Werder vs. HSV: Nordderby im Faktencheck

Das 106. Nordderby in der Bundesliga zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV am Ostersonntag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) stellt die übrigen Partien des 29. Spieltags ein wenig in den Schatten. Zumal beide Teams mit einem Dreier die Abstiegssorgen zumindest vorübergehend ad acta legen könnten. DFB.de macht den Faktencheck zum norddeutschen Traditionsduell.

DIE BILANZ: Nach zuvor acht erfolglosen Anläufen seit dem 17. Februar 2007 gelang dem HSV beim letzten Auftritt im ersten Aufeinandertreffen der Vorsaison mit dem 3:1 wieder ein Sieg im Weserstadion. Seitdem blieben die Hamburger gegen den SVW auch in den folgenden beiden Duellen ohne Niederlage. Insgesamt jedoch haben die Bremer in den Ligapartien immer noch die Nase vorn: 37-mal jubelte Grün-Weiß, 34-mal der HSV, 34-mal gab es keinen Sieger. Gegen keinen Bundesligarivalen holten die Bremer mehr Punkte (145). Im Hinspiel am 26. November 2016 legte Michael Gregoritsch beim 2:2 an der Alster zweimal für den HSV vor, doch Fin Bartels und Serge Gnabry brachten den SVW jeweils wieder auf gleiche Höhe - alles vor der Halbzeitpause.

DIE AUSGANGSLAGE: Die beiden Nordrivalen zeigten in der laufenden Spielzeit zwei komplett verschiedene Gesichter. Nach der Hinserie schwebten der HSV mit 13 Punkten als Tabellensechzehnter und Werder mit drei Zählern mehr als 15. in akuter Abstiegsgefahr. In der Rückrunde startete dann die große Aufholjagd der beiden Traditionsteams: Werder sammelte als drittbestes Team der zweiten Saisonhälfte ebenso 20 Punkte ein, wie Hamburg als Sechster. Lediglich der FC Bayern München (26) und Borussia Mönchengladbach (22) waren in diesem Zeitraum erfolgreicher. Ganz heraus aus der Gefahrenzone sind die Kontrahenten des Wochenendes aber nicht, auch wenn der Vorsprung von sieben (Werder) beziehungsweise vier Zählern (HSV) auf Platz 16 einigermaßen komfortabel wirkt. Und auch die Formkurve der letzten Wochen macht weiter Mut: Bremen ist seit acht Ligaspielen ungeschlagen, Hamburg verlor nur eine der letzten sechs Meisterschaftspartien.

NEUE HEIMSTÄRKE GEGEN ALTE AUSWÄRTSSCHWÄCHE: Der SV Werder zeigt in den vergangenen Wochen verloren geglaubte Heimstärke. Dreimal in Serie sammelten die Grün-Weißen zuletzt drei Punkte ein, bei einem Torsaldo von 8:0. Genauso oft hatten die Bremer in den elf vorherigen Saisonheimspielen gewonnen. Der HSV, mit nur neun Punkten auf fremdem Platz zweitschlechtestes Gastteam der Liga, bestätigte seine Auswärtsdefizite im gleichen Zeitraum bei drei Partien mit einem Punkt und 0:11 Toren.

RÜCKKEHR: Erstmals tritt Aaron Hunt nach seinem Wechsel von Bremen zum HSV im Weserstadion an, wo er die meiste Zeit seiner Laufbahn verbracht hat. 13 Jahre spielte der Mittelfeldmann seit seinem Einzug ins Werder-Internat 2001 für Grün-Weiß und absolvierte 215 Bundesligapartien. Nach seinem Wechsel zum VfL Wolfsburg verhinderte 2014/2015 ein Innenbandriss seine Rückkehr an die Weser, im Vorjahr eine Oberschenkelzerrung. Auch Dennis Diekmeier kennt die Atmosphäre in Bremen gut, er spielte von 2008 bis März 2012 für Werder. Bremens Keeper Jaroslav Drobny schnürte vor seinem Wechsel zum SV Werder sechs Jahre lang die Fußballschuhe für die Hamburger.

