WM 2006: Gruppengegner Ecuador kommt aus der Höhe nach Deutschland

Ecuadors Erfolgsrezept für die zweite Teilnahme an einer Fußball-Weltmeisterschaft in Folge ist dünne Luft. Denn die herrscht auf 2850 m Höhe in Quito, wo selbst die südamerikanischen Großmächte Brasilien und Argentinien vor dem Andenteam in die Knie gingen. Zu den sieben Siegen in der eigenen Hauptstadt gesellte sich nur ein einziger Erfolg in der Fremde: Ein 2:1 beim Schlusslicht Bolivien im noch 1200 m höher gelegenen La Paz.

Für Trainer Luis Fernando Suarez Anlass genug, sich nicht auf den Lorbeeren auszuruhen. "Ideal wäre es, sich ein oder zweimal im Monat für drei Tage zu treffen, um Spielzüge zu trainieren und taktische Ausrichtungen festzulegen", formuliert der Kolumbianer, der im September 2004 seinen Landsmann Hernan Dario Gomez ablöste, seine Vorstellung von einem optimalen WM-Vorbereitungsprogramm, in dem Länderspiele gegen Costa Rica (Januar) und den Niederlanden (März) geplant sind.

Schließlich hat der 45-Jährige den Großteil seines Teams stets in Reichweite. Von den Leistungsträgern verdienen lediglich Ulises de la Cruz (Aston Villa/England) und Antonio Valencia (FC Villarreal/Spanien) sowie die Katar-Legionäre Ivan Hurtado (Al-Arabi) und Carlos Tenorio (Al-Saad) ihr Geld im Ausland. Stars wie Torjäger Augustin Delgado (Barcelona Guayaquil) und Edison Mendez (LDU Quito), die mit je fünf Toren La Tricolor zur WM geschossen haben, kicken in der Heimat.

Das Offensiv-Duo war auch für die beiden Tore bei Ecuadors einzigem WM-Auftritt 2002 in Südkorea und Japan verantwortlich. Nach zwei Niederlagen gegen Italien (0:2) und Mexiko (1:2) beendeten die Südamerikaner mit einem 1:0 gegen Kroatien gemeinsam mit dem WM-Dritten von 1998 das Turnier nach der Vorrunde.

Da Spielmacher Alex Aguinaga längst seine internationale Laufbahn beendet hat, trägt Kapitän Hurtado mit seiner Erfahrung von 127 Länderspielen nun die Verantwortung auf dem Feld. Von einem erneuten WM-Einsatz träumt auch der zwischenzeitlich vereinslose Ivan Kaviedes. Der 28-Jährige war 1998 mit 42 Treffern weltweit bester Torjäger und wechselte anschließend als erster Ecuadorianer in eine große Liga zum AC Perugia nach Italien.

"Ich hoffe, dass wir uns besser präsentieren als vor vier Jahren", gibt Suarez, der sich mit dem Erreichen der Endrunde "jetzt erst richtig als Trainer fühlt", sein Ziel für das Turnier in Deutschland aus. Die WM-erfahrenen Vorgänger Francisco Maturana und Gomez sollen ihm dabei mit ihrem Rat zur Seite stehen. In Argentinien holte sich der WM-Neuling zudem Informationen bei den früheren Nationaltrainern Cesar Luis Menotti, Carlos Bilardo und Marcelo Bielsa.

Die erneute WM-Qualifikation ist das Resultat eines langfristigen Aufbaus, der 1988 mit dem Jugoslawen Dusan Drazkovic als Nationaltrainer begann und im vierten Platz bei der Copa America 1993 einen seiner Höhepunkte hatte. Selbst das unrühmliche Vorrunden-Aus mit drei Niederlagen beim Südamerika-Turnier 2004 brachte das Team nicht vom Weg ab. "Das Volk glaubt wieder an uns", erklärt Suarez, der vierte Trainer in den vergangenen 17 Jahren, die neue Euphorie-Welle im Land am Äquator.

