Wolfsburg will Meisterschaft perfekt machen

Auf dem möglichen Weg zum Double befindet sich der VfL Wolfsburg. Schon mit einem Punktgewinn am 21. Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga kann die Mannschaft von VfL-Trainer Ralf Kellermann am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr, live auf DFB-TV) im Gastspiel beim SC Freiburg die verbliebenen rechnerischen Zweifel an der Meisterschaft beseitigen. Die Teilnahme an der Champions League in der nächsten Saison ist ohnehin schon sicher. Außerdem haben die Wölfinnen die Möglichkeit, ihren Titel im DFB-Pokal am Samstag, 27. Mai, (ab 16.15 Uhr) in Köln gegen den Ligakonkurrenten SC Sand zu verteidigen.

In Freiburg treffen mit dem Sport-Club und Wolfsburg zwei formstarke Mannschaften aufeinander. Freiburg hat seit fünf, Wolfsburg seit 13 Ligapartien keinen Zähler mehr abgegeben. Mit dem jüngsten 2:1 gegen die SGS Essen war Kellermann allerdings nicht ganz einverstanden. "Uns hat insgesamt etwas die Zielstrebigkeit gefehlt", so der 48-Jährige, der in der kommenden Saison Sportlicher Leiter wird. "In den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit wirkten wir anschließend komplett verunsichert. Es sah so aus, als ob wir Angst hätten, diese große Chance, den fast letzten Schritt zu machen, zu verspielen. Das ist aber unter dem Strich Jammern auf hohem Niveau. Es war schließlich der 13. Sieg in Folge."

Kellermann: "Wollen in Freiburg Deutscher Meister werden"

Kein Wunder, dass sich Kellermann vor dem Gastspiel in Freiburg zuversichtlich gibt. "Was praktisch nahezu feststeht, wollen wir jetzt auch zu 100 Prozent umsetzen und in Freiburg Deutscher Meister werden", so der VfL-Trainer: "Wir wissen, dass wir auf einen sehr guten Gegner treffen, den wir in dieser Saison allerdings schon zweimal besiegen konnten. Freiburg wird mit Sicherheit alles daransetzen, dass wir nicht wieder in deren Stadion feiern."

Die letzte Begegnung zwischen beiden Teams liegt gerade einmal vier Wochen zurück: Am Ostersonntag (16. April) trafen die Mannschaften im Halbfinale des DFB-Pokals aufeinander. Erst nach Verlängerung setzen sich die Wolfsburgerinnen im Breisgau 2:1 durch und sicherten sich zum vierten Mal die Teilnahme am DFB-Pokalfinale. Das Hinspiel in der Allianz Frauen-Bundesliga gewann der VfL knapp 1:0 (11. Dezember 2016).

Für die Freiburgerin Lina Magull gibt es gegen Wolfsburg ein Duell mit ihrem früheren Verein, für den sie drei Jahre am Ball war. Aktuell präsentiert sich die 22-jährige Mittelfeldspielerin in blendender Form. In den vergangenen drei Partien erzielte sie beachtliche sechs Tore.

Direktes Duell um Königsklasse: Potsdam gegen Bayern

Um den zweiten Rang und damit den zweiten Startplatz in der Champions League geht es beim direkten Duell zwischen dem zweitplatzierten 1. FFC Turbine Potsdam und dem FC Bayern München am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr, live im RBB). Lediglich ein Zähler trennt den von Matthias Rudolph trainierten FFC vom aktuellen Meister aus München.

Im heimischen Karl-Liebknecht-Stadion gab es für Turbine zuletzt zwei Niederlagen in Folge (0:1 gegen den SC Freiburg und 1:3 gegen den VfL Wolfsburg). Das Hinspiel beim FC Bayern entschied Potsdam allerdings 2:1 für sich. Zuvor hatte München den direkten Vergleich viermal hintereinander gewonnen.

Sollte sich Turbine diesmal durchsetzen, dann wäre die Rückkehr auf die europäische Bühne nach dreijähriger Abstinenz bereits perfekt. Bei einem Remis hätten die Potsdamerinnen die Qualifikation für die "Königsklasse" beim Saisonfinale am Sonntag, 21. Mai, zumindest weiter in der eigenen Hand. Bei einer Niederlage hätten die Gäste aus München wieder die besseren Karten.

Thomas Wörle, Trainer des FC Bayern München, kann wieder mit Mittelfeldspielerin Melanie Behringer planen. Die 31-jährige Nationalspielerin hatte beim jüngsten 3:0 in Mönchengladbach wegen einer Gelbsperre gefehlt.

