WM: DFB-Sicherheitschef Große-Lefert setzt auf Zusammenspiel der Behörden

Massenproteste gegen soziale Ungerechtigkeit, Kriminalität und Gewalt: Viele Meldungen, die in schöner Regelmäßigkeit aus dem WM-Gastgeberland Brasilien vernommen werden, haben auch die Sicherheitsexperten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf den Plan gerufen. Vor allem das Wohl und Wehe der Nationalmannschaft, aber auch der mitgereisten Fans soll am Zuckerhut so gut wie möglich gewährleistet werden.

"Natürlich nehmen wir diese Meldungen zur Kenntnis und müssen uns ernsthaft mit diesem Thema auseinandersetzen. Grundsätzlich haben wir aber das Vertrauen in die nationalen Sicherheitskräfte, dass es während der WM-Endrunde zu keinen größeren Problemen kommt", sagt Hendrik Große-Lefert im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID). Der DFB-Sicherheitsbeauftragte hofft, dass die zu erwartenden Proteste während des Turniers "gewaltfrei" ablaufen. Ansonsten müssten die zuständigen Behörden die erforderlichen Maßnahmen treffen.

Große-Lefert setzt auf Kommunikation

In erster Linie gilt es aus Sicht des DFB natürlich, die deutsche Mannschaft in ihrem WM-Quartier Campo Bahia an der Atlantikküste und bei ihren Reisen in die Spielorte vor Übergriffen zu schützen. Dabei setzt Große-Lefert in erster Linie auf Kommunikation: "Der Ausrichter sorgt für die Sicherheit der WM-Teilnehmer. Die Polizei vor Ort weiß am besten, auf was sie besonders achten muss. Wir pflegen seit Monaten ein gutes Verhältnis zu den diversen Behörden, die für die unterschiedlichen Belange wie zum Beispiel Sicherheit an den Flughäfen oder die Reiserouten zu den Stadien zuständig sind. Der Austausch mit den Kollegen aus Brasilien klappt gut, das ist ein funktionierendes Netzwerk."

Der DFB könne selbst dann noch seine Erfahrungen einbringen, um die Sicherheit zu optimieren. "Wir wollen aber nicht als Besserwisser auftreten, sondern unterstützend mitwirken", sagt der frühere Polizeibeamte, der bei der EM 2008 (Österreich und Schweiz) und der WM 2010 (Südafrika) seine Kollegen vor Ort unterstützt hatte. Dass sich die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw in ein kleines Dorf zurückzieht, sei ein großer Vorteil: "Es ist der Sicherheit zuträglich, dass das Quartier unserer Mannschaft außerhalb der großen Zentren liegt."

Die deutsche Mannschaft wird aber nicht nur von einheimischen Sicherheitskräften geschützt. "Es werden wieder Beamte des BKA und Mitarbeiter der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze ZIS in Brasilien im Einsatz sein. Insgesamt werden sieben bis acht deutsche Polizisten ihre brasilianischen Kollegen unterstützen. Bei dieser Zusammenarbeit geht es auch um die Beobachtung und Einschätzung der Fan-Szene, sowie auch deren Unterstützung bei Fragen, die nicht unbedingt mit dem Thema Gewalt zusammenhängen müssen. Das ist eine gute Kommunikationsbrücke", berichtet Große-Lefert.

Hinzu kommen noch private Sicherheitskräfte, die auch schon im WM-Trainingslager in Südtirol das Teamhotel Andreus abschotten. "Das sind Sicherheitskräfte, die seit vielen Jahren bei der Nationalmannschaft dabei sind und die die Abläufe bestens kennen. Deshalb ist es sinnvoll, dass wir ihre Dienste auch in Brasilien in Anspruch nehmen. Das ist ein eingespieltes Team, auf das wir uns seit Jahren verlassen können", begründet Große-Lefert den Einsatz der muskulösen Männer im überwiegend schwarzen Outfit.

"Wir werden keine Situation unterschätzen"



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Massenproteste gegen soziale Ungerechtigkeit, Kriminalität und Gewalt: Viele Meldungen, die in schöner Regelmäßigkeit aus dem WM-Gastgeberland Brasilien vernommen werden, haben auch die Sicherheitsexperten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf den Plan gerufen. Vor allem das Wohl und Wehe der Nationalmannschaft, aber auch der mitgereisten Fans soll am Zuckerhut so gut wie möglich gewährleistet werden.