[db]


[bild1]Ecuadors Erfolgsrezept für die zweite Teilnahme an einer Fußball-Weltmeisterschaft in Folge ist dünne Luft. Denn die herrscht auf 2850 m Höhe in Quito, wo selbst die südamerikanischen Großmächte Brasilien und Argentinien vor dem
Andenteam in die Knie gingen. Zu den sieben Siegen in der eigenen
Hauptstadt gesellte sich nur ein einziger Erfolg in der Fremde: Ein 2:1 beim Schlusslicht Bolivien im noch 1200 m höher gelegenen La Paz.



Für Trainer Luis Fernando Suarez Anlass genug, sich nicht auf
den Lorbeeren auszuruhen. "Ideal wäre es, sich ein oder zweimal im Monat für drei Tage zu treffen, um Spielzüge zu trainieren und
taktische Ausrichtungen festzulegen", formuliert der Kolumbianer,
der im September 2004 seinen Landsmann Hernan Dario Gomez ablöste, seine Vorstellung von einem optimalen WM-Vorbereitungsprogramm, in dem Länderspiele gegen Costa Rica (Januar) und den Niederlanden (März) geplant sind.



Schließlich hat der 45-Jährige den Großteil seines Teams stets
in Reichweite. Von den Leistungsträgern verdienen lediglich Ulises de la Cruz (Aston Villa/England) und Antonio Valencia (FC
Villarreal/Spanien) sowie die Katar-Legionäre Ivan Hurtado
(Al-Arabi) und Carlos Tenorio (Al-Saad) ihr Geld im Ausland. Stars wie Torjäger Augustin Delgado (Barcelona Guayaquil) und Edison Mendez (LDU Quito), die mit je fünf Toren La Tricolor zur WM geschossen haben, kicken in der Heimat.



Das Offensiv-Duo war auch für die beiden Tore bei Ecuadors
einzigem WM-Auftritt 2002 in Südkorea und Japan verantwortlich.
Nach zwei Niederlagen gegen Italien (0:2) und Mexiko (1:2)
beendeten die Südamerikaner mit einem 1:0 gegen Kroatien gemeinsam mit dem WM-Dritten von 1998 das Turnier nach der Vorrunde.



Da Spielmacher Alex Aguinaga längst seine internationale
Laufbahn beendet hat, trägt Kapitän Hurtado mit seiner Erfahrung
von 127 Länderspielen nun die Verantwortung auf dem Feld. Von einem erneuten WM-Einsatz träumt auch der zwischenzeitlich vereinslose Ivan Kaviedes. Der 28-Jährige war 1998 mit 42 Treffern weltweit bester Torjäger und wechselte anschließend als erster Ecuadorianer in eine große Liga zum AC Perugia nach Italien.



"Ich hoffe, dass wir uns besser präsentieren als vor vier
Jahren", gibt Suarez, der sich mit dem Erreichen der Endrunde
"jetzt erst richtig als Trainer fühlt", sein Ziel für das Turnier
in Deutschland aus. Die WM-erfahrenen Vorgänger Francisco Maturana und Gomez sollen ihm dabei mit ihrem Rat zur Seite stehen. In Argentinien holte sich der WM-Neuling zudem Informationen bei den früheren Nationaltrainern Cesar Luis Menotti, Carlos Bilardo und Marcelo Bielsa.



Die erneute WM-Qualifikation ist das Resultat eines
langfristigen Aufbaus, der 1988 mit dem Jugoslawen Dusan Drazkovic als Nationaltrainer begann und im vierten Platz bei der Copa America 1993 einen seiner Höhepunkte hatte. Selbst das unrühmliche Vorrunden-Aus mit drei Niederlagen beim Südamerika-Turnier 2004 brachte das Team nicht vom Weg ab. "Das Volk glaubt wieder an uns", erklärt Suarez, der vierte Trainer in den vergangenen 17 Jahren, die neue Euphorie-Welle im Land am Äquator.