Wolfsburg-Trainer Lerch: "Extrem aufregend"

Herbstmeister, Achtelfinale im DFB-Pokal, Viertelfinale in der Champions League, nur eine Niederlage im vergangenen halben Jahr – der VfL Wolfsburg ist mal wieder das Maß aller Dinge im deutschen Frauenfußball und darf sich damit verdientermaßen Herbstmeister nennen.

Für Stephan Lerch ist das ein nettes Zwischenzeugnis. Der 33-Jährige hatte die Mannschaft im Sommer vom langjährigen Cheftrainer Ralf Kellermann übernommen und hat dessen erfolgreiche Arbeit bisher fast makellos fortgesetzt.

Im DFB.de-Interview spricht Lerch über seinen aufregenden Start in ein neues Abenteuer, über die Bedeutung von Niederlagen und über die Ziele für die kommenden Monate. Aber der VfL-Cheftrainer sagt auch, warum ihm die Pause jetzt genau zur richtigen Zeit kommt.

DFB.de: Herr Lerch, wenn wir heute auf die Hinrunde zurückschauen. Wie haben Sie die erste Saisonhälfte erlebt?

Stephan Lerch: Wir sind zufrieden. In der Allianz Frauen-Bundesliga stehen wir mit neun Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage ganz oben. Im DFB-Pokal und der Champions League sind wir auch noch dabei. Das Fazit fällt in erster Linie positiv aus. Wir haben bis auf wenige Ausnahmen als Mannschaft gute Ergebnisse erzielt. Wir konnten auf dem Platz meist das zeigen, was wir uns vorgenommen hatten. Deswegen kann ich jetzt von einer schönen Momentaufnahme sprechen.

DFB.de: Die einzige Niederlage unter Ihrer Verantwortung war ein 0:1 gegen Freiburg. Wie denken Sie heute darüber?

Lerch: Ich hatte schon vor der Saison immer wieder darauf hingewiesen, dass die Allianz Frauen-Bundesliga sehr ausgeglichen ist. In vielen Begegnungen hat sich das bewahrheitet. Das Duell gegen Freiburg bestätigt meine These ebenfalls. Wir sind da recht früh in Rückstand geraten und konnten es trotz einer sehr starken zweiten Halbzeit leider nicht mehr drehen. Auch die Partie gegen Potsdam, in der wir nur einen Punkt holen konnten, oder auch unser knapper Erfolg gegen Werder Bremen sind Belege dafür, dass wir immer 100 Prozent geben müssen, wenn wir erfolgreich sein wollen. Die Ergebnisse haben uns teilweise natürlich nicht so gut gefallen, aber die Begegnungen haben uns auf jeden Fall einen Schritt nach vorne gebracht, weil wir die entsprechenden Rückschlüsse daraus ziehen konnten. Es waren gute Erfahrungen, aber gleichzeitig auch Warnung für die weiteren Aufgaben.

DFB.de: Wie waren für Sie persönlich die vergangenen Wochen und Monate, seitdem Sie Cheftrainer beim VfL Wolfsburg sind?

Lerch: Es war eine extrem aufregende Zeit. Die ersten Tage im Sommer waren für mich persönlich sehr intensiv. Ich wusste aber auch, dass wir eine starke Mannschaft auf dem Platz haben und ich mich zudem auf ein starkes Team hinter dem Team verlassen kann. Mir war es wichtig, dass ich mit meinen Trainerkollegen in Wolfsburg weiter zusammenarbeiten kann und dass auch Ralf Kellermann als Sportlicher Leiter immer ansprechbar für mich bleibt. Wir vertrauen uns und arbeiten auch schon über einen längeren Zeitraum eng zusammen. Das ist eine ganz wichtige Basis hier im Verein. Deswegen hatte ich von Beginn an ein gutes Gefühl bei der ganzen Sache. Ich habe nicht lange gebraucht, um die neue Rolle anzunehmen. Aber ich habe schon gemerkt, dass ich anders in der Verantwortung stehe und viele Entscheidungen treffen muss. Letztendlich bereitet mir die Arbeit hier sehr viel Freude. Und vor allem bin ich dankbar, dass die Verantwortlichen mir ihr Vertrauen entgegengebracht haben. Wir ziehen alle an einem Strang. Das gibt ein gutes Gefühl und macht einige Dinge einfacher.

DFB.de: Gab es auch mal einen Moment, an dem Sie Zweifel hatten, ob Sie dieser Aufgabe gewachsen sind?

