Wiedereinwechslungen im Amateurfußball: Ja oder nein?

Louis van Gaal schlugen im März 2010 viele kritische Stimmen in Deutschland entgegen. Der damalige Trainer des FC Bayern München hatte Regeländerungen für den Profifußball angeregt. Er forderte, der Fußball müsse sich mehr an anderen Sportarten orientieren, um das Spiel weiterzuentwickeln und schneller zu machen. Der Holländer dachte vor allem an Handball, Eis- und Feldhockey.

Dort fand van Gaal, was er im Fußball auch gerne sehen würde: unter anderem das flexible Ein- und Auswechseln von Spielern. Der Fußball würde sich ins eigene Fleisch schneiden, wenn er sich auf drei Wechsel pro Team versteife. Das sogenannte "Interchanging" habe viele Vorteile, meinte der heutige niederländische Bondscoach.

Zwei Jahre später ist der deutsche Fußball einen Schritt weiter. Zaghaft wagen sich die Landesverbände in den Amateurklassen der Aktiven an das Wiedereinwechseln. Bayern machte 2010 den Anfang, im vergangenen Sommer haben weitere Verbände nachgezogen, unter anderem Hessen. Die Regelung dort gilt allerdings nur für den Bereich von der Kreisliga D bis hin zur Kreisoberliga.

Angst um den Spielfluss - und die Seele des Fußballs

Skepsis ist weiterhin vorhanden. "Es gibt noch immer viele kritische Stimmen", sagt Klaus Menke vom DFB-Ausschuss für Breitensport. Die Vorurteile sind fest verankert, Traditionalisten sehen die Seele des Fußballspiels in Gefahr. Regeländerungen würden die Zuschauer nur verwirren, das Gesamtprodukt Fußball sei regeltechnisch ausgereift.

Die größte Befürchtung war, dass das Spiel durch die vielen Wechsel seinen Fluss verliert. Denn: Das Interchanging beispielsweise im hessischen Amateurfußball sieht keine fliegenden Wechsel vor. Jeder Wechsel muss beim Schiedsrichter angemeldet werden. Und: Insgesamt können in einer Partie nur 14 Spieler pro Mannschaft eingesetzt werden. "Für die Schiedsrichter bedeutet jeder zusätzliche Wechsel einen Mehraufwand", bemerkt Menke.

Die Grundidee des Wiedereinwechselns jedoch bringt, wenn sie flüssig funktioniert, viele Vorteile für Trainer und Spieler. "Die Trainer können taktisch jederzeit reagieren", sagt Menke. "Sie können aber auch lange verletzte Spieler über das Interchanging wieder an die Stammelf heranführen. Und Hitzköpfe bekommen die nötige Abkühlung auf der Bank, bevor sie eine Dummheit begehen."

Was ist Ihre Meinung?

Und was halten Sie vom Interchanging im Amateurfußball? Sinnvoll oder sinnlos? Schicken Sie uns Ihre Meinung an amateure@dfb.de!

Das sind die Meinungen der DFB.de-User:

"Meiner Meinung nach sollte es so bleiben, wie es ist. Der Grund: Es wird für die Schiedsrichter immer schwerer. Es wird ja fast 'nur' an die Trainer und Spieler gedacht. Dem Schiedsrichter wird immer mehr auferlegt, er muss dieses Wechseln überprüfen. Hat er nicht schon genug mit der Spielleitung zu tun? Denkt doch bitte einmal an die Schiedsrichter. Ich war über 30 Jahre Lehrwart und kann da schon ein Wort mitreden." (Karl-Heinz Schlieder)

"Natürlich! Der entscheidende Grund für die Wiedereinwechslung ist die grundsätzlich geringe Anzahl an Spielern. Welcher Kreisklassenverein fährt denn mit mehr als 14 Spielern los? Die meisten Vereine sind froh, wenn sie wenigstens 12 Spieler (= 1 Einwechselspieler) zum Spiel zur Verfügung haben. Um einer "Wechselwut“ (gerade zum Ende eines Spiels) zu begegnen, könnte man die Anzahl der Wechsel auf fünf oder sechs begrenzen. Die entscheidende Frage ist eher, wie weit der "Amateurfußball“ gefasst wird - eher bis zur 1. Kreisklasse oder bis in die Landes- oder Westfalenliga?" (Rolf Benteler, Oestereiden)

