Zwischen Hoffen und Bangen: Hamburg im Nordduell gegen Wolfsburg

Besondere Brisanz verspricht das Nordduell zwischen dem Hamburger SV und dem VfL Wolfsburg. Während der Liga-Dino nach dem 1:2 in Hannover weiter tief im Abstiegskampf steckt, peilen die "Wölfe" Platz vier, der zur Teilnahme an der Qualifikation zur Champions League berechtigt, an. Angesichts des schweren Restprogramms (Augsburg, Bayern, Mainz) sorgt sich der HSV mehr denn je um den Ligaverbleib. Hinzu kommt, dass mit Pierre-Michel Lassoga der Top-Tojäger der Hanseaten droht bis Saisonende auszufallen. Auch für Rafael van der Vaart ist ein Einsatz nach Wadenzerrung wohl zu früh. Hakan Calhanoglu, René Adler und Heiko Westermann werden nach unterschiedlichen Blessuren wohl zur Verfügung stehen.

In Person von Junior Malanda muss auch der Gast auf einen Spieler für den Rest der Spielzeit verzichten. Der Winter-Zugang zog sich im DFB-Pokalhalbfinale gegen den BVB einen Innenband-Teilanriss zu. Nach dem 0:2 und dem damit verbundenem Aus in Dortmund konzentrieren sich die Grün-Weißen nun voll und ganz auf den Liga-Schlussspurt. Trainer Dieter Hecking verkündete unlängst, dass er nächstes Saison in der Champions League dabei sein will. Der Rückstand auf Bayer Leverkusen und somit Rang vier beträgt schließlich nur einen Zähler.

[sid/pk]


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Die 51. Bundesliga-Saison befindet sich auf der Zielgeraden: Vier Runden vor Schluss duellieren sich am Ostersamstag noch zahlreiche Teams mit unterschiedlichen Ambitionen. Borussia Dortmund empfängt Mainz 05 und peilt nach dem DFB-Pokal-Finaleinzug nun auch die Vize-Meisterschaft an. Zu einem Duell im Mittelfeld kommt es zwischen Bremen und Hoffenheim. Zumindest die Norddeutschen sind jedoch noch nicht aller Sorgen ledig. Auch der SC Freiburg ist noch nicht gerettet, während Kontrahent Mönchengladbach Punkte für Europa benötigt. Oben gegen unten heißt es auch in Braunschweig: Schlusslicht Eintracht erwartet den Meister FC Bayern. Außerdem reist das kriselnde Hertha BSC zum FC Augsburg (alle ab 15.30 Uhr, live auf Sky). Das Topspiel steigt am Abend in Hamburg, wo der weiter akut vom Abstieg bedrohte HSV in einem Nordduell auf den VfL Wolfsburg trifft (ab 18.30 Uhr, live auf Sky).

Einen wahren Höhenrausch im Endspurt der Saison erlebt derzeit der BVB. Zwar scheiterte das Team von Trainer Jürgen Klopp im Viertelfinale der Champions League trotz einem 2:0 im Rückspiel an Real Madrid, doch der famosen Aufholjagd zollten selbst die Spanier Respekt. Zudem bezwangen die Ostwestfalen anschließend den FC Bayern eindrucksvoll im Liga-Alltag und buchten kurz darauf mit dem Erfolg gegen Wolfsburg das Ticket fürs DFB-Pokal-Finale. Bevor es in Berlin zur Neuauflage des Duells mit den Bayern kommt, wartet zunächst in der Liga Mainz 05 auf dem Weg Richtung Vize-Meisterschaft. Fünf der vergangenen sechs Partien konnte Dortmund erfolgreich gestalten, kassierte zuhause aber auch schon vier Niederlagen. Positive Nachrichten gibt es vom langzeitverletzten Ilkay Gündogan: Der Nationalspieler verlängerte unter der Woche seinen bis 2015 datierten Vertrag um ein weiteres Jahr.

