Zwayer: "Video-Assistent eine große Hilfe"

Ein Videoeinblick in das Testzentrum, Analyse von Beispielszenen aus der Bundesliga und viele neue Fakten: In einer gemeinsamen Pressekonferenz haben der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) am Montag in Frankfurt am Main über den aktuellen Stand bezüglich des Video-Assistenten informiert. In der Spielzeit 2017/2018 soll der sogenannte "Video Assistant Referee" bei allen Begegnungen der Bundesliga, in der Relegation und beim Supercup im Einsatz sein. Die aktuelle Offline-Testphase verläuft sehr aufschlussreich. Das Zwischenfazit ist positiv.

"Es gab 44 klare Fehleinschätzungen bis zur Winterpause, von denen die Video-Assistenten 33 hätten aufklären können", sagte Ronny Zimmermann. Der DFB-Vizepräsident für Schiedsrichter und Qualifizierung zeigte sich mit dem aktuellen Stand zufrieden: "Die Entscheidung wird weiterhin bei dem Hauptschiedsrichter auf dem Platz liegen. Wir reden ganz bewusst von zusätzlichen Assistenten." Damit diese optimal vorbereitet sind, proben und üben sie seit Beginn der laufenden Spielzeit im Cologne Broadcasting Center (CBC). Alle 23 Schiedsrichter, die derzeit in der Bundesliga im Einsatz sind, haben bereits mindestens zweimal an einer Schulung im Testzentrum in Köln teilgenommen. Ein "Trainingslager" für zukünftige Video-Assistenten.

Genauigkeit geht vor Schnelligkeit!

Erfahrungen sammeln, die optimale Kameraperspektive schnell finden und sicher interpretieren können sowie Situationen richtig einschätzen - das bei oberflächlicher Betrachtung einfach anmutende Thema erweist sich in den Kernfragen als sehr komplex. Deshalb gehen DFB und DFL dieses gemeinsame Großprojekt mit der klaren Devise an: Genauigkeit geht vor Schnelligkeit! Inzwischen sind die vier Auslösungsmomente, bei denen ein Video-Assistent eingreifen kann, klar umrissen:

  • Torerzielung,
  • Elfmetersituationen,
  • Platzverweis und
  • Spielerverwechslung.

Der Spielfluss und die Dynamik bleiben somit gewahrt. Der Assistent agiert demnach keineswegs bei jeder umstrittenen Gelben Karte, sondern lediglich bei gravierenden Szenen. Das Spiel wird noch fairer.

Analyse von Szenen aus der Bundesliga-Hinrunde

Das belegten am Montag die Beispielszenen. Zusammen analysierten Hellmut Krug, ehemaliger Schiedsrichter und heutiger DFL-Mitarbeiter im Projektteam "Video-Assistent", sowie FIFA-Referee Felix Zwayer zehn Szenen aus der Bundesliga-Hinrunde 2016/2017. Sie erklärten sehr praxisnah, wie der Video-Assistent eingreifen und wie er mit dem Schiedsrichter per Funk kommunizieren würde. Zwayer äußerte seine Überzeugung, dass der Video-Assistent den Unparteiischen eine "neue und wichtige Perspektive" schaffe, die von Druck befreie und zu mehr richtigen Entscheidungen führen werde: "Er ist eine große Hilfe." Krug betonte, dass vor allem eine Maxime höchste Priorität genießt: "War eine Entscheidung klar falsch? Diese Frage steht über allem."

Und wird bei den weiteren Tests maßgeblich beachtet. In der Bundesliga-Rückrunde werden das Projektteam und die Schiedsrichter zusammen mit ihren Dienstleistern die Proben fortsetzen. Vor allem das Zusammenspiel aus Video-Assistent und technischem Operator, der aus dem Angebot der verschiedenen TV-Kameras im Stadion das ideale Bild für die Auflösung einer kribbligen Situation finden muss, soll noch weiter verfeinert werden. Teamwork entscheidet. Außerdem sind Pre-Live-Tests geplant - arrangierte Spiele, etwa mit Beteiligung von Juniorenmannschaften aus Bundesligaklubs, bei denen Video-Assistent und Schiedsrichter via Funk miteinander kommunizieren werden. Eine Art Generalprobe. Sukzessive nähern sich DFB und DFL dem optimalen Zustand, gewinnen neue Erkenntnisse und sammeln Erfahrungswerte.

Damit ab August 2017 der Video-Assistent bei allen Bundesligaspielen eingeführt werden kann. Deutschlands höchste Spielklasse würde somit eine weltweite Vorreiterrolle einnehmen – und für ein Stück mehr Gerechtigkeit im Wettbewerb sorgen.

