Zetsche, Zwanziger und drei Nationaltrainer beim Jubiläumsfest

„Natürlich wollen wir damit keinerlei Druck aufbauen“, sagte Dieter Zetsche mit einem Augenzwinkern in Richtung Joachim Löw. Der Bundestrainer nahm es mit einem Lächeln. Der nächste wichtige Tag steht schließlich bevor: Am 6. Mai wird im Mercedes-Benz-Museum das WM-Aufgebot nominiert.

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Friedrich Zimmermann, Günther Krause, Matthias Wissmann, Franz Müntefering, Reinhard Klimmt, Kurt Bodewig, Manfred Stolpe, Wolfgang Tiefensee und jetzt also Peter Ramsauer - damit wäre die Liste der Bundesverkehrsminister seit 1990 vollständig.

Wechselhafte Politik, beständiger Fußball. So lange nämlich, seit dem „Weltmeister-Jahr“ 1990, besteht die Partnerschaft zwischen dem Deutschen Fußball-Bund und seinem Generalsponsor Mercedes-Benz.

Während in Bonn und später in Berlin also häufiger umdekoriert und das Türschild am Chefbüro im Bundesverkehrsministerium ein paar Male ausgewechselt werden musste, setzte man in Stuttgart und Frankfurt auf Konstanz, Leistung und Qualität.

Zwanziger: "Eine Erfolgsstory"

Am Montagabend feierten die Führungsetagen beider Häuser das so bewährte und erfolgreiche Zusammenspiel. „Unsere Erwartungen“, sagte DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger zu Beginn einer Feier hoch über den Dächern von Frankfurt, „sind in den zwei Jahrzehnten übertroffen worden. Der Vertrag von 1990 ist eine Erfolgsstory.“

Um auf diese Partnerschaft zwischen „der Nummer eins in der Automobil-Industrie und der Nummer eins im Sport“, wie es Franz Beckenbauer gleich zu Beginn einmal treffsicher formuliert hatte, mit dem DFB-Präsidenten anzustoßen, war Dieter Zetsche an diesem wichtigen Tag nach Frankfurt gekommen. Trotz Vulkanstaubs, den der Berg Eyjafjalla ausspuckt.

„Ich bin heilfroh, dass man von Stuttgart nach Frankfurt mit dem Auto fahren kann, denn auf diesen Termin hätte ich nicht verzichten wollen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG, dessen übriger Terminplan durch den Gletschervulkan auf Island kräftig durchgewirbelt worden war. Joachim Löw und seine Amtsvorgänger Rudi Völler und Erich Ribbeck feierten ebenfalls mit. Franz Beckenbauers Flug nach Frankfurt war dagegen Eyjafjalla zum Opfer gefallen.

Stern und Adler passen prima zusammen

Seit zwei Jahrzehnten ist der gute Stern nun also ständiger Begleiter des DFB und seiner Nationalmannschaften. Unzählige Welt- und Europameistertitel hat man seitdem gemeinsam gewonnen. Der Stern und der Adler - das passt seit zwei Jahrzehnten sehr gut zusammen.

Das Emblem der Stuttgarter Autobauer ist auf der Spieler- und Trainingsbekleidung aller Nationalmannschaften zu sehen. Nirgendwo so sichtbar wie beim Team von Joachim Löw. So war alleine während der EURO 2008 das Emblem auf den größten fünf deutschen Sendern für 76 Stunden zu sehen. Akkumuliert wurde damit ein Publikum von 1,6 Milliarden Menschen erreicht.

„Zwei tolle Marken sind hier zusammen gekommen: Auf der einen Seite der Fußball als Volkssportart, auf der anderen Seite die Marke Mercedes, die von vielen Deutschen mit großer Affinität betrachtet wird. Beides zusammen geführt bei unserer Nationalmannschaft - eine Meisterleistung“, sagte Dr. Zwanziger, der auch Projekte wie das DFB-Mobil und den gemeinsam ausgelobten Integrationspreis würdigte: „Für unser Bemühen zur Förderung der Integration erfahren wir Lob von der Bundesregierung. DFB und Mercedes passen bei gesellschaftlichen Aufgaben gut zusammen.“

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Freundschaftliche Verbundenheit

Beide Häuser sind natürlich schon viel länger freundschaftlich verbunden. „Seit mehr als 50 Jahren gelten zwei unverrückbare Prinzipien. Der Ball ist rund. Und deutsche Nationalspieler fahren Mercedes“, sagte Dieter Zetsche.

Doch bis 1990 beschränkte sich die Partnerschaft vornehmlich auf die Fahrzeugflotte. Seit 1972 reist die Nationalmannschaft in einem Mercedes-Bus, in dem die Mannschaft dann auch gleich zwei Titel einfuhr. „Das hatte nicht nur mit unseren Bussen zu tun“, meinte Dieter Zetsche.

Der Glaube an den "4. Stern"

51 Tage vor der Eröffnung der Weltmeisterschaft blickt der DFB-Generalsponsor erneut mit großer Hoffnung nach Südafrika. „Wir glauben an den 4. Stern für Deutschland“, lautet der Slogan der WM-Kampagne des Automobilkonzerns.

„Natürlich wollen wir damit keinerlei Druck aufbauen“, sagte Dieter Zetsche mit einem Augenzwinkern in Richtung Joachim Löw. Der Bundestrainer nahm es mit einem Lächeln. Der nächste wichtige Tag steht schließlich bevor: Am 6. Mai wird im Mercedes-Benz-Museum das WM-Aufgebot nominiert.