Männer-Nationalmannschaft

DFB-Team schießt sich zum Gruppensieg

16.11.2024
Erster Toschütze gegen Bosnien und Herzegowina: Jamal Musiala Foto: GES

Die deutsche Nationalmannschaft sichert sich nach dem Einzug ins Viertelfinale auch den vorzeitigen Gruppensieg in Gruppe 3 der UEFA Nations League. Das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann setzte sich in Freiburg gegen Bosnien und Herzegowina mit 7:0 (3:0) durch und kann mit 13 Punkten nach fünf Partien nicht mehr von der Tabellenspitze verdrängt werden. Jamal Musiala (2.), Tim Kleindienst (23., 79.), Kai Havertz (37.), Florian Wirtz (50., 56.) und Leroy Sane (66.) sorgten mit ihren Treffern für eine Machtdemonstration.

Im Vergleich zum letzten Länderspiel gegen die Niederlande veränderte Bundestrainer Julian Nagelsmann, auch aufgrund von Verletzungen, seine Startelf auf fünf Positionen, ohne für große Überraschungen zu sorgen: Anstelle von Nico Schlotterbeck, Aleksandar Pavlovic, Angelo Stiller, Serge Gnabry und Jamie Leweling begannen Jonathan Tah, Pascal Groß, Robert Andrich, Jamal Musiala und Kai Havertz. Vor Oliver Baumann, der zum zweiten Mal in Folge das deutsche Tor hütete, bildeten Jonathan Tah und Antonio Rüdiger die Innenverteidigung. Wie gehabt spielten Kapitän Joshua Kimmich und Maximilian Mittelstädt auf den defensiven Außenbahnen. Auf der Doppelsechs agierten Robert Andrich und Pascal Groß als Schaltzentrale. Das Duo aus Jamal Musiala und Florian Wirtz stellte mit Kai Havertz die dribbelstarke Offensivreihe hinter Stoßstürmer Tim Kleindienst.

Musialas Blitzstart und Kleindiensts Tordebüt

Die 28.143 Zuschauer in Freiburg sahen ein von Beginn an drückendes, überlegenes und vor allem hungriges deutsches Team. Nach stringenten Vorstößen in die bosnische Hälfte wurde die deutsche Mannschaft bereits nach 79 Sekunden belohnt. Rüdiger trieb den Ball über rechts nach vorn, ehe er den Ball aus dem Halbfeld scharf flach in die Mitte Richtung Strafraum spielte, wo Kleindienst den Ball festmachte und nach rechts außen auf Kimmich ablegen konnte. Der Kapitän bediente daraufhin Musiala per Flanke, welcher dem bosnischen Schlussmann Vasilj mit einem Kopfball ins rechte Eck keinerlei Chance ließ. Infolgedessen bestimmte die deutsche Mannschaft das Spielgeschehen und gab Bosnien und Herzegowina kaum Luft zum Atmen. Einzelne folgende Nadelstiche in den ersten fünfzehn Minuten über die Flügel versandeten aber spätestens bei der Hereingabe.

Havertz kam in der 17. Minute zum nächsten deutschen Abschluss. Nachdem das DFB-Team sich in der bosnischen Hälfte festgespielt hatte, kam Rüdiger frei zur Flanke und legte den Ball scharf auf den Kopf Havertz', der den Ball jedoch einige Meter links am Tor vorbeilegte. Eine erste Torannäherung Bosnien und Herzegowinas folgte postwendend in der 18. Minute, indem sich der Stuttgarter Ermedin Demirovic über links durchsetzte, hineinzog, doch den Distanzschuss rechts vorbei setzte - vorher war aber bereits auf Abseits entschieden worden. Davon unbeirrt behielt die DFB-Auswahl weiter die Kontrolle. Musiala ließ auf der linken Außenbahn zwei Gegenspieler aussteigen, ehe er den Ball flach in den Fünfmeterraum legte, wo die Gäste den Ball ungewollt an die Sechzehnerkante zu Andrich klärten, der abzog. Kleindienst hielt seinen Fuß in Andrichs Schuss und lenkte den Ball so minimal um den Gegenspieler ins bosnische Tor zum 2:0 (23.) - der erste Länderspieltreffer für Kleindienst. Ohne Verschnaufpause kam es beinahe zum nächsten Treffer. Kimmich und Kleindienst im Doppelpass, ehe Kimmich den Ball auf Havertz flankte. Der Stürmer stieg hoch und köpfte präzise in die linke untere Ecke. Der aufmerksame Vasilj war zur Stelle und lenkte den Ball noch um den Pfosten (25.).