"Ich finde das Wiedereinwechseln eigentlich eine gute Sache in den Kreisligen. Im Profifußball und auf Verbandsebene eher nicht. In den Kreisligen gibt es viele Vereine, die personell nicht gut da stehen, dies würde den Vereinen einen Schritt weiterhelfen. Ich würde die Wiedereinwechslungen zwischen der 20. und 80. Spielminute durchführen lassen. Ab der 80. Minute, würde ich sagen, ist der Punkt, an dem die Vereine das Wiedereinwechseln als Zeitspiel missbrauchen können." (Mustafa Tekir)

"Ich spiele im hessischen Amateurbereich in einer Reservemannschaft. Die neue Regel machte sich gleich im ersten Spiel bemerkbar, als der Gegner in der letzten Viertelstunde 17 Wechsel vornahm, um das Ergebnis zu halten. Ich habe in 20 Jahren Amateurfußball noch nie so eine unsinnige Regel gesehen. Die Vorstellung, man könne mit der neuen Regel im Spiel in verschiedenen Spielsituationen flexibel reagieren, halte ich für utopisch." (Michael Mohr)

"Die Wiedereinwechslung von Spielern und Spielerinnen ist eine gute Sache. Bei uns im Niedersächsischen Fußballverband, Kreis Cloppenburg und Vechta, wird diese Möglichkeit schon länger praktiziert. Es gibt überhaupt keine Probleme. Ich würde die Regelung bis auf die Bezirksebene begrüßen. Genauso wäre die alte Lösung der Zeitstrafe von großer Bedeutung. Es wurde sehr bedauert, dass diese Regelung abgeschafft wurde." (Werner Busse, Cloppenburg)

"Ist nicht notwendig und verleitet so gut wie alle Vereine zum Zeitspiel in den letzten Spielminuten. Als Spielleiter unserer Seniorenfußballer mache ich diesen Quatsch sein einigen Jahren mit. Lasst den Blödsinn sein." (Elmar Glöckler, Michelbach am Wald)

"Prinzipiell halte ich die Idee für sehr gut. Bei Einführung sollte man auch keinerlei Unterschiede zwischen Kreis- und Bundesliga machen. Freuen sich die niederklassigen Mannschaften, dass sie trotz arg gebeutelter Wechselbank reagieren können, können höherklassige Mannschaften, wie im Artikel beschrieben, viel besser reagieren. Wichtig wäre, die Wechselzeiten konsequent mit je einer Minute nachspielen zu lassen!" (Michael Sommer, Mitteldorf)

"Ich halte nichts vom Rückwechseln. Es wäre sinnvoller, das Auswechselkontingent auf vier bis fünf Spieler zu erhöhen. Das Rückwechseln stört den Spielfluss und wird häufig gegen Ende des Spiels aus taktischen Gründen missbraucht." (Sebastian Müller, Nürnberg)

"Zum Thema des Interchanging habe ich als Trainer der F1-Jugendmannschaft des FC Arminia 03 Ludwigshafen eine besondere Beziehung, denn es wird in diesem Bereich permanent praktiziert. Die Vorteile liegen auf der Hand und sind größtenteils im Artikel dargelegt. Die Befürchtung, der Spielfluss könne leiden, halte ich für nicht angebracht. Beim Wechseln muss nicht unbedingt auf eine Spielunterbrechung gewartet werden, damit der Schiedsrichter den Wechsel überwacht und notiert. Wenn man den Trainern schon nicht traut (beim Handball oder Basketball tut man es), könnte diese Tätigkeit auf einen oder mehrere andere Offizielle übertragen werden, die den Spielleiter entlasten und dafür sorgen, dass nicht mehr als elf Spieler einer Mannschaft am laufenden Spiel teilnehmen. Das würde sogar den Spielfluss beschleunigen. Ich bin der Auffassung, Interchanging hat zumindest eine Chance verdient, über einen längeren Zeitraum getestet zu werden." (Roland Heil, Ludwigshafen)

