Wenn die Fusion der Rettungsanker ist...

Mitglieder- und Spielermangel stellen Vereine vor so manche Herausforderung (Von Wolfgang von der Burg und Silke Wentingmann-Kowarik; aus der Zeitschrift „Brandenburgische Fußball-Nachrichten“)

„... müssen wir Ihnen leider mitteilen, dass wir unsere Mannschaft aus dem aktiven Spielbetrieb in der Liga zurückziehen. Grund ist der Spielermangel.“ Für Vereine ist dies fast wie eine Bankrotterklärung. Die spielleitenden Stellen müssen mit diesen Schreiben zähneknirschend den Negativ-Trend akzeptieren. 

Es ist eine Realität: „Unserer Gesellschaft fehlen die Kinder. Die jüngste Bevölkerungsprognose zeigt, dass bis zum Jahr 2030 infolge des Geburtendefizits mit einem Bevölkerungsrückgang gerechnet werden muss.
„Der demografische Wandel trifft jede Region. Die Landesregierung hat schon frühzeitig für wesentliche Politikfelder Strategien entwickelt. Das reicht von den seniorenpolitischen Leitlinien über Bündnisse zur Fachkräftesicherung, den Masterplan Stadtumbau bis hin zur Neuausrichtung der Förderpolitik. Und wir bleiben am Ball“, betont zum Beispiel der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck. Wenngleich er das bildlich gemeint hat, der Ball ist ein gutes Stichwort.

Über den eigenen Schatten springen

Denn das, was in der großen Politik zunehmend ins Blickfeld gerät und als große Herausforderung angesehen wird, davon sind kleine Gemeinschaften – unter ihnen viele Fußballvereine – schon längst betroffen. Auf der Suche nach Lösungswegen stehen diese oft traditionsreichen Vereine wirklich vor einer Herausforderung: Wer will schon seinen Namen hergeben, wo doch schon der Großvater und auch der Vater für den Verein gekickt haben? Und dann soll man sich auch einen Zusammenschluss mit den Fußballern aus dem Nachbarort antun – wer springt schon gern über seinen eigenen Schatten?

In dem kleinen Städtchen Forst in Brandenburg gab es, wie in vielen anderen Kleinstädten der Region zu finden, seit vielen Jahrzehnten drei Fußball-Vereine. Sie alle waren stolz auf ihre Tradition, auf ihre Erfolge. Und es gab natürlich die dazugehörende Rivalität zwischen den Vereinen, um die Vorherrschaft in der Stadt. Das alles war auch bis weit über die Wendejahre hinaus so, doch mit den Jahren veränderte sich das Bild langsam. Es wurde immer schwieriger, die Männerteams spielfähig zu halten, im Nachwuchs fehlte, im wahrsten Sinne des Wortes, der Nachwuchs.

Der Abteilungsleiter Fußball beim SV Lausitz Forst, Jürgen Sünder, ein Forster Fußball-Urgestein, erinnert sich. „Bei den Männern wurde es immer schwieriger, elf Spieler zusammenzubekommen. Die einen waren beruflich unterwegs, andere studierten, viele waren der Arbeit hinterhergezogen. Im Nachwuchs wurstelte jeder für sich, ein Zustand, den wir ändern wollten.“ Die Gedanken für eine Vereinsfusion kamen auf. Ursprünglich war an eine Dreierfusion gedacht, mit Süden Forst, Rot-Weiß Forst und TV Forst. Gemeinsam suchte man die Hilfe beim Landesverband, der das Problem auch erkannt und daher zum Spieljahr 2014/15 die Strukturreform beschlossen hat.

Landesverband steht beratend zur Seite

FLB-Geschäftsführer Michael Hillmann erinnert sich an die Beratung mit Vertretern aller drei Vereine aus Forst. „Mit der demografischen Entwicklung sehen wir uns als Verband zunehmend mit der Thematik von Vereinsfusionen konfrontiert. Bei allem Verständnis für Traditionspflege, heutzutage ist es manchmal nur noch möglich, durch Zusammenschlüsse den Spielbetrieb zu sichern. Deshalb stehen wir den Vereinen im Prozess der Fusionen beratend zur Seite.“

Die Gespräche verliefen auch recht gut, doch als es dann ernst wurde, stieg TV Forst aus. „Es gab unterschiedliche Gründe dafür, die ich nicht weiter ausführen möchte. Jedenfalls blieben Süden und Rot-Weiß bei der Stange und wir begannen akribisch, die Fusion vorzubereiten“, so Jürgen Sünder. So wurden in beiden Vereinen Mitgliederversammlungen durchgeführt, in denen basisdemokratisch diskutiert und abgestimmt wurde.

