Werder gegen HSV: Das 103. Nordderby

Zum 103. Mal kommt es heute (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) in der Bundesliga zum Nordderby zwischen dem SV Werder Bremen und dem Hamburger SV. Kein Duell gab es in der höchsten deutschen Spielklasse so oft. Diesmal im Rahmen des 14. Spieltags. Zwar trennen die beiden norddeutschen Rivalen in der Tabelle nicht mehr als vier Plätze und fünf Punkte, doch die Stimmung könnte in den beiden Lagern nach dem vergangenen Wochenende unterschiedlicher nicht sein. DFB.de macht den Faktencheck.

DIE AUSGANGSLANGE: Während der HSV - auch dank einer überragenden Leistung von Keeper René Adler - nach seinem 3:1-Überraschungscoup gegen Borussia Dortmund vom Freitag zurzeit in Jubellaune ist und den Blick bei nur zwei Zählern Rückstand auf einen Europa-League-Startplatz wieder nach oben richtet, herrscht in Bremen nach der 0:6-Abfuhr beim VfL Wolfsburg Katerstimmung und - mal wieder - Abstiegsangst. Drei Punkte beträgt das Polster der Grün-Weißen auf den Relegationsrang. "Nach dem Sieg gegen Dortmund haben sie sicher viel zusätzliches Selbstvertrauen, aber wichtig ist, dass wir auf uns selbst schauen und an uns glauben. So können wir gegen den HSV gewinnen", blickt Werders Coach Viktor Skripnik nach vorne. Auch Bruno Labbadia interessieren die Ergebnisse der Vorwochen nur beiläufig: "Wir wissen, dass wir eine Top-Leistung bringen müssen und Bremen uns alles abverlangen wird. Sie haben eine gute Chance, mit einem Derby-Sieg die letzten Spiele vergessen zu machen."

DIE BILANZ der letzten Jahre bei Heimspielen sollte den Bremern allerdings Mut machen. Im Bremer Weserstadion siegte Werder fünfmal in Serie und gewann bei einem Remis sieben der acht letzten Derbys. Zudem blieben die Hamburger an der Weser zuletzt viermal hintereinander und insgesamt 387 Minuten ohne Tor. Der letzte Sieg gelang dem HSV am 17. Februar 2007 mit einem 2:0. Damals traf Rafael van der Vaart doppelt und ein aktueller Spieler stand auch in der Startelf: Ivica Olic. Den höchsten Heimsieg gegen Hamburg fuhr Bremen übrigens am 1. Mai 2004 ein. Beim 6:0 traf der jetzige Werder-Coach Skripnik per Handelfmeter zum Endstand. Während der Ukrainer als Bundesliga-Profi nur für seinen jetzigen Arbeitgeber die Schuhe schnürte, war sein Hamburger Konterpart Bruno Labbadia für Werder und den HSV aktiv. Und war in einem Derby entscheidend beteiligt: Beim 4:1 am 14. Mai 1988 wurde er beim Stande von 2:1 in der 70. Minute eingewechselt und schnürte prompt einen Doppelpack. Es war einer von nur neun Hamburger Ligaerfolgen in Bremen in 51 Versuchen. 26 Mal siegte Werder, 16 Mal gab es ein Remis. Im Übrigen sind die beiden Trainer alte Bekannte: Von 1996 bis 1998 standen sie gemeinsam im Bremer Kader.

DIE FORMKURVE: Werder fehlt die Konstanz: Auf Siege folgen immer Niederlagen. Nur am Anfang der Spielzeit gelangen zwei Dreier in Serie - und wurden von fünf Pleiten in Folge abgelöst. Auch zuhause will der Knoten noch nicht platzen. In sechs Versuchen gelang nur ein Sieg, zuletzt blieb die aktuell schwächste Heimelf im Weserstadion viermal hintereinander ohne Punkte. Der HSV verlor derweil nur eine der letzten fünf Ligapartien und punktete auch auswärts zweimal am Stück. In der Fremde heimste die Labbadia-Elf mehr Punkte ein (10) als zuhause (8).