"Jawohl, das ist der richtige Weg. Es ist vor allem im Amateurbereich sehr sinnvoll, da dem Trainer die Möglichkeit geboten wird, jedem gerecht zu werden. Ein Auswechselspieler fühlt sich dann nicht mehr als Spieler zweiter Klasse. Ich fand es immer unmoralisch, Spieler, die dafür den Sonntag opfern, manchmal bis zur 90. Minute auf der Bank schmoren zu lassen." (Raffaele Parisi)

"Ich finde diese Idee für den Amateurbereich klasse. Viele Vereine bei uns in den unteren Spielklassen schaffen es gerade einmal, elf bis zwölf Mann zusammen zu trommeln, oft sogar mit einigen Alt-Herren-Spielern als Ergänzung. Hier könnte der Trainer flexibler auf die Kondition seiner Spieler eingehen. Dazu könnten Vereine in den oberen Ligen viel Geld sparen, wenn der Kader nicht mehr aus 22 Leuten bestehen muss. Die Auswechslungen wie bisher vorzunehmen und jede Änderung zu notieren, wäre sehr hinderlich bei dieser Idee. Mein Vorschlag: 14 Spieler stehen auf dem Spielbericht, und bis zu 14 Mann haben dann gespielt. Auswechslung bei Spielunterbrechung und mit Einverständnis des Schiedsrichters." (Tobias Schul)

"Ich habe zwei Einwände gegen das Interchanging. Erstens: Spieler weit über 40 Jahre würden einen Platz im Mannschaftskader einnehmen, nur weil sie gute Freistöße oder Elfmeter schießen. Diesen Platz verliert vielleicht ein Nachwuchsspieler. Zweitens: Was würde einen Trainer davon abhalten, nach einer Führung zwei offensiv eingestellte Spieler gegen zwei defensive Spieler zu wechseln, um das Ergebnis zu halten? Noch ein Gedanke: In Zukunft könnte es sein, dass junge Spieler das harte Training meiden und sich nur auf eine bestimmte Stärke konzentrieren. Wozu soll ich laufen? Einen guten Freistoß kann ich auch mit meinen 150 Kilo schießen." (Georgios Mastakounas)

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Louis van Gaal schlugen im März 2010 viele kritische Stimmen in Deutschland entgegen. Der damalige Trainer des FC Bayern München hatte Regeländerungen für den Profifußball angeregt. Er forderte, der Fußball müsse sich mehr an anderen Sportarten orientieren, um das Spiel weiterzuentwickeln und schneller zu machen. Der Holländer dachte vor allem an Handball, Eis- und Feldhockey.

Dort fand van Gaal, was er im Fußball auch gerne sehen würde: unter anderem das flexible Ein- und Auswechseln von Spielern. Der Fußball würde sich ins eigene Fleisch schneiden, wenn er sich auf drei Wechsel pro Team versteife. Das sogenannte "Interchanging" habe viele Vorteile, meinte der heutige niederländische Bondscoach.

Zwei Jahre später ist der deutsche Fußball einen Schritt weiter. Zaghaft wagen sich die Landesverbände in den Amateurklassen der Aktiven an das Wiedereinwechseln. Bayern machte 2010 den Anfang, im vergangenen Sommer haben weitere Verbände nachgezogen, unter anderem Hessen. Die Regelung dort gilt allerdings nur für den Bereich von der Kreisliga D bis hin zur Kreisoberliga.

Angst um den Spielfluss - und die Seele des Fußballs

Skepsis ist weiterhin vorhanden. "Es gibt noch immer viele kritische Stimmen", sagt Klaus Menke vom DFB-Ausschuss für Breitensport. Die Vorurteile sind fest verankert, Traditionalisten sehen die Seele des Fußballspiels in Gefahr. Regeländerungen würden die Zuschauer nur verwirren, das Gesamtprodukt Fußball sei regeltechnisch ausgereift.

Die größte Befürchtung war, dass das Spiel durch die vielen Wechsel seinen Fluss verliert. Denn: Das Interchanging beispielsweise im hessischen Amateurfußball sieht keine fliegenden Wechsel vor. Jeder Wechsel muss beim Schiedsrichter angemeldet werden. Und: Insgesamt können in einer Partie nur 14 Spieler pro Mannschaft eingesetzt werden. "Für die Schiedsrichter bedeutet jeder zusätzliche Wechsel einen Mehraufwand", bemerkt Menke.

