Google Pixel Frauen-Bundesliga

Nach 44 Spielen: Bayern-Serie reißt bei 0:2 in Wolfsburg

12.10.2024
Heimsieg: Der VfL Wolfsburg schlägt den FC Bayern im Topspiel Foto: Getty Images

Die beeindruckenden Serien des Deutschen Meisters FC Bayern München in der Google Pixel Frauen-Bundesliga sind gerissen. Nach saisonübergreifend 17 Siegen nacheinander und 44 Meisterschaftsspielen in Folge ohne Niederlage musste sich der Titelverteidiger am 6. Spieltag im Spitzenspiel beim DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg 0:2 (0:1) geschlagen geben. Auch am 23. Oktober 2022, also vor fast genau zwei Jahren, hatten die Münchnerinnen zuletzt ebenfalls in Wolfsburg verloren (1:2).

Vor 17.152 Zuschauer*innen in der großen Volkswagen Arena brachte Vivien Endemann (5.) die "Wölfinnen" bereits früh auf Kurs. Die eingewechselte Ex-Münchnerin Lineth Beerensteyn (67.) machte einen Tag nach ihrem 28. Geburtstag den vierten Erfolg aus den vergangenen fünf Begegnungen perfekt. Damit rückte der VfL wieder bis auf zwei Punkte an den Tabellenführer heran.

Alex Popp: "Extrem konzentriert und diszipliniert"

"Wenn so viel Qualität auf dem Platz steht, dann entscheiden Nuancen", sagte VfL-Kapitänin Alexandra Popp im ARD-Interview. "Wir waren über die gesamte Spielzeit extrem konzentriert und diszipliniert gegen den Ball, standen mit einer Fünferkette in der Abwehr auch ein wenig tiefer als sonst. Die Bayern hatten kaum Ideen, wie sie Räume finden und Torchancen kreieren sollten. Wir haben das sehr gut gemacht, deshalb ein riesiges Kompliment an die gesamte Mannschaft. Der FC Bayern ist weiterhin der Favorit auf die Meisterschaft. Wir wissen, dass wir nicht optimal gestartet sind, haben jetzt aber unsere Qualität gezeigt und können weiterhin etwas Großes erreichen. Ich hoffe, dass wir diesen Schwung, das Selbstbewusstsein und die Galligkeit auch in die nächsten Wochen und Spiele mitnehmen können."

Wolfsburgs Torschützin Vivien Endemann betonte gegenüber MagentaSport: "Wir sind sehr glücklich über die drei Punkte, das war auch sehr wichtig. Bei meinem Tor habe ich nicht groß nachgedacht. Nach dem Rückpass war ich ziemlich alleine und habe daher einfach abgezogen. Mit uns ist im Rennen um die Meisterschaft weiterhin zu rechnen. Wir sind mit dem nötigen Selbstbewusstsein in das Spiel gegangen. Alles, was wir uns vorgenommen hatten, ist aufgegangen. So kann es weitergehen."

Klara Bühl: "Waren diesmal nicht effektiv genug"

FCB-Offensivspieler Klara Bühl erklärte in der ARD: "Wir hatten uns das Spiel und das Ergebnis natürlich anders vorgestellt. Unsere Performance war eigentlich in Ordnung. Wir hatten unsere Chancen, waren aber diesmal nicht effektiv genug. Das werden wir aufarbeiten und danach unseren Fokus wieder auf die Champions League richten."

Im Gespräch mit MagentaSport meinte Münchens Mittelstürmerin Lea Schüller: "Natürlich war der frühe Rückstand und die Verletzung von Jovana Damnjanovic erst einmal ein Schock für uns. Ich denke aber, dass wir danach gut ins Spiel gefunden haben. Wir hatten genug Chancen, haben die Tore aber nicht gemacht."

Trainer Alexander Straus stellte klar: "Auch wenn unsere Serie endete, bin ich extrem stolz auf meine Mannschaft. Wolfsburg hat zwei Tore erzielt und wir nicht, so einfach ist es. Ich denke, dass wir in vielen Statistiken die bessere Mannschaft waren. Aber der Ball wollte einfach nicht reingehen. Aber wir sind immer noch in einer guten Position in der Liga und ich bin überzeugt davon, dass wir schnell zurückschlagen werden."

Topspiel zum Abschluss der Englischen Woche

Für beide Teams endete mit dem Spitzenspiel eine Englische Woche. Tommy Stroot, Trainer des VfL Wolfsburg, veränderte seine Startelf gegenüber dem 0:1 in der UEFA Women’s Champions League bei der AS Roma auf drei Positionen. Mit Kathrin Hendrich, Vivien Endemann und Sarai Linder spielte ein Trio aus der deutschen Nationalmannschaft wieder von Beginn an. Dafür blieben Lineth Beerensteyn, Rebecka Blomqvist und Sveindis Jonsdottir zunächst draußen.

