen (23.977) über den größten Zuspruch freuen.
Kategorien: 3. Liga
Autor: mspw
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