Wolfsburg: Verena Faißt und der lange Weg zurück

Sie war schon fast im gegnerischen Toraus, bedrängt von einer Spielerin des FCR Malmö. Es gab eigentlich keine Möglichkeit mehr auf eine gute Lösung. Aber dann hatte sie diesen Geistesblitz, diesen genialen Moment. Dann hatte es Verena Faißt doch noch irgendwie geschafft, den Ball in den Strafraum zu flanken.

Was danach geschah im Hinspiel des Achtelfinals der Champions League der Frauen am vergangenen Samstag ist schnell erzählt: Alex Popp nimmt die Vorlage perfekt auf, Kopfball, Tor, 1:0 für den VfL Wolfsburg. Letztlich gewann der Triplesieger und Titelverteidiger beim schwedischen Meister mit 2:1 und sicherte sich so eine perfekte Ausgangslage vor dem Rückspiel heute (ab 19 Uhr, live bei Eurosport).

"Eine gute Ausgangslage erkämpft"

Allerdings war es ein hartes Stück Arbeit, diese verheißungsvolle Situation vor dem zweiten Duell zu erreichen. Die Skandinavierinnen um die deutsche Nationalspielerin Anja Mittag waren von der ersten Minute an gefährlich. Wolfsburg brauchte etwas Glück, eine starke Torhüterin Almuth Schult sowie den späten Siegtreffer durch Martina Müller, um mit einem ordentlichen Polster in das Rückspiel zu gehen - und eine Verena Faißt, die inzwischen wieder auf einem richtigen gute Weg ist. Entschieden ist das Aufeinandertreffen jedoch noch lange nicht.

"Wir haben uns durch diesen Sieg eine gute Ausgangslage fürs Rückspiel erkämpft. Es gab einige brenzlige Situationen vor unserem Tor zu überstehen, dabei hatten wir das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite", sagte VfL-Trainer Ralf Kellermann.

Und bekam Zustimmung von Malmös Coach Jonas Eidevall: "Wir konnten uns eine Menge Chancen erarbeiten, dann hat aber leider Wolfsburg getroffen. Für das Rückspiel ist trotzdem immer noch alles offen, und wir werden versuchen, das Ergebnis zu drehen. Wir werden das Spiel analysieren und schauen, was wir verändern müssen. Dabei werden wir auch sehen, dass wir eine Menge richtig gemacht haben. Und genau daran wollen wir im Rückspiel anknüpfen."

Pfeiffersches Drüsenfieber: Drei Endspiele verpasst

Man darf sich also auf eine spannende zweite Begegnung freuen. Die Voraussetzungen für ein weiteres Fußballfest sind perfekt. Eine Hauptrolle einnehmen will dabei wieder Verena Faißt. Und das ist gar nicht so selbstverständlich, schließlich war die 19-malige deutsche Nationalspielerin im Mai dieses Jahres an Pfeifferschem Drüsenfieber erkrankt und hatte deshalb unter anderem das Endspiel um die Champions League gegen Olympique Lyon (1:0), das Finale des DFB-Pokals (3:2 gegen Turbine Potsdam) sowie die Europameisterschaft in Schweden verpasst.

"Das war schon ein harter Schlag für mich", sagt die Linksverteidigerin rückblickend. "Das sind Spiele, auf die man die ganze Saison hinarbeitet. Ich hatte zuvor jede Begegnung gemacht - bei den wichtigsten konnte ich dann nicht dabei sein, sondern nur vor dem Fernseher sitzen. Das musste ich erst einmal verkraften. Mittlerweile bin ich jedoch wieder kämpferisch. Am liebsten würde ich die vergangene Saison nochmal wiederholen. Klar wird es schwer, das alles erneut zu schaffen, aber Träume werden manchmal ja auch Wirklichkeit."

"Malmö war die bessere Mannschaft"

In der Bundesliga ist für den Tabellenvierten noch alles möglich. Genauso im DFB-Pokal, in dem es am Samstag im Achtelfinale zum Spitzenspiel beim 1. FFC Frankfurt kommt. Und in der Champions League ebenfalls. Allerdings sind die Schwedinnen gefährlich. Das musste Wolfsburg, das musste Verena Faißt bereits feststellen.