Klopps Ex-Team aus Mainz reist mit viel Selbstvertrauen in den Signal Iduna Park. Die Rheinhessen meldeten sich nach drei Niederlagen in vier Spielen mit einem deutlichen 3:0 gegen Werder Bremen zurück im Kampf um die internationalen Plätze. Das Team von Trainer Thomas Tuchel belegt derzeit Rang sieben, der aufgrund der Konstellation des DFB-Pokal-Finales zum Erreichen der Europa League genügt. In der Rückrundentabelle rangieren die Rot-Weißen nur drei Zähler hinter den Schwarz-Gelben auf Rang vier. "Unser Ziel ist es, in den letzten vier Spielen so viele Punkte wie möglich zu sammeln und den siebten Platz nicht mehr herzugeben", sagt Youngster Yunus Malli der Allgemeinen Zeitung Mainz. Sein Trainer schickt indes bereits eine Kampfansage an den BVB: "Wer uns kennt, weiß, dass wir immer das Maximale anstreben und uns auch zutrauen, groß zu denken", ist Tuchel optimistisch auch in Dortmund Zählbares einzufahren.

Erneutes Spektakel zwischen Bremen und Hoffenheim?

Zu spüren bekam das zuletzt Werder Bremen. Die Norddeutschen kamen nach zuvor couragierten Auftritten in Mainz heftig unter die Räder. Sechs Punkte beträgt der Vorsprung auf Relegationsrang 16. Besonders vor heimischer Kulisse sammeln die Hanseaten zu wenig Punkte: Vier Heimsiegen werden nur von Nürnberg (3) unterboten. Zudem stellt die Defensive der Bremer mit 58 Gegentoren eine der schwächsten der Liga dar. "Wir müssen uns jetzt aufraffen und gegen Hoffenheim das Beste rausholen. Wir müssen eine Reaktion zeigen. Das sind wir uns und den Fans schuldig", gelobt Zlatko Junuzovic Besserung.

Doch mit 1899 Hoffenheim kommt nicht nur die drittstärkste Offensive der Liga, sondern auch der Fünftplatzierte der Rückrundentabelle ins Weserstadion. Seit fünf Partien ist das Team von Trainer Markus Gisdol inzwischen ungeschlagen. Damit besitzen die Kraichgauer gar noch theoretische Chancen auf die Europa League. Mit 63 Gegentoren kassierte Hoffenheim allerdings noch fünf Treffer mehr als der Kontrahent aus dem Norden und somit ligaweit die meisten. Torhüter Jens Grahl, der den verletzten Koen Casteels vertritt, will nach dem 2:0 gegen Augsburg auch diesmal wieder zu Null spielen. In der Hinrunde boten sich beide Mannschaften ein spektakuläres 4:4.

Gladbachs Xhaka vor Duell in Freiburg: "Maximum herausholen"

Zu den positiven Überraschungen in der Rückrunde gehört auch der SC Freiburg. Die Breisgauer haben mit 18 Punkten schon jetzt vier mehr auf dem Konto als in der kompletten Hinrunde. Dennoch ist der Sport-Club auch angesichts des schweren Restprogramms weiter vom Abstieg bedroht. Nach Mönchengladbach duelliert sich die Elf von Trainer Christian Streich noch mit Wolfsburg, Schalke und Hannover. Doch mit einem Erfolg gegen die "Fohlen" soll zunächst der vierte Heimdreier in Folge gelingen und somit die Weichen für die kommenden Wochen gestellt werden.

Der Kontrahent vom Niederrhein darf dagegen weiter von der Champions League träumen. Doch angesichts der schwachen Auswärtsbilanz der Borussen mit nur vier Siegen aus 14 Partien und noch drei ausstehenden Duellen auf fremden Platz sind die Chancen wohl eher gering. "Wir schauen von Spiel zu Spiel und wollen am Ende das Maximum herausholen. Dann werden wir sehen, wozu es am Ende reicht", sagt Granit Xhaka. Martin Stranzl und Oscar Wendt stehen nach ihren Verletzungen vor dem Comeback.

