Zehnkampf-Star Freimuth: Testspiel-Pause für die Leichtathletik-EM

Mit seinem Teilzeit-Abschied von der Leichtathletik hat Deutschlands Zehnkampf-Star Rico Freimuth zuletzt für Aufsehen in der Sportszene gesorgt. Statt sich auf die Leichtathletik-EM (7. -12. August) in Berlin vorzubereiten, stieg der Vize-Weltmeister von 2017 und Olympia-Teilnehmer bei den Sommerspielen in London 2012 beim sächsischen Verbandsligisten 1. FC Romonta Amsdorf ins Fußball-Training ein.

Im Interview mit DFB.DE berichtet der 30-Jährige von seinen ersten Erfahrungen auf dem Platz und warum er für die Wettkämpfe im Olympiastadion ein Testspiel schwänzen muss.

DFB.DE: Herr Freimuth, wie waren die ersten Wochen in einem für Sie zwar nicht gänzlich neuen, aber für längere Zeit selbst nicht mehr praktizierten Sport, dem Fußball?

Rico Freimuth: Bisher hat es mir sehr viel Spaß gemacht. Meine neuen Teamkollegen haben mir das Eingewöhnen beim 1. FC Romonta Amsdorf sehr leicht gemacht. Die Jungs sind total in Ordnung und haben mich sofort problemlos in ihrer Mitte aufgenommen, wobei ich ja Trainer Farih Kadic und zwei Spieler schon vorher kannte. Es ist mir sehr wichtig, mich in meiner Umgebung wohl zu fühlen – und das ist absolut der Fall.

DFB.DE: Und wie läuft es bisher sportlich?

Freimuth: Auch richtig gut! In den ersten Vorbereitungsspielen habe ich schon ordentlich getroffen und konnte meine Stärke, die Schnelligkeit, immer wieder ausnutzen. Ich spiele zurzeit Rechtsaußen und meine Mitspieler wissen natürlich, dass sie mich nur steil schicken müssen, dann trete ich einmal an und stehe vor dem gegnerischen Tor.

DFB.DE: Treten Ihnen die Gegenspieler nicht ordentlich auf die Füße, da sie ja im Laufduell gegen Sie ohnehin keine Chance haben?

Freimuth: Das ist leider so, ich bin schon ein paarmal übel weggegrätscht worden! Ich habe ja nichts gegen körperlichen Fußball, das war mir von vornherein klar, dass es auch mal auf die Socken geben würde, ich bin ja nicht aus Zucker. Aber teilweise war es schon so, dass der Gegenmann gar keine Chance hatte, an den Ball zu kommen und nur auf meine Knochen gegangen ist. Als ich das aber beim Schiedsrichter reklamiert habe, hat der nur weitergewunken. Na ja!

DFB.DE: Sie wollten eine Pause vom Zehnkampf einlegen, um über eine andere Sportart – den Fußball – neue Motivation zu ziehen. Haben Sie schon wieder Lust auf 100 Meter, Weitsprung, Speerwurf und so weiter?

Freimuth: Ja, auf jeden Fall. Der Effekt, den ich erzielen wollte, ist da. Ich habe schon nach zwei Wochen gemerkt, dass eine Mannschaftssportart wie Fußball mir kurzfristig einen Kick geben kann, ich das aber nicht professionell machen möchte. Man ist einfach zu sehr abhängig von vielen anderen Faktoren wie Mit- und Gegenspieler, Trainer, Schiedsrichter, den Platz und so weiter. In einer Einzelsportart kann ich nun einmal vieles selbst bestimmen, das ist mir extrem wichtig. Ich kann also sagen, dass das Liebesgefühl zum Zehnkampf zurück ist. Ab Oktober werde ich auch wieder voll ins Zehnkampf-Training einsteigen, aber natürlich bis zur Winterpause noch weiter für Romonta Amsdorf Fußball spielen. So war es ja abgesprochen, dass es ein Engagement auf Zeit ist, ich eine Halbserie mitkicke und dann wieder die Seiten wechsle.

DFB.DE: Zuvor stehen die Leichtathletik-Europameisterschaften in Berlin an. Sie haben freiwillig auf diesen wichtigen Wettbewerb fast vor Ihrer Haustür verzichtet. Werden Sie die Wettbewerbe – natürlich vor allem im Zehnkampf – mit einem lachenden und einem weinenden Auge verfolgen?

Freimuth: Nein, das wird mir nicht schwer fallen, denn ich habe diese Entscheidung ja bewusst selbst getroffen und komme daher gut damit klar, nicht aktiv dabei zu sein. Ich werde aber als Ehrengast im Olympiastadion sein und muss dafür auf unsere Testspiele am 8. August beim SV Romonta 90 Stedten und wohl auch drei Tage später gegen den FSV Barleben verzichten. In Berlin werde ich meinen bisherigen Konkurrenten Arthur Abele und Mathias Brugger die Daumen drücken. Außerdem bin ich als Experte fürs Fernsehen gefragt und besuche ein Event meines Ausrüsters. Bei der WM nächstes Jahr in Katar bin ich, sofern ich die Norm erfülle, dann wieder selbst am Start.

[dfb]

Mit seinem Teilzeit-Abschied von der Leichtathletik hat Deutschlands Zehnkampf-Star Rico Freimuth zuletzt für Aufsehen in der Sportszene gesorgt. Statt sich auf die Leichtathletik-EM (7. -12. August) in Berlin vorzubereiten, stieg der Vize-Weltmeister von 2017 und Olympia-Teilnehmer bei den Sommerspielen in London 2012 beim sächsischen Verbandsligisten 1. FC Romonta Amsdorf ins Fußball-Training ein.

Im Interview mit DFB.DE berichtet der 30-Jährige von seinen ersten Erfahrungen auf dem Platz und warum er für die Wettkämpfe im Olympiastadion ein Testspiel schwänzen muss.

DFB.DE: Herr Freimuth, wie waren die ersten Wochen in einem für Sie zwar nicht gänzlich neuen, aber für längere Zeit selbst nicht mehr praktizierten Sport, dem Fußball?

Rico Freimuth: Bisher hat es mir sehr viel Spaß gemacht. Meine neuen Teamkollegen haben mir das Eingewöhnen beim 1. FC Romonta Amsdorf sehr leicht gemacht. Die Jungs sind total in Ordnung und haben mich sofort problemlos in ihrer Mitte aufgenommen, wobei ich ja Trainer Farih Kadic und zwei Spieler schon vorher kannte. Es ist mir sehr wichtig, mich in meiner Umgebung wohl zu fühlen – und das ist absolut der Fall.

DFB.DE: Und wie läuft es bisher sportlich?

Freimuth: Auch richtig gut! In den ersten Vorbereitungsspielen habe ich schon ordentlich getroffen und konnte meine Stärke, die Schnelligkeit, immer wieder ausnutzen. Ich spiele zurzeit Rechtsaußen und meine Mitspieler wissen natürlich, dass sie mich nur steil schicken müssen, dann trete ich einmal an und stehe vor dem gegnerischen Tor.

DFB.DE: Treten Ihnen die Gegenspieler nicht ordentlich auf die Füße, da sie ja im Laufduell gegen Sie ohnehin keine Chance haben?

Freimuth: Das ist leider so, ich bin schon ein paarmal übel weggegrätscht worden! Ich habe ja nichts gegen körperlichen Fußball, das war mir von vornherein klar, dass es auch mal auf die Socken geben würde, ich bin ja nicht aus Zucker. Aber teilweise war es schon so, dass der Gegenmann gar keine Chance hatte, an den Ball zu kommen und nur auf meine Knochen gegangen ist. Als ich das aber beim Schiedsrichter reklamiert habe, hat der nur weitergewunken. Na ja!

DFB.DE: Sie wollten eine Pause vom Zehnkampf einlegen, um über eine andere Sportart – den Fußball – neue Motivation zu ziehen. Haben Sie schon wieder Lust auf 100 Meter, Weitsprung, Speerwurf und so weiter?

Freimuth: Ja, auf jeden Fall. Der Effekt, den ich erzielen wollte, ist da. Ich habe schon nach zwei Wochen gemerkt, dass eine Mannschaftssportart wie Fußball mir kurzfristig einen Kick geben kann, ich das aber nicht professionell machen möchte. Man ist einfach zu sehr abhängig von vielen anderen Faktoren wie Mit- und Gegenspieler, Trainer, Schiedsrichter, den Platz und so weiter. In einer Einzelsportart kann ich nun einmal vieles selbst bestimmen, das ist mir extrem wichtig. Ich kann also sagen, dass das Liebesgefühl zum Zehnkampf zurück ist. Ab Oktober werde ich auch wieder voll ins Zehnkampf-Training einsteigen, aber natürlich bis zur Winterpause noch weiter für Romonta Amsdorf Fußball spielen. So war es ja abgesprochen, dass es ein Engagement auf Zeit ist, ich eine Halbserie mitkicke und dann wieder die Seiten wechsle.

DFB.DE: Zuvor stehen die Leichtathletik-Europameisterschaften in Berlin an. Sie haben freiwillig auf diesen wichtigen Wettbewerb fast vor Ihrer Haustür verzichtet. Werden Sie die Wettbewerbe – natürlich vor allem im Zehnkampf – mit einem lachenden und einem weinenden Auge verfolgen?

Freimuth: Nein, das wird mir nicht schwer fallen, denn ich habe diese Entscheidung ja bewusst selbst getroffen und komme daher gut damit klar, nicht aktiv dabei zu sein. Ich werde aber als Ehrengast im Olympiastadion sein und muss dafür auf unsere Testspiele am 8. August beim SV Romonta 90 Stedten und wohl auch drei Tage später gegen den FSV Barleben verzichten. In Berlin werde ich meinen bisherigen Konkurrenten Arthur Abele und Mathias Brugger die Daumen drücken. Außerdem bin ich als Experte fürs Fernsehen gefragt und besuche ein Event meines Ausrüsters. Bei der WM nächstes Jahr in Katar bin ich, sofern ich die Norm erfülle, dann wieder selbst am Start.

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