Bundestrainerin Steffi Jones in Frankfurt zu Gast

In seinem abschließenden Saison-Heimspiel trifft der 1. FFC Frankfurt ebenfalls heute (ab 14 Uhr) auf die TSG 1899 Hoffenheim. Die Ehrengastliste wird angeführt vom hessischen Innenminister Peter Beuth sowie von Bundestrainerin Steffi Jones.

Frankfurt und Hoffenheim stehen sich insgesamt zum achten Mal gegenüber. Sechsmal gewann der FFC, das 2:2 in der Hinrunde war das erste Remis. "Mit der TSG 1899 Hoffenheim treffen wir auf ein Team, das sich mit Beginn der Rückrunde gegenüber der ersten Saisonhälfte deutlich steigern konnte. Mein Trainerkollege Jürgen Ehrmann hat eine gut organisierte Mannschaft geformt, die ein intelligentes Pressing beherrscht und im Ballbesitz auch spielerische Qualität mitbringt", sagt Frankfurts Trainer Matt Ross. Die Frankfurterinnen verabschieden neben Kapitänin und Olympiasiegerin Saskia Bartusiak, die ihre erfolgreiche Karriere beenden wird, auch Peggy Nietgen, Anne-Kathrine Kremer, Yuki Nagasato und Isabella Möller.

Vorerst letztes Bundesliga-Heimspiel für Gladbach

Sein vorerst letztes Bundesliga-Heimspiel bestreitet der bereits abgestiegene Tabellenletzte Borussia Mönchengladbach am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) gegen den Mitaufsteiger MSV Duisburg. Die Borussia hat zwei Spiele vor Schluss uneinholbare sieben Zähler Rückstand auf einen Nichtabstiegsrang. Für die Mannschaft von MSV-Trainerin Inka Grings wäre bei einem Sieg der vorzeitige Klassenverbleib aus eigener Kraft perfekt. Vier Zähler liegen die Duisburgerinnen vor dem ersten Abstiegsrang, den Bayer 04 Leverkusen belegt.

In dieser Woche gab es ein 1:2 gegen Rekordmeister 1. FFC Frankfurt. "Die letzten 15 bis 20 Minuten müssen wir mitnehmen. Das waren die richtigen Ansätze für unser wichtiges Spiel in Gladbach", so Grings, die in der nächsten Saison die männlichen U 17-Junioren des FC Viktoria Köln trainieren wird. Ihr Nachfolger in Duisburg steht seit wenigen Tagen mit Christian Franz-Pohlmann (zuvor FF USV Jena) fest.

"Wir wollen in Gladbach den Sack zumachen, damit wir den Klassenverbleib feiern können", kündigt Inka Grings an, warnt aber eindringlich davor, den Gegner zu unterschätzen: "Sie können befreit aufspielen, werden mit Sicherheit alles in die Waagschale werfen. Wir müssen von der ersten Minute an zeigen, dass wir das Spiel gewinnen wollen." Wieder zurückgreifen kann Grings auf Danica Wu, die nach überstandenem Innenbandriss das Training aufgenommen hat. Ein Wiedersehen gibt es für den MSV in Gladbach mit den früheren Duisburgerinnen Vanessa Wahlen, Barbara Müller, Christina Bellinghoven und Madeline Gier, die sogar noch in der abgelaufenen Saison für die "Zebras" am Ball war.

Bayer 04 Leverkusen in Essen unter Druck

Um die Chance auf den Klassenverbleib zu wahren, hilft Bayer 04 Leverkusen am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) im NRW-Duell bei der SGS Essen wohl nur ein Sieg. Außerdem muss die Mannschaft von Trainerin und Ex-Nationalspielerin Verena Hagedorn auf Schützenhilfe der Konkurrenz hoffen. "Es sind noch sechs Punkte zu vergeben und solange alles möglich ist, werden wir versuchen, alles dafür zu tun", so Hagedorn, deren Mannschaft seit 13 Begegnungen nicht mehr gewonnen hat. Die von Daniel Kraus trainierte SGS will gegen Bayer 04 die vierte Niederlage hintereinander verhindern.

Frei von jeglichem Abstiegsdruck treten der FF USV Jena und der SC Sand gegeneinander an. Sowohl Sand (0:1 bei der TSG 1899 Hoffenheim) als auch Jena (0:2 gegen den SC Freiburg) mussten sich am Mittwoch geschlagen geben. Das Duell in der Hinrunde hatte Sand 3:0 für sich entschieden. Insgesamt ist die Bilanz damit ausgeglichen. Nach fünf Vergleichen stehen je zwei Siege sowie ein Unentschieden zu Buche.

"Wir wollen unseren Fans im letzten Heimspiel der Saison noch einmal ein attraktives Spiel zeigen", sagt Jenas Trainerin Katja Greulich. "Die überzeugende Leistung, die wir auswärts beim 4:1 in Essen gezeigt haben, möchten wir mit drei Punkten gegen Sand krönen."