Wormser Baljak: "Diese Serie ist fast wie ein Fluch"

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Im Wappen des Südwest-Regionalligisten Wormatia Worms ist wegen der aus dem Umland stammenden Nibelungensage ein Drachen zu sehen. In der Sage musste sich der Drache im Zweikampf gegen Siegfried geschlagen geben. Die Wormatia wehrte aber bisher fast alle gegnerischen Angriffe ab, ohne jedoch selbst einen Triumph einzufahren. Wie das möglich ist? Nach acht Partien stehen bereits sieben Unentschieden in der Bilanz des VfR. Nur der Aufsteiger SpVgg Neckarelz konnte den "Drachen" dank eines Last-Minute-Tores 2:1 besiegen.

Diese beachtliche Bilanz mit dem deutlichen Remis-Schwerpunkt nach acht Saisonspielen haben die Wormser zu den "Unentschieden-Königen" der Regionalliga werden lassen. "So etwas habe ich noch nie erlebt. Diese Serie ist unglaublich und fast schon ein Fluch", sagt der 34 Jahre alte Zugang und Routinier Srdjan (ausgesprochen: Sirddschahn) Baljak, zuvor beim MSV Duisburg unter Vertrag, im Gespräch mit DFB.de.

Baljak: "Uns fehlte in vielen Partien das Glück"

Den Unentschieden-Saisonrekord in der viertklassigen Regionalliga halten der VfB Lübeck (2009) und die Stuttgarter Kickers (2010) mit insgesamt jeweils 15 Remis. Diese "Bestmarke" hatten die Wormser schon in der abgelaufenen Saison nur knapp verpasst. Damals gingen 14 Spiele mit Beteiligung von Wormatia Worms ohne Sieger zu Ende. Nach acht Partien hatten allerdings nur vier Remis (sowie ein Sieg und drei Niederlagen) zu Buche gestanden.

Die Mannschaft von VfR-Trainer Stefan Emmerling ist aktuell der einzige Verein, der noch keinen Dreier einfahren konnte. Allerdings hat Wormatia nach dem ungeschlagenen Meister KSV Hessen Kassel auch die wenigsten Niederlagen auf dem Konto. Eine Erklärung für das bemerkenswerte Abschneiden seiner Mannschaft fällt selbst dem Bundesliga-erfahrenen Baljak nicht leicht. "Uns fehlte in vielen Partien das Glück. Mal treffen wir den Pfosten, mal schieben wir den Ball aus einfachsten Positionen am Tor des Gegners vorbei", so der Angreifer. "Hinzu kommen vermeidbare Fehler."

Baljak trifft nach 341 Tagen Flaute

Der Angreifer redet von einer "Resultat-Krise", denn "schlecht gespielt haben wir nicht. Häufig entscheiden Kleinigkeiten über Sieg oder Unentschieden", wie "Baki" verdeutlicht. Die Ziele der Wormser waren vor der Spielzeit klar definiert worden. "Nach einer schweren und komplizierten vergangenen Saison wollen wir diesmal im vorderen Tabellendrittel landen", so Trainer Emmerling vor der Spielzeit. Auch wenn der VfR von diesem Ziel derzeit noch weit entfernt ist. Dem Ex-Profi, der seinem Stürmer Baljak äußerlich wegen der "Kojak-Frisur" extrem ähnlich sieht, wurde bei der Mitgliederversammlung am Dienstagabend noch einmal das Vertrauen ausgesprochen.

Auffällig ist, dass alle sechs Wormatia-Tore von unterschiedlichen Spielern erzielt wurden. Für Baljak platzte der Knoten am jüngsten Spieltag. Beim 1:1 in der Partie bei der Zweitvertretung des 1. FC Kaiserslautern markierte der 34-Jährige den 1:0-Führungstreffer. Es war das erste Erfolgserlebnis für den Angreifer nach 341 Tagen. Zuvor hatte er im Trikot des MSV Duisburg gegen Hertha BSC doppelt getroffen - die Partie endete Remis (2:2).

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Nächster Versuch gegen Pfullendorf

Den nächsten Anlauf auf den ersten Saisonsieg unternehmen die Wormser am Freitag (ab 19 Uhr) gegen den SC Pfullendorf. Dann soll es im neunten Versuch mit dem lang ersehnten Erfolgserlebnis klappen. "Ich hoffe, dass wir uns die Belohnung für die guten Leistungen der Vorwochen schnappen", erklärt Baljak. "Es wird Zeit, dass wir ein Spiel gewinnen. Denn dann wird vieles leichter."

Für ihn ist die Situation nicht ganz neu. Bereits in der abgelaufenen Saison wartete der Serbe mit seinem damaligen Arbeitgeber MSV Duisburg lange auf den ersten Sieg. Auch damals war es der neunte Spieltag, an dem Baljak mit dem MSV den ersten Saisonerfolg unter Dach und Fach brachte (1:0 bei Energie Cottbus).

