Wilfried Straub wird 75

Kaum einer der heute 20 bis 25 Jahre alten Profis kennt Wilfried Straub. Das DFB-Ehrenmitglied kennt auch kaum einen mehr persönlich. Woher auch? Er wird heute 75. Aber Straub war es, der dafür sorgte, dass Teenager im Fußball heute schon viel Geld verdienen.

Denn er war Direktor Marketing beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), als die Preise für die TV-Rechte zu explodieren begannen. "Wir haben das Lizenzierungsverfahren eingeführt und immer wieder verfeinert. Seitdem ist nicht ein deutscher Profiverein insolvent gegangen", resümiert er gegenüber dem SID stolz. Und er war es auch, der den Durchbruch bei den Fernsehverträgen in die Millionen-Bereiche geschafft hat.

1969 kam der kaum 30-Jährige, der Geschäftsführer einer Import/Export-Firma, war, zum DFB. Präsident Dr. Hermann Gösmann und Generalsekretär Hans Paßlack waren auf ihn aufmerksam geworden. Straub erinnert sich: "Der DFB hatte zwar die Bundesliga, aber die Geschäftsstelle beschränkte sich im Wesentlichen auf das Ausstellen von Spielerpässen. Da gab es viel zu tun."

Bundesliga-Skandal fordert Tribut

1971 erwischte ihn dann der Bundesliga-Skandal. Straub ist heute noch davon überzeugt, dass er mitverantwortlich für seine Krankheit ist - er leidet unter Parkinson: "Ich habe zwei Jahre lang fast keine Nacht geschlafen." Damals prägte sich, auch in der Zusammenarbeit und Konfrontation mit "Chefankläger" Hans Kindermann, seine Philosophie heraus, von der er nie nur einen Millimeter abwich: "Der Fußball ist nur dann erfolgreich, wenn er korrekt ist."

Stolz war Straub, als er 2006 von Lennart Johansson, dem damaligen UEFA-Präsidenten, den Ehrenpreis des Präsidenten erhielt, weil er der Europäischen Fußball-Union erheblich geholfen hatte, in den neu entstandenen Ländern Osteuropas Fußballstrukturen zu schaffen und umsetzbare Lizenzierungsverfahren zu entwickeln.

Straub verbringt seinen Geburtstag im privaten Kreis mit seiner Frau Renate, seiner Tochter, seinen beiden Enkelkindern und einigen Freunden. Wenn es ihm möglich ist, besucht er noch Länderspiele und die Bundesliga: "Ich hoffe, dass die Eintracht drin bleibt", sagt der, der in Frankfurt wohnt und sein Leben verbracht hat.

[sid]

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Kaum einer der heute 20 bis 25 Jahre alten Profis kennt Wilfried Straub. Das DFB-Ehrenmitglied kennt auch kaum einen mehr persönlich. Woher auch? Er wird heute 75. Aber Straub war es, der dafür sorgte, dass Teenager im Fußball heute schon viel Geld verdienen.

Denn er war Direktor Marketing beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), als die Preise für die TV-Rechte zu explodieren begannen. "Wir haben das Lizenzierungsverfahren eingeführt und immer wieder verfeinert. Seitdem ist nicht ein deutscher Profiverein insolvent gegangen", resümiert er gegenüber dem SID stolz. Und er war es auch, der den Durchbruch bei den Fernsehverträgen in die Millionen-Bereiche geschafft hat.

1969 kam der kaum 30-Jährige, der Geschäftsführer einer Import/Export-Firma, war, zum DFB. Präsident Dr. Hermann Gösmann und Generalsekretär Hans Paßlack waren auf ihn aufmerksam geworden. Straub erinnert sich: "Der DFB hatte zwar die Bundesliga, aber die Geschäftsstelle beschränkte sich im Wesentlichen auf das Ausstellen von Spielerpässen. Da gab es viel zu tun."

Bundesliga-Skandal fordert Tribut

1971 erwischte ihn dann der Bundesliga-Skandal. Straub ist heute noch davon überzeugt, dass er mitverantwortlich für seine Krankheit ist - er leidet unter Parkinson: "Ich habe zwei Jahre lang fast keine Nacht geschlafen." Damals prägte sich, auch in der Zusammenarbeit und Konfrontation mit "Chefankläger" Hans Kindermann, seine Philosophie heraus, von der er nie nur einen Millimeter abwich: "Der Fußball ist nur dann erfolgreich, wenn er korrekt ist."

Stolz war Straub, als er 2006 von Lennart Johansson, dem damaligen UEFA-Präsidenten, den Ehrenpreis des Präsidenten erhielt, weil er der Europäischen Fußball-Union erheblich geholfen hatte, in den neu entstandenen Ländern Osteuropas Fußballstrukturen zu schaffen und umsetzbare Lizenzierungsverfahren zu entwickeln.

Straub verbringt seinen Geburtstag im privaten Kreis mit seiner Frau Renate, seiner Tochter, seinen beiden Enkelkindern und einigen Freunden. Wenn es ihm möglich ist, besucht er noch Länderspiele und die Bundesliga: "Ich hoffe, dass die Eintracht drin bleibt", sagt der, der in Frankfurt wohnt und sein Leben verbracht hat.