"Nach dem knappen Sieg in Malmö stehen unsere Chancen mit zwei Auswärtstoren generell ganz gut", sagt sie. "Allerdings muss man sagen, dass Malmö uns wirklich alles abverlangt hat und wir nicht unseren besten Tag hatten. Malmö war die bessere Mannschaft, wir die glücklichere. Heute müssen wir anders auftreten und dem Gegner von Anfang an zeigen, dass hier bei uns nichts zu holen ist. Es wird jedenfalls ein spannendes Spiel mit dem hoffentlich besseren Ausgang für uns."

"Mir ging das damals alles viel zu langsam"

Es ist wichtig für den VfL Wolfsburg, dass Faißt wieder da ist. Sie hat ihre Erkrankungen überstanden, das ist eine tolle Nachricht. Denn das Pfeiffersche Drüsenfieber ist eine Viruserkrankung, deren Heilungsverlauf nur schwer abgeschätzt werden kann. Niemand wusste genau, wie es weitergehen würde.

"Es war ein langer und schwieriger Weg zurück", erinnert sich die Defensivspezialistin. "Anfangs musste ich komplett aussetzen und meine Werte immer wieder von den Ärzten checken lassen. Mir ging das damals alles viel zu langsam, ich hatte keine Geduld und wollte wieder zurück auf den Fußballplatz. Aber erst nach einer langen Pause durfte ich langsam wieder beginnen zu laufen, sollte jedoch immer auf meinen Körper und meine Pulswerte achten."

Viele Rückschläge - "aber jetzt geht's wieder ganz gut"

Und ihre Geduld wurde immer weiter auf die Probe gestellt. In der Vorbereitungszeit gab es drei Rückschläge. Erst seit der Partie beim 1. FFC Turbine Potsdam (1:1) vor knapp vier Wochen geht es kontinuierlich aufwärts.

"Jetzt geht es wieder ganz gut", berichtet Faißt. "Ich bin zwar noch nicht wieder bei 100 Prozent. Ich versuche allerdings Schritt für Schritt wieder dort hinzukommen, wo ich letzte Saison aufgehört habe." Die 24-Jährige ist also wieder auf dem Weg zu alter Stärke. Beim VfL Wolfsburg hat sie die Rückkehr in die erste Elf geschafft.

[as]

Sie war schon fast im gegnerischen Toraus, bedrängt von einer Spielerin des FCR Malmö. Es gab eigentlich keine Möglichkeit mehr auf eine gute Lösung. Aber dann hatte sie diesen Geistesblitz, diesen genialen Moment. Dann hatte es Verena Faißt doch noch irgendwie geschafft, den Ball in den Strafraum zu flanken.

Was danach geschah im Hinspiel des Achtelfinals der Champions League der Frauen am vergangenen Samstag ist schnell erzählt: Alex Popp nimmt die Vorlage perfekt auf, Kopfball, Tor, 1:0 für den VfL Wolfsburg. Letztlich gewann der Triplesieger und Titelverteidiger beim schwedischen Meister mit 2:1 und sicherte sich so eine perfekte Ausgangslage vor dem Rückspiel heute (ab 19 Uhr, live bei Eurosport).

"Eine gute Ausgangslage erkämpft"

Allerdings war es ein hartes Stück Arbeit, diese verheißungsvolle Situation vor dem zweiten Duell zu erreichen. Die Skandinavierinnen um die deutsche Nationalspielerin Anja Mittag waren von der ersten Minute an gefährlich. Wolfsburg brauchte etwas Glück, eine starke Torhüterin Almuth Schult sowie den späten Siegtreffer durch Martina Müller, um mit einem ordentlichen Polster in das Rückspiel zu gehen - und eine Verena Faißt, die inzwischen wieder auf einem richtigen gute Weg ist. Entschieden ist das Aufeinandertreffen jedoch noch lange nicht.

"Wir haben uns durch diesen Sieg eine gute Ausgangslage fürs Rückspiel erkämpft. Es gab einige brenzlige Situationen vor unserem Tor zu überstehen, dabei hatten wir das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite", sagte VfL-Trainer Ralf Kellermann.

Und bekam Zustimmung von Malmös Coach Jonas Eidevall: "Wir konnten uns eine Menge Chancen erarbeiten, dann hat aber leider Wolfsburg getroffen. Für das Rückspiel ist trotzdem immer noch alles offen, und wir werden versuchen, das Ergebnis zu drehen. Wir werden das Spiel analysieren und schauen, was wir verändern müssen. Dabei werden wir auch sehen, dass wir eine Menge richtig gemacht haben. Und genau daran wollen wir im Rückspiel anknüpfen."

