Futsal
Loosveld: "Wir können noch deutlich mehr"
Die deutsche Futsal-Nationalmannschaft ist mit drei Punkten aus zwei Spielen in die Qualifikation zur Europameisterschaft 2026 in Lettland und Litauen gestartet. Im DFB.de-Interview ordnet Cheftrainer Marcel Loosveld das 0:6 in Rumänien und den 2:1-Heimsieg gegen Zypern in Trier ein und blickt auf die kommenden Aufgaben in 2025 voraus.
DFB.de: Den Start in die EM-Qualifikation hatten Sie sich sicherlich anders erhofft. Wie ist die Mannschaft mit dem 0:6 gegen Rumänien umgegangen?
Marcel Loosveld: Wir sind gegen Rumänien leider unter unseren Möglichkeiten geblieben. Die Rumänen sind eine starke Mannschaft, daher waren wir weniger enttäuscht über die Niederlage an sich, sondern vor allem über die Art und Weise, wie wir dieses Spiel verloren haben. Das haben wir analysiert, die Partie dann auch schnell abgehakt und uns auf das Heimspiel gegen Zypern fokussiert.
DFB.de: Nach der Niederlage zum Auftakt war der Druck im Spiel gegen Zypern groß, die ersten Punkte zu holen. Wie haben Sie das Heimspiel erlebt?
Loosveld: Wir haben gegen Zypern eine starke erste Halbzeit gespielt, die Partie kontrolliert und kaum gegnerische Chancen zugelassen. Leider haben wir es aber nicht geschafft, unsere zahlreichen Chancen auch in Tore umzumünzen – die Gelegenheiten war definitiv da, um nach zehn Minuten schon 3:0 zu führen.
DFB.de: Kurz nach der Halbzeitpause gelang Zypern nach der zwischenzeitlichen 1:0-Führung für Ihr Team der Treffer zum 1:1.
Loosveld: Dass man auch mal ein Gegentor kassiert, ist auf diesem Niveau völlig normal. Mit dem Gegentor sind unsere Spieler gut umgegangen und haben die Partie sachlich zu Ende gespielt und die drei Punkte geholt. Natürlich hätten wir uns einen höheren Sieg gewünscht und hatten auch die Möglichkeiten dazu, letztendlich zählt aber nur, dass wir die drei Punkte geholt haben. Daher sind wir auch mit diesem knappen 2:1-Sieg zufrieden. 2023 beispielsweise war für uns ein sehr erfolgreiches Jahr, daher ist es auch ein Stück weit normal, dass es auch Phasen gibt, in denen die Leistungen etwas schwanken – das haben wir in diesem Jahr nun an der ein oder anderen Stelle gemerkt.
DFB.de: Wenn wir den Blick auf 2025 richten: Am 31. Januar geht es in Göppingen gegen den dritten Gruppengegner, die Ukraine, gefolgt vom zweiten Aufeinandertreffen, das am 4. Februar in der Republik Moldau ausgetragen wird. Worauf muss sich Ihre Mannschaft bei diesem Gegner einstellen?
Loosveld: Die Ukraine hat im September die Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft gewonnen. Sie sind eines der besten Teams der Welt und haben in den vergangenen Monaten untermauert, dass sie zurecht in diesen elitären Kreis gehören. Die Ukrainer agieren sowohl physisch als auch taktisch auf allerhöchstem Niveau – eine sehr komplette Mannschaft, die so gut wie keine Schwächen hat. Fakt ist, dass wir aus diesen beiden Spielen gegen die Ukraine Punkte mitnehmen müssen, um in den Rückspielen gegen Rumänien und Zypern im April die Chance auf die EM-Qualifikation noch in der eigenen Hand zu haben.
DFB.de: Was macht Ihnen Mut, gegen einen solch starken Gegner wie die Ukraine Punkte einzufahren?
Loosveld: Meine Mannschaft. Denn aus den vergangenen Jahren weiß ich, was die Jungs im Stande sind zu leisten. Wir können noch deutlich mehr als wir es bislang in der EM-Qualifikation gezeigt haben. Vor zwei Jahren sind wir auch alles andere als optimal in die WM-Qualifikation gestartet, das hat uns aber umso mehr zusammengeschweißt, sodass wir in der Folge erstmals den Einzug in die Eliterunde und den Sprung unter die Top 20 Europas geschafft haben. Im Februar dieses Jahres haben wir zudem schon gezeigt, dass wir auch mit den weltbesten Teams mithalten können.
DFB.de: Sie meinen den 3:2-Sieg gegen den zweimaligen Welt- und siebenmaligen Europameister Spanien?
Loosveld: Genau, hier ist es uns gelungen mit einer super Defensivleistung als Basis für eine kleine Sensation zu sorgen. Natürlich ist es auf diesem Niveau eine Herausforderung über die gesamte Spielzeit mitzuhalten. Das werden wir jedoch brauchen, um gegen die Ukraine zwei gute Spiele zu machen. Ich hoffe, dass unsere Spieler die Weihnachtszeit nun gut nutzen können, um zu regenerieren und auch mal den Kopf freizubekommen. Dann müssen wir im Januar den Schalter wieder umlegen und uns komplett auf die anstehenden Spiele gegen die Ukraine fokussieren. Das wird eine große Aufgabe, dafür muss jeder Spieler topfit sein und an sein Leistungsmaximum gehen. Nur gemeinsam als Team können wir unsere Ziele erreichen.
DFB.de: Das Heimspiel gegen die Ukraine findet am 31. Januar in Göppingen statt. Für die Partie sind nur noch Resttickets verfügbar, es wäre das siebte ausverkaufte Heimspiel in Folge. Was bedeutet Ihnen und der Mannschaft diese anhaltend gute Unterstützung der Fans und was verbinden Sie auch mit dem Spielort Göppingen?
Loosveld: In Göppingen spielen wir im Januar zum insgesamt dritten Mal und haben dort bereits zwei Siege eingefahren, die für unseren gemeinsamen Weg sehr wichtig waren. Daher freuen wir uns sehr auf die Rückkehr in die EWS-Arena und wissen, dass wir auch gegen die Ukraine wieder voll auf die Unterstützung der Fans vor Ort zählen können. Heim-Länderspiele sind für uns alle immer besondere Highlights. Ich denke, dass wir hierbei als DFB immer für optimale Rahmenbedingungen und eine großartige Kulisse sorgen, womit wir uns auch im internationalen Vergleich definitiv nicht zu verstecken brauchen. Diese Events werden aber immer von der Unterstützung der Fans getragen, was unsere Spieler auf dem Feld zusätzlich beflügelt, auch die letzten Prozente herauszuholen uns ans Limit zu gehen. Nichts anderes erwarte ich von meinen Spielern in den zwei Partien gegen die Ukraine. Wenn es uns gelingt, das umzusetzen, können wir auch gegen diesen Gegner gute Ergebnisse erzielen und unseren gemeinsamen Traum von der ersten EM-Teilnahme am Leben erhalten.
Kategorien: Futsal
Autor: hr
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