Die Grundidee des Wiedereinwechselns jedoch bringt, wenn sie flüssig funktioniert, viele Vorteile für Trainer und Spieler. "Die Trainer können taktisch jederzeit reagieren", sagt Menke. "Sie können aber auch lange verletzte Spieler über das Interchanging wieder an die Stammelf heranführen. Und Hitzköpfe bekommen die nötige Abkühlung auf der Bank, bevor sie eine Dummheit begehen."

Was ist Ihre Meinung?

Und was halten Sie vom Interchanging im Amateurfußball? Sinnvoll oder sinnlos? Schicken Sie uns Ihre Meinung an amateure@dfb.de!

Das sind die Meinungen der DFB.de-User:

"Meiner Meinung nach sollte es so bleiben, wie es ist. Der Grund: Es wird für die Schiedsrichter immer schwerer. Es wird ja fast 'nur' an die Trainer und Spieler gedacht. Dem Schiedsrichter wird immer mehr auferlegt, er muss dieses Wechseln überprüfen. Hat er nicht schon genug mit der Spielleitung zu tun? Denkt doch bitte einmal an die Schiedsrichter. Ich war über 30 Jahre Lehrwart und kann da schon ein Wort mitreden." (Karl-Heinz Schlieder)

"Natürlich! Der entscheidende Grund für die Wiedereinwechslung ist die grundsätzlich geringe Anzahl an Spielern. Welcher Kreisklassenverein fährt denn mit mehr als 14 Spielern los? Die meisten Vereine sind froh, wenn sie wenigstens 12 Spieler (= 1 Einwechselspieler) zum Spiel zur Verfügung haben. Um einer "Wechselwut“ (gerade zum Ende eines Spiels) zu begegnen, könnte man die Anzahl der Wechsel auf fünf oder sechs begrenzen. Die entscheidende Frage ist eher, wie weit der "Amateurfußball“ gefasst wird - eher bis zur 1. Kreisklasse oder bis in die Landes- oder Westfalenliga?" (Rolf Benteler, Oestereiden)

"Ich finde das Wiedereinwechseln eigentlich eine gute Sache in den Kreisligen. Im Profifußball und auf Verbandsebene eher nicht. In den Kreisligen gibt es viele Vereine, die personell nicht gut da stehen, dies würde den Vereinen einen Schritt weiterhelfen. Ich würde die Wiedereinwechslungen zwischen der 20. und 80. Spielminute durchführen lassen. Ab der 80. Minute, würde ich sagen, ist der Punkt, an dem die Vereine das Wiedereinwechseln als Zeitspiel missbrauchen können." (Mustafa Tekir)

"Ich spiele im hessischen Amateurbereich in einer Reservemannschaft. Die neue Regel machte sich gleich im ersten Spiel bemerkbar, als der Gegner in der letzten Viertelstunde 17 Wechsel vornahm, um das Ergebnis zu halten. Ich habe in 20 Jahren Amateurfußball noch nie so eine unsinnige Regel gesehen. Die Vorstellung, man könne mit der neuen Regel im Spiel in verschiedenen Spielsituationen flexibel reagieren, halte ich für utopisch." (Michael Mohr)

"Die Wiedereinwechslung von Spielern und Spielerinnen ist eine gute Sache. Bei uns im Niedersächsischen Fußballverband, Kreis Cloppenburg und Vechta, wird diese Möglichkeit schon länger praktiziert. Es gibt überhaupt keine Probleme. Ich würde die Regelung bis auf die Bezirksebene begrüßen. Genauso wäre die alte Lösung der Zeitstrafe von großer Bedeutung. Es wurde sehr bedauert, dass diese Regelung abgeschafft wurde." (Werner Busse, Cloppenburg)

"Ist nicht notwendig und verleitet so gut wie alle Vereine zum Zeitspiel in den letzten Spielminuten. Als Spielleiter unserer Seniorenfußballer mache ich diesen Quatsch sein einigen Jahren mit. Lasst den Blödsinn sein." (Elmar Glöckler, Michelbach am Wald)

