"Wir haben Bock darauf": BVB will über Juve ins Viertelfinale

Juve sei "wahnsinnig erfahren, sehr clever und fußballerisch gut, aber nicht unschlagbar", so Klopp im Stile eines Motivators. "Wenn wir herausragend spielen, wird es für Juve kein Spaß gegen uns. Ich liebe Fußball unter anderem wegen großer Momente. Diesmal können wir wieder für einen sorgen." Dabei baut der 47-Jährige ebenso auf eine besondere Atmosphäre im heimischen Stadion wie Hummels. "Wir wollen von Anfang an dafür sorgen, dass die Fans aus dem Häuschen sind", erklärt der 26-Jährige.

Wie sich das anfühlt, wenn in der Dortmunder Arena mehr als 60.000 Schwarzgelbe ihr Team anfeuern, weiß Gästekeeper Gianluigi Buffon ganz genau. Der Kapitän der italienischen Nationalmannschaft hat sowohl mit der Squadra Azzurra als auch mit Juve diesem Druck von den Rängen schon standgehalten. "Es ist eine große Freude, vor dieser Kulisse anzutreten", betont der 37-Jährige. "Spiele in Dortmund fallen niemals in die Rubrik banal, es ist immer ein hohes Niveau."

Buffon: "In Dortmund kommen immer wieder Emotionen hoch"

Mit den Italienern gewann Buffon in Dortmund unter anderem 2006 das WM-Halbfinale gegen Deutschland 2:0 nach Verlängerung. "Es waren immer schöne Erlebnisse - auf Vereins- und Verbandsebene, hier kommen immer wieder Emotionen hoch", sagt Italiens Rekordnationalspieler, der bislang 145-mal für sein Land auflief. Man könne die fantastische Stimmung "ruhig auch als Gast aufsaugen", da sie "für den Gegner ebenfalls sehr motivierend" sein könne, erklärt der Routinier im Team von Coach Massimiliano Allegri.

Der 47-Jährige Trainer bietet mit Gianluigi Buffon, Andrea Barzagli, Leonardo Bonucci, Giorgio Chiellini und Claudio Marchisio fünf italienische Nationalspieler auf. Auf seinen genialen Spielmacher Andrea Pirlo muss Massimiliano Allegri nach dessen Wadenverletzung aus dem Hinspiel noch verzichten. Der stand auch 2006 mit auf dem Feld, ebenso wie Buffon und Sebastian Kehl. Auf eine Verlängerung wie damals würden die Borussen gegen den Tabellenführer der Serie A heute gerne verzichten.

[tl]


Schmunzelnd lauscht Jürgen Klopp auf dem Podium den Ausführungen von Mats Hummels. Ob der als Kapitän von Borussia Dortmund seine Mitspieler heute (ab 20.45 Uhr, live im ZDF und auf Sky) vor dem Achtelfinalrückspiel in der Champions League gegen Juventus Turin noch mal richtig heißmachen werde vor dem Anpfiff, ist der Nationalspieler von einem italienischen Journalisten gefragt worden.

"Das macht meistens schon der Trainer bei uns", sagt Hummels, während Klopp auf dem Stuhl neben ihm verstohlen grinst. "Gelegentlich ergreift auch noch ein Spieler das Wort, das kann Kehli (Sebastian Kehl; Anm. d. Red.) sein, Roman (Weidenfeller; Anm. d. Red.), das sind auch mal Nuri (Sahin; Anm. d. Red.) oder ich, das wechselt", führt der BVB-Kapitän aus.

Und weiter: "Ich bin mir aber sehr sicher, dass keiner in der Mannschaft irgendeine Motivation braucht - wir alle wissen, wie wir das Spiel angehen müssen", betont der Weltmeister, ehe er im voll besetzten Presseraum des Signal-Iduna-Parks am frühen Dienstagabend seinem Coach das Feld überlässt.

Klopp: "Eine der größten Herausforderungen, die es im Fußball gibt"

"Wir stehen vor einer der größten Herausforderungen, die es im Fußball gibt: gegen eine italienische Mannschaft zu spielen, der ein Remis reicht", meint Klopp. Nach dem 1:2 im Hinspiel vor drei Wochen verfügen die Dortmunder dennoch über eine ordentliche Ausgangsposition. "Wir müssen das Spiel nicht 9:0, sondern 1:0 gewinnen", sagt der BVB-Coach zuversichtlich. "Das ist möglich."

Wenn es heute zum deutsch-italienischen Duell kommt, stehen sich nicht nur die Finalgegner von 1997 gegenüber. Vor 18 Jahren gewann der BVB in München, triumphierte 3:1, feierte den größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte. Das seien schöne Erinnerungen, mehr nicht, sagt Klopp. Wie damals werden auch anno 2015 zwei Teams gespickt mit Nationalspielern antreten. "Wir haben alle Bock darauf", sagt der BVB-Trainer gewohnt launig über das Aufeinandertreffen.