Trotz des kuriosen und durchwachsenen Wormser Starts schreibt der 34-Jährige das Saisonziel noch nicht ab: "Unsere Mannschaft hat das Zeug dazu. Wir haben eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern."

Ein Anruf von Emmerling

"Kojak" Baljak war bis zu seinem Engagement in Worms seit dem 30. Juni ohne Verein. Sein Vertrag beim Zweitligaabsteiger MSV Duisburg war nach drei Jahren ausgelaufen. Der Grund für seinen Wechsel nach Worms: Die Familie. "Meine Frau und meine Kinder wohnen in Mainz", so Baljak. "Ich wollte einen Verein in der Nähe meiner Familie finden."

Den Kontakt stellte VfR-Trainer Stefan Emmerling her, der selbst jahrelang beim MSV Duisburg in der Bundesliga gespielt hat. "Er rief mich an und fragte, was ich vorhabe", so der Offensivspieler rückblickend. "Nachdem wir uns getroffen hatten, war ich mir schnell sicher."

Großer Umbruch vor der Saison

Beim Zweitliga-Gründungsmitglied trifft der Angreifer auf profiähnliche Bedingungen. "Das Umfeld ist top. Wormatia ist kein normaler Regionalligist", sagt Baljak. In Worms ist er wieder zum Stamm- und Führungsspieler geworden. Obwohl er fast die gesamte Vorbereitung verpasste, stand der ehemalige Mainzer Bundesligaprofi (vier Partien) im ersten Saisonspiel auf dem Platz (1:1 gegen Eintracht Frankfurt II). Trotzdem ist er kein Typ für große Ansagen: "Ich bin kein Lautsprecher, sondern ein sehr ruhiger Mensch und stelle mich immer in den Dienst der Mannschaft", sagt Baljak bescheiden.

Vor der aktuellen Spielzeit hatte es in der Nibelungenstadt einen großen Umbruch gegeben. 14 Spieler verließen den Klub, 13 wurden verpflichtet. Carsten Sträßer (Chemnitzer FC), Raschid El Hammouchi (Wuppertaler SV) und Srdjan Baljak (MSV Duisburg) sind die erfahrensten Spieler, die Emmerling für seine Mannschaft gewinnen konnte.

"Die Qualität ist in unserer Mannschaft ohne Zweifel vorhanden", so Baljak. "Zu Beginn der Saison hatten wir einige Verletzte, daher konnte sich keine Stammelf einspielen. Doch das ist jetzt vorbei. Wir wollen jetzt den ersten Saisonsieg und den Unentschieden-Fluch beenden."

[mspw]

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Im Wappen des Südwest-Regionalligisten Wormatia Worms ist wegen der aus dem Umland stammenden Nibelungensage ein Drachen zu sehen. In der Sage musste sich der Drache im Zweikampf gegen Siegfried geschlagen geben. Die Wormatia wehrte aber bisher fast alle gegnerischen Angriffe ab, ohne jedoch selbst einen Triumph einzufahren. Wie das möglich ist? Nach acht Partien stehen bereits sieben Unentschieden in der Bilanz des VfR. Nur der Aufsteiger SpVgg Neckarelz konnte den "Drachen" dank eines Last-Minute-Tores 2:1 besiegen.

Diese beachtliche Bilanz mit dem deutlichen Remis-Schwerpunkt nach acht Saisonspielen haben die Wormser zu den "Unentschieden-Königen" der Regionalliga werden lassen. "So etwas habe ich noch nie erlebt. Diese Serie ist unglaublich und fast schon ein Fluch", sagt der 34 Jahre alte Zugang und Routinier Srdjan (ausgesprochen: Sirddschahn) Baljak, zuvor beim MSV Duisburg unter Vertrag, im Gespräch mit DFB.de.

Baljak: "Uns fehlte in vielen Partien das Glück"

Den Unentschieden-Saisonrekord in der viertklassigen Regionalliga halten der VfB Lübeck (2009) und die Stuttgarter Kickers (2010) mit insgesamt jeweils 15 Remis. Diese "Bestmarke" hatten die Wormser schon in der abgelaufenen Saison nur knapp verpasst. Damals gingen 14 Spiele mit Beteiligung von Wormatia Worms ohne Sieger zu Ende. Nach acht Partien hatten allerdings nur vier Remis (sowie ein Sieg und drei Niederlagen) zu Buche gestanden.

Die Mannschaft von VfR-Trainer Stefan Emmerling ist aktuell der einzige Verein, der noch keinen Dreier einfahren konnte. Allerdings hat Wormatia nach dem ungeschlagenen Meister KSV Hessen Kassel auch die wenigsten Niederlagen auf dem Konto. Eine Erklärung für das bemerkenswerte Abschneiden seiner Mannschaft fällt selbst dem Bundesliga-erfahrenen Baljak nicht leicht. "Uns fehlte in vielen Partien das Glück. Mal treffen wir den Pfosten, mal schieben wir den Ball aus einfachsten Positionen am Tor des Gegners vorbei", so der Angreifer. "Hinzu kommen vermeidbare Fehler."