"Prinzipiell halte ich die Idee für sehr gut. Bei Einführung sollte man auch keinerlei Unterschiede zwischen Kreis- und Bundesliga machen. Freuen sich die niederklassigen Mannschaften, dass sie trotz arg gebeutelter Wechselbank reagieren können, können höherklassige Mannschaften, wie im Artikel beschrieben, viel besser reagieren. Wichtig wäre, die Wechselzeiten konsequent mit je einer Minute nachspielen zu lassen!" (Michael Sommer, Mitteldorf)

"Ich halte nichts vom Rückwechseln. Es wäre sinnvoller, das Auswechselkontingent auf vier bis fünf Spieler zu erhöhen. Das Rückwechseln stört den Spielfluss und wird häufig gegen Ende des Spiels aus taktischen Gründen missbraucht." (Sebastian Müller, Nürnberg)

"Zum Thema des Interchanging habe ich als Trainer der F1-Jugendmannschaft des FC Arminia 03 Ludwigshafen eine besondere Beziehung, denn es wird in diesem Bereich permanent praktiziert. Die Vorteile liegen auf der Hand und sind größtenteils im Artikel dargelegt. Die Befürchtung, der Spielfluss könne leiden, halte ich für nicht angebracht. Beim Wechseln muss nicht unbedingt auf eine Spielunterbrechung gewartet werden, damit der Schiedsrichter den Wechsel überwacht und notiert. Wenn man den Trainern schon nicht traut (beim Handball oder Basketball tut man es), könnte diese Tätigkeit auf einen oder mehrere andere Offizielle übertragen werden, die den Spielleiter entlasten und dafür sorgen, dass nicht mehr als elf Spieler einer Mannschaft am laufenden Spiel teilnehmen. Das würde sogar den Spielfluss beschleunigen. Ich bin der Auffassung, Interchanging hat zumindest eine Chance verdient, über einen längeren Zeitraum getestet zu werden." (Roland Heil, Ludwigshafen)

"Jawohl, das ist der richtige Weg. Es ist vor allem im Amateurbereich sehr sinnvoll, da dem Trainer die Möglichkeit geboten wird, jedem gerecht zu werden. Ein Auswechselspieler fühlt sich dann nicht mehr als Spieler zweiter Klasse. Ich fand es immer unmoralisch, Spieler, die dafür den Sonntag opfern, manchmal bis zur 90. Minute auf der Bank schmoren zu lassen." (Raffaele Parisi)

"Ich finde diese Idee für den Amateurbereich klasse. Viele Vereine bei uns in den unteren Spielklassen schaffen es gerade einmal, elf bis zwölf Mann zusammen zu trommeln, oft sogar mit einigen Alt-Herren-Spielern als Ergänzung. Hier könnte der Trainer flexibler auf die Kondition seiner Spieler eingehen. Dazu könnten Vereine in den oberen Ligen viel Geld sparen, wenn der Kader nicht mehr aus 22 Leuten bestehen muss. Die Auswechslungen wie bisher vorzunehmen und jede Änderung zu notieren, wäre sehr hinderlich bei dieser Idee. Mein Vorschlag: 14 Spieler stehen auf dem Spielbericht, und bis zu 14 Mann haben dann gespielt. Auswechslung bei Spielunterbrechung und mit Einverständnis des Schiedsrichters." (Tobias Schul)

"Ich habe zwei Einwände gegen das Interchanging. Erstens: Spieler weit über 40 Jahre würden einen Platz im Mannschaftskader einnehmen, nur weil sie gute Freistöße oder Elfmeter schießen. Diesen Platz verliert vielleicht ein Nachwuchsspieler. Zweitens: Was würde einen Trainer davon abhalten, nach einer Führung zwei offensiv eingestellte Spieler gegen zwei defensive Spieler zu wechseln, um das Ergebnis zu halten? Noch ein Gedanke: In Zukunft könnte es sein, dass junge Spieler das harte Training meiden und sich nur auf eine bestimmte Stärke konzentrieren. Wozu soll ich laufen? Einen guten Freistoß kann ich auch mit meinen 150 Kilo schießen." (Georgios Mastakounas)