FAKTEN ZUM SPIEL: Bremen kassierte in Halbzeit eins mit 24 die meisten Gegentore aller Klubs der Liga. In der Rückrunde schossen die Bremer mit 23 die zweitmeisten Tore. Gegen den HSV wurde in diesem Spieljahr ein Ligarekord von acht Elfmetern verhängt.

PERSONALIEN: Der SV Werder muss im Nordderby ein halbes Dutzend Spieler ersetzen: Für Kapitän Clemens Fritz (Syndesmosebandriss), Luca Caldirola (Mittelfußbruch), Izet Hajrovic (Kreuzbandriss) und Johannes Eggestein (Syndesmosebandanriss) ist die Saison wohl komplett gelaufen. Zudem fallen Thomas Delaney (Muskelfaserriss) und Robert Bauer (Außenbandriss im Sprunggelenk) aus. Es gibt aber auch positive Nachrichten von der Weser: Rechtzeitig vor dem wichtigen Spiel stiegen am Dienstag Nationalspieler Serge Gnabry, Lamine Sané und Philipp Bargfrede wieder ins Teamtraining ein. Auch in Hamburg ist das Lazarett ausreichend gefüllt. René Adler (Rippenanbruch) muss ebenso für das Nordderby passen, wie Albin Ekdal (Muskelbündelriss) und Nicolai Müller (Innenbandriss). Fraglich ist die Rückkehr von Johan Djourou (Leistenprobleme). Gelbgesperrt fehlt zudem Abwehrrecke Kyriakos Papadopoulos, für ihn könnte der wiedergenesene U 21-Nationalspieler Gideon Jung in die Abwehr rücken.

O-TÖNE ZUM SPIEL: "Es ist für uns alle ein ganz besonders Spiel", erklärt Hamburgs Gotoku Sakai: "Beide sind richtig gut drauf, das ist kein Vergleich mehr zum Hinspiel."

[sid/js]

Das 106. Nordderby in der Bundesliga zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV am Ostersonntag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) stellt die übrigen Partien des 29. Spieltags ein wenig in den Schatten. Zumal beide Teams mit einem Dreier die Abstiegssorgen zumindest vorübergehend ad acta legen könnten. DFB.de macht den Faktencheck zum norddeutschen Traditionsduell.

DIE BILANZ: Nach zuvor acht erfolglosen Anläufen seit dem 17. Februar 2007 gelang dem HSV beim letzten Auftritt im ersten Aufeinandertreffen der Vorsaison mit dem 3:1 wieder ein Sieg im Weserstadion. Seitdem blieben die Hamburger gegen den SVW auch in den folgenden beiden Duellen ohne Niederlage. Insgesamt jedoch haben die Bremer in den Ligapartien immer noch die Nase vorn: 37-mal jubelte Grün-Weiß, 34-mal der HSV, 34-mal gab es keinen Sieger. Gegen keinen Bundesligarivalen holten die Bremer mehr Punkte (145). Im Hinspiel am 26. November 2016 legte Michael Gregoritsch beim 2:2 an der Alster zweimal für den HSV vor, doch Fin Bartels und Serge Gnabry brachten den SVW jeweils wieder auf gleiche Höhe - alles vor der Halbzeitpause.

DIE AUSGANGSLAGE: Die beiden Nordrivalen zeigten in der laufenden Spielzeit zwei komplett verschiedene Gesichter. Nach der Hinserie schwebten der HSV mit 13 Punkten als Tabellensechzehnter und Werder mit drei Zählern mehr als 15. in akuter Abstiegsgefahr. In der Rückrunde startete dann die große Aufholjagd der beiden Traditionsteams: Werder sammelte als drittbestes Team der zweiten Saisonhälfte ebenso 20 Punkte ein, wie Hamburg als Sechster. Lediglich der FC Bayern München (26) und Borussia Mönchengladbach (22) waren in diesem Zeitraum erfolgreicher. Ganz heraus aus der Gefahrenzone sind die Kontrahenten des Wochenendes aber nicht, auch wenn der Vorsprung von sieben (Werder) beziehungsweise vier Zählern (HSV) auf Platz 16 einigermaßen komfortabel wirkt. Und auch die Formkurve der letzten Wochen macht weiter Mut: Bremen ist seit acht Ligaspielen ungeschlagen, Hamburg verlor nur eine der letzten sechs Meisterschaftspartien.