Mittelfeldduell zwischen Augsburg und Hertha BSC

Wohl nur noch geringe Chancen auf einen internationalen Wettbewerb haben Augsburg und Hertha BSC. Zumindest die Schwaben dürfen bei fünf Punkten Rückstand auf Mainz und somit Platz sieben noch ein wenig von Europa träumen. Zudem haben die Gastgeber anschließend noch zwei weitere Heimspiele. Doch vor heimischer Kulisse gelang den Fuggerstädtern nur ein Sieg aus den letzten fünf Partien (1:0 gegen Bayern am 5. April). Und dennoch: Der FCA gehört zu den Überraschungsteams der Saison.

Ähnlich überraschend verlief die starke Hinrunde der Berliner. Nachdem der Hauptstadtklub nach 17 Partien auf Platz sechs rangierte und somit die Europa League ansteuerte, gelangen den Herthanern in den darauffolgenden 13 Duellen nur noch zwei Siege. Damit rangiert die "Alte Dame" auf dem letzten Platz in der Rückrundentabelle. Grund dafür ist auch die mangelnde Torgefahr vor dem generischen Gehäuse: Adrian Ramos und Co. bilden mit elf Treffern in 2014 ebenfalls den Negativwert der Liga.

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Meister Bayern bei Schlusslicht Braunschweig zu Gast

Zu einem Duell der Gegensätze kommt es in der Partie zwischen Eintracht Braunschweig und dem FC Bayern. Während Schlusslicht Braunschweig weiter nur zwei Punkte hinter dem HSV und Relegationsplatz 16 liegt, steht der FC Bayern bereits seit Wochen als Meister fest. Das 0:2 gegen den direkten Konkurrenten aus Freiburg war jedoch ein herber Rückschlag für die Niedersachsen. "Uns fällt es schwer, noch an den Klassenerhalt zu glauben", bekennt Trainer Torsten Lieberknecht. Zudem fällt Top-Torjäger Domi Kumbela mit einem Muskelfaserriss aus. Immerhin ist die Eintracht seit mittlerweile fünf Partien zuhause ungeschlagen.

Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge strebt der FC Bayern mal wieder nach einem Erfolg in der Liga. Trotz der bereits feststehenden Deutschen Meisterschaft trägt der Rekordmeister Sorge, infolge von Nachlässigkeiten den Rhythmus zu verlieren. "Es war mein Fehler, dass wir nachgelassen haben", gestand Trainer Pep Guardiola der Süddeutschen Zeitung. Doch nach dem Halbfinale im DFB-Pokal gegen Kaiserlautern am Mittwoch und dem bevorstehenden Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid wird er wohl wieder auf Rotation setzen.

Brisantes Nordduell zwischen Hamburg und Wolfsburg

Besondere Brisanz verspricht das Nordduell zwischen dem Hamburger SV und dem VfL Wolfsburg. Während der Liga-Dino nach dem 1:2 in Hannover weiter tief im Abstiegskampf steckt, peilen die "Wölfe" Platz vier, der zur Teilnahme an der Qualifikation zur Champions League berechtigt, an. Angesichts des schweren Restprogramms (Augsburg, Bayern, Mainz) sorgt sich der HSV mehr denn je um den Ligaverbleib. Hinzu kommt, dass mit Pierre-Michel Lassoga der Top-Tojäger der Hanseaten droht bis Saisonende auszufallen. Auch für Rafael van der Vaart ist ein Einsatz nach Wadenzerrung wohl zu früh. Hakan Calhanoglu, René Adler und Heiko Westermann werden nach unterschiedlichen Blessuren wohl zur Verfügung stehen.

In Person von Junior Malanda muss auch der Gast auf einen Spieler für den Rest der Spielzeit verzichten. Der Winter-Zugang zog sich im DFB-Pokalhalbfinale gegen den BVB einen Innenband-Teilanriss zu. Nach dem 0:2 und dem damit verbundenem Aus in Dortmund konzentrieren sich die Grün-Weißen nun voll und ganz auf den Liga-Schlussspurt. Trainer Dieter Hecking verkündete unlängst, dass er nächstes Saison in der Champions League dabei sein will. Der Rückstand auf Bayer Leverkusen und somit Rang vier beträgt schließlich nur einen Zähler.