Pfeiffersches Drüsenfieber: Drei Endspiele verpasst

Man darf sich also auf eine spannende zweite Begegnung freuen. Die Voraussetzungen für ein weiteres Fußballfest sind perfekt. Eine Hauptrolle einnehmen will dabei wieder Verena Faißt. Und das ist gar nicht so selbstverständlich, schließlich war die 19-malige deutsche Nationalspielerin im Mai dieses Jahres an Pfeifferschem Drüsenfieber erkrankt und hatte deshalb unter anderem das Endspiel um die Champions League gegen Olympique Lyon (1:0), das Finale des DFB-Pokals (3:2 gegen Turbine Potsdam) sowie die Europameisterschaft in Schweden verpasst.

"Das war schon ein harter Schlag für mich", sagt die Linksverteidigerin rückblickend. "Das sind Spiele, auf die man die ganze Saison hinarbeitet. Ich hatte zuvor jede Begegnung gemacht - bei den wichtigsten konnte ich dann nicht dabei sein, sondern nur vor dem Fernseher sitzen. Das musste ich erst einmal verkraften. Mittlerweile bin ich jedoch wieder kämpferisch. Am liebsten würde ich die vergangene Saison nochmal wiederholen. Klar wird es schwer, das alles erneut zu schaffen, aber Träume werden manchmal ja auch Wirklichkeit."

"Malmö war die bessere Mannschaft"

In der Bundesliga ist für den Tabellenvierten noch alles möglich. Genauso im DFB-Pokal, in dem es am Samstag im Achtelfinale zum Spitzenspiel beim 1. FFC Frankfurt kommt. Und in der Champions League ebenfalls. Allerdings sind die Schwedinnen gefährlich. Das musste Wolfsburg, das musste Verena Faißt bereits feststellen.

"Nach dem knappen Sieg in Malmö stehen unsere Chancen mit zwei Auswärtstoren generell ganz gut", sagt sie. "Allerdings muss man sagen, dass Malmö uns wirklich alles abverlangt hat und wir nicht unseren besten Tag hatten. Malmö war die bessere Mannschaft, wir die glücklichere. Heute müssen wir anders auftreten und dem Gegner von Anfang an zeigen, dass hier bei uns nichts zu holen ist. Es wird jedenfalls ein spannendes Spiel mit dem hoffentlich besseren Ausgang für uns."

"Mir ging das damals alles viel zu langsam"

Es ist wichtig für den VfL Wolfsburg, dass Faißt wieder da ist. Sie hat ihre Erkrankungen überstanden, das ist eine tolle Nachricht. Denn das Pfeiffersche Drüsenfieber ist eine Viruserkrankung, deren Heilungsverlauf nur schwer abgeschätzt werden kann. Niemand wusste genau, wie es weitergehen würde.

"Es war ein langer und schwieriger Weg zurück", erinnert sich die Defensivspezialistin. "Anfangs musste ich komplett aussetzen und meine Werte immer wieder von den Ärzten checken lassen. Mir ging das damals alles viel zu langsam, ich hatte keine Geduld und wollte wieder zurück auf den Fußballplatz. Aber erst nach einer langen Pause durfte ich langsam wieder beginnen zu laufen, sollte jedoch immer auf meinen Körper und meine Pulswerte achten."

Viele Rückschläge - "aber jetzt geht's wieder ganz gut"

Und ihre Geduld wurde immer weiter auf die Probe gestellt. In der Vorbereitungszeit gab es drei Rückschläge. Erst seit der Partie beim 1. FFC Turbine Potsdam (1:1) vor knapp vier Wochen geht es kontinuierlich aufwärts.

"Jetzt geht es wieder ganz gut", berichtet Faißt. "Ich bin zwar noch nicht wieder bei 100 Prozent. Ich versuche allerdings Schritt für Schritt wieder dort hinzukommen, wo ich letzte Saison aufgehört habe." Die 24-Jährige ist also wieder auf dem Weg zu alter Stärke. Beim VfL Wolfsburg hat sie die Rückkehr in die erste Elf geschafft.