Wolfgang Niersbach: "Ein fantastisches Team"

Wolfgang Niersbach hat in seiner Laufbahn schon häufig das Wort ergriffen, er hat Reden in unterschiedlichen Funktionen zu allen erdenklichen Anlässen gehalten, meist war es launig, manchmal tiefgründig, fast immer unterhaltsam. Er hat vor großem Publikum gesprochen, vor kleinem, manchmal mit, manchmal ohne Mikrophon.

Heute Nacht, kurz vor ein Uhr, feierte der DFB-Präsident eine Premiere: Er sprach an Bord eines Flugzeugs, kurz vor dem Abflug aus Lwiw, wo sich die deutsche Nationalmannschaft mit einem 2:1 gegen Dänemark für das Viertelfinale am Freitag gegen Griechenland (20.45 Uhr) qualifiziert und mit drei Siegen aus drei Spielen in der Vorrunde nach zehn Siegen in zehn Qualifikationsspielen eine weitere Bestleistung geschafft hatte.

Dafür wollte sich der Präsident im Namen des Deutschen Fußball-Bundes bei den Spielern und der Sportlichen Leitung bedanken. "Euer Zusammenhalt ist phänomenal", sagte Niersbach. "Ich kann euch nur aufrufen, in diesem Geist weiterzumachen. Ihr seid ein fantastisches Team, und ihr sollt wissen, dass ganz Deutschland hinter euch steht. Was ihr geleistet habt, ist außergewöhnlich und alles andere als selbstverständlich."

"Das ist allererste Klasse"

Sein Lob für alle 23 Spieler des EM-Kaders weitete Niersbach auf die Sportliche Leitung und insbesondere Bundestrainer Joachim Löw aus. "Jogi, du hast dich nicht beklagt über manche Schwierigkeiten bei der EM-Vorbereitung", so Niersbach. "Du hast es mit deiner Art, mit deinem Trainerteam, mit Oliver Bierhoff im Management, durchgezogen. Das ist allererste Klasse."

Dem DFB-Präsidenten war es wichtig zu betonen, dass sein Urteil über die Arbeit der Sportlichen Leitung nicht von Sieg und Niederlage abhängt. Niersbach ist überzeugt vom Bundestrainer - ohne Wenn und Aber. "Ich hätte dieses Urteil genau so gefällt, wenn irgendetwas schief gegangen wäre", sagt er. "Ich habe großen Respekt vor dir, vor deiner Arbeit und dem, was du mit Hansi, Andreas und Oliver für dieses Team leistest."

Applaus brandete auf, als Niersbach Teil eins seiner Ansprache beendet hatte. Allen voran vom kompletten DFB-Präsidium, das am Sonntag in Lwiw eingetroffen war, sich bis zum kommenden Wochenende in Danzig aufhält und gemeinsam mit den Kollegen der Delegation an Bord der Lufthansa-Maschine war.

"In der entscheidenden Sekunde da"



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Wolfgang Niersbach hat in seiner Laufbahn schon häufig das Wort ergriffen, er hat Reden in unterschiedlichen Funktionen zu allen erdenklichen Anlässen gehalten, meist war es launig, manchmal tiefgründig, fast immer unterhaltsam. Er hat vor großem Publikum gesprochen, vor kleinem, manchmal mit, manchmal ohne Mikrophon.

Heute Nacht, kurz vor ein Uhr, feierte der DFB-Präsident eine Premiere: Er sprach an Bord eines Flugzeugs, kurz vor dem Abflug aus Lwiw, wo sich die deutsche Nationalmannschaft mit einem 2:1 gegen Dänemark für das Viertelfinale am Freitag gegen Griechenland (20.45 Uhr) qualifiziert und mit drei Siegen aus drei Spielen in der Vorrunde nach zehn Siegen in zehn Qualifikationsspielen eine weitere Bestleistung geschafft hatte.

Dafür wollte sich der Präsident im Namen des Deutschen Fußball-Bundes bei den Spielern und der Sportlichen Leitung bedanken. "Euer Zusammenhalt ist phänomenal", sagte Niersbach. "Ich kann euch nur aufrufen, in diesem Geist weiterzumachen. Ihr seid ein fantastisches Team, und ihr sollt wissen, dass ganz Deutschland hinter euch steht. Was ihr geleistet habt, ist außergewöhnlich und alles andere als selbstverständlich."

