Werder gegen BVB: Der Bundesliga-Dauerbrenner im Video

Der höchste Heimsieg

7. Dezember 1984: Werder Bremen - Borussia Dortmund 6:0

Schon die Tabelle machte es deutlich: Es war ein ungleiches Duell. Der Zweite von oben empfing den Dritten von unten. 19.000 Zuschauer erwarteten an jenem Freitagabend einen klaren Bremer Sieg und wurden nicht enttäuscht. Besonders nicht von den drei Werder-Stürmern, die sämtliche Tore erzielten. Bis zur Halbzeit hatten sie alle schon getroffen: das 1:0 durch Frank Neubarth (27.) per Kopf, 2:0 durch Uwe Reinders (35.), 3:0 durch Rudi Völler (40.).

Nach der Pause ließ Nationalstürmer Völler dann keinen anderen mehr ran und fabrizierte seinen ersten Bundesliga-Hattrick, für den er nur 17 Minuten brauchte (50., 64., 67.). Zudem war es sein erster Viererpack, der ihn in der Torjägerliste auf Platz zwei hievte. Kommentar von Werder-Torwart Dieter Burdenski "Wir sind eine Mannschaft, die das Zeug dazu hat, Meister zu werden." Dass es nicht so kam, lag auch am BVB, der das Rückspiel am 34. Spieltag mit 2:0 gewann.

Der höchste Auswärtssieg

19. Januar 2013: Werder Bremen - Borussia Dortmund 0:5

Wie entfesselt kam der BVB aus der kurzen Winterpause und schoss die chancenlosen Bremer ab. Die "Zauber-Zwerge" Marco Reus (9.) per 20-Meter-Freistoß und Mario Götze (19.) erzielten die frühen Tore zum 0:2. In der zweiten Hälfte schraubten Felipe Santana (48.), Robert Lewandowski (81.) und "Kuba" (85.), offiziell Jakub Blasczykowski, das Ergebnis in Höhen, die dieses Duell in Bremen noch nicht gesehen hatte.

"Wir hatten zu viel Respekt in der Anfangsphase", sagte Werder-Kapitän Clemens Fritz. "Nach den schnellen Gegentoren haben wir unser Selbstvertrauen verloren. Wenn man 0:5 verliert, hat man nichts gut gemacht. So darf man sich nicht präsentieren." Und Trainer Thomas Schaaf ergänzte: "In der zweiten Halbzeit nach dem dritten Tor haben wir uns nicht mehr gewehrt. Der BVB kann gut spielen, das hat man gesehen. In der ersten Halbzeit haben wir viele Dinge noch ganz gut gemacht, aber nicht getroffen, und wir mussten nach einem Freistoßtor wieder hinterherlaufen."

Der besondere Moment

31. Oktober 2015: Werder Bremen - Borussia Dortmund 1:3

Bei dieser Paarung fiel das erste Bundesligator (siehe Bundesliga-Premiere), das war logischerweise einmalig. Zu den absoluten Raritäten gehört immerhin auch ein Schiedsrichterwechsel. So geschehen bei der bisher letzten Paarung in Bremen im Herbst 2015. In der 84. Minute musste Referee Tobias Welz wegen einer Wadenzerrung aufgeben. Für ihn übernahm Assistent Dr. Martin Thomsen, dessen Job an der Linie erledigte der Vierte Offizielle Norbert Grudzinski.

Das entsprach den DFB-Vorgaben, wonach immer der Ranghöchste im Gespann in einem solchen Fall als Schiedsrichter einzuspringen habe. Thomsen pfiff normal in der 2. Bundesliga, Grudzinski war aus der Regie der Bundesliga-Unparteiischen ausgeschieden. So selten war der Fall übrigens 2015/2016 auch nicht - es kam bereits zum dritten Mal in der Vorrunde vor. Einmalig dagegen die Bedeutung des 0:1 durch Marco Reus: Es war das 1000. Bremer Gegentor im eigenen Stadion.



Es ist ein Dauerbrenner der Bundesliga: Am Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) empfängt Werder Bremen am 17. Bundesliga-Spieltag den Vizemeister Borussia Dortmund - es ist bereits das 103. Aufeinandertreffen der Klubs. DFB.de erzählt die Geschichten zu den wichtigsten Duellen im Weserstadion.

