Am Dienstag, 12. November, um 13.00 Uhr wurde das Geheimnis gelüftet. Adidas präsentierte das neue Trikot der Nationalmannschaft. Für Sven Heischkel eine olle Kamelle. Das 34 Jahre alte Mitglied des Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola kannte die neue Spielkleidung für die WM 2014 in Brasilien bereits. Seit er beim Dreh für den Spot des DFB-Fanshop dabei war, gehörte er zum Inner Circle der Geheimnisträger.
Gemeinsam mit rund 50 anderen Anhängern war Sven Heischkel einem Aufruf auf der Homepage des Fan Club gefolgt und meldete sich als Komparse für die Aufnahmen in der Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart. Regisseur Lars Timmermann bekam damit, was er suchte: Eine echte Kulisse mit echten Fans der DFB-Auswahl.
Action im Morgengrauen
Dafür nahm Sven Heischkel einiges auf sich. Für den Werkzeugmechaniker aus Hof an der Saale hieß es am Drehtag bereits um 3.30 Uhr morgens: „... und Action!“ Zu dieser frühen Stunde musste er sich auf den rund 330 Kilometer langen Weg machen, um rechtzeitig vor Ort zu sein.
Dort angekommen, erwartet ihn zunächst eine Überraschung. Als er nämlich Regisseur Lars Timmermann gegenübersteht, stellt Sven Heischkel fest, dass er den Filmer kennt. Und zwar von der WM 2010, als sie sich in Durban begegnet waren. Dorthin war das Fan Club-Mitglied zusammen mit seiner Schwester Sabrina gereist, um sich den 4:0-Sieg in der Vorrunde gegen Australien anzuschauen.
Schweigepflicht für alle Augenzeugen
Drei Jahre später treffen sie sich beim Dreh des offiziellen Spots für das WM-Trikot wieder. Vier Drehtage an verschiedenen Orten sind angesetzt, einer davon in der Mercedes-Benz-Arena. Bevor es losgeht, müssen alle Beteiligten eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben. Damit verpflichten sie sich, das Geheimnis um das neue Trikot bis zur offiziellen Vorstellung am 12. November für sich zu behalten.
Für Sven Heischkel und die anderen Fans auf der Tribüne gibt es anschließend die Regieanweisung: „Jubel!“ Dabei spüren sie bald, dass es anstrengend sein kann, Fan-Begeisterung zu spielen. Bis alle Aufnahmen im Kasten sind, ist auch der Tag fast zu Ende. Das tut der Stimmung aber keinen Abbruch: „Bombenwetter, tolle Betreuung, Super-Verpflegung“, resümiert Sven Heischkel den Drehtag.
Das „andere“ Trikot
Zurück zu Hause muss er natürlich seiner fußballbegeisterten Schwester ausführlich vom Filmdreh berichten. Gemeinsam schauen sie sich immer mal wieder Spiele an. Sei es die von der Nationalmannschaft, wie bei der EURO 2012 in Charkow gegen die Niederlande, oder die von ihren Lieblingsverein FC Bayern München, den sie im vergangenen Jahre unter anderem in der Champions League zum Halbfinale nach Barcelona und zum Finale gegen Dortmund nach Wembley begleitet haben.
Ob Sven Heischkel zumindest seiner Schwester etwas vom neuen Trikot der Nationalmannschaft geflüstert hat, verrät er nicht. Denn er hält sich an die Verschwiegenheitserklärung. Auf die Frage, wie das neue Trikot denn nun aussieht, antwortete er so: „Anders.“
