Wolfsburgs Lena Goeßling: "Jetzt wird's schwieriger für uns"

Goeßling: Das braucht wirklich noch ein bisschen Zeit, bis man das verarbeitet hat. Ich kann das wirklich alles noch nicht richtig glauben, denn so richtig Ruhe hatte man bisher immer noch nicht, und man konnte noch nicht so richtig abschalten. Vielleicht kann ich in ein, zwei Jahren dann mal zurückblicken und begreifen, was wir da alles erreicht haben.

Frage: Im letzten Jahr war Wolfsburg Debütant im Europapokal, jetzt Titelverteidiger - wird es dadurch schwerer?

Goeßling: Es wird auf jeden Fall schwieriger für uns. Alle Mannschaften wollen gegen uns gewinnen, alle Mannschaften werden alles daran setzen, mit allen Mitteln gegen uns zu gewinnen. Auch Olympique Lyon wird uns jetzt nicht mehr unterschätzen.

Frage: Ihre Mannschaft hat sich vor der neuen Saison ein wenig verändert...

Goeßling: Nilla Fischer ist eine erfahrene Spielerin, sie hält unsere Abwehr zusammen, und man merkt schon, welche Routine und Erfahrung sie mitbringt. Sie wird uns auf jeden Fall weiterhelfen und die Abwehr stabilisieren. Ich denke, dass man merkt, dass zwischen Nilla und Desire Ugochi Oparanozie ein großer Altersunterschied ist. Desire muss noch viel lernen, aber ich denke, dass sie auf einem guten Weg ist und wir noch viel Freude an ihr haben werden, weil sie eine Vollblutstürmerin ist und immer die Tore machen will.

Frage: Conny Pohlers wurde letzte Saison zur Rekordtorschützin dieses Wettbewerbs. Können Sie uns ein bisschen über sie erzählen?

Goeßling: Conny ist wirklich ein Phänomen. Irgendwie steht sie immer richtig, sie steht da, wo der Ball runterkommt. Sie macht aus keiner Chance eine Chance, und der Ball ist irgendwie immer drin. Das ist schon phänomenal von Conny, und ich weiß auch nicht, wie sie das macht, aber es klappt. Und: Sie ist ein super lustiger Typ.

Frage: Es sieht so aus, als würde Pohlers das noch zwei oder drei Jahre machen...



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Vor Beginn der letzten Saison hatte Lena Goeßling noch keinen einzigen großen Titel geholt, doch im Jahr 2013 gewann sie einfach alles, was es zu gewinnen gab: Meisterschaft, DFB-Pokal und die Champions League - mit der Frauen-Nationalmannschaft spoäter sogar den EM-Titel.

2011 war sie zum ambitionierten VfL Wolfsburg gewechselt, mit dem sie vergangene Saison nicht nur das Double in Deutschland holte, sondern auch gleich bei der ersten Teilnahme in der Königsklasse der UEFA triumphierte. Beim Finalsieg gegen Olympique Lyon an der Stamford Bridge wurde die 27-Jährige zur Spielerin des Spiels gewählt. Bei der EURO 2013 war sie eine Leistungsträgerin und holte mit Deutschland ebenfalls den Titel, dadurch verdiente sie sich einen Platz in der Mannschaft des Turniers. Bei der Wahl zur besten Spielerin Europas belegte sie den zweiten Rang.

Mittlerweile hat für Goeßling und Wolfsburg die neue Saison begonnen, heute (ab 17 Uhr, live bei Eurosport) geht es im Hinspiel in der Runde der letzten 32 gegen den estnischen Vertreter Pärnu JK. Im Achtelfinale würde LSK Kvinner FK oder FCR Malmö mit Nationalmannschaftskollegin Anja Mittag warten. Mit UEFA.com hat sich Lena Goeßling über Wolfsburgs Erfolge, ihre Mittelfeldpartnerin Nadine Keßler und die neue Saison unterhalten.