"Das ist allererste Klasse"

Sein Lob für alle 23 Spieler des EM-Kaders weitete Niersbach auf die Sportliche Leitung und insbesondere Bundestrainer Joachim Löw aus. "Jogi, du hast dich nicht beklagt über manche Schwierigkeiten bei der EM-Vorbereitung", so Niersbach. "Du hast es mit deiner Art, mit deinem Trainerteam, mit Oliver Bierhoff im Management, durchgezogen. Das ist allererste Klasse."

Dem DFB-Präsidenten war es wichtig zu betonen, dass sein Urteil über die Arbeit der Sportlichen Leitung nicht von Sieg und Niederlage abhängt. Niersbach ist überzeugt vom Bundestrainer - ohne Wenn und Aber. "Ich hätte dieses Urteil genau so gefällt, wenn irgendetwas schief gegangen wäre", sagt er. "Ich habe großen Respekt vor dir, vor deiner Arbeit und dem, was du mit Hansi, Andreas und Oliver für dieses Team leistest."

Applaus brandete auf, als Niersbach Teil eins seiner Ansprache beendet hatte. Allen voran vom kompletten DFB-Präsidium, das am Sonntag in Lwiw eingetroffen war, sich bis zum kommenden Wochenende in Danzig aufhält und gemeinsam mit den Kollegen der Delegation an Bord der Lufthansa-Maschine war.

"In der entscheidenden Sekunde da"

Teil zwei widmete Niersbach einer weiteren Premiere. Lars Bender hatte bei seinem ersten Länderspiel von Beginn an seinen ersten Länderspieltreffer erzielt, das 2:1, das Siegtor gegen Dänemark - ein Treffer, der alle Zweifel am Einzug ins Viertelfinale beseitigte. "Lars, Riesenrespekt, du hast hinten am eigenen Strafraum den Ball geholt, dann der Sprint über das ganze Feld und vorne hast du gelauert auf diesen Musterpass von Mesut Özil, der zwar nicht für dich, sondern für Miro Klose bestimmt war - aber du warst in der entscheidenden Sekunde da."

Dann kam Teil drei der präsidialen Rede, er galt einem Spieler, der von Premieren jeglicher Couleur ein gutes Stück entfernt ist: Lukas Podolski. Gegen Dänemark hatte Podolski sein 100. Länderspiel bestritten, im Alter von 27 Jahren. "Er ist ein Klassetyp. Er macht Spaß. Wenn man ihn sieht, hat man Spaß."

Bei allem Spaß vergaß Niersbach nicht zu betonen, dass Podolski nicht in erster Linie Spaßvogel, sondern vor allem ein brillanter Fußballer ist. "Ich ziehe meinen Hut vor deiner Leistung", sagte der DFB-Präsident. "In deinem Alter 100 Länderspiele erreicht zu haben und dabei 44 Tore erzielt zu haben, da sage ich nur: Das ist klasse. Wir alle sind froh, dass wir einen wie dich in unserer Mannschaft haben. Ganz herzlichen Glückwunsch, Lukas!"

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Eine typische Poldi-Rede

"Rede, Rede", schallte es danach von den Spielern und dem Team hinter dem Team durchs Flugzeug. Der Jubilar griff zum Mikrophon und hielt ebenfalls eine außergewöhnliche Rede. Er tat es auf seine Weise, à la Lukas Podolski.

"Ja, so ist es richtig, zückt alle die Handys und Kameras." Podolski sagte es mit seinem Poldi-Grinsen, das jegliche Vermutung von Überheblichkeit ad absurdum führt. Und schnell wurde der Prinz festlich. "Als ich 2004 hier angefangen habe, hätte ich nie gedacht, dass es zu diesem Moment kommen und ich einmal hier stehen würde", sagte Podolski. "100 Spiele - das ist einfach der Wahnsinn."

Er wusste, bei wem er sich dafür zu bedanken hatte. Bei den Trainern, natürlich. Ihm war es aber wichtig, auch die Personen zu nennen, die im Hintergrund für die Mannschaft und für ihn arbeiten. "Vielen Dank an das Team hinter dem Team. Ihr macht alles für uns", sagte Podolski. In seinem Dank schloss Podolski das DFB-Präsidium ein, seine Rede schloss er mit wegweisenden Worten: "Danke an alle - und ab ins Finale!"