Baljak trifft nach 341 Tagen Flaute

Der Angreifer redet von einer "Resultat-Krise", denn "schlecht gespielt haben wir nicht. Häufig entscheiden Kleinigkeiten über Sieg oder Unentschieden", wie "Baki" verdeutlicht. Die Ziele der Wormser waren vor der Spielzeit klar definiert worden. "Nach einer schweren und komplizierten vergangenen Saison wollen wir diesmal im vorderen Tabellendrittel landen", so Trainer Emmerling vor der Spielzeit. Auch wenn der VfR von diesem Ziel derzeit noch weit entfernt ist. Dem Ex-Profi, der seinem Stürmer Baljak äußerlich wegen der "Kojak-Frisur" extrem ähnlich sieht, wurde bei der Mitgliederversammlung am Dienstagabend noch einmal das Vertrauen ausgesprochen.

Auffällig ist, dass alle sechs Wormatia-Tore von unterschiedlichen Spielern erzielt wurden. Für Baljak platzte der Knoten am jüngsten Spieltag. Beim 1:1 in der Partie bei der Zweitvertretung des 1. FC Kaiserslautern markierte der 34-Jährige den 1:0-Führungstreffer. Es war das erste Erfolgserlebnis für den Angreifer nach 341 Tagen. Zuvor hatte er im Trikot des MSV Duisburg gegen Hertha BSC doppelt getroffen - die Partie endete Remis (2:2).

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Nächster Versuch gegen Pfullendorf

Den nächsten Anlauf auf den ersten Saisonsieg unternehmen die Wormser am Freitag (ab 19 Uhr) gegen den SC Pfullendorf. Dann soll es im neunten Versuch mit dem lang ersehnten Erfolgserlebnis klappen. "Ich hoffe, dass wir uns die Belohnung für die guten Leistungen der Vorwochen schnappen", erklärt Baljak. "Es wird Zeit, dass wir ein Spiel gewinnen. Denn dann wird vieles leichter."

Für ihn ist die Situation nicht ganz neu. Bereits in der abgelaufenen Saison wartete der Serbe mit seinem damaligen Arbeitgeber MSV Duisburg lange auf den ersten Sieg. Auch damals war es der neunte Spieltag, an dem Baljak mit dem MSV den ersten Saisonerfolg unter Dach und Fach brachte (1:0 bei Energie Cottbus).

Trotz des kuriosen und durchwachsenen Wormser Starts schreibt der 34-Jährige das Saisonziel noch nicht ab: "Unsere Mannschaft hat das Zeug dazu. Wir haben eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern."

Ein Anruf von Emmerling

"Kojak" Baljak war bis zu seinem Engagement in Worms seit dem 30. Juni ohne Verein. Sein Vertrag beim Zweitligaabsteiger MSV Duisburg war nach drei Jahren ausgelaufen. Der Grund für seinen Wechsel nach Worms: Die Familie. "Meine Frau und meine Kinder wohnen in Mainz", so Baljak. "Ich wollte einen Verein in der Nähe meiner Familie finden."

Den Kontakt stellte VfR-Trainer Stefan Emmerling her, der selbst jahrelang beim MSV Duisburg in der Bundesliga gespielt hat. "Er rief mich an und fragte, was ich vorhabe", so der Offensivspieler rückblickend. "Nachdem wir uns getroffen hatten, war ich mir schnell sicher."

Großer Umbruch vor der Saison

Beim Zweitliga-Gründungsmitglied trifft der Angreifer auf profiähnliche Bedingungen. "Das Umfeld ist top. Wormatia ist kein normaler Regionalligist", sagt Baljak. In Worms ist er wieder zum Stamm- und Führungsspieler geworden. Obwohl er fast die gesamte Vorbereitung verpasste, stand der ehemalige Mainzer Bundesligaprofi (vier Partien) im ersten Saisonspiel auf dem Platz (1:1 gegen Eintracht Frankfurt II). Trotzdem ist er kein Typ für große Ansagen: "Ich bin kein Lautsprecher, sondern ein sehr ruhiger Mensch und stelle mich immer in den Dienst der Mannschaft", sagt Baljak bescheiden.

Vor der aktuellen Spielzeit hatte es in der Nibelungenstadt einen großen Umbruch gegeben. 14 Spieler verließen den Klub, 13 wurden verpflichtet. Carsten Sträßer (Chemnitzer FC), Raschid El Hammouchi (Wuppertaler SV) und Srdjan Baljak (MSV Duisburg) sind die erfahrensten Spieler, die Emmerling für seine Mannschaft gewinnen konnte.

"Die Qualität ist in unserer Mannschaft ohne Zweifel vorhanden", so Baljak. "Zu Beginn der Saison hatten wir einige Verletzte, daher konnte sich keine Stammelf einspielen. Doch das ist jetzt vorbei. Wir wollen jetzt den ersten Saisonsieg und den Unentschieden-Fluch beenden."