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Hummels: "Wir müssen im letzten Drittel noch zielstrebiger agieren"

Als DFB-Auswahlspieler werden in der Dortmunder Startelf voraussichtlich Roman Weidenfeller, Mats Hummels, Marcel Schmelzer, Sven Bender, Ilkay Gündogan und Marco Reus das Projekt Viertelfinaleinzug angehen. Da Nuri Sahin nach einem Muskelfaserriss im Adduktorenbereich nicht rechtzeitig fit wird, könnte Klopp auf der Suche nach mehr spielerischer Kreativät im gewohnten 4-2-3-1-System das Mittelfeld umbauen.

Eine Variante: Ilkay Gündogan rückt für den formschwachen Shinji Kagawa als Regisseur auf die Zehnerposition, Sven Bender und Sebastian Kehl riegeln das Zentrum vor der Abwehr ab. Aber auch eine offensive Reihe mit Henrik Mkhytarian, der von der rechten Seite in die Mitte rückt, Marco Reus links und Jakub Blaszczykowski ist denkbar. In diesem Fall würden Gündogan und Bender die Doppelsechs bilden.

Fest steht: "Wir müssen im letzten Drittel vor dem gegnerischen Tor noch zielstrebiger agieren, auch mal aus der zweiten Reihe schießen und entschlossener das Tor suchen als in den letzten beiden Partien", sagt Hummels angesichts 180 torloser Minuten in den Ligaspielen gegen Hamburg und Köln. "Wir gehen rein wie in ein Bundesligaspiel, da reicht uns ein 0:0 auch nicht."

Reus: "Die Bälle vor und im Strafraum besser halten"

"Wir haben nicht die Chance genutzt, den Ball in die Schnittstellen zu spielen und dann auf die Abwehr zuzulaufen", hatte Reus nach der jüngsten Nullnummer kritisiert. Mit Blickrichtung Juventus sagt der Nationalspieler: "Vor dem Tor und im Strafraum müssen wir besser die Bälle halten, dann sieht's auch wieder anders aus."

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Juve sei "wahnsinnig erfahren, sehr clever und fußballerisch gut, aber nicht unschlagbar", so Klopp im Stile eines Motivators. "Wenn wir herausragend spielen, wird es für Juve kein Spaß gegen uns. Ich liebe Fußball unter anderem wegen großer Momente. Diesmal können wir wieder für einen sorgen." Dabei baut der 47-Jährige ebenso auf eine besondere Atmosphäre im heimischen Stadion wie Hummels. "Wir wollen von Anfang an dafür sorgen, dass die Fans aus dem Häuschen sind", erklärt der 26-Jährige.

Wie sich das anfühlt, wenn in der Dortmunder Arena mehr als 60.000 Schwarzgelbe ihr Team anfeuern, weiß Gästekeeper Gianluigi Buffon ganz genau. Der Kapitän der italienischen Nationalmannschaft hat sowohl mit der Squadra Azzurra als auch mit Juve diesem Druck von den Rängen schon standgehalten. "Es ist eine große Freude, vor dieser Kulisse anzutreten", betont der 37-Jährige. "Spiele in Dortmund fallen niemals in die Rubrik banal, es ist immer ein hohes Niveau."

Buffon: "In Dortmund kommen immer wieder Emotionen hoch"

Mit den Italienern gewann Buffon in Dortmund unter anderem 2006 das WM-Halbfinale gegen Deutschland 2:0 nach Verlängerung. "Es waren immer schöne Erlebnisse - auf Vereins- und Verbandsebene, hier kommen immer wieder Emotionen hoch", sagt Italiens Rekordnationalspieler, der bislang 145-mal für sein Land auflief. Man könne die fantastische Stimmung "ruhig auch als Gast aufsaugen", da sie "für den Gegner ebenfalls sehr motivierend" sein könne, erklärt der Routinier im Team von Coach Massimiliano Allegri.

Der 47-Jährige Trainer bietet mit Gianluigi Buffon, Andrea Barzagli, Leonardo Bonucci, Giorgio Chiellini und Claudio Marchisio fünf italienische Nationalspieler auf. Auf seinen genialen Spielmacher Andrea Pirlo muss Massimiliano Allegri nach dessen Wadenverletzung aus dem Hinspiel noch verzichten. Der stand auch 2006 mit auf dem Feld, ebenso wie Buffon und Sebastian Kehl. Auf eine Verlängerung wie damals würden die Borussen gegen den Tabellenführer der Serie A heute gerne verzichten.