Frage: Innerhalb von zwei Monaten haben Sie die Champions League und die EURO 2013 gewonnen - wie würden Sie diese beiden Siege vergleichen?

Lena Goeßling: Für mich persönlich kann man das nicht vergleichen. Mit dem Verein ist es der höchste Titel, den man erreichen kann. Mit Wolfsburg haben wir ein Jahr lang hart und intensiv gearbeitet. Wir haben uns als Mannschaft zusammengeschweißt und uns so weiterentwickelt, haben viele Stunden miteinander verbracht, viel trainiert und viel zusammen erlebt. Und ich glaube, diese intensive Zeit hat man mit der Nationalmannschaft nicht. Ich finde, diese Titel kann man nicht vergleichen. Es sind auf jeden Fall aber zwei schöne Titel.

Frage: Beide Male spielten Sie im Mittelfeld an der Seite von Nadine Keßler...

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Goeßling: Ich wusste immer, was ich an Nadine habe. Ich habe ihr vertraut, ich wusste, wo sie hinläuft, ich wusste, was sie macht. Das war blindes Verständnis auf dem Platz. Ich bin immer froh, wenn Nadine an meiner Seite ist, denn wenn ich mal nicht so schnell zurückkomme, ist sie da. Es macht immer wieder Spaß, mit ihr zusammen zu spielen.

Frage: Beim Finalsieg gegen Lyon wurden Sie zur Spielerin des Spiels gewählt. Haben Sie das alles mittlerweile schon verarbeitet?

Goeßling: Das braucht wirklich noch ein bisschen Zeit, bis man das verarbeitet hat. Ich kann das wirklich alles noch nicht richtig glauben, denn so richtig Ruhe hatte man bisher immer noch nicht, und man konnte noch nicht so richtig abschalten. Vielleicht kann ich in ein, zwei Jahren dann mal zurückblicken und begreifen, was wir da alles erreicht haben.

Frage: Im letzten Jahr war Wolfsburg Debütant im Europapokal, jetzt Titelverteidiger - wird es dadurch schwerer?

Goeßling: Es wird auf jeden Fall schwieriger für uns. Alle Mannschaften wollen gegen uns gewinnen, alle Mannschaften werden alles daran setzen, mit allen Mitteln gegen uns zu gewinnen. Auch Olympique Lyon wird uns jetzt nicht mehr unterschätzen.

Frage: Ihre Mannschaft hat sich vor der neuen Saison ein wenig verändert...

Goeßling: Nilla Fischer ist eine erfahrene Spielerin, sie hält unsere Abwehr zusammen, und man merkt schon, welche Routine und Erfahrung sie mitbringt. Sie wird uns auf jeden Fall weiterhelfen und die Abwehr stabilisieren. Ich denke, dass man merkt, dass zwischen Nilla und Desire Ugochi Oparanozie ein großer Altersunterschied ist. Desire muss noch viel lernen, aber ich denke, dass sie auf einem guten Weg ist und wir noch viel Freude an ihr haben werden, weil sie eine Vollblutstürmerin ist und immer die Tore machen will.

Frage: Conny Pohlers wurde letzte Saison zur Rekordtorschützin dieses Wettbewerbs. Können Sie uns ein bisschen über sie erzählen?

Goeßling: Conny ist wirklich ein Phänomen. Irgendwie steht sie immer richtig, sie steht da, wo der Ball runterkommt. Sie macht aus keiner Chance eine Chance, und der Ball ist irgendwie immer drin. Das ist schon phänomenal von Conny, und ich weiß auch nicht, wie sie das macht, aber es klappt. Und: Sie ist ein super lustiger Typ.

Frage: Es sieht so aus, als würde Pohlers das noch zwei oder drei Jahre machen...

Goeßling: Ich hoffe es. Ich hoffe, dass sie das Toreschießen in Amerika (Pohlers spielte im Sommer drei Monate für Washington Spirit; Anm. der Red.) nicht verlernt hat.