Wolfgang Niersbach: "Pannenhilfe war nie nötig"

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Der DFB und Mercedes-Benz - ein starkes Team. Im Gespräch mit DFB.de-Redakteur Thomas Hackbarth blickt DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach auf zwei Jahrzehnte einer verlässlichen Partnerschaft zurück. Und erklärt, warum beide Marken so gut zusammenpassen. Beide, sagt Niersbach, stehen für "hohe Leistung, für Beständigkeit, für Tradition und Qualität".

DFB.de: Herr Niersbach, 20-Jahre Partnerschaft zwischen dem DFB und Mercedes-Benz, sie waren von Beginn an dabei. Welche Erinnerungen haben Sie an die Anfänge?

Wolfgang Niersbach: Eigentlich geht die Partnerschaft sogar noch länger zurück, weil Mercedes schon seit 1972 immer die Busse für den DFB geliefert hat. Im Jahre 1990 gab es dann im Vorfeld der Weltmeisterschaft in Italien erstmals die Überlegung, einen Partner auf der Trainings- und Freizeitkleidung der Nationalspieler zu platzieren. Ursprünglich waren dafür Unternehmen aus der Süßwaren-Industrie im Gespräch.

DFB.de: Wie kam dann der Kontakt zu Mercedes zu Stande?

Niersbach: Letztlich ganz entscheiden über Franz Beckenbauer und seine persönliche Verbindung zu Werner Niefer, dem damaligen Mercedes-Chef. Ich erinnere mich noch gut daran, wie das gelaufen ist. Wir hatten in Stuttgart ein Länderspiel gegen Uruguay. Entgegen seiner Gewohnheit hat Franz Beckenbauer die Mannschaft verlassen und ist in ein Hotel gefahren, um sich mit Werner Niefer zu treffen. Dort ist man sich dann im Grunde schon einig geworden.

DFB.de: Gab es bei Mercedes keine Bedenken gegen ein Sponsoring im Fußball?

Niersbach: Doch, die gab es. Der edle Stern auf einem dreckigen und verschwitzten Trikot, das sprengte bei einigen die Vorstellungskraft.

DFB.de: Es hat ganz offenkundig gepasst, wie 20 Jahre einer erfolgreichen Partnerschaft zeigen.

Niersbach: Gerade in der mitunter auch hektischen Sponsorenlandschaft sind 20 Jahre außergewöhnlich. Wir wissen beispielsweise aus der Bundesliga, wie schnell dort Werbepartner im Trikotbereich gewechselt werden, oder wie häufig es auch neue Namenspartner für die Stadien gibt. Wir sind deswegen sehr stolz darauf, dass es uns gelungen ist, unsere Partnerschaften - und da gehört besonders auch adidas dazu - über einen so langen Zeitraum zu pflegen und zu halten. Die lange Zeit ist ein Beleg dafür, wie gut die Partner zusammen passen. Der DFB, aber auch Mercedes, hat in diesen 20 Jahren auch schwierige Zeiten erlebt. Dennoch gab es in all den Jahren weder von der einen noch von der anderen Seite auch nur ansatzweise Überlegungen, die Partnerschaft in Frage zu stellen.

DFB.de: Auch in der aktuellen Wirtschaftskrise nicht?

Niersbach: Nein. Gerade darin liegt die große Stärke. Die Vereinbarungen, die getroffen wurde, mussten niemals neu verhandelt werden. So zuverlässig, wie die Autos von Mercedes fahren, so zuverlässig funktioniert auch die Partnerschaft. Um im Bild zu bleiben: Wir standen niemals davor, Pannenhilfe in Anspruch nehmen zu müssen oder in eine Werkstatt fahren zu müssen.

DFB.de: Im Jahr 2012 läuft der Vertrag mit Mercedes aus. Gibt es schon Gespräche über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit?

Niersbach: Nein, wir haben uns da noch nicht verabredet. Aber ich weiß jetzt schon, dass das sehr unkompliziert laufen wird. Ohne dass wir bislang einen Satz mit den Verantwortlichen gewechselt hätten, gehe ich davon aus, dass wir ab 2012 in eine weitere Phase der Partnerschaft treten werden.