Meinungsverschiedenheiten wurden ausgeräumt, Argumente abgewogen, das Für und Wider erläutert. Erst nachdem alle Mitglieder darüber informiert waren, kam es zur Fusion. Vorher mussten noch alle satzungstechnischen und vereinsrechtlichen Dinge geklärt werden, auch von juristischer Seite. Auch die Namensgebung war wichtig. Hier sollten die Vereinsmitglieder Vorschläge machen. Der „blumigste“ war: Rosenstädter SV Forst. Als alles vorbereitet war, wurde am 20. Mai 2011 die Fusion beider Vereine vollzogen. „Die Fusion war der Rettungsanker für uns“, sagt Jürgen Sünder heute. „Wer weiß, wo wir heute wären, hätten wir das nicht gemacht“, ergänzt der 61-Jährige, der bis 1985 selbst zwischen den Pfosten des Tores von Süden Forst stand.

"Ohne Fusion keine Zukunft"

Doch mit der Fusion war nicht alles automatisch „Friede, Freude, Eierkuchen“. „Jetzt ging die Arbeit erst richtig los. Denn immerhin hatten wir nun 390 Mitglieder und standen mit 16 Mannschaften im Männerbereich, vom Nachwuchs bis hin zur Altliga im Spielbetrieb. Acht Teams spielen auf der Anlage des früheren Süden Forst, acht Mannschaften auf dem Platz des früheren Rot-Weiß. Außerdem gehören auch noch zum Verein die Abteilungen Volleyball, Handball und Gymnastik. Bei uns passiert alles ehrenamtlich, das ist auch nicht immer leicht und nicht einfach zu händeln. Aber ohne Fusion“, sagt Jürgen Sünder, „würden wir wahrscheinlich nicht mal mehr in der Kreisliga spielen.“

In jener Kreisliga, in der der SV Lausitz Forst in der vergangenen Saison in 14 Heimpartien auf immerhin insgesamt fast zweitausend Zuschauer verweisen konnte. Bei einer Fusion gehören natürlich auch finanziellen Aspekte dazu. Dazu der Abteilungsleiter Fußball des SV Lausitz Forst: „Auch wenn wir in der Rosenstadt leben, sind wir finanziell bei weitem nicht auf Rosen gebettet und müssen ganz genau rechnen. Sorgen machen uns natürlich die ständig steigenden Energiekosten für unsere Sportanlagen. Einnahmen kommen bei uns aus Sponsorengeldern, Bandenwerbung, Pachteinnahmen und Mitgliedsbeiträgen. Wir können uns da kein großes Polster anlegen, doch wir kommen irgendwie zurecht. Wichtig war auch, dass wir in unseren Vorstand einen Sponsorenbeauftragten gewählt haben, der sich um solche Dinge kümmert.“

Unter dem Strich kann Jürgen Sünder eine positive Bilanz ziehen: „Die Chemie zwischen den handelnden Personen stimmt, alle ticken auf der gleichen Wellenlänge. Wir handeln bei unserer Fusion nach dem Motto: Vereinte Tradition, vereinte Leidenschaft.“ Damit Zusammenschlüsse so erfolgreich wie dieses Beispiel werden, rät Michael Hillmann zu einer vorausschauenden Planung unter Einbeziehung aller Mitglieder, Sponsoren und auch der Politik.

Weichen in Richtung Zukunft stellen

Im Fußballkreis Elbe/Elster wird momentan die Fusion dreier Schradenvereine SV Merzdorf/Gröden, SV Hirschfeld und SG Grüne Eiche Großthiemig vorbereitet. Hier will man nicht erst warten, bis die Auswirkungen des demografischen Wandels den gesicherten Spielbetrieb in den jeweiligen Vereinen gefährden, sondern bereits jetzt handeln, um die Weichen in Richtung Zukunft zu stellen.