NEUE HEIMSTÄRKE GEGEN ALTE AUSWÄRTSSCHWÄCHE: Der SV Werder zeigt in den vergangenen Wochen verloren geglaubte Heimstärke. Dreimal in Serie sammelten die Grün-Weißen zuletzt drei Punkte ein, bei einem Torsaldo von 8:0. Genauso oft hatten die Bremer in den elf vorherigen Saisonheimspielen gewonnen. Der HSV, mit nur neun Punkten auf fremdem Platz zweitschlechtestes Gastteam der Liga, bestätigte seine Auswärtsdefizite im gleichen Zeitraum bei drei Partien mit einem Punkt und 0:11 Toren.

RÜCKKEHR: Erstmals tritt Aaron Hunt nach seinem Wechsel von Bremen zum HSV im Weserstadion an, wo er die meiste Zeit seiner Laufbahn verbracht hat. 13 Jahre spielte der Mittelfeldmann seit seinem Einzug ins Werder-Internat 2001 für Grün-Weiß und absolvierte 215 Bundesligapartien. Nach seinem Wechsel zum VfL Wolfsburg verhinderte 2014/2015 ein Innenbandriss seine Rückkehr an die Weser, im Vorjahr eine Oberschenkelzerrung. Auch Dennis Diekmeier kennt die Atmosphäre in Bremen gut, er spielte von 2008 bis März 2012 für Werder. Bremens Keeper Jaroslav Drobny schnürte vor seinem Wechsel zum SV Werder sechs Jahre lang die Fußballschuhe für die Hamburger.

FAKTEN ZUM SPIEL: Bremen kassierte in Halbzeit eins mit 24 die meisten Gegentore aller Klubs der Liga. In der Rückrunde schossen die Bremer mit 23 die zweitmeisten Tore. Gegen den HSV wurde in diesem Spieljahr ein Ligarekord von acht Elfmetern verhängt.

PERSONALIEN: Der SV Werder muss im Nordderby ein halbes Dutzend Spieler ersetzen: Für Kapitän Clemens Fritz (Syndesmosebandriss), Luca Caldirola (Mittelfußbruch), Izet Hajrovic (Kreuzbandriss) und Johannes Eggestein (Syndesmosebandanriss) ist die Saison wohl komplett gelaufen. Zudem fallen Thomas Delaney (Muskelfaserriss) und Robert Bauer (Außenbandriss im Sprunggelenk) aus. Es gibt aber auch positive Nachrichten von der Weser: Rechtzeitig vor dem wichtigen Spiel stiegen am Dienstag Nationalspieler Serge Gnabry, Lamine Sané und Philipp Bargfrede wieder ins Teamtraining ein. Auch in Hamburg ist das Lazarett ausreichend gefüllt. René Adler (Rippenanbruch) muss ebenso für das Nordderby passen, wie Albin Ekdal (Muskelbündelriss) und Nicolai Müller (Innenbandriss). Fraglich ist die Rückkehr von Johan Djourou (Leistenprobleme). Gelbgesperrt fehlt zudem Abwehrrecke Kyriakos Papadopoulos, für ihn könnte der wiedergenesene U 21-Nationalspieler Gideon Jung in die Abwehr rücken.

O-TÖNE ZUM SPIEL: "Es ist für uns alle ein ganz besonders Spiel", erklärt Hamburgs Gotoku Sakai: "Beide sind richtig gut drauf, das ist kein Vergleich mehr zum Hinspiel."

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