Lerch: Nein, eigentlich nicht. Wir hatten ja direkt einen Superstart in der Allianz Frauen-Bundesliga. Wir haben die ersten Begegnungen klar gewonnen und kein Gegentor kassiert. Auch im DFB-Pokal und der Champions League haben wir sofort gut losgelegt. Das war für mich persönlich ein grandioser Auftakt. Das lag aber auch daran, dass wir im Sommer keinen großen Umbruch hatten. Die Mannschaft war sofort eingespielt und hat keine lange Eingewöhnungsphase gebraucht. Das war am Anfang auf jeden Fall ein Vorteil gegenüber den Konkurrenten. Das hat uns gut getan und mir den Start ebenfalls erleichtert. Natürlich war mir bewusst, dass ich eine schwere Aufgabe übernehme und in große Fußstapfen trete. Aber mir war auch klar, dass wir gemeinsam diese Herausforderung meistern werden. Deshalb hatte ich nie Zweifel. Das hat eher meinen Ehrgeiz geweckt, den erfolgreichen Weg des Vereins fortzusetzen.



Herbstmeister, Achtelfinale im DFB-Pokal, Viertelfinale in der Champions League, nur eine Niederlage im vergangenen halben Jahr – der VfL Wolfsburg ist mal wieder das Maß aller Dinge im deutschen Frauenfußball und darf sich damit verdientermaßen Herbstmeister nennen.

Für Stephan Lerch ist das ein nettes Zwischenzeugnis. Der 33-Jährige hatte die Mannschaft im Sommer vom langjährigen Cheftrainer Ralf Kellermann übernommen und hat dessen erfolgreiche Arbeit bisher fast makellos fortgesetzt.

Im DFB.de-Interview spricht Lerch über seinen aufregenden Start in ein neues Abenteuer, über die Bedeutung von Niederlagen und über die Ziele für die kommenden Monate. Aber der VfL-Cheftrainer sagt auch, warum ihm die Pause jetzt genau zur richtigen Zeit kommt.

DFB.de: Herr Lerch, wenn wir heute auf die Hinrunde zurückschauen. Wie haben Sie die erste Saisonhälfte erlebt?

Stephan Lerch: Wir sind zufrieden. In der Allianz Frauen-Bundesliga stehen wir mit neun Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage ganz oben. Im DFB-Pokal und der Champions League sind wir auch noch dabei. Das Fazit fällt in erster Linie positiv aus. Wir haben bis auf wenige Ausnahmen als Mannschaft gute Ergebnisse erzielt. Wir konnten auf dem Platz meist das zeigen, was wir uns vorgenommen hatten. Deswegen kann ich jetzt von einer schönen Momentaufnahme sprechen.

DFB.de: Die einzige Niederlage unter Ihrer Verantwortung war ein 0:1 gegen Freiburg. Wie denken Sie heute darüber?

Lerch: Ich hatte schon vor der Saison immer wieder darauf hingewiesen, dass die Allianz Frauen-Bundesliga sehr ausgeglichen ist. In vielen Begegnungen hat sich das bewahrheitet. Das Duell gegen Freiburg bestätigt meine These ebenfalls. Wir sind da recht früh in Rückstand geraten und konnten es trotz einer sehr starken zweiten Halbzeit leider nicht mehr drehen. Auch die Partie gegen Potsdam, in der wir nur einen Punkt holen konnten, oder auch unser knapper Erfolg gegen Werder Bremen sind Belege dafür, dass wir immer 100 Prozent geben müssen, wenn wir erfolgreich sein wollen. Die Ergebnisse haben uns teilweise natürlich nicht so gut gefallen, aber die Begegnungen haben uns auf jeden Fall einen Schritt nach vorne gebracht, weil wir die entsprechenden Rückschlüsse daraus ziehen konnten. Es waren gute Erfahrungen, aber gleichzeitig auch Warnung für die weiteren Aufgaben.

DFB.de: Wie waren für Sie persönlich die vergangenen Wochen und Monate, seitdem Sie Cheftrainer beim VfL Wolfsburg sind?

Lerch: Es war eine extrem aufregende Zeit. Die ersten Tage im Sommer waren für mich persönlich sehr intensiv. Ich wusste aber auch, dass wir eine starke Mannschaft auf dem Platz haben und ich mich zudem auf ein starkes Team hinter dem Team verlassen kann. Mir war es wichtig, dass ich mit meinen Trainerkollegen in Wolfsburg weiter zusammenarbeiten kann und dass auch Ralf Kellermann als Sportlicher Leiter immer ansprechbar für mich bleibt. Wir vertrauen uns und arbeiten auch schon über einen längeren Zeitraum eng zusammen. Das ist eine ganz wichtige Basis hier im Verein. Deswegen hatte ich von Beginn an ein gutes Gefühl bei der ganzen Sache. Ich habe nicht lange gebraucht, um die neue Rolle anzunehmen. Aber ich habe schon gemerkt, dass ich anders in der Verantwortung stehe und viele Entscheidungen treffen muss. Letztendlich bereitet mir die Arbeit hier sehr viel Freude. Und vor allem bin ich dankbar, dass die Verantwortlichen mir ihr Vertrauen entgegengebracht haben. Wir ziehen alle an einem Strang. Das gibt ein gutes Gefühl und macht einige Dinge einfacher.

