Im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (sid) äußert sich DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger zur Personalie Kevin Kuranyi und blickt zurück auf das WM-Qualifikationsspiel gegen Russland in Dortmund (2:1).
Frage: Wie bewerten Sie den Eklat um Kevin Kuranyi?
Dr. Theo Zwanziger: Das hat mich alles total überrascht, weil ich
Kevin als einen Spieler kennengelernt habe, der eigentlich weiß,
dass man im Fußball alleine nichts ist, sondern nur mit der
Mannschaft erfolgreich sein kann. Man muss als Profi die
Entscheidung des Bundestrainers akzeptieren, auch wenn man
persönlich enttäuscht sein kann. Es können aber nur elf Spieler von
Beginn an auflaufen und nur 18 in den Kader für ein
WM-Qualifikationsspiel berufen werden.
Frage: Haben Sie mit Löw über die Konsequenzen gesprochen?
Zwanziger: Selbstverständlich. Wir haben telefoniert und ich
habe ihm gesagt, dass ich seine Entscheidung hundertprozentig
mittrage. Nachdem feststand, dass nur Kuranyis
Nichtberücksichtigung der Grund für sein Verhalten war, gab es
keine andere Lösung. Die Entscheidung war schlüssig, folgerichtig
und logisch. Ich bin über das Verhalten von Kuranyi sehr
enttäuscht. Joachim Löw hatte gar keine andere Wahl, das ist alles
sehr bedauerlich.
Frage: Sie haben dennoch bis Sonntagmittag gewartet, um den
Rauswurf von Kuranyi zu verkünden..."
Zwanziger: Wir wollten wissen, was genau los war, warum Kevin
so reagiert hat. Es hätten ja auch andere, bespielsweise
schwerwiegende private Gründe sein können, die ihn zur
kurzfristigen Abreise veranlasst haben. Als sein Berater aber im
Fernsehen erklärte, dass Kuranyi nur nach Hause gefahren ist, weil
er auf der Tribüne sitzen musste, hat der Bundestrainer seine schon
in der Nacht getroffene Entscheidung verkündet.
Frage: Können Sie trotz des Skandals um Kuranyi den Erfolg
gegen Russland genießen?
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Im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (sid) äußert sich DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger zur Personalie Kevin Kuranyi und blickt zurück auf das WM-Qualifikationsspiel gegen Russland in Dortmund (2:1).
Frage: Wie bewerten Sie den Eklat um Kevin Kuranyi?
Dr. Theo Zwanziger: Das hat mich alles total überrascht, weil ich
Kevin als einen Spieler kennengelernt habe, der eigentlich weiß,
dass man im Fußball alleine nichts ist, sondern nur mit der
Mannschaft erfolgreich sein kann. Man muss als Profi die
Entscheidung des Bundestrainers akzeptieren, auch wenn man
persönlich enttäuscht sein kann. Es können aber nur elf Spieler von
Beginn an auflaufen und nur 18 in den Kader für ein
WM-Qualifikationsspiel berufen werden.
Frage: Haben Sie mit Löw über die Konsequenzen gesprochen?
Zwanziger: Selbstverständlich. Wir haben telefoniert und ich
habe ihm gesagt, dass ich seine Entscheidung hundertprozentig
mittrage. Nachdem feststand, dass nur Kuranyis
Nichtberücksichtigung der Grund für sein Verhalten war, gab es
keine andere Lösung. Die Entscheidung war schlüssig, folgerichtig
und logisch. Ich bin über das Verhalten von Kuranyi sehr
enttäuscht. Joachim Löw hatte gar keine andere Wahl, das ist alles
sehr bedauerlich.
Frage: Sie haben dennoch bis Sonntagmittag gewartet, um den
Rauswurf von Kuranyi zu verkünden..."
Zwanziger: Wir wollten wissen, was genau los war, warum Kevin
so reagiert hat. Es hätten ja auch andere, bespielsweise
schwerwiegende private Gründe sein können, die ihn zur
kurzfristigen Abreise veranlasst haben. Als sein Berater aber im
Fernsehen erklärte, dass Kuranyi nur nach Hause gefahren ist, weil
er auf der Tribüne sitzen musste, hat der Bundestrainer seine schon
in der Nacht getroffene Entscheidung verkündet.
Frage: Können Sie trotz des Skandals um Kuranyi den Erfolg
gegen Russland genießen?
Zwanziger: Das kann ich. Ich habe selten so ein unglaublich
intensives Spiel gesehen, im dem mir unsere Mannschaft imponiert
hat. Wir hätten bereits vor der Pause noch höher führen können, und
nach dem Anschlusstreffer der Russen hatte Trochowski mit seinem
Lattenschuss Pech. Unter dem Strich war das ein schöner und auch
wichtiger Erfolg, der einmal mehr gezeigt hat, dass sich die
Mannschaft unter Löw kontinuierlich weiterentwickelt.