Deutsche Dominanz in Hälfte eins

Die deutsche Mannschaft spielte sich in einen Rausch. So kamen Havertz und Musiala in der 32. und 33. Minute zu gefährlichen Abschlüssen, die jedoch knapp am gegnerischen Gehäuse vorbeirauschten. 71% Ballbesitz nach einer halben gespielten Stunde untermalten die deutsche Dominanz. In der 34. Minute kam Bosnien und Herzegowina zum ersten Abschluss auf das deutsche Tor. Über rechts schloss Omerovic nach Doppelpass ab, doch mit zu wenig Kraft und zu zentral.

In der 37. Minute belohnte sich Havertz für seine engagierte Leistung mit dem Tor zum 3:0. Andrich fing an der Mittellinie einen bosnischen Abstoß ab und leitete umgehend den Angriff ein und schickte Havertz, welcher an der rechten Sechzehnerkante auf den überlaufenden Wirtz abgab. Wirtz zog rein und ließ mit seinem scharfen Pass rüber, zurück auf den wartenden Havertz, den Gegner aussteigen. Havertz musste nur noch einschieben. Die Hausherren kamen bis zur Halbzeit noch zu  Chancen, die jedoch ungekrönt blieben. In der Nachspielzeit konnte sich Baumann doch noch auszeichnen, als der Kieler Gigovic frei vor dem deutschen Tor auftauchte und rechts am Schlussmann vorbeilegen wollte, welcher jedoch mit einer Top-Reaktion den linken Fuß ausfuhr und parierte (45.+1). Das ausverkaufte Europa-Park-Stadion sah einen dominanten sowie spielfreudigen ersten Durchgang der deutschen Mannschaft.

Wirtz' Traumtor per direktem Freistoß

Der Bundestrainer verzichtete zur Halbzeit auf jegliche Wechsel. Ähnlich spielfreudig zur ersten Hälfte ging es nach dem Seitenwechsel weiter. So verwandelte Wirtz einen Freistoß direkt per Flatterball (50.). Von halblinker Position ließ der Leverkusener Offensivspieler den Ball aus 23 Metern halbrechts im Netz einschlagen. In der 57. Minute schickte Andrich den startenden Havertz links in den Strafraum, der aus spitzem Winkel abschloss. Vasilj parierte den Ball direkt vor die Füße von Wirtz, der am rechten Pfosten nur noch einzuschieben hatte. Infolgedessen wechselte Bundestrainer Nagelsmann gleich vier Mal. In der 58. Minute kamen Leroy Sane für Musiala, Serge Gnabry für Wirtz, Julian Brandt für Andrich und Benjamin Henrichs für Mittelstädt.

Auch mit dem neuen Personal spielte das deutsche Team weiter nach vorne. Leroy Sane ließ nach Vorlage von Havertz den Gegner aussteigen und markierte mit dem 6:0 das halbe Dutzend (66.). Dann folgte ein Schreckmoment für das deutsche Team: Nach einer Situation im bosnischen Strafraum lag Kimmich mit Schmerzen am Boden, konnte aber ohne Hilfe das Feld verlassen. Für ihn kam Robin Koch in die Partie (73.). Auch nach fast 80 Minuten und sechs Toren war der deutsche Tordurst noch nicht gestillt. Kleindienst war erneut zur Stelle und erhöhte in der 79. Minute auf 7:0. Anschließend ließ das Team den Ball laufen und sich von den Fans in Freiburg bis zum Schlusspfiff und darüber hinaus feiern.

Kantersieg gegen Bosnien und Herzegowina

Kategorien: Männer-Nationalmannschaft, Fan Club

Autor: dfb