Zwanziger: "Es handelt sich um einen Kriminalfall"

Nach den Wett- und Spielmanipulationen im deutschen Fußball stellte sich Dr. Theo Zwanziger, Geschäftsführender Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), zum aktuellen Gespräch.

Frage: Die Aufklärung des größten Skandals im deutschen Fußball seit 34 Jahren steht möglicherweise unmittelbar bevor. Wie bewerten Sie die neuesten Entwicklungen in der Wett-Affäre?

Dr. Theo Zwanziger: Es sind Signale der Staatsanwaltschaft da. Wir können jetzt die Akten einsehen. Dafür möchte ich mich bei der Staatsanwaltschaft bedanken. Auch hat sich gezeigt, dass es sich um einen Kriminalfall und nicht um einen Sportrechtsfall handelt. Morgen werden wir die Öffentlichkeit umfassend informieren.

Frage: Haben Sie sich nach den Hausdurchsuchungen am Mittwoch darauf eingestellt, dass auch die Schiedsrichter Jürgen Jansen, Felix Zwayer und Dominik Marks in die Wettaffäre verwickelt sind?

Zwanziger: Nein, darauf habe ich mich nicht eingestellt. Ich habe auch außer bei Herrn Hoyzer keine Informationen, dass die anderen, die gennant wurden, Täter sind. Sie sind lediglich genannt worden.

Frage: Können Sie bestätigen, dass bis zu 14 Spiele manipuliert worden sind?

Zwanziger: Bei den meisten Spielen scheinen Spieler beteiligt zu sein. Für uns ist es aber der wesentlich krassere Fall, wenn Unparteiische beteiligt sind. Daher gehe ich davon aus, dass der Anteil der Spiele nicht so groß ist.

Frage: Wie wichtig ist für den DFB die schnelle Vorgehensweise der Staatsanwaltschaft?

Zwanziger: Wir hätten in eine schwierige Situation kommen können. Das Schlimmste wäre gewesen, wenn es noch monatelang Spekulationen gegeben hätte. Diese schnelle Entwicklung ist mir da natürlich lieber.

Frage: Welche Dimension hat der Skandal in ihren Augen?

Zwanziger: Der Skandal belastet unser Schiedsrichter-Wesen. Wir müssen dringend dazu übergehen, in Zusammenarbeit mit den Wettanbietern, die Angebote zu überprüfen. Sport-Wetten sind auch ein Erlebnis, aber es darf nicht dazu führen, dass Sport-Wetten eingesetzt werden, um Spiele zu manipulieren. Es muss Schutzmechanismen geben.

Frage: Welche Sperren haben die am Manipulations-Skandal beteiligten Personen seitens des DFB zu erwarten?

Zwanziger: Klar ist: Schiedsrichter, die tatsächlich überführt werden, können nie wieder Spiele leiten. Bei den Spielern kommt es darauf an, wie schwer und wie weit sie in die Sache involviert sind. Grundsätzlich gilt: Ein junger Mensch hat auch eine weitere Chance verdient.

Frage: Welche Bedeutung hat dieser Fall für Sie insgesamt?

Zwanziger: Es ist ein Kriminalfall und er betrifft unsere gesamte Gesellschaft. Es ist gut, dass die Staatsanwaltschaft so schnell eingegriffen hat. Dafür mein großes Kompliment. [jt]


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Nach den Wett- und Spielmanipulationen im deutschen Fußball stellte sich Dr. Theo Zwanziger, Geschäftsführender Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), zum aktuellen Gespräch.


Frage: Die Aufklärung des größten Skandals im deutschen
Fußball seit 34 Jahren steht möglicherweise unmittelbar bevor. Wie bewerten Sie die neuesten Entwicklungen in der Wett-Affäre?


Dr. Theo Zwanziger: Es sind Signale der Staatsanwaltschaft da.
Wir können jetzt die Akten einsehen. Dafür möchte ich mich bei der Staatsanwaltschaft bedanken. Auch hat sich gezeigt, dass es sich um einen Kriminalfall und nicht um einen Sportrechtsfall handelt. Morgen werden wir die Öffentlichkeit umfassend informieren.


Frage: Haben Sie sich nach den Hausdurchsuchungen am
Mittwoch darauf eingestellt, dass auch die Schiedsrichter Jürgen
Jansen, Felix Zwayer und Dominik Marks in die Wettaffäre verwickelt sind?


Zwanziger: Nein, darauf habe ich mich nicht eingestellt. Ich
habe auch außer bei Herrn Hoyzer keine Informationen, dass die
anderen, die gennant wurden, Täter sind. Sie sind lediglich genannt worden.


Frage: Können Sie bestätigen, dass bis zu 14 Spiele
manipuliert worden sind?


Zwanziger: Bei den meisten Spielen scheinen Spieler beteiligt
zu sein. Für uns ist es aber der wesentlich krassere Fall, wenn
Unparteiische beteiligt sind. Daher gehe ich davon aus, dass der
Anteil der Spiele nicht so groß ist.


Frage: Wie wichtig ist für den DFB die schnelle
Vorgehensweise der Staatsanwaltschaft?


Zwanziger: Wir hätten in eine schwierige Situation kommen
können. Das Schlimmste wäre gewesen, wenn es noch monatelang
Spekulationen gegeben hätte. Diese schnelle Entwicklung ist mir da natürlich lieber.


Frage: Welche Dimension hat der Skandal in ihren Augen?


Zwanziger: Der Skandal belastet unser Schiedsrichter-Wesen.
Wir müssen dringend dazu übergehen, in Zusammenarbeit mit den
Wettanbietern, die Angebote zu überprüfen. Sport-Wetten sind auch ein Erlebnis, aber es darf nicht dazu führen, dass Sport-Wetten eingesetzt werden, um Spiele zu manipulieren. Es muss
Schutzmechanismen geben.


Frage: Welche Sperren haben die am Manipulations-Skandal
beteiligten Personen seitens des DFB zu erwarten?


Zwanziger: Klar ist: Schiedsrichter, die tatsächlich
überführt werden, können nie wieder Spiele leiten. Bei den Spielern kommt es darauf an, wie schwer und wie weit sie in die Sache involviert sind. Grundsätzlich gilt: Ein junger Mensch hat auch eine weitere Chance verdient.


Frage: Welche Bedeutung hat dieser Fall für Sie insgesamt?


Zwanziger: Es ist ein Kriminalfall und er betrifft unsere
gesamte Gesellschaft. Es ist gut, dass die Staatsanwaltschaft so
schnell eingegriffen hat. Dafür mein großes Kompliment.