DFB.de: Neben der Verlässlichkeit, was macht aus Ihrer Sicht das Zusammenspiel Nationalmannschaft/Mercedes so stark?

Niersbach: Beide genießen hohes Ansehen in der Welt, beide sind absolute Gütesiegel. Selbst, wenn es mal Phasen gibt, wo es nicht so rund läuft… die Marke bleibt. Das gilt für den DFB wie für Mercedes. Weil die Marken für hohe Leistung stehen, für Beständigkeit, für Tradition und Qualität.

DFB.de: Zwei Marken also auf Augenhöhe?

Niersbach: Wir können neidlos anerkennen, dass Mercedes weltweit den höheren Bekanntheitsgrad hat. Irgendwie gilt immer noch der Satz, den unser früherer Präsident Egidius Braun 1990 gesagt hat: "Wir wollen alles tun, um die Weltgeltung von Mercedes zu erreichen.“ Bis in die letzte Ecke werden wir es mit dem Fußball nicht schaffen, aber über den Fußball bringen wir den Stern und damit die Marke Mercedes in viele Regionen der Welt, die Mercedes sonst nur schwer erreichen würde.

DFB.de: Die gemeinsame Kampagne von DFB und Mercedes heißt "Ich glaube an den 4. Stern für Deutschland“. Wie zuversichtlich sind Sie, was den 4. Stern, sprich den Titelgewinn bei der WM in Südafrika angeht?

Niersbach: Wir wollen optimistisch sein und Zuversicht verbreiten. Das soll nicht abgehoben oder arrogant klingen. Wir - auch ich - glauben an den Erfolg. Ich bin von Naturell her ein optimistischer Typ und halte die Mannschaft für stark genug. Sie war bisher immer in der Lage, in den entscheidenden Momenten ihre beste Leistung abzurufen, aktuell in den Qualifikationsspielen gegen Russland, und daran können wir uns orientieren.

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Der DFB und Mercedes-Benz - ein starkes Team. Im Gespräch mit DFB.de-Redakteur Thomas Hackbarth blickt DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach auf zwei Jahrzehnte einer verlässlichen Partnerschaft zurück. Und erklärt, warum beide Marken so gut zusammenpassen. Beide, sagt Niersbach, stehen für "hohe Leistung, für Beständigkeit, für Tradition und Qualität".

DFB.de: Herr Niersbach, 20-Jahre Partnerschaft zwischen dem DFB und Mercedes-Benz, sie waren von Beginn an dabei. Welche Erinnerungen haben Sie an die Anfänge?

Wolfgang Niersbach: Eigentlich geht die Partnerschaft sogar noch länger zurück, weil Mercedes schon seit 1972 immer die Busse für den DFB geliefert hat. Im Jahre 1990 gab es dann im Vorfeld der Weltmeisterschaft in Italien erstmals die Überlegung, einen Partner auf der Trainings- und Freizeitkleidung der Nationalspieler zu platzieren. Ursprünglich waren dafür Unternehmen aus der Süßwaren-Industrie im Gespräch.

DFB.de: Wie kam dann der Kontakt zu Mercedes zu Stande?

Niersbach: Letztlich ganz entscheiden über Franz Beckenbauer und seine persönliche Verbindung zu Werner Niefer, dem damaligen Mercedes-Chef. Ich erinnere mich noch gut daran, wie das gelaufen ist. Wir hatten in Stuttgart ein Länderspiel gegen Uruguay. Entgegen seiner Gewohnheit hat Franz Beckenbauer die Mannschaft verlassen und ist in ein Hotel gefahren, um sich mit Werner Niefer zu treffen. Dort ist man sich dann im Grunde schon einig geworden.

DFB.de: Gab es bei Mercedes keine Bedenken gegen ein Sponsoring im Fußball?

Niersbach: Doch, die gab es. Der edle Stern auf einem dreckigen und verschwitzten Trikot, das sprengte bei einigen die Vorstellungskraft.