PERSONALIEN: Bremens Trainer Skripnik muss definitiv auf seinen gelbgesperrten Kapitän Clemens Fritz, Aron Johannsson (Adduktoren), Torhüter Raphael Wolf (Hüftprobleme), Ulisses Garcia und Özkan Yildirim (beide Knieprobleme) verzichten, der HSV auf Abwehrchef Emir Spahic (Bänderanriss im Sprunggelenk), Dennis Diekmeier (Außenbandriss), Albin Ekdal (Sprunggelenksverletzung) und Gojko Kacar (Innenbandanriss im Knie). Pierre-Michel Lasogga kann dagegen nach überstandenem Magen-Darm-Infekt spielen. Ausfallen wird die Rückkehr von Aaron Hunt (fiebrige Erkältung) an seine alte Wirkungsstätte. Der Hamburger Mittelfeldmann spielte 13 Jahre lang an der Weser. Schon im Vorjahr hatte Hunt in der ersten Spielzeit nach seinem Wechsel nach Wolfsburg nicht im Weserstadion antreten können. Damals stoppte ihn ein Innenbandriss im Knie. Auf Bremer Seite fiebert ein Spieler dem Derby ebenfalls aus besonderen Gründen entgegen: Levin Öztunali, Enkel von Uwe Seeler und Junioren-Nationalspieler, durchlief ab seinem zehnten Lebensjahr alle Jugendteams des HSV, bevor er nach Leverkusen und von dort nach Bremen wechselte.

Der 14. Spieltag

Freitag

SV Darmstadt 98 - 1. FC Köln 0:0

Samstag, ab 15.30 Uhr (live bei Sky)

FC Bayern München - Hertha BSC
SV Werder Bremen - Hamburger SV
Hannover 96 - FC Ingolstadt
1899 Hoffenheim - Borussia Mönchengladbach
1. FSV Mainz 05 - Eintracht Frankfurt

Sonntag, ab 15.30 Uhr (live bei Sky)

Borussia Dortmund - VfB Stuttgart

Sonntag, ab 17.30 Uhr (live bei Sky)

Bayer 04 Leverkusen - FC Schalke 04
FC Augsburg - VfL Wolfsburg

[sid/js]

Zum 103. Mal kommt es heute (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) in der Bundesliga zum Nordderby zwischen dem SV Werder Bremen und dem Hamburger SV. Kein Duell gab es in der höchsten deutschen Spielklasse so oft. Diesmal im Rahmen des 14. Spieltags. Zwar trennen die beiden norddeutschen Rivalen in der Tabelle nicht mehr als vier Plätze und fünf Punkte, doch die Stimmung könnte in den beiden Lagern nach dem vergangenen Wochenende unterschiedlicher nicht sein. DFB.de macht den Faktencheck.

DIE AUSGANGSLANGE: Während der HSV - auch dank einer überragenden Leistung von Keeper René Adler - nach seinem 3:1-Überraschungscoup gegen Borussia Dortmund vom Freitag zurzeit in Jubellaune ist und den Blick bei nur zwei Zählern Rückstand auf einen Europa-League-Startplatz wieder nach oben richtet, herrscht in Bremen nach der 0:6-Abfuhr beim VfL Wolfsburg Katerstimmung und - mal wieder - Abstiegsangst. Drei Punkte beträgt das Polster der Grün-Weißen auf den Relegationsrang. "Nach dem Sieg gegen Dortmund haben sie sicher viel zusätzliches Selbstvertrauen, aber wichtig ist, dass wir auf uns selbst schauen und an uns glauben. So können wir gegen den HSV gewinnen", blickt Werders Coach Viktor Skripnik nach vorne. Auch Bruno Labbadia interessieren die Ergebnisse der Vorwochen nur beiläufig: "Wir wissen, dass wir eine Top-Leistung bringen müssen und Bremen uns alles abverlangen wird. Sie haben eine gute Chance, mit einem Derby-Sieg die letzten Spiele vergessen zu machen."

