Google Pixel Frauen-Bundesliga
Hoffenheims Jubilarin Dongus: "Marke von 250 Spielen angreifen"

Fabienne Dongus, Kapitänin der TSG Hoffenheim, bestritt beim 7:0-Auswärtserfolg in Potsdam ihr 200. Spiel für die Kraichgauerinnen in der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Maximal vier Begegnungen werden noch hinzukommen, da ihr Abschied schon feststeht. Im DFB.de-Interview spricht die 30 Jahre alte Mittelfeldspielerin mit Mitarbeiter Ralf Debat über ihre Karriere und den Wechsel zum VfB Stuttgart.
DFB.de: In Potsdam standen Sie zum 200. Mal in einem Bundesligaspiel für die TSG Hoffenheim auf dem Platz. Kann man sich ein viel besseres Jubiläum vorstellen, Frau Dongus?
Fabienne Dongus: Das ist schwierig. (lacht) Die gesamte Auswärtsfahrt war schon besonders für mich. Unser Trainer Theodoros Dedes hatte mich auch gefragt, ob ich vor dem Spiel die Ansprache an das Team halten möchte. Dass wir dann auch noch deutlich gewinnen konnten, hat den Tag perfekt gemacht. Alle Mitspielerinnen haben sich sehr für mich gefreut. Das war schon ein Gänsehautmoment.
DFB.de: Sie sind mit dieser Marke auch schon seit einiger Zeit Rekordspielerin der TSG. Was bedeutet Ihnen diese Zahl?
Dongus: Dass ich die meisten Partien für den Verein bestritten habe, ist mir persönlich jetzt nicht so wichtig. Es zeigt aber eine gewisse Wertschätzung über einen langen Zeitraum. Darauf darf man schon ein wenig stolz und vor allem dankbar sein.
DFB.de: Wenn Sie zurückblicken: Welches Spiel fällt Ihnen spontan als besonderer Höhepunkt ein?
Dongus: Gleich in meiner Anfangszeit haben wir bei Bayern München 1:0 gewonnen und danach den Klassenverbleib gefeiert. Das war schon sehr besonders. Herausragend war auch die Saison 2020/2021, in der wir uns für die Champions League qualifizieren konnten.
DFB.de: Gibt es auch eine Partie, die Sie gerne aus der Liste streichen würden?
Dongus: Ja, tatsächlich. Am 20. Spieltag der folgenden Saison 2021/2022 habe ich bei einer 1:0-Führung gegen Turbine Potsdam kurz vor der Pause die Rote Karte gesehen. In Unterzahl ging das Spiel noch 1:2 verloren. Ohne den Platzverweis hätten wir nicht nur gute Chancen gehabt, die Partie zu gewinnen, sondern auch erneut die Königsklasse zu erreichen. Deshalb tat das schon sehr weh.
DFB.de: Nach einer eher enttäuschenden Hinserie läuft es für die TSG seit der Winterpause deutlich besser. Wie fällt Ihre Zwischenbilanz aus?
Dongus: Wir hatten in den beiden zurückliegenden Jahren einige Veränderungen. Auch zu Beginn dieser Saison kamen viele neue Spielerinnen und ein neues Trainerteam. Dadurch mussten wir uns erst finden. In einigen Partien waren die Leistungen auch besser als die Ergebnisse. Daher war ich mir auch immer sicher, dass wir die Kurve bekommen werden.
DFB.de: Was sind die wichtigsten Gründe für den Aufschwung?
Dongus: Man konnte im Training immer sehen, dass wir über viel Qualität im Kader verfügen. Deshalb haben wir auch fest an uns geglaubt. Sehr positiv war die Englische Woche im Februar, als wir im DFB-Pokal gegen den Titelverteidiger VfL Wolfsburg und in der Liga gegen Bayer 04 Leverkusen gewonnen haben. Das hat uns viel Auftrieb gegeben.
DFB.de: Im Pokalhalbfinale reichte allerdings eine frühe 2:0-Führung beim FC Bayern München nicht zum Weiterkommen. Wie sehr schmerzt das?
Dongus: Kurz vor meinem Abschied ein Pokalendspiel zu bestreiten, wäre natürlich die Krönung meiner Zeit bei der TSG gewesen. Wir waren sehr nah dran, in München die Sensation zu schaffen. Deshalb tat es sehr weh, so knapp 2:3 zu verlieren. Da wäre mir ein 0:4 fast lieber gewesen.