[rz]

Ein Videoeinblick in das Testzentrum, Analyse von Beispielszenen aus der Bundesliga und viele neue Fakten: In einer gemeinsamen Pressekonferenz haben der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) am Montag in Frankfurt am Main über den aktuellen Stand bezüglich des Video-Assistenten informiert. In der Spielzeit 2017/2018 soll der sogenannte "Video Assistant Referee" bei allen Begegnungen der Bundesliga, in der Relegation und beim Supercup im Einsatz sein. Die aktuelle Offline-Testphase verläuft sehr aufschlussreich. Das Zwischenfazit ist positiv.

"Es gab 44 klare Fehleinschätzungen bis zur Winterpause, von denen die Video-Assistenten 33 hätten aufklären können", sagte Ronny Zimmermann. Der DFB-Vizepräsident für Schiedsrichter und Qualifizierung zeigte sich mit dem aktuellen Stand zufrieden: "Die Entscheidung wird weiterhin bei dem Hauptschiedsrichter auf dem Platz liegen. Wir reden ganz bewusst von zusätzlichen Assistenten." Damit diese optimal vorbereitet sind, proben und üben sie seit Beginn der laufenden Spielzeit im Cologne Broadcasting Center (CBC). Alle 23 Schiedsrichter, die derzeit in der Bundesliga im Einsatz sind, haben bereits mindestens zweimal an einer Schulung im Testzentrum in Köln teilgenommen. Ein "Trainingslager" für zukünftige Video-Assistenten.

Genauigkeit geht vor Schnelligkeit!

Erfahrungen sammeln, die optimale Kameraperspektive schnell finden und sicher interpretieren können sowie Situationen richtig einschätzen - das bei oberflächlicher Betrachtung einfach anmutende Thema erweist sich in den Kernfragen als sehr komplex. Deshalb gehen DFB und DFL dieses gemeinsame Großprojekt mit der klaren Devise an: Genauigkeit geht vor Schnelligkeit! Inzwischen sind die vier Auslösungsmomente, bei denen ein Video-Assistent eingreifen kann, klar umrissen:

  • Torerzielung,
  • Elfmetersituationen,
  • Platzverweis und
  • Spielerverwechslung.

Der Spielfluss und die Dynamik bleiben somit gewahrt. Der Assistent agiert demnach keineswegs bei jeder umstrittenen Gelben Karte, sondern lediglich bei gravierenden Szenen. Das Spiel wird noch fairer.

Analyse von Szenen aus der Bundesliga-Hinrunde

Das belegten am Montag die Beispielszenen. Zusammen analysierten Hellmut Krug, ehemaliger Schiedsrichter und heutiger DFL-Mitarbeiter im Projektteam "Video-Assistent", sowie FIFA-Referee Felix Zwayer zehn Szenen aus der Bundesliga-Hinrunde 2016/2017. Sie erklärten sehr praxisnah, wie der Video-Assistent eingreifen und wie er mit dem Schiedsrichter per Funk kommunizieren würde. Zwayer äußerte seine Überzeugung, dass der Video-Assistent den Unparteiischen eine "neue und wichtige Perspektive" schaffe, die von Druck befreie und zu mehr richtigen Entscheidungen führen werde: "Er ist eine große Hilfe." Krug betonte, dass vor allem eine Maxime höchste Priorität genießt: "War eine Entscheidung klar falsch? Diese Frage steht über allem."

Und wird bei den weiteren Tests maßgeblich beachtet. In der Bundesliga-Rückrunde werden das Projektteam und die Schiedsrichter zusammen mit ihren Dienstleistern die Proben fortsetzen. Vor allem das Zusammenspiel aus Video-Assistent und technischem Operator, der aus dem Angebot der verschiedenen TV-Kameras im Stadion das ideale Bild für die Auflösung einer kribbligen Situation finden muss, soll noch weiter verfeinert werden. Teamwork entscheidet. Außerdem sind Pre-Live-Tests geplant - arrangierte Spiele, etwa mit Beteiligung von Juniorenmannschaften aus Bundesligaklubs, bei denen Video-Assistent und Schiedsrichter via Funk miteinander kommunizieren werden. Eine Art Generalprobe. Sukzessive nähern sich DFB und DFL dem optimalen Zustand, gewinnen neue Erkenntnisse und sammeln Erfahrungswerte.

Damit ab August 2017 der Video-Assistent bei allen Bundesligaspielen eingeführt werden kann. Deutschlands höchste Spielklasse würde somit eine weltweite Vorreiterrolle einnehmen – und für ein Stück mehr Gerechtigkeit im Wettbewerb sorgen.

###more###