Wormatia-Coach Emmerling: "Schnell da unten raus"

DFB.de: Welche Eindrücke haben Sie bei den ersten Einheiten mit Ihrer neuen Mannschaft gewonnen?

Emmerling: Klar ist: Die Jungs sind nicht nur engagiert bei der Sache, sondern jeder Einzelne wollte und will genau zeigen, was er drauf hat. Die Auswertung der Leistungsdiagnostik wird in den kommenden Tagen zeigen, wie fit jeder ist.

DFB.de: Nach dem Testspiel gegen den SC Hauenstein am Samstag wartet am 19. Januar DFB-Pokalviertelfinalist Kickers Offenbach. Wie viel Aussagekraft haben solche Testpartien?

Emmerling: Es ist immer attraktiv, gegen einen höherklassigen Gegner anzutreten. Den OFC kenne ich als Drittligisten ja besonders gut. Die Partie gegen die Kickers wird mit Sicherheit ein erster Gradmesser für uns.

DFB.de: Die Wormatia mischte in der Hinrunde zunächst oben mit, sorgte auch im DFB-Pokal beim 2:1 gegen Bundesligaabsteiger Hertha BSC für Furore - und rutschte dann auf den zwölften Platz ab. Wo liegen die Probleme?

Emmerling: Vor der Winterpause gab es zu viele Unentschieden. Die Mannschaft hat es in dieser Phase nur selten geschafft, eine Führung über die Zeit zu bringen und trat deshalb auf der Stelle. Da gilt es nun, den Hebel anzusetzen. Außerdem wurde die Konzentration vielleicht etwas zu sehr auf das DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Köln gelegt, das dann unglücklich 3:4 nach Elfmeterschießen verloren ging. So guckte man nach dem Ausscheiden und dem Negativlauf in der Liga blöd aus der Wäsche.

DFB.de: Werden Sie sich auf dem Transfermarkt nach Verstärkungen umsehen?

Emmerling: Unser erster Zugang ist mit Maximilian Mehring von Eintracht Frankfurt II ein zentraler Mittelfeldspieler, der die Liga kennt und auch torgefährlich ist. Mit Adam Jabiri ist in der Hinrunde leider ein enorm wichtiger Stürmer weggebrochen, der verletzungsbedingt auch noch einige Zeit fehlen wird. Auf dieser Position werden wir eventuell noch etwas machen.



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Auf eher ungewohntem Terrain ist Stefan Emmerling, neuer Trainer des VfR Wormatia Worms, unterwegs. Auf Platz zwölf der Regionalliga Südwest beginnt der 46-Jährige seine Mission beim Traditionsverein aus der Nibelungenstadt. Immerhin arbeitete der Mann mit der auffälligen "Kojak-Frisur" zuletzt für Rot-Weiß Erfurt und die Kickers Emden in der 3. Liga sowie Rot Weiss Ahlen in der 2. Bundesliga, hat außerdem über 300 Erst- und Zweitligapartien in seiner Vita.

Sein Engagement in Worms sieht der im nahegelegenen Heidelberg geborene Ex-Profi, der erst vor wenigen Tagen die Vorbereitung auf die Restrunde aufgenommen hat, aber eher weniger als Rückschritt an. Im DFB.de-Interview spricht Stefan Emmerling mit dem Journalisten Dominik Sander über seine ersten Eindrücke in Worms, sein Aus in Erfurt - und was er bei der Wormatia bewegen will.

DFB.de: Bei Ihrer Vorstellung als neuer Trainer von Wormatia Worms haben Sie angekündigt, "einiges zu bewegen". Was und wie schnell können Sie denn in Worms etwas bewegen, Herr Emmerling?

Stefan Emmerling: Ich hoffe, dass wir während der fünfwöchigen Vorbereitung so arbeiten können, dass wir in kürzester Zeit Erfolg haben. Bei nur vier Punkten Vorsprung auf einen möglichen Abstiegsplatz müssen wir schnell da unten raus. Grundsätzlich habe ich das Gefühl, die Wormatia anschieben zu können und möchte den Verein auf seinem zukünftigen Weg ein Stück voranbringen. Das geht aber nur in kleinen Schritten. Denn ich weiß um die Gegebenheiten in Worms. Schließlich gibt es einige Spieler in der Mannschaft, die einer anderen hauptberuflichen Tätigkeit nachgehen und damit nicht immer an allen Trainingseinheiten teilnehmen können.

DFB.de: Sie waren in den vergangenen Jahren stets in der 2. Bundesliga oder 3. Liga tätig. Warum sehen wir Sie nun in der Regionalliga?

Emmerling: Als vereinsloser Trainer wirst du bei vielen Vereinen in Gespräch gebracht. Für mich ist es aber nicht entscheidend, in welcher Liga dieser Klub spielt. Wie gesagt: Bei den Gesprächen mit den Verantwortlichen hatte ich sofort das Gefühl, dass die Wormatia mich unbedingt wollte.