DIE BILANZ der letzten Jahre bei Heimspielen sollte den Bremern allerdings Mut machen. Im Bremer Weserstadion siegte Werder fünfmal in Serie und gewann bei einem Remis sieben der acht letzten Derbys. Zudem blieben die Hamburger an der Weser zuletzt viermal hintereinander und insgesamt 387 Minuten ohne Tor. Der letzte Sieg gelang dem HSV am 17. Februar 2007 mit einem 2:0. Damals traf Rafael van der Vaart doppelt und ein aktueller Spieler stand auch in der Startelf: Ivica Olic. Den höchsten Heimsieg gegen Hamburg fuhr Bremen übrigens am 1. Mai 2004 ein. Beim 6:0 traf der jetzige Werder-Coach Skripnik per Handelfmeter zum Endstand. Während der Ukrainer als Bundesliga-Profi nur für seinen jetzigen Arbeitgeber die Schuhe schnürte, war sein Hamburger Konterpart Bruno Labbadia für Werder und den HSV aktiv. Und war in einem Derby entscheidend beteiligt: Beim 4:1 am 14. Mai 1988 wurde er beim Stande von 2:1 in der 70. Minute eingewechselt und schnürte prompt einen Doppelpack. Es war einer von nur neun Hamburger Ligaerfolgen in Bremen in 51 Versuchen. 26 Mal siegte Werder, 16 Mal gab es ein Remis. Im Übrigen sind die beiden Trainer alte Bekannte: Von 1996 bis 1998 standen sie gemeinsam im Bremer Kader.

DIE FORMKURVE: Werder fehlt die Konstanz: Auf Siege folgen immer Niederlagen. Nur am Anfang der Spielzeit gelangen zwei Dreier in Serie - und wurden von fünf Pleiten in Folge abgelöst. Auch zuhause will der Knoten noch nicht platzen. In sechs Versuchen gelang nur ein Sieg, zuletzt blieb die aktuell schwächste Heimelf im Weserstadion viermal hintereinander ohne Punkte. Der HSV verlor derweil nur eine der letzten fünf Ligapartien und punktete auch auswärts zweimal am Stück. In der Fremde heimste die Labbadia-Elf mehr Punkte ein (10) als zuhause (8).

PERSONALIEN: Bremens Trainer Skripnik muss definitiv auf seinen gelbgesperrten Kapitän Clemens Fritz, Aron Johannsson (Adduktoren), Torhüter Raphael Wolf (Hüftprobleme), Ulisses Garcia und Özkan Yildirim (beide Knieprobleme) verzichten, der HSV auf Abwehrchef Emir Spahic (Bänderanriss im Sprunggelenk), Dennis Diekmeier (Außenbandriss), Albin Ekdal (Sprunggelenksverletzung) und Gojko Kacar (Innenbandanriss im Knie). Pierre-Michel Lasogga kann dagegen nach überstandenem Magen-Darm-Infekt spielen. Ausfallen wird die Rückkehr von Aaron Hunt (fiebrige Erkältung) an seine alte Wirkungsstätte. Der Hamburger Mittelfeldmann spielte 13 Jahre lang an der Weser. Schon im Vorjahr hatte Hunt in der ersten Spielzeit nach seinem Wechsel nach Wolfsburg nicht im Weserstadion antreten können. Damals stoppte ihn ein Innenbandriss im Knie. Auf Bremer Seite fiebert ein Spieler dem Derby ebenfalls aus besonderen Gründen entgegen: Levin Öztunali, Enkel von Uwe Seeler und Junioren-Nationalspieler, durchlief ab seinem zehnten Lebensjahr alle Jugendteams des HSV, bevor er nach Leverkusen und von dort nach Bremen wechselte.

Der 14. Spieltag

Freitag

SV Darmstadt 98 - 1. FC Köln 0:0

Samstag, ab 15.30 Uhr (live bei Sky)

FC Bayern München - Hertha BSC
SV Werder Bremen - Hamburger SV
Hannover 96 - FC Ingolstadt
1899 Hoffenheim - Borussia Mönchengladbach
1. FSV Mainz 05 - Eintracht Frankfurt

Sonntag, ab 15.30 Uhr (live bei Sky)

Borussia Dortmund - VfB Stuttgart

Sonntag, ab 17.30 Uhr (live bei Sky)

Bayer 04 Leverkusen - FC Schalke 04
FC Augsburg - VfL Wolfsburg

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