"Natürlich nehmen wir diese Meldungen zur Kenntnis und müssen uns ernsthaft mit diesem Thema auseinandersetzen. Grundsätzlich haben wir aber das Vertrauen in die nationalen Sicherheitskräfte, dass es während der WM-Endrunde zu keinen größeren Problemen kommt", sagt Hendrik Große-Lefert im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID). Der DFB-Sicherheitsbeauftragte hofft, dass die zu erwartenden Proteste während des Turniers "gewaltfrei" ablaufen. Ansonsten müssten die zuständigen Behörden die erforderlichen Maßnahmen treffen.

Große-Lefert setzt auf Kommunikation

In erster Linie gilt es aus Sicht des DFB natürlich, die deutsche Mannschaft in ihrem WM-Quartier Campo Bahia an der Atlantikküste und bei ihren Reisen in die Spielorte vor Übergriffen zu schützen. Dabei setzt Große-Lefert in erster Linie auf Kommunikation: "Der Ausrichter sorgt für die Sicherheit der WM-Teilnehmer. Die Polizei vor Ort weiß am besten, auf was sie besonders achten muss. Wir pflegen seit Monaten ein gutes Verhältnis zu den diversen Behörden, die für die unterschiedlichen Belange wie zum Beispiel Sicherheit an den Flughäfen oder die Reiserouten zu den Stadien zuständig sind. Der Austausch mit den Kollegen aus Brasilien klappt gut, das ist ein funktionierendes Netzwerk."

Der DFB könne selbst dann noch seine Erfahrungen einbringen, um die Sicherheit zu optimieren. "Wir wollen aber nicht als Besserwisser auftreten, sondern unterstützend mitwirken", sagt der frühere Polizeibeamte, der bei der EM 2008 (Österreich und Schweiz) und der WM 2010 (Südafrika) seine Kollegen vor Ort unterstützt hatte. Dass sich die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw in ein kleines Dorf zurückzieht, sei ein großer Vorteil: "Es ist der Sicherheit zuträglich, dass das Quartier unserer Mannschaft außerhalb der großen Zentren liegt."

Die deutsche Mannschaft wird aber nicht nur von einheimischen Sicherheitskräften geschützt. "Es werden wieder Beamte des BKA und Mitarbeiter der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze ZIS in Brasilien im Einsatz sein. Insgesamt werden sieben bis acht deutsche Polizisten ihre brasilianischen Kollegen unterstützen. Bei dieser Zusammenarbeit geht es auch um die Beobachtung und Einschätzung der Fan-Szene, sowie auch deren Unterstützung bei Fragen, die nicht unbedingt mit dem Thema Gewalt zusammenhängen müssen. Das ist eine gute Kommunikationsbrücke", berichtet Große-Lefert.

Hinzu kommen noch private Sicherheitskräfte, die auch schon im WM-Trainingslager in Südtirol das Teamhotel Andreus abschotten. "Das sind Sicherheitskräfte, die seit vielen Jahren bei der Nationalmannschaft dabei sind und die die Abläufe bestens kennen. Deshalb ist es sinnvoll, dass wir ihre Dienste auch in Brasilien in Anspruch nehmen. Das ist ein eingespieltes Team, auf das wir uns seit Jahren verlassen können", begründet Große-Lefert den Einsatz der muskulösen Männer im überwiegend schwarzen Outfit.

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"Wir werden keine Situation unterschätzen"

Dass angesichts der politischen Großwetterlage in Brasilien auch wieder das Thema Terrorismus in den Vordergrund rückt, glaubt der DFB-Abteilungsleiter Prävention und Sicherheit nicht: "Ein terroristisches Szenario ist nach derzeitiger Lage in Brasilien viel weniger wahrscheinlich als bei Turnieren in der Vergangenheit."

Dennoch müsse man sich an der aktuellen Lageeinschätzung der Polizei orientieren: "Wir werden keine Situation unterschätzen, aber auch kein Szenario unnötig aufbauschen." Zwar weiß auch Große-Lefert, dass es keine 100-prozentige Sicherheit gibt, der Nationalmannschaft und deren Anhängern kann er aber versichern: "Wir sind für die WM sehr gut vorbereitet."