DFB.de: Als gebürtiger Heidelberger kommen Sie aus der Region. Gab es in der Vergangenheit mal Berührungspunkte mit der Wormatia?

Emmerling: Kurioserweise gar keine, obwohl ich mit dem SV Sandhausen und dem 1. FC Kaiserslautern auch bei zwei Vereinen in der Umgebung gespielt habe. Ich bin zwar mehrmals an der Stadt vorbeigefahren, kann ich mich aber nicht erinnern, zuvor schon einmal in Worms gewesen zu sein.

DFB.de: Welche Eindrücke haben Sie bei den ersten Einheiten mit Ihrer neuen Mannschaft gewonnen?

Emmerling: Klar ist: Die Jungs sind nicht nur engagiert bei der Sache, sondern jeder Einzelne wollte und will genau zeigen, was er drauf hat. Die Auswertung der Leistungsdiagnostik wird in den kommenden Tagen zeigen, wie fit jeder ist.

DFB.de: Nach dem Testspiel gegen den SC Hauenstein am Samstag wartet am 19. Januar DFB-Pokalviertelfinalist Kickers Offenbach. Wie viel Aussagekraft haben solche Testpartien?

Emmerling: Es ist immer attraktiv, gegen einen höherklassigen Gegner anzutreten. Den OFC kenne ich als Drittligisten ja besonders gut. Die Partie gegen die Kickers wird mit Sicherheit ein erster Gradmesser für uns.

DFB.de: Die Wormatia mischte in der Hinrunde zunächst oben mit, sorgte auch im DFB-Pokal beim 2:1 gegen Bundesligaabsteiger Hertha BSC für Furore - und rutschte dann auf den zwölften Platz ab. Wo liegen die Probleme?

Emmerling: Vor der Winterpause gab es zu viele Unentschieden. Die Mannschaft hat es in dieser Phase nur selten geschafft, eine Führung über die Zeit zu bringen und trat deshalb auf der Stelle. Da gilt es nun, den Hebel anzusetzen. Außerdem wurde die Konzentration vielleicht etwas zu sehr auf das DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Köln gelegt, das dann unglücklich 3:4 nach Elfmeterschießen verloren ging. So guckte man nach dem Ausscheiden und dem Negativlauf in der Liga blöd aus der Wäsche.

DFB.de: Werden Sie sich auf dem Transfermarkt nach Verstärkungen umsehen?

Emmerling: Unser erster Zugang ist mit Maximilian Mehring von Eintracht Frankfurt II ein zentraler Mittelfeldspieler, der die Liga kennt und auch torgefährlich ist. Mit Adam Jabiri ist in der Hinrunde leider ein enorm wichtiger Stürmer weggebrochen, der verletzungsbedingt auch noch einige Zeit fehlen wird. Auf dieser Position werden wir eventuell noch etwas machen.

DFB.de: Wormatias Sportlicher Leiter Marcel Gebhardt spricht nun vom "brutalsten Abstiegskampf". Welche Tugenden fordern Sie in der Restrunde?

Emmerling: Individuell verfügen wir über einige gut ausgebildete Spieler. Nun geht es darum, die Physis zu verbessern. Es sind also Grundtugenden wie Zweikampfstärke und Aggressivität gefragt. Auf dem Platz muss sich die Mannschaft wehren und dem Gegner von Beginn an beweisen: Hier gibt es heute nichts zu holen.

DFB.de: Mit Erfurt mischten Sie in den vergangenen beiden Jahren in der 3. Liga oben mit, wurden in dieser Saison nach einem Fehlstart entlassen. Auch in Worms, das vor Saisonbeginn als Meisterschaftskandidat eingestuft wurde, ist die Erwartungshaltung groß.

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Emmerling: Jetzt aber nicht mehr. Als Tabellenzwölfter dürfen wir jetzt nicht groß von der Aufstiegsrelegation reden. Es zählt nur, schnellstmöglich unten herauszukommen. Manchmal ist die Erwartungshaltung vielleicht auch zu groß, und in diesem Geschäft werden unpopuläre Entscheidungen getroffen. Nach meiner Entlassung in Erfurt benötigte auch ich ein paar Tage, um das zu verarbeiten. Ich kann die Uhr leider nicht zurückdrehen, habe die Sache aber nun abgehakt.

DFB.de: Mit vergleichsweise geringen finanziellen Mitteln führten Sie in der Vergangenheit Kickers Emden von der Regionalliga bis in die Spitzengruppe der 3. Liga. Sehen wir Sie dort irgendwann auch mit Wormatia Worms?

Emmerling: Das wäre wünschenswert, ist aber durch die neu eingeführte Aufstiegsrelegation nicht mehr so einfach. Wenn wir in dieser Runde noch ganz oben herankommen sollten, käme das schon einer Sensation gleich. Man sollte nicht so viel über die neue Saison reden, wenn die alte Spielzeit noch läuft. Daher müssen wir zunächst den Klassenverbleib schaffen und dann schauen, was zur nächsten Saison umsetzbar ist.