U 19-Frauen

Urbansky: "Die Mädels investieren sehr viel"

05.12.2024
U 19-Trainer Michael Urbansky (l.): "Die Mischung aus Organisation und Freiheit macht es aus" Foto: Getty Images

Einen Durchmarsch in die nächste EM-Qualifikationsrunde hat die U 19-Frauen-Nationalmannschaft hingelegt. Mit drei deutlichen Siegen gegen den Kosovo (5:0)Griechenland (3:0) und Dänemark (5:1) zog die DFB-Auswahl souverän in die UEFA Eliterunde ein - die entscheidende Qualifikationsrunde für die Europameisterschaft, die vom 15. bis 27. Juni 2025 in Polen stattfinden wird. Im DFB.de-Interview spricht U 19-Cheftrainer Michael Urbansky über die Stärken seiner Mannschaft und seine Gedanken zur Auslosung der Eliterunde.

DFB.de: Michael Urbansky, sehr souverän sind Sie mit Ihrer Mannschaft in die zweite EM-Qualifikationsrunde eingezogen. Wie stolz sind Sie auf Ihr Team?

Michael Urbansky: Wenn man die Ergebnisse sieht, kann man ja nur stolz sein. Aber die Kunst ist es, die Dinge auch ergebnisunabhängig zu bewerten, und ich bin insbesondere auf den Entwicklungsprozess, den wir in Duisburg gemeinsam durchlaufen haben, sehr stolz. Im Vorfeld hatten wir nicht viel Zeit - wir hatten nur eine Maßnahme in Portugal und jetzt direkt die Quali. Und da kann ich nur zufrieden sein, wie die Mannschaft sich in dieser kurzen Zeit entwickelt hat und wie sie bei der Quali aufgetreten ist.

DFB.de: 5:0, 3:0, 5:1 - die Spiele gegen Kosovo, Griechenland und Dänemark waren sicherh nicht so einfach, wie die Ergebnisse es erscheinen lassen, oder?

Urbansky: Nein. Gerade bei den ersten beiden Spielen hatten wir die Herausforderung, dass wir gegen Mannschaften gespielt haben, die sich auf die Defensive fokussieren, die tief stehen und mit allen Mitteln versucht haben, uns weh zu tun. Wir wussten, was auf uns zukommt, und hatten uns dementsprechend auch einen Plan zurechtgelegt. Der Plan ist in großen Teilen auch aufgegangen. In einer Qualifikationsrunde steht man natürlich auch sehr unter Druck, was es auch nicht einfacher macht, weil man gewinnen und dazu auch ein Auge aufs Torverhältnis haben muss. Also einfach war es nicht.

DFB.de: Was macht Ihre Mannschaft besonders stark?

Urbansky: Das Team besteht aus vielen unterschiedlichen Typen. Es gibt viele Spielerinnen, die sehr strukturiert sind, aber es gibt auch ein paar Freigeister - und diese Mischung aus Organisation und Freiheit macht es aus. Dadurch sind wir sehr variabel. Wir haben viele Spielerinnen, die intuitiv gute Entscheidungen treffen. Dazu haben wir eine hohe Laufleistung an den Tag gelegt. Die Mädels investieren sehr viel, ganz besonders auch im Spiel ohne Ball. Sie machen viele Laufwege, um Räume freizuziehen und in der Tiefe zu attackieren. Dazu sind wir in der Offensive sehr variabel aufgestellt, wir haben viel Tempo im Spiel, viel Tiefgang. Wir arbeiten mutig nach vorne. All das zeichnet unser Team aus, und darauf bin ich sehr stolz.

DFB.de: Am Freitag findet die Auslosung der zweiten EM-Qualifikationsrunde statt. Haben Sie Wünsche?

Urbansky: Wünsche habe ich eigentlich nicht, weil ich die Auslosung sowieso nicht beeinflussen kann. Deswegen mache ich mir darüber auch wenig Gedanken. Es wäre schön, gegen einen Gegner zu spielen, gegen den wir noch nicht gespielt haben. Das ist immer toll, wenn uns ein anderer Gegner gegenübersteht - das macht auch Länderspiele aus. Aber wir nehmen es aber, wie es kommt und jede Herausforderung an.

DFB.de: Die Vorfreude auf die zweite Qualirunde ist aber bereits jetzt schon spürbar, oder?

Urbansky: Ja, natürlich! Es war unser Ziel, die bestmöglichen Voraussetzungen zu schaffen für die nächste Qualirunde. Wir freuen uns grundsätzlich auf jedes Spiel, weil jedes Länderspiel etwas Besonderes ist. Und wenn es dann auch noch Spiele in einer Eliterunde sind, bei denen es um etwas Großes geht, dann ist die Spannung höher.

DFB.de: Auf wie vielen Wunschzetteln der Spielerinnen, des Trainer*innen-Teams und des Staffs steht jetzt wohl das Ticket für die EM?

Urbansky: Ich denke: auf allen. Wer einmal bei einem Turnier dabei war oder mitgespielt hat, weiß, dass das etwas sehr Besonderes ist. Das trifft sowohl auf die Spielerinnen als auch auf die Trainer*innen und das Betreuerteam zu. Dort haben sie die Möglichkeit zu wachsen. Wir sind uns aber auch bewusst, dass das nur Schritt für Schritt geht. Wir verlieren natürlich das Ziel nicht aus dem Auge, aber der Fokus richtet sich erst einmal auf die nächste Maßnahme und auf das erste Spiel der Qualirunde.

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