Die Bundesliga-Premiere

24. August 1963: Werder Bremen - Borussia Dortmund 3:2

Diese Paarung stand schon am allerersten Bundesliga-Spieltag auf dem Programm. Und während in den sieben anderen Stadien pünktlich um 17 Uhr angepfiffen wurde, erfolgte der Anstoß im Weserstadion zwei Minuten früher. Diesem Vorsprung verdankt der Dortmunder Timo Konietzka das Glück, erster Bundesliga-Torschütze zu sein. Er traf nach bereits angeblich 58 Sekunden, jedenfalls noch in der ersten Minute. Zu schnell für die Kameras von Fernsehen und Presse, es gibt weder bewegte Bilder noch Fotos dieses historischen Moments. Jahrzehnte später wurde das Tor mit dem mittlerweile verstorbenen Konietzka noch einmal nachgestellt, verloren ist es trotzdem für immer.

Der sportliche Nutzen des Treffers hielt sich auch in Grenzen. Werder erholte sich von dem Schock und glich durch Willi Soya zunächst aus (34.). Auch die zweite Hälfte begann mit einem Paukenschlag, Arnold "Pico" Schütz erzielte in der 47. Minute das 2:1, Theo Klöckners 3:1 (50.) war schon die Vorentscheidung. Das letzte Wort hatte wieder der Meister, Konietzka verkürzte in der 90. Minute zum 3:2-Endstand. Damit nahm Werder Revanche für die 0:2-Pokalniederlage zwei Wochen zuvor in Dortmund. Trainer Willi "Fischken" Multhaup war zufrieden, beklagte jedoch: "Es sind aber auch Konditionsmängel auszumerzen." BVB-Kollege Hermann Eppenhoff knurrte: "Wir wollen in der Bundesliga Härte, aber das war schon rücksichtslos. Die meisten unserer Spieler sind angeschlagen. Werder hat aber verdient gewonnen."

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Der höchste Heimsieg

7. Dezember 1984: Werder Bremen - Borussia Dortmund 6:0

Schon die Tabelle machte es deutlich: Es war ein ungleiches Duell. Der Zweite von oben empfing den Dritten von unten. 19.000 Zuschauer erwarteten an jenem Freitagabend einen klaren Bremer Sieg und wurden nicht enttäuscht. Besonders nicht von den drei Werder-Stürmern, die sämtliche Tore erzielten. Bis zur Halbzeit hatten sie alle schon getroffen: das 1:0 durch Frank Neubarth (27.) per Kopf, 2:0 durch Uwe Reinders (35.), 3:0 durch Rudi Völler (40.).

Nach der Pause ließ Nationalstürmer Völler dann keinen anderen mehr ran und fabrizierte seinen ersten Bundesliga-Hattrick, für den er nur 17 Minuten brauchte (50., 64., 67.). Zudem war es sein erster Viererpack, der ihn in der Torjägerliste auf Platz zwei hievte. Kommentar von Werder-Torwart Dieter Burdenski "Wir sind eine Mannschaft, die das Zeug dazu hat, Meister zu werden." Dass es nicht so kam, lag auch am BVB, der das Rückspiel am 34. Spieltag mit 2:0 gewann.

Der höchste Auswärtssieg

19. Januar 2013: Werder Bremen - Borussia Dortmund 0:5

Wie entfesselt kam der BVB aus der kurzen Winterpause und schoss die chancenlosen Bremer ab. Die "Zauber-Zwerge" Marco Reus (9.) per 20-Meter-Freistoß und Mario Götze (19.) erzielten die frühen Tore zum 0:2. In der zweiten Hälfte schraubten Felipe Santana (48.), Robert Lewandowski (81.) und "Kuba" (85.), offiziell Jakub Blasczykowski, das Ergebnis in Höhen, die dieses Duell in Bremen noch nicht gesehen hatte.

"Wir hatten zu viel Respekt in der Anfangsphase", sagte Werder-Kapitän Clemens Fritz. "Nach den schnellen Gegentoren haben wir unser Selbstvertrauen verloren. Wenn man 0:5 verliert, hat man nichts gut gemacht. So darf man sich nicht präsentieren." Und Trainer Thomas Schaaf ergänzte: "In der zweiten Halbzeit nach dem dritten Tor haben wir uns nicht mehr gewehrt. Der BVB kann gut spielen, das hat man gesehen. In der ersten Halbzeit haben wir viele Dinge noch ganz gut gemacht, aber nicht getroffen, und wir mussten nach einem Freistoßtor wieder hinterherlaufen."

