Werder-Coach Skripnik: "Halbfinale wäre die Krönung für uns"

Fast-Abstieg der Profis, Trennung von Langzeit-Cheftrainer Thomas Schaaf nach 14 Jahren Amtszeit, die U 23 in der Regionalliga Nord weit von den Spitzenplätzen entfernt und die U 19 knapp am Einzug in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft vorbeigeschrammt. Gute Nachrichten waren beim SV Werder Bremen in den vergangenen Wochen rar gesät. Umso größer ist bei Viktor Skripnik (43), Ex-Profi und aktuell U 17-Trainer bei den Grün-Weißen, der Ehrgeiz, mit seiner Mannschaft in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga weiter für Furore zu sorgen und sich für das Halbfinale der besten vier deutschen U 17-Mannschaften zu qualifizieren.

"Es wäre prima, wenn wir am Sonntag mit einem Derbysieg gegen den Hamburger SV die Endrunde erreichen und damit wieder für eine positive Schlagzeile bei Werder sorgen könnten", sagt der frühere Defensivspieler Skripnik, einst als "Beckham der Ukraine" und einer der Publikumslieblinge beim SV Werder gefeiert, gegenüber DFB.de.

Spannender Endspurt: Vierkampf um Platz zwei

Die Voraussetzungen, um Titelverteidiger und Staffelmeister Hertha BSC in die Endrunde zu folgen, erscheinen zwei Spieltage vor dem Saisonende äußerst günstig. Die Bremer (52 Punkte) haben als Tabellenzweiter aktuell vier Zähler Vorsprung vor dem VfL Wolfsburg (48) und liegen jeweils sechs Zähler vor Hannover 96 und dem nächsten Gegner HSV (46). Bei einem Dreier im "Nord-Gipfel" wäre Platz zwei aus eigener Kraft unter Dach und Fach, bei einem Remis könnte allenfalls Wolfsburg den Bremern noch gefährlich werden.

"Der Einzug in das Halbfinale wäre für uns schon eine Krönung", sagt Werder-Trainer Skripnik, der die Pfingstfeiertage gerade bei seiner Familie in der Ukraine verbracht und dort auch von der überraschenden Niederlage des ärgsten Verfolgers aus Wolfsburg bei Dynamo Dresden (1:2) erfahren hatte.

"Heißer Mai trotz des miesen Wetters"

Großartig verbessert hat sich die Situation der Bremer durch den Rückschlag der "Wölfe" in den Augen von Skripnik aber nicht. "Weil Wolfsburg nun ein wenig ins Hintertreffen geraten ist, wittert der HSV umso mehr seine Chance und wird in seinem 'Endspiel' gegen uns alles investieren", sagt der Trainer, der bei Werder bereits im fünften Jahr die U 17 betreut und nach dem Saisonende zum U 23-Trainer befördert wird.

Prognosen hält Skripnik in "einer Liga, in der jeder jeden schlagen kann", ohnehin für unangebracht. "Es ist trotz des miesen Wetters ein heißer Mai, der alle Beteiligten viele Nerven kostet und der einmal mehr zeigt, wie ausgeglichen diese Liga ist. Jeder Endrunden-Kandidat feierte wichtige Erfolge, erlaubte sich aber auch Patzer. Jeder Spieltag hat die Tabelle fast auf den Kopf gestellt und die Ausgangspositionenen grundlegend verändert."



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Fast-Abstieg der Profis, Trennung von Langzeit-Cheftrainer Thomas Schaaf nach 14 Jahren Amtszeit, die U 23 in der Regionalliga Nord weit von den Spitzenplätzen entfernt und die U 19 knapp am Einzug in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft vorbeigeschrammt. Gute Nachrichten waren beim SV Werder Bremen in den vergangenen Wochen rar gesät. Umso größer ist bei Viktor Skripnik (43), Ex-Profi und aktuell U 17-Trainer bei den Grün-Weißen, der Ehrgeiz, mit seiner Mannschaft in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga weiter für Furore zu sorgen und sich für das Halbfinale der besten vier deutschen U 17-Mannschaften zu qualifizieren.

"Es wäre prima, wenn wir am Sonntag mit einem Derbysieg gegen den Hamburger SV die Endrunde erreichen und damit wieder für eine positive Schlagzeile bei Werder sorgen könnten", sagt der frühere Defensivspieler Skripnik, einst als "Beckham der Ukraine" und einer der Publikumslieblinge beim SV Werder gefeiert, gegenüber DFB.de.

Spannender Endspurt: Vierkampf um Platz zwei

Die Voraussetzungen, um Titelverteidiger und Staffelmeister Hertha BSC in die Endrunde zu folgen, erscheinen zwei Spieltage vor dem Saisonende äußerst günstig. Die Bremer (52 Punkte) haben als Tabellenzweiter aktuell vier Zähler Vorsprung vor dem VfL Wolfsburg (48) und liegen jeweils sechs Zähler vor Hannover 96 und dem nächsten Gegner HSV (46). Bei einem Dreier im "Nord-Gipfel" wäre Platz zwei aus eigener Kraft unter Dach und Fach, bei einem Remis könnte allenfalls Wolfsburg den Bremern noch gefährlich werden.

"Der Einzug in das Halbfinale wäre für uns schon eine Krönung", sagt Werder-Trainer Skripnik, der die Pfingstfeiertage gerade bei seiner Familie in der Ukraine verbracht und dort auch von der überraschenden Niederlage des ärgsten Verfolgers aus Wolfsburg bei Dynamo Dresden (1:2) erfahren hatte.

