WM 2006: Gruppengegner Polen schwelgt in Erinnerungen

Die Fußball-WM 2006 in Deutschland weckt in Polen angenehme Erinnerungen an die beste polnische Nationalmannschaft aller Zeiten. Angeführt von Torschützenkönig Gregorz Lato hatten die Polen 1974 fast alles besiegt, was Rang und Namen hat.

Nur an Gastgeber Deutschland und den Wassermassen im Frankfurter Waldstadion waren die Polen in der zweiten Finalrunde damals beim 0:1 im Kampf um den Finaleinzug gescheitert. Der Gewinn des Spiels um Platz drei gegen den entthronten Weltmeister Brasilien war da nur ein kleiner Trost.

Wenn die Polen im Sommer wieder in Deutschland antreten, würden die Spieler um den Leverkusener Jacek Krzynowek und den Dortmunder Ebi Smolarek gerne an die Erfolge ihrer Vorgänger oder auch ihres Trainer Pawel Janas anknüpfen. Der war 1982 in Spanien ebenfalls WM-Dritter, gemeinsam mit Lato, Smolareks Vater Wlodzimierz, der später bei Eintracht Frankfurt wirbelte, und Mittelfeldstar Zbigniew Boniek, dessen Nachfolge als Nationaltrainer der 52-jährige Janas im Dezember 2002 antrat.

Die Qualifikation für die EM 2004 in Portugal schafften die Polen unter Janas zwar nicht mehr, den Weg zur Endrunde nach Deutschland fanden sie dann umso zielstrebiger. Nach acht Siegen und nur einer Niederlage daheim gegen England hatte das Team schon vor dem letzten Spieltag das WM-Ticket in der Tasche. Die zweite Niederlage in England hatte nur noch statistischen Wert. Trotz der letztlich souveränen Qualifikation standen Janas und sein Team teilweise mächtig unter Druck.

"Wir wurden von den Medien gehetzt, so unter Druck gesetzt, dass ich mit den Nerven am Ende war", sagt Janas, der nach der 1:2-Heimniederlage gegen die Engländer am 8. September 2004 sogar an Rücktritt dachte. Aber im weiteren Verlauf der Qualifikation bewies der Coach, der als Profi bei Widzew Lodz, Legia Warschau und AJ Auxerre sowie 53-mal für Polen spielte und als Trainer Leagia Warschau zweimal zum Meistertitel sowie 1995 in die Champions League führte, ein ums andere Mal ein glückliches Händchen.

Radoslaw Kaluzny ließ er beim 3:1-Sieg in Österreich am 9. Oktober 2004 von Beginn an spielen, obwohl der heutige Ahlener seinerzeit bei Bayer Leverkusen nur auf der Bank saß, und der Mittelfeldspieler bedankte sich prompt mit dem Führungstreffer. Zudem ließ Janas Torjäger Tomasz Frankowski von Wisla Krakau, der inzwischen beim spanischen Zweitligisten FC Elche spielt, oft auf der Bank schmoren, stachelte ihn damit aber zu insgesamt sieben Toren an.

Da auch Maciej Zurawski von Celtic Glasgow insgesamt siebenmal traf und zudem in Krzynowek und Smolarek eine starke Flügelzange zur Verfügung steht, muss sich Janas um seine Offensive wenig Sorgen machen. Probleme gibt es da eher in der oft nicht sattelfesten Abwehr um Kapitän Jacek Bak, der in der Liga von Katar nicht mehr auf allerhöchstem Niveau spielt.

Gerne hätte Janas für die WM noch mit einem Neuzugang aus Deutschland für zusätzlichen Wind gesorgt. Der Weltverband FIFA untersagte aber den geplanten Einsatz von Christoph Dabrowski vom Bundesligisten Hannover 96, weil der in Kattowitz geborene Mittelfeldspieler schon im mittlerweile aufgelösten Team 2006 sowie der Junioren-Nationalmannschaft U 21 für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) gespielt hatte.