DFB.de: Als einziges Team in der Liga hat Hoffenheim noch kein einziges Unentschieden auf dem Konto. Zehn Siegen stehen acht Niederlagen gegenüber. Zufall?
Dongus: Um ehrlich zu sein, war mir das gar nicht bewusst. System steckt auf jeden Fall nicht dahinter. Vielleicht kommt ja im Endspurt noch das eine oder andere Remis dazu.
DFB.de: Aktuell steht Rang sechs zu Buche. Worum geht es jetzt noch in den verbleibenden vier Ligaspielen?
Dongus: Wir wollen den Flow mitnehmen und so viele Punkte wie möglich holen. Wenn wir dann noch einen Platz nach oben klettern können, wäre das natürlich auch schön.
DFB.de: Im Kampf um die internationalen Plätze könnte die TSG mit den Partien in Wolfsburg und Frankfurt durchaus noch das Zünglein an der Waage sein!
Dongus: Das stimmt. Auch wenn wir leider selbst nicht mehr in das Rennen eingreifen können, nehmen wir uns auf jeden Fall vor, möglichst beide Spiele zu gewinnen.
DFB.de: Vor einigen Wochen hatten Sie in einem sehr emotionalen Statement Ihren Abschied zum Saisonende bekanntgegeben. Haben Sie schon eine Vorstellung davon, wie es für Sie nach dem letzten Saisonspiel gegen den FC Carl Zeiss Jena sein wird?
Dongus: Es wird auf jeden Fall ebenfalls sehr emotional. Nach und nach wird mir bewusst, dass ich mich von vielen Menschen verabschieden muss, die mich zum Teil über viele Jahre begleitet haben und die ich auch ins Herz geschlossen habe. Ich werde versuchen, die letzten Wochen so gut wie möglich zu genießen.
DFB.de: Was hat den Ausschlag für den bevorstehenden Wechsel zum VfB Stuttgart gegeben, der aktuell die Tabelle in der Regionalliga Süd anführt?
Dongus: Da kamen einige Faktoren zusammen. Als gebürtige Böblingerin ist der VfB mein Heimatverein. Schon damals zu Sindelfinger Zeiten hätte ich mir gewünscht, dass der Verein auch Frauenfußball anbietet. Von daher freue ich mich auf die Chance, künftig das VfB-Trikot tragen zu dürfen. Dabei hoffe ich natürlich auch wieder auf mehr Spielzeit.
DFB.de: Schon einige erfahrene Ex-Nationalspielerinnen wie Mandy Islacker, Leonie Maier oder Maximiliane Rall sind für den VfB am Ball. Was hat Sie überzeugt?
Dongus: Ich finde den Weg, den der VfB eingeschlagen hat, super interessant. Der Verein möchte auf Dauer auch mit den Frauen erstklassig werden. Es reizt mich deshalb sehr, dort etwas aufzubauen.
DFB.de: Welche Rolle spielt die Familienzusammenführung mit Ihrer Zwillingsschwester Tamar, die aktuell noch für Grasshoppers Zürich in der Schweiz am Ball ist?
Dongus: Das war sicherlich auch ein entscheidender Faktor. Wir haben damals zusammen in Sindelfingen angefangen, übrigens auch schon zusammen mit Maxi Rall. Danach haben wir zusammen in Hoffenheim gespielt, bis Tamar 2018 erst nach Italien und dann in die Schweiz gewechselt ist. Für uns schließt sich jetzt der Kreis und ich freue mich schon darauf, dass künftig auf meinem Trikot wieder "F. Dongus" steht.
DFB.de: Wie groß ist die Hoffnung, dass mit dem VfB Stuttgart noch einige Spiele in der Google Pixel Frauen-Bundesliga dazukommen werden?
Dongus: Das wäre natürlich mein großer Wunsch, zumal ich mich noch fit genug fühle. Bis dahin sind aber noch einige Schritte zu gehen. Ich drücke zunächst die Daumen, dass in dieser Saison der Aufstieg gelingt. Und auch in der 2. Frauen-Bundesliga werden auf uns viele Herausforderungen warten. Wehren würde ich mich nicht dagegen, noch einmal Bundesliga zu spielen und vielleicht noch die Marke von 250 Partien anzugreifen. Aber auch wenn das nicht gelingt, werde ich hocherhobenen Hauptes die Liga verlassen.
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Kategorien: Google Pixel Frauen-Bundesliga
Autor: mspw

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