"Heißer Mai trotz des miesen Wetters"

Großartig verbessert hat sich die Situation der Bremer durch den Rückschlag der "Wölfe" in den Augen von Skripnik aber nicht. "Weil Wolfsburg nun ein wenig ins Hintertreffen geraten ist, wittert der HSV umso mehr seine Chance und wird in seinem 'Endspiel' gegen uns alles investieren", sagt der Trainer, der bei Werder bereits im fünften Jahr die U 17 betreut und nach dem Saisonende zum U 23-Trainer befördert wird.

Prognosen hält Skripnik in "einer Liga, in der jeder jeden schlagen kann", ohnehin für unangebracht. "Es ist trotz des miesen Wetters ein heißer Mai, der alle Beteiligten viele Nerven kostet und der einmal mehr zeigt, wie ausgeglichen diese Liga ist. Jeder Endrunden-Kandidat feierte wichtige Erfolge, erlaubte sich aber auch Patzer. Jeder Spieltag hat die Tabelle fast auf den Kopf gestellt und die Ausgangspositionenen grundlegend verändert."

Ein Derby gegen den HSV setzt laut Viktor Skripnik aber ohnehin Tabellensituationen außer Kraft. "Egal ob eine Mannschaft oben oder unten steht: Diese Begegnungen stehen für sich, haben eigene Gesetze. Die Spieler sind deshalb meistens hektischer als sonst. Sie meinen, wenn sie mehr kämpfen und grätschen, sind sie besser. Die Kunst für einen Jugend-Trainer ist es, so etwas zu minimieren und die beste Leistung eines jeden Spielers auf den Platz zu transportieren", sagt der im damals noch sowjetischen Nowomoskowsk geborene Ukrainer, der 1996 als Aktiver zu Werder Bremen kam und seither die grün-weißen Farben nicht mehr ablegte.

2011 erst im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft gestoppt

Bereits der Einzug in die Endrunde, die er bereits 2011 mit der Bremer U 17 erreicht hatte und in der er damals erst im Finale am 1. FC Köln gescheitert war (2:3 nach Verlängerung), wäre für Victor Skripnik und seine Mannschaft "wie eine Krone. Sie zeigt allen, was man geleistet hat, und ist eine Belohnung für die vielen Mühen."

Im Halbfinale würde diesmal der Meister der Staffel Süd/Südwest auf die Bremer warten. Der wird allerdings an den letzten beiden Spieltagen noch in einem Dreikampf zwischen dem VfB Stuttgart, dem SC Freiburg und dem 1. FC Nürnberg ermittelt. Kurios: Auch 2011 trafen Skripniks Bremer im Halbfinale auf den VfB und setzten sich nach einer dramatischen Partie erst nach Elfmeterschießen 9:8 (2:2, 1:1) durch.

Am liebsten würde sich Skripnik sogar mit der nationalen "Krone" am Saisonende von seiner Mannschaft verabschieden. Nach fünf Jahren als Trainer der U 17 rückt er innerhalb des Bremer Trainerstabs auf und übernimmt das Amt des U 23-Trainers in der Regionalliga Nord. Sein Vorgänger und früherer Profi-Mitspieler Thomas Wolter, der nicht weniger als elf Jahre lang für die Zweitvertretung der Bremer verantwortlich war, wird im Rahmen einer Umstrukturierung Sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums.

"Aus Kaninchen werden richtige Männer"

Die Vor- und Nachteile des neuen Jobs glaubt der ehemalige Verteidiger, der nun auch schon seit 17 Jahren Werderaner ist und mit den Bremern 2004 Deutscher Meister sowie zweimal DFB-Pokalsieger (1999 und 2004) wurde, bereits zu kennen.

"Ich werde es vermissen, die Jungs beim Erwachsenwerden zu begleiten. Nicht nur körperlich, sondern auch im Kopf reifen die U 17-Spieler in der Pubertät in einem Jahr sehr schnell. Aus den Kaninchen, die sich im Gespräch nicht einmal trauen, dem Gegenüber in die Augen zu schauen, werden häufig innerhalb einer Saison richtige Männer", so Skripnik.

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Neuer Trainerjob als Zeugnis für gute Arbeit

"Meine neue Tätigkeit ist ein Zeugnis dafür, dass ich in die richtige Richtung arbeite", freut sich der Ex-Profi, der beim SV Werder längst als "Urgestein" gilt. "Mir wird eine Seniorenmannschaft anvertraut, die elf Jahre lang unter Thomas Wolter sehr erfolgreich war. Das macht mich stolz, ist aber auch eine Bürde. Auf so einem Niveau habe ich noch nie gearbeitet. Angenehm wird auf jeden Fall, künftig nicht mehr von den Eltern angerufen zu werden, wenn ein Spieler passen muss. Das können die Jungs dann hoffentlich selbst", sagt Skripnik - und lacht. Viele seiner künftigen Spieler kennt er aber bereits aus eigener Erfahrung bei der U 17.

Anerkennung für seine inzwischen achtjährige Arbeit als Bremer Nachwuchstrainer erhielt Viktor Skripnik kürzlich auch von höchster Stelle. "Präsident Klaus-Dieter Fischer sagte zu mir, dass sich bei Werder nicht nur Spieler, sondern auch die Trainer entwickeln sollen. Ich solle genauso weitermachen. Das war ein sehr großes Lob", strahlt Skripnik. "Als U 23-Trainer bin ich meinem langfristigen Ziel, eines Tage einmal eine Profimannschaft zu übernehmen, ein gutes Stück näher gekommen."