[db]


[bild1]Die Fußball-WM 2006 in Deutschland weckt in
Polen angenehme Erinnerungen an die beste polnische
Nationalmannschaft aller Zeiten. Angeführt von Torschützenkönig
Gregorz Lato hatten die Polen 1974 fast alles besiegt, was Rang und Namen hat.



Nur an Gastgeber Deutschland und den Wassermassen im Frankfurter Waldstadion waren die Polen in der zweiten Finalrunde damals beim 0:1 im Kampf um den Finaleinzug gescheitert. Der Gewinn des Spiels um Platz drei gegen den entthronten Weltmeister Brasilien war da nur ein kleiner Trost.



Wenn die Polen im Sommer wieder in Deutschland antreten,
würden die Spieler um den Leverkusener Jacek Krzynowek und den
Dortmunder Ebi Smolarek gerne an die Erfolge ihrer Vorgänger oder
auch ihres Trainer Pawel Janas anknüpfen. Der war 1982 in Spanien
ebenfalls WM-Dritter, gemeinsam mit Lato, Smolareks Vater
Wlodzimierz, der später bei Eintracht Frankfurt wirbelte, und
Mittelfeldstar Zbigniew Boniek, dessen Nachfolge als
Nationaltrainer der 52-jährige Janas im Dezember 2002 antrat.



Die Qualifikation für die EM 2004 in Portugal schafften die
Polen unter Janas zwar nicht mehr, den Weg zur Endrunde nach
Deutschland fanden sie dann umso zielstrebiger. Nach acht Siegen
und nur einer Niederlage daheim gegen England hatte das Team schon vor dem letzten Spieltag das WM-Ticket in der Tasche. Die zweite Niederlage in England hatte nur noch statistischen Wert.
Trotz der letztlich souveränen Qualifikation standen Janas und
sein Team teilweise mächtig unter Druck.



"Wir wurden von den Medien gehetzt, so unter Druck gesetzt, dass ich mit den Nerven am Ende war", sagt Janas, der nach der 1:2-Heimniederlage gegen die Engländer am 8. September 2004 sogar an Rücktritt dachte. Aber im weiteren Verlauf der Qualifikation bewies der Coach, der als Profi bei Widzew Lodz, Legia Warschau und AJ Auxerre sowie 53-mal für Polen spielte und als Trainer Leagia Warschau zweimal zum Meistertitel sowie 1995 in die Champions League führte, ein ums andere Mal ein glückliches Händchen.



Radoslaw Kaluzny ließ er beim 3:1-Sieg in Österreich am 9.
Oktober 2004 von Beginn an spielen, obwohl der heutige Ahlener
seinerzeit bei Bayer Leverkusen nur auf der Bank saß, und der
Mittelfeldspieler bedankte sich prompt mit dem Führungstreffer.
Zudem ließ Janas Torjäger Tomasz Frankowski von Wisla Krakau, der
inzwischen beim spanischen Zweitligisten FC Elche spielt, oft auf
der Bank schmoren, stachelte ihn damit aber zu insgesamt sieben
Toren an.



Da auch Maciej Zurawski von Celtic Glasgow insgesamt siebenmal
traf und zudem in Krzynowek und Smolarek eine starke Flügelzange
zur Verfügung steht, muss sich Janas um seine Offensive wenig
Sorgen machen. Probleme gibt es da eher in der oft nicht
sattelfesten Abwehr um Kapitän Jacek Bak, der in der Liga
von Katar nicht mehr auf allerhöchstem Niveau spielt.



Gerne hätte Janas für die WM noch mit einem Neuzugang aus
Deutschland für zusätzlichen Wind gesorgt. Der Weltverband FIFA
untersagte aber den geplanten Einsatz von Christoph Dabrowski vom
Bundesligisten Hannover 96, weil der in Kattowitz geborene
Mittelfeldspieler schon im mittlerweile aufgelösten Team 2006 sowie der Junioren-Nationalmannschaft U 21 für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) gespielt hatte.