DFB.de: Gab es auch mal einen Moment, an dem Sie Zweifel hatten, ob Sie dieser Aufgabe gewachsen sind?

Lerch: Nein, eigentlich nicht. Wir hatten ja direkt einen Superstart in der Allianz Frauen-Bundesliga. Wir haben die ersten Begegnungen klar gewonnen und kein Gegentor kassiert. Auch im DFB-Pokal und der Champions League haben wir sofort gut losgelegt. Das war für mich persönlich ein grandioser Auftakt. Das lag aber auch daran, dass wir im Sommer keinen großen Umbruch hatten. Die Mannschaft war sofort eingespielt und hat keine lange Eingewöhnungsphase gebraucht. Das war am Anfang auf jeden Fall ein Vorteil gegenüber den Konkurrenten. Das hat uns gut getan und mir den Start ebenfalls erleichtert. Natürlich war mir bewusst, dass ich eine schwere Aufgabe übernehme und in große Fußstapfen trete. Aber mir war auch klar, dass wir gemeinsam diese Herausforderung meistern werden. Deshalb hatte ich nie Zweifel. Das hat eher meinen Ehrgeiz geweckt, den erfolgreichen Weg des Vereins fortzusetzen.

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DFB.de: Gerade an der Spitze ist in der Allianz Frauen-Bundesliga alles noch sehr eng zusammen. Wie sehen Sie die Situation nach der Hinrunde?

Lerch: Die reinen Zahlen sprechen ja schon eine deutliche Sprache. Wir haben 28 Zähler. Dann kommt der FC Bayern mit 25 Punkten. Sollte Freiburg das Nachholspiel in Essen gewinnen, klettern sie auf Rang zwei. Danach kommen schon Frankfurt und Potsdam, die ich beide ebenfalls auf keinen Fall abschreiben würde. Ich erwarte daher eine spannende Rückrunde. Alle Mannschaften sind sehr eng zusammen. Gerade um die ersten beiden Plätze wird sich noch ein harter Kampf entwickeln. Genau das hatten wir aber vor der Saison auch erwartet. Wir müssen zusehen, dass wir die Dreifachbelastung gut verkraften. Aber wir sind auch in der Breite gut genug aufgestellt, um diese Problematik lösen zu können. Wir wollen unsere gute Ausgangslage ausbauen und unsere Ziele erreichen.

DFB.de: Können Sie die Zielsetzung jetzt etwas konkretisieren?

Lerch: Über allem steht, dass wir uns wieder für den internationalen Wettbewerb qualifizieren wollen. Dafür müssen wir mindestens Zweiter in der Allianz Frauen-Bundesliga werden. Und das wollen wir natürlich mit aller Macht erreichen. Das ist unser Tagesgeschäft. Wir wollen am Ende ganz oben stehen und damit wieder die konstanteste und beste Mannschaft in Deutschland sein. Auch in DFB-Pokal und Champions League sehe ich gute Möglichkeiten, weit zu kommen. Wir wollen in allen drei Wettbewerben um den Titel mitspielen. Das muss unser Anspruch sein. Wenn wir am Ende mindestens einen Titel mitnehmen könnten, wäre das auf jeden Fall sehr positiv für uns. Wir sind da auf einem guten Weg, aber wir sind noch längst nicht am Ziel angekommen. Die Spielerinnen können jetzt Kraft tanken, für die ersten Monate des kommenden Jahres. Da zählt es dann.

DFB.de: Können auch Sie die kommenden Tage nutzen, um etwas auszuspannen?

Lerch: Auf jeden Fall. Ich werde ebenfalls etwas zur Ruhe kommen. Es ist gut, dass der Akku nun wieder richtig aufgeladen werden kann. Es war schon alles richtig anstrengend. Aber die Pause ist nicht lang. Mitte Januar starten wir dann schon mit der Vorbereitung auf die Rückrunde. Wir werden in ein Trainingslager fliegen und uns dort auf die anstehenden Aufgaben einschwören. Spannende Zeiten liegen schon hinter uns. Ich freue mich auf alles, was jetzt kommt. Es wird sicher nicht langweiliger. Die entscheidenden Wochen werden nun bald kommen. Danach sind wir alle schlauer. Dann wissen wir, ob eine gute oder eine sehr gute Saison hinter uns liegt.

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