Bayern Münchens Trainer Alexander Straus entschied sich nach dem 5:2 gegen den FC Arsenal für zwei Veränderungen. Auch beim Deutschen Meister rückte mit Lea Schüller eine deutsche Nationalspielerin wieder in die Startelf. Dafür nahm ihre DFB-Kollegin Sydney Lohmann auf der Bank Platz. Außerdem wurde Carolin Simon von Linda Sembrant ersetzt.

Vivien Endemann trifft zur frühen Führung

Der VfL Wolfsburg und der FC Bayern München legten vom Anpfiff weg ein hohes Tempo an den Tag. Und es dauerte auch nicht lange bis zum ersten Treffer. Der ehemaligen Wolfsburgerin Jovana Damnjanovic unterlief ein Fehlpass in den Lauf von Vivien Endemann. Die 23-jährige Nationalspielerin lief noch einige Schritte und traf - noch leicht von Linda Sembrant abgefälscht - in den rechten oberen Winkel. Nur kurz darauf musste VfL-Torhüterin Merle Frohms bei einer Flanke von Klara Bühl erstmals eingreifen.

Die Münchnerinnen waren weiterhin um eine schnelle Antwort auf den Rückstand bemüht. Kathrin Hendrich lenkte einen Schuss von Klara Bühl noch am Tor vorbei. Außerdem konnte Marina Hegering Bayerns Pernille Harder noch im letzten Moment am Abschluss hindern. Kurz darauf war der Deutsche Meister zu einem ersten Wechsel gezwungen. Jovana Damnjanovic musste nach einem Zusammenprall mit Marina Hegering mit einer Trage vom Feld gebracht werden. Für sie kam Linda Dallmann in die Partie.

Die Wolfsburger Defensive agierte weiterhin sehr aufmerksam und ließ kaum Lücken zu. Erneut konnte die ehemalige VfL-Torjägerin Pernille Harder entscheidend am Torschuss gehindert werden - diesmal von Lena Lattwein. Wenige Minuten später kam die Dänin nach einem von Lea Schüller verlängerten Steilpass zum Abschluss. Der Schuss von Pernille Harder, zuletzt gegen Arsenal dreimalige Torschützin, verfehlte aber sein Ziel. Die beste Möglichkeit zum Ausgleich ergab sich für die Münchnerinnen kurz vor der Pause. Nach einer Ecke von Giulia Gwinn scheiterte Lea Schüller aber an VfL-Torhüterin Merle Frohms.

Lineth Beerensteyn gegen Ex-Klub erfolgreich

Der zweite Durchgang begann zunächst ohne personelle Wechsel, ehe bei Bayern München nach wenigen Minuten doch Tuva Hansen von Carolin Simon ersetzt wurde. Die Einwechselspielerin kam auch direkt zu ihrer ersten Aktion. Eine Freistoßflanke der Linksverteidigerin wurde zunächst abgeblockt. Aus der zweiten Reihe verzog die englische FCB-Mittelfeldspielerin Georgia Stanway.

Auch in der zweiten Halbzeit agierten die Wolfsburgerinnen äußerst aufmerksam und ließen gegen den Deutschen Meister kaum Chancen zu. Stattdessen sorgte der VfL selbst für neuen Offensivschwung. Zunächst köpfte die für Jule Brand eingewechselte Lineth Beerensteyn am Tor vorbei. Kurz darauf traf die frühere Münchnerin aber gegen ihren Ex-Klub. Einen Eckball von Lynn Wilms bekam die Defensive des FC Bayern nicht entscheidend geklärt. Lineth Beerensteyn (67.), die gemeinsam mit Wilms für die niederländische Nationalmannschaft spielt, reagierte am schnellsten und baute die Wolfsburger Führung aus.

Janina Minge lenkt Harder-Schuss an die Latte

Und die Gastgeberinnen blieben am Drücker: Einen Kopfballaufsetzer von Alexandra Popp lenkte FCB-Torfrau Maria-Luisa Grohs noch über die Latte. Bei der anschließenden Ecke musste Grohs bei einem Kopfball von Marina Hegering erneut eingreifen. Bayern-Trainer Alexander Straus versuchte es zu Beginn der Schlussphase noch einmal mit einem Dreifachwechsel. Lea Schüller, Klara Bühl und Sarah Zadrazil wurden von Sydney Lohmann, Alara Sehitler und Samantha Kerr ersetzt.

Die nächste Chance gehörte aber erneut dem VfL: Die ebenfalls eingewechselte Sveindís Jónsdóttir lief nach einem Steilpass von Lena Lattwein frei auf das Gästetor zu, schoss aber links am Tor vorbei. Auf der Gegenseite hätte es durch einen Anschlusstreffer noch einmal spannend werden können. Den Schuss von Pernille Harder lenkte die zurückeilende Janina Minge aber noch an die Latte. Es blieb somit beim 2:0 der Wolfsburgerinnen.

Kategorien: Google Pixel Frauen-Bundesliga

Autor: mspw