DFB.de: Es hat ganz offenkundig gepasst, wie 20 Jahre einer erfolgreichen Partnerschaft zeigen.

Niersbach: Gerade in der mitunter auch hektischen Sponsorenlandschaft sind 20 Jahre außergewöhnlich. Wir wissen beispielsweise aus der Bundesliga, wie schnell dort Werbepartner im Trikotbereich gewechselt werden, oder wie häufig es auch neue Namenspartner für die Stadien gibt. Wir sind deswegen sehr stolz darauf, dass es uns gelungen ist, unsere Partnerschaften - und da gehört besonders auch adidas dazu - über einen so langen Zeitraum zu pflegen und zu halten. Die lange Zeit ist ein Beleg dafür, wie gut die Partner zusammen passen. Der DFB, aber auch Mercedes, hat in diesen 20 Jahren auch schwierige Zeiten erlebt. Dennoch gab es in all den Jahren weder von der einen noch von der anderen Seite auch nur ansatzweise Überlegungen, die Partnerschaft in Frage zu stellen.

DFB.de: Auch in der aktuellen Wirtschaftskrise nicht?

Niersbach: Nein. Gerade darin liegt die große Stärke. Die Vereinbarungen, die getroffen wurde, mussten niemals neu verhandelt werden. So zuverlässig, wie die Autos von Mercedes fahren, so zuverlässig funktioniert auch die Partnerschaft. Um im Bild zu bleiben: Wir standen niemals davor, Pannenhilfe in Anspruch nehmen zu müssen oder in eine Werkstatt fahren zu müssen.

DFB.de: Im Jahr 2012 läuft der Vertrag mit Mercedes aus. Gibt es schon Gespräche über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit?

Niersbach: Nein, wir haben uns da noch nicht verabredet. Aber ich weiß jetzt schon, dass das sehr unkompliziert laufen wird. Ohne dass wir bislang einen Satz mit den Verantwortlichen gewechselt hätten, gehe ich davon aus, dass wir ab 2012 in eine weitere Phase der Partnerschaft treten werden.

DFB.de: Neben der Verlässlichkeit, was macht aus Ihrer Sicht das Zusammenspiel Nationalmannschaft/Mercedes so stark?

Niersbach: Beide genießen hohes Ansehen in der Welt, beide sind absolute Gütesiegel. Selbst, wenn es mal Phasen gibt, wo es nicht so rund läuft… die Marke bleibt. Das gilt für den DFB wie für Mercedes. Weil die Marken für hohe Leistung stehen, für Beständigkeit, für Tradition und Qualität.

DFB.de: Zwei Marken also auf Augenhöhe?

Niersbach: Wir können neidlos anerkennen, dass Mercedes weltweit den höheren Bekanntheitsgrad hat. Irgendwie gilt immer noch der Satz, den unser früherer Präsident Egidius Braun 1990 gesagt hat: "Wir wollen alles tun, um die Weltgeltung von Mercedes zu erreichen.“ Bis in die letzte Ecke werden wir es mit dem Fußball nicht schaffen, aber über den Fußball bringen wir den Stern und damit die Marke Mercedes in viele Regionen der Welt, die Mercedes sonst nur schwer erreichen würde.

DFB.de: Die gemeinsame Kampagne von DFB und Mercedes heißt "Ich glaube an den 4. Stern für Deutschland“. Wie zuversichtlich sind Sie, was den 4. Stern, sprich den Titelgewinn bei der WM in Südafrika angeht?

Niersbach: Wir wollen optimistisch sein und Zuversicht verbreiten. Das soll nicht abgehoben oder arrogant klingen. Wir - auch ich - glauben an den Erfolg. Ich bin von Naturell her ein optimistischer Typ und halte die Mannschaft für stark genug. Sie war bisher immer in der Lage, in den entscheidenden Momenten ihre beste Leistung abzurufen, aktuell in den Qualifikationsspielen gegen Russland, und daran können wir uns orientieren.