Der besondere Moment

31. Oktober 2015: Werder Bremen - Borussia Dortmund 1:3

Bei dieser Paarung fiel das erste Bundesligator (siehe Bundesliga-Premiere), das war logischerweise einmalig. Zu den absoluten Raritäten gehört immerhin auch ein Schiedsrichterwechsel. So geschehen bei der bisher letzten Paarung in Bremen im Herbst 2015. In der 84. Minute musste Referee Tobias Welz wegen einer Wadenzerrung aufgeben. Für ihn übernahm Assistent Dr. Martin Thomsen, dessen Job an der Linie erledigte der Vierte Offizielle Norbert Grudzinski.

Das entsprach den DFB-Vorgaben, wonach immer der Ranghöchste im Gespann in einem solchen Fall als Schiedsrichter einzuspringen habe. Thomsen pfiff normal in der 2. Bundesliga, Grudzinski war aus der Regie der Bundesliga-Unparteiischen ausgeschieden. So selten war der Fall übrigens 2015/2016 auch nicht - es kam bereits zum dritten Mal in der Vorrunde vor. Einmalig dagegen die Bedeutung des 0:1 durch Marco Reus: Es war das 1000. Bremer Gegentor im eigenen Stadion.

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Das wichtigste Spiel

8. Mai 1965: Werder Bremen - Borussia Dortmund 3:0

Am vorletzten Spieltag der zweiten Bundesligasaison konnten noch drei Mannschaften Meister werden. Zwei von ihnen trafen sich im Weserstadion zum direkten Duell, Tabellenführer SV Werder empfing den Dritten aus Dortmund mit zwei Punkten Vorsprung. Dazwischen lauerte Titelverteidiger 1. FC Köln, der mit Sieben-Meilen-Stiefeln zum Endspurt angesetzt hatte und den Bremern noch mal gefährlich nah gekommen war. In meisterlicher Form waren die Schützlinge von "Fischken" Multhaup nicht gerade - nur ein Sieg aus vier Partien. Der BVB dagegen hatte aus acht Spielen sieben Siege eingefahren und wäre mit einem weiterenn Erfolg mit Werder gleichgezogen. Am letzten Spieltag wäre die Spannung dann auf die Spitze getrieben worden, stand doch die Partie Dortmund gegen Köln auf dem Programm.

Aber Werder Bremen wurde im eigenen Interesse zum Spannungskiller. Vor 40.000 begeisterten Zuschauer bewahrten die Grün-Weißen ihre weiße Weste im Weserstadion und blieben auch im 15. und letzten Heimspiel 1964/1965 ungeschlagen. Wichtiger noch: Sie gewannen es - und das war gleichbedeutend mit der Meisterschaft. Nach Toren von Klaus Matischak (13.), Theo Kölckner (45.) und Gerd Zebrowski (87.) hieß es am Ende 3:0. Als dann aus den Lautsprechern das Ergebnis aus Köln (0:0 gegen Nürnberg) kam, brach der Meisterjubel los.

"Werder wird gefeiert, der Rasen ist ein Tummelplatz", bemerkt das Sport Magazin. Hanseatische Zurückhaltung war auch fehl am Platze nach dem größten Tag der Werder-Historie. Denn es war die erste Meisterschaft. Theoretisch waren die Bremer zwar noch einzuholen, doch nach dem damals noch gültigen Divisionsverfahren (Torquotient statt Tordifferenz entschied bei Punktgleichheit), hätten zwei Fußballwunder zusammen kommen müssen. "Aber wer glaubt denn daran, dass Werder beim Club 0:5 verliert und Köln Dortmund 5:0 schlägt?" Niemand. Werder-Präsident Alfred Ries betonte zwar: "Wir werden erst nach dem Spiel in Nürnberg die Meisterschaft richtig feiern." Aber sein Trainer zog schon Bilanz. Multhaup: "Ich glaube, wir haben es verdientermaßen geschafft." Auch der BVB gratulierte, sein verletzt zusehender Nationaltorwart Hans Tilkowski sagte: "Ich habe Werder schon oft gesehen. Das war aber die Krönung. Die Mannschaft ist zurecht Deutscher Meister geworden. Sie war uns in Taktik und Kondition überlegen." Die Kondition reichte auch noch für ein abschließendes 3:2 in Nürnberg und der Beseitigung der letzten Zweifel.

Serien und Fakten

- Gesamtbilanz in der Bundesliga: 40-16-40 bei 158:151 Toren
- Heimbilanz (31-7-10)
- Noch kein 0:0 in Bremen
- Zuletzt drei BVB-Siege in der Bundesliga
- seit 13 Duellen kein Remis
- BVB gewann vier der fünf letzten Gastspiele in Bremen

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