Wolfsburg gegen Potsdam: Letzte Titelchance wahren

Der Coach konnte erstmals wieder auf Lisa Evans (nach einer Bänderverletzung) zurückgreifen, auch wenn es noch nicht für einen Einsatz über 90 Minuten reicht. Dagegen plagt sich Lia Wälti noch immer mit Beckenproblemen herum und wird beim Spitzenspiel in Wolfsburg nicht auflaufen. Stefanie Draws fällt mit einem Kreuzbandriss ohnehin noch länger aus.

"Wir haben nach dem Champions-League-Aus gegen Wolfsburg noch eine Rechnung offen und wollen das Spiel gewinnen", sagt Turbines Nationalspielerin Tabea Kemme. "Dafür müssen wir hinten souveräner stehen, Druck nach vorne machen und die Lücken nicht zu groß werden lassen. Dann wird Wolfsburg an uns zu knabbern haben."

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Es ist ein Nachholspiel mit enormer Bedeutung: Heute (ab 19 Uhr) kommt es in der Frauen-Bundesliga unter Flutlicht zum Aufeinandertreffen zwischen dem VfL Wolfsburg und dem 1. FFC Turbine Potsdam. Vor der Nachholpartie vom 17. Spieltag belegen die Gäste punktgleich mit dem Spitzenreiter 1. FFC Frankfurt - der ein Spiel mehr als Potsdam und Wolfsburg absolviert hat - Rang zwei. Die "Wölfinnen" rangieren auf dem dritten Platz, vier Zähler hinter dem Spitzenduo. Die Begegnung wird auf DFB-TV live übertragen.

Um die Chance auf die Titelverteidigung in der Meisterschaft zu wahren, muss die Mannschaft von VfL-Trainer Ralf Kellermann ihr Heimspiel gegen Potsdam gewinnen. Dann könnte es am letzten Spieltag am 8. Juni (ab 14 Uhr) daheim gegen Frankfurt ein echtes Endspiel um die Meisterschaft geben. Die "Torbienen" könnten dagegen mit einem Erfolg heute bereits einen großen Schritt in Richtung Champions-League-Teilnahme und Meisterschaft machen.

Bereits dreimal kam es in dieser Saison zum Duell zwischen Wolfsburg und Potsdam. Im Hinrundenspiel (1:1) gab es keinen Sieger, im Halbfinale um die Champions League behauptete sich der VfL (0:0/4:2). Auch in der Meisterschaft sind die "Wölfinnen" im Aufwind und seit sechs Begegnungen ohne Punktverlust.

VfL-Taktgeberin Keßler verpasst Duell mit Ex-Klub

"Potsdam kann sich auf einen absolut entschlossenen und siegeshungrigen Gegner einstellen. Wir wollen die letzten Spiele auch noch gewinnen und wir werden alles dafür tun, um dieses Ziel umzusetzen. Genau diese Einstellung sieht man zurzeit auch auf dem Platz", so VfL-Spielführerin Nadine Keßler, die selbst 2011 von Potsdam nach Wolfsburg gewechselt war. Wegen einer Bauchmuskelverletzung wird die Nationalspielerin allerdings den Vergleich mit ihrem Ex-Klub verpassen. Gleiches gilt für Wolfsburgs Defensivspielerin Josephine Henning (Muskelfaserriss).

"Wir werden eine konkurrenzfähige Mannschaft aufstellen, auch wenn Nadine nicht gleichwertig zu ersetzen sein wird. Sie ist die Taktgeberin auf dem Platz und enorm torgefährlich. Ihren Ausfall müssen wir im Kollektiv auffangen", sagt VfL-Trainer Ralf Kellermann, der die Bedeutung der Partie herausstreicht: "Das Spiel ist ähnlich wichtig wie das Champions-League-Finale. Wenn wir weiter im Titelrennen bleiben wollen, müssen wir gewinnen." Neben Keßler und Henning haben im Wolfsburger Kader auch Viola Odebrecht und Conny Pohlers eine Potsdamer Vergangenheit.

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Kemme: "Mit Wolfsburg noch eine Rechnung offen"

Die von Bernd Schröder trainierten Potsdamerinnen haben ihre vergangenen neun Ligaspiele allesamt für sich entschieden. Beim jüngsten 3:1 bei der SGS Essen drehte Turbine einen Rückstand. "In der ersten Halbzeit haben wir alles falsch gemacht, was falsch zu machen ist. Nach dem Seitenwechsel haben wir uns dann gesteigert. Der Doppelschlag zur 2:1-Führung hat uns Sicherheit gegeben. Es war wichtig, dass wir dann sachlich und konzentriert weiter gespielt haben", so Schröder.

Der Coach konnte erstmals wieder auf Lisa Evans (nach einer Bänderverletzung) zurückgreifen, auch wenn es noch nicht für einen Einsatz über 90 Minuten reicht. Dagegen plagt sich Lia Wälti noch immer mit Beckenproblemen herum und wird beim Spitzenspiel in Wolfsburg nicht auflaufen. Stefanie Draws fällt mit einem Kreuzbandriss ohnehin noch länger aus.

"Wir haben nach dem Champions-League-Aus gegen Wolfsburg noch eine Rechnung offen und wollen das Spiel gewinnen", sagt Turbines Nationalspielerin Tabea Kemme. "Dafür müssen wir hinten souveräner stehen, Druck nach vorne machen und die Lücken nicht zu groß werden lassen. Dann wird Wolfsburg an uns zu knabbern haben."