WM-Erinnerungen: Willi Gatzweiler reist am Hochzeitstag nach Rom

Mit der Weltmeisterschaft in Russland steht den Anhängern der deutschen Nationalmannschaft wieder ein spannender Sommer bevor. Für den Fan Club Grund genug, deutsche Fans in der Serie "WM-Erinnerungen" zurückblicken zu lassen. Auf Triumphe, bittere Niederlagen oder ganz persönliche Geschichten.

Candle-Light-Dinner, Wellness-Tag oder romantischer Kurzurlaub? Alles schöne Möglichkeiten seinen zweiten Hochzeitstag zu feiern. Geht aber auch anders: Frau alleine daheim lassen und mit seinen Jungs zum WM-Finale nach Rom fahren. So wie Willi Gatzweiler im Jahr 1990. "Man muss Prioritäten setzen", scherzt er. Aber Spaß beiseite. Seine Frau nahm es ihm nicht übel. "Sie wusste, auf wen sie sich eingelassen hat", erklärt Willi. Und die Beiden sind bis heute, 28 Jahre später, immer noch ein glückliches Paar.

Kurz vor dem Elfmeterschießen im WM-Halbfinale 1990 gegen England ruft Willi zu seinen Kumpels: "Wenn wir gewinnen, müssen wir da hin!" Gesagt, getan. Ohne Tickets, aber mit jeder Menge Zuversicht und Optimismus ging es im Auto mit Deutschlandfahne aus dem Fenster aus Aldenhoven fast 1.500 Kilometer Richtung Südosten. "Es war ein Höllentrip", erinnert sich der Westfale.

Party in Frankfurt

Aber es hat sich gelohnt. Denn kaum waren sie in der italienischen Hauptstadt angekommen, hatte sich ihr Ticketproblem gelöst. "Wir sind direkt glücklich an Karten gekommen", so Willi. "Der Titelgewinn war dann natürlich die Krönung." Im Siegestaumel trafen sie auf einen Fan aus Frankfurt, den sie spontan als Fahrer für den Rückweg ausmachten. Noch in der Nacht traten sie mit ihrem neuen Mitstreiter die Fahrt nach Hause an.

Quasi im Parallelflug nach Frankfurt befand sich die Weltmeistermannschaft, die sich am Römer von tausenden Fans feiern lässt. Und wer war mittendrin? Willi und seine Freunde. Die Idee kam ihnen erst spontan auf der Rückreise. Willi erklärt: "Wenn wir schonmal da sind, lassen wir uns die Party auch nicht nehmen." Nach rund 56 Stunden endete ihre Reise wieder in Aldenhoven. "Danach waren wir klinisch tot", beschreibt Willi ihren körperlichen Zustand.

Und die Erinnerung an diesen verrückten Trip holt ihn immer wieder ein. In seinem Büro hängen die Tickets des WM-Finals. Praktischer Nebeneffekt: So vergisst Willi garantiert niemals seinen Hochzeitstag.

[jh]

Mit der Weltmeisterschaft in Russland steht den Anhängern der deutschen Nationalmannschaft wieder ein spannender Sommer bevor. Für den Fan Club Grund genug, deutsche Fans in der Serie "WM-Erinnerungen" zurückblicken zu lassen. Auf Triumphe, bittere Niederlagen oder ganz persönliche Geschichten.

Candle-Light-Dinner, Wellness-Tag oder romantischer Kurzurlaub? Alles schöne Möglichkeiten seinen zweiten Hochzeitstag zu feiern. Geht aber auch anders: Frau alleine daheim lassen und mit seinen Jungs zum WM-Finale nach Rom fahren. So wie Willi Gatzweiler im Jahr 1990. "Man muss Prioritäten setzen", scherzt er. Aber Spaß beiseite. Seine Frau nahm es ihm nicht übel. "Sie wusste, auf wen sie sich eingelassen hat", erklärt Willi. Und die Beiden sind bis heute, 28 Jahre später, immer noch ein glückliches Paar.

Kurz vor dem Elfmeterschießen im WM-Halbfinale 1990 gegen England ruft Willi zu seinen Kumpels: "Wenn wir gewinnen, müssen wir da hin!" Gesagt, getan. Ohne Tickets, aber mit jeder Menge Zuversicht und Optimismus ging es im Auto mit Deutschlandfahne aus dem Fenster aus Aldenhoven fast 1.500 Kilometer Richtung Südosten. "Es war ein Höllentrip", erinnert sich der Westfale.

Party in Frankfurt

Aber es hat sich gelohnt. Denn kaum waren sie in der italienischen Hauptstadt angekommen, hatte sich ihr Ticketproblem gelöst. "Wir sind direkt glücklich an Karten gekommen", so Willi. "Der Titelgewinn war dann natürlich die Krönung." Im Siegestaumel trafen sie auf einen Fan aus Frankfurt, den sie spontan als Fahrer für den Rückweg ausmachten. Noch in der Nacht traten sie mit ihrem neuen Mitstreiter die Fahrt nach Hause an.

Quasi im Parallelflug nach Frankfurt befand sich die Weltmeistermannschaft, die sich am Römer von tausenden Fans feiern lässt. Und wer war mittendrin? Willi und seine Freunde. Die Idee kam ihnen erst spontan auf der Rückreise. Willi erklärt: "Wenn wir schonmal da sind, lassen wir uns die Party auch nicht nehmen." Nach rund 56 Stunden endete ihre Reise wieder in Aldenhoven. "Danach waren wir klinisch tot", beschreibt Willi ihren körperlichen Zustand.

Und die Erinnerung an diesen verrückten Trip holt ihn immer wieder ein. In seinem Büro hängen die Tickets des WM-Finals. Praktischer Nebeneffekt: So vergisst Willi garantiert niemals seinen Hochzeitstag.