„Seit 2009 gibt es gute Erfahrungen im Nachwuchsbereich als Jugendspielgemeinschaft Schradenland, es sind also Ansätze einer konstruktiven Zusammenarbeit gegeben. Da in den Vereinen Hirschfeld und Großthiemig bereits Schwierigkeiten in der Absicherung des Spielbetriebes durch mangelnde Spielerzahlen erkennbar waren, entschloss man sich zu dem Zwischenschritt des Beitrittes zum SV Merzdorf/Gröden. Damit war die Grundlage geschaffen, dass alle Fußballer im Schradenland weiterhin nach ihren Bedürfnissen und ihrem Leistungsvermögen Fußball spielen können“, so Gunder Thielemann, der als Vereinsvorsitzender des SV Merzdorf/Gröden auch klar bekennt: „Alles in allem bedeutet eine Neuerung auch immer, dass man sich von Altem und Liebgewonnenem trennen muss.“

Beim Landessportbund in Potsdam wird die Entwicklung der Fusionen wohlwollend betrachtet. Der Mann, der sich beim LSB von Berufs wegen um solche Dinge kümmert, heißt Ralf Kutzner und ist Referent für Vereinsverwaltung. „Das Forster Beispiel ist sehr positiv. Auch weil dort alles sehr gut vorbereitet war, bevor die Vereine eine Fusion eingegangen sind“, befindet er.

Kutzner weiß, dass zur Ballung der Kräfte Vereinsfusionen notwendig sind: „Da geht es einfach auch um den Erhalt der Vereine.“ Die Tendenz zu Fusionen in Brandenburg ist leicht steigend, wenn es auch oft noch Vorbehalte gegen so ein Zusammengehen gibt. Seit 2006 gibt es im Fußballbereich Brandenburgs elf Fusionen, zwei in anderen sportlichen Bereichen. „Fusionen sind aus oben genannten Gründen schon eine Überlegung wert. Wir als LSB können da auch helfen und unterstützen. Dass das funktioniert, zeigen viele.“ Ein Beispiel, das zur Nachahmung empfohlen ist.


[bild1]Mitglieder- und Spielermangel stellen Vereine vor so manche Herausforderung (Von Wolfgang von der Burg und Silke Wentingmann-Kowarik; aus der Zeitschrift „Brandenburgische Fußball-Nachrichten“)

„... müssen wir Ihnen leider mitteilen, dass wir unsere Mannschaft aus dem aktiven Spielbetrieb in der Liga zurückziehen. Grund ist der Spielermangel.“ Für Vereine ist dies fast wie eine Bankrotterklärung. Die spielleitenden Stellen müssen mit diesen Schreiben zähneknirschend den Negativ-Trend akzeptieren. 

Es ist eine Realität: „Unserer Gesellschaft fehlen die Kinder. Die jüngste Bevölkerungsprognose zeigt, dass bis zum Jahr 2030 infolge des Geburtendefizits mit einem Bevölkerungsrückgang gerechnet werden muss.
„Der demografische Wandel trifft jede Region. Die Landesregierung hat schon frühzeitig für wesentliche Politikfelder Strategien entwickelt. Das reicht von den seniorenpolitischen Leitlinien über Bündnisse zur Fachkräftesicherung, den Masterplan Stadtumbau bis hin zur Neuausrichtung der Förderpolitik. Und wir bleiben am Ball“, betont zum Beispiel der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck. Wenngleich er das bildlich gemeint hat, der Ball ist ein gutes Stichwort.

Über den eigenen Schatten springen

Denn das, was in der großen Politik zunehmend ins Blickfeld gerät und als große Herausforderung angesehen wird, davon sind kleine Gemeinschaften – unter ihnen viele Fußballvereine – schon längst betroffen. Auf der Suche nach Lösungswegen stehen diese oft traditionsreichen Vereine wirklich vor einer Herausforderung: Wer will schon seinen Namen hergeben, wo doch schon der Großvater und auch der Vater für den Verein gekickt haben? Und dann soll man sich auch einen Zusammenschluss mit den Fußballern aus dem Nachbarort antun – wer springt schon gern über seinen eigenen Schatten?

In dem kleinen Städtchen Forst in Brandenburg gab es, wie in vielen anderen Kleinstädten der Region zu finden, seit vielen Jahrzehnten drei Fußball-Vereine. Sie alle waren stolz auf ihre Tradition, auf ihre Erfolge. Und es gab natürlich die dazugehörende Rivalität zwischen den Vereinen, um die Vorherrschaft in der Stadt. Das alles war auch bis weit über die Wendejahre hinaus so, doch mit den Jahren veränderte sich das Bild langsam. Es wurde immer schwieriger, die Männerteams spielfähig zu halten, im Nachwuchs fehlte, im wahrsten Sinne des Wortes, der Nachwuchs.

Der Abteilungsleiter Fußball beim SV Lausitz Forst, Jürgen Sünder, ein Forster Fußball-Urgestein, erinnert sich. „Bei den Männern wurde es immer schwieriger, elf Spieler zusammenzubekommen. Die einen waren beruflich unterwegs, andere studierten, viele waren der Arbeit hinterhergezogen. Im Nachwuchs wurstelte jeder für sich, ein Zustand, den wir ändern wollten.“ Die Gedanken für eine Vereinsfusion kamen auf. Ursprünglich war an eine Dreierfusion gedacht, mit Süden Forst, Rot-Weiß Forst und TV Forst. Gemeinsam suchte man die Hilfe beim Landesverband, der das Problem auch erkannt und daher zum Spieljahr 2014/15 die Strukturreform beschlossen hat.

Landesverband steht beratend zur Seite

FLB-Geschäftsführer Michael Hillmann erinnert sich an die Beratung mit Vertretern aller drei Vereine aus Forst. „Mit der demografischen Entwicklung sehen wir uns als Verband zunehmend mit der Thematik von Vereinsfusionen konfrontiert. Bei allem Verständnis für Traditionspflege, heutzutage ist es manchmal nur noch möglich, durch Zusammenschlüsse den Spielbetrieb zu sichern. Deshalb stehen wir den Vereinen im Prozess der Fusionen beratend zur Seite.“

Die Gespräche verliefen auch recht gut, doch als es dann ernst wurde, stieg TV Forst aus. „Es gab unterschiedliche Gründe dafür, die ich nicht weiter ausführen möchte. Jedenfalls blieben Süden und Rot-Weiß bei der Stange und wir begannen akribisch, die Fusion vorzubereiten“, so Jürgen Sünder. So wurden in beiden Vereinen Mitgliederversammlungen durchgeführt, in denen basisdemokratisch diskutiert und abgestimmt wurde.

Meinungsverschiedenheiten wurden ausgeräumt, Argumente abgewogen, das Für und Wider erläutert. Erst nachdem alle Mitglieder darüber informiert waren, kam es zur Fusion. Vorher mussten noch alle satzungstechnischen und vereinsrechtlichen Dinge geklärt werden, auch von juristischer Seite. Auch die Namensgebung war wichtig. Hier sollten die Vereinsmitglieder Vorschläge machen. Der „blumigste“ war: Rosenstädter SV Forst. Als alles vorbereitet war, wurde am 20. Mai 2011 die Fusion beider Vereine vollzogen. „Die Fusion war der Rettungsanker für uns“, sagt Jürgen Sünder heute. „Wer weiß, wo wir heute wären, hätten wir das nicht gemacht“, ergänzt der 61-Jährige, der bis 1985 selbst zwischen den Pfosten des Tores von Süden Forst stand.

"Ohne Fusion keine Zukunft"

[bild2] Doch mit der Fusion war nicht alles automatisch „Friede, Freude, Eierkuchen“. „Jetzt ging die Arbeit erst richtig los. Denn immerhin hatten wir nun 390 Mitglieder und standen mit 16 Mannschaften im Männerbereich, vom Nachwuchs bis hin zur Altliga im Spielbetrieb. Acht Teams spielen auf der Anlage des früheren Süden Forst, acht Mannschaften auf dem Platz des früheren Rot-Weiß. Außerdem gehören auch noch zum Verein die Abteilungen Volleyball, Handball und Gymnastik. Bei uns passiert alles ehrenamtlich, das ist auch nicht immer leicht und nicht einfach zu händeln. Aber ohne Fusion“, sagt Jürgen Sünder, „würden wir wahrscheinlich nicht mal mehr in der Kreisliga spielen.“

In jener Kreisliga, in der der SV Lausitz Forst in der vergangenen Saison in 14 Heimpartien auf immerhin insgesamt fast zweitausend Zuschauer verweisen konnte. Bei einer Fusion gehören natürlich auch finanziellen Aspekte dazu. Dazu der Abteilungsleiter Fußball des SV Lausitz Forst: „Auch wenn wir in der Rosenstadt leben, sind wir finanziell bei weitem nicht auf Rosen gebettet und müssen ganz genau rechnen. Sorgen machen uns natürlich die ständig steigenden Energiekosten für unsere Sportanlagen. Einnahmen kommen bei uns aus Sponsorengeldern, Bandenwerbung, Pachteinnahmen und Mitgliedsbeiträgen. Wir können uns da kein großes Polster anlegen, doch wir kommen irgendwie zurecht. Wichtig war auch, dass wir in unseren Vorstand einen Sponsorenbeauftragten gewählt haben, der sich um solche Dinge kümmert.“

Unter dem Strich kann Jürgen Sünder eine positive Bilanz ziehen: „