Würzburger Kickers: Alles Wirsching, oder was?

Ein Trainer, der gleichzeitig auch im Vorstand sitzt. Zwei Brüder, die unter ihrem Onkel trainieren und spielen, sowie ein Verein, der einen historischen "Doppel-Aufstieg" geschafft hat und nun in der Regionalliga Bayern am Start ist: Die Würzburger Kickers sorgen für einige Kuriositäten. Und ein Name fällt dabei immer wieder: Wirsching.

Der Mann mit der Doppelfunktion als Trainer und Sportvorstand ist Dieter Wirsching. Vor eineinhalb Jahren hatte der heute 39-Jährige das Traineramt zunächst interimsweise vom zurückgetretenen Anton Kramer übernommen und führte die Kickers in der abgelaufenen Landesliga-Saison nicht nur zur Meisterschaft, sondern über die Relegation gegen den BC Aichach (3:0, 1:1) auch auf direktem Weg in die neue fünfgleisige Regionalliga und damit zum zweitgrößten Erfolg der Vereinsgeschichte nach der Zweitliga-Saison 1977/1978.

Als Doppelaufsteiger sorgen die Würzburger nun in der viertklassigen Regionalliga Bayern durchaus für Furore. Der Saisonstart war mit 13 Punkten aus acht Begegnungen jedenfalls beachtlich, was auch Platz sechs in der Tabelle belegt. "Ich stelle meiner Mannschaft bisher ein gutes Zeugnis aus", so Dieter Wirsching, früher Zweitligaprofi beim FC Schweinfurt 05, im Gespräch mit DFB.de.

Brüderpaar: Frank Stammspieler, Nicolas mit Potenzial

Anteil am aktuellen Erfolg der Würzburger hat unter anderem das Brüderpaar Frank und Nicolas Wirsching, die Neffen von Trainer Dieter. Der 25 Jahre alte Offensivspieler Frank Wirsching gehört mit acht Startelfeinsätzen zum Stammpersonal bei den Kickers. Der erst 19 Jahre alte Mittelfeldspieler Nicolas, vor der Saison aus der eigenen Bezirksligareserve aufgerückt, kam bei seinen sechs Auftritten dagegen noch nicht über die volle Distanz zum Einsatz.

"Beide sind unterschiedliche Spielertypen", so Trainer und Onkel Dieter Wirsching: "Frank ist schon erfahren und einer unserer Führungsspieler. Seine Spezialität ist das Eins-gegen-Eins-Spiel. Nicolas ist dagegen noch sehr jung, zählt eher zu den Mittelfeldstrategen. Er muss und wird sich noch entwickeln. Das Potenzial ist vorhanden. Für beide gilt, dass ich sie gegenüber den anderen Spielern etwas kritischer beurteile. Sie müssen sich mehr anstrengen, um mich zu überzeugen."

Großer Wirsching-Clan auch rund um die Kickers

Mit Franks und Nicolas' Vater Günter Wirsching (53), einem ehemaligen Hobbyfußballer, arbeitet Dieter Wirsching täglich zusammen. Gemeinsam sind sie nämlich Geschäftsführer einer Firma, die im Finanzbereich tätig ist.



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Ein Trainer, der gleichzeitig auch im Vorstand sitzt. Zwei Brüder, die unter ihrem Onkel trainieren und spielen, sowie ein Verein, der einen historischen "Doppel-Aufstieg" geschafft hat und nun in der Regionalliga Bayern am Start ist: Die Würzburger Kickers sorgen für einige Kuriositäten. Und ein Name fällt dabei immer wieder: Wirsching.

Der Mann mit der Doppelfunktion als Trainer und Sportvorstand ist Dieter Wirsching. Vor eineinhalb Jahren hatte der heute 39-Jährige das Traineramt zunächst interimsweise vom zurückgetretenen Anton Kramer übernommen und führte die Kickers in der abgelaufenen Landesliga-Saison nicht nur zur Meisterschaft, sondern über die Relegation gegen den BC Aichach (3:0, 1:1) auch auf direktem Weg in die neue fünfgleisige Regionalliga und damit zum zweitgrößten Erfolg der Vereinsgeschichte nach der Zweitliga-Saison 1977/1978.

Als Doppelaufsteiger sorgen die Würzburger nun in der viertklassigen Regionalliga Bayern durchaus für Furore. Der Saisonstart war mit 13 Punkten aus acht Begegnungen jedenfalls beachtlich, was auch Platz sechs in der Tabelle belegt. "Ich stelle meiner Mannschaft bisher ein gutes Zeugnis aus", so Dieter Wirsching, früher Zweitligaprofi beim FC Schweinfurt 05, im Gespräch mit DFB.de.

Brüderpaar: Frank Stammspieler, Nicolas mit Potenzial

Anteil am aktuellen Erfolg der Würzburger hat unter anderem das Brüderpaar Frank und Nicolas Wirsching, die Neffen von Trainer Dieter. Der 25 Jahre alte Offensivspieler Frank Wirsching gehört mit acht Startelfeinsätzen zum Stammpersonal bei den Kickers. Der erst 19 Jahre alte Mittelfeldspieler Nicolas, vor der Saison aus der eigenen Bezirksligareserve aufgerückt, kam bei seinen sechs Auftritten dagegen noch nicht über die volle Distanz zum Einsatz.

"Beide sind unterschiedliche Spielertypen", so Trainer und Onkel Dieter Wirsching: "Frank ist schon erfahren und einer unserer Führungsspieler. Seine Spezialität ist das Eins-gegen-Eins-Spiel. Nicolas ist dagegen noch sehr jung, zählt eher zu den Mittelfeldstrategen. Er muss und wird sich noch entwickeln. Das Potenzial ist vorhanden. Für beide gilt, dass ich sie gegenüber den anderen Spielern etwas kritischer beurteile. Sie müssen sich mehr anstrengen, um mich zu überzeugen."

Großer Wirsching-Clan auch rund um die Kickers

Mit Franks und Nicolas' Vater Günter Wirsching (53), einem ehemaligen Hobbyfußballer, arbeitet Dieter Wirsching täglich zusammen. Gemeinsam sind sie nämlich Geschäftsführer einer Firma, die im Finanzbereich tätig ist.

Der "Wirsching-Clan" umfasst aber noch ein weiteres Mitglied, das bei den Würzburger Kickers eine wichtige Rolle spielt: Reiner Wirsching, 49 Jahre, spielte mehrere Jahre für den 1. FC Nürnberg in der Bundesliga. Heute ist der Ex-Profi Doktor für Orthopädie und Unfallchirurgie und übernimmt bei den Kickers ab und zu die Aufgaben des Mannschaftsarztes.

Zwei Klassen höher werden Fehler brutal bestraft

Die medizinische Abteilung ist derzeit jedoch weitgehend beschäftigungslos. Allenfalls kleinere Blessuren behindern wenige Würzburger Spieler. Trainer Dieter Wirsching kann also aus dem Vollen schöpfen. "Meine Mannschaft hat sich in der neuen Umgebung akklimatisiert. Sie hat schnell gelernt, dass Fehler zwei Klassen höher brutal bestraft werden. Wir sind längst nicht am Ende unserer Entwicklung."

Ein Blick auf die Tordifferenz von 16:15 zeigt, was Wirsching meint: "Wir haben zwar die zweitmeisten Treffer erzielt, gleichzeitig aber auch die zweitmeisten Gegentore hinnehmen müssen. Unter anderem gilt es, unser Verhalten nach Ballverlusten zu beschleunigen. Einige meiner Jungs ärgern sich zu lange über ihren Fehler, anstatt einfach weiterzuspielen."

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"Die 13 Punkte sind kein Zufall"

An den Details arbeiten, die grobe Richtung beibehalten: Das ist das Rezept von Dieter Wirsching, um möglichst schnell die 45 Punkte-Marke zu erreichen, die den Klassenverbleib sichern soll: "Es ist kein Zufall, dass wir schon 13 Zähler auf dem Konto haben. Ich wusste, dass meine Mannschaft über das Potenzial verfügt, auch zwei Ligen höher zu bestehen."

Das Saisonziel "Klassenverbleib" wird bei den Würzburgern, die noch vor neun Jahren in der Bezirksliga kurz vor der Insolvenz gestanden hatten, trotzdem nicht geändert. "Es werden auch wieder schwierigere Zeiten kommen", ist Trainer Wirsching sicher: "Ich bin davon überzeugt, dass wir das dann souverän meistern werden."

Nächste Hürde heißt Heimstetten

Die nächste Hürde für die Würzburger Kickers ist der SV Heimstetten, der am Freitag (ab 18 Uhr) im Stadion am Dallenberg gastiert. Mit acht Zählern rangiert der SVH nur knapp vor der Abstiegszone. "Der Druck liegt beim Gegner", analysiert Dieter Wirsching: "Diese Situation kommt es entgegen."

Abschalten vom Fußball kann Dieter Wirsching am besten zu Hause in Stammheim, bei seiner Frau Katharina und seinen Töchtern Anna (5) und Pauline (2): "Meine Frau interessiert sich nicht für Fußball. Ganz ehrlich: Das ist auch gut so. Denn so kann ich wenigstens zu Hause den Kopf frei bekommen", so der Familienvater und ist froh, dass wenigstens einige Wirschings in seiner Umgebung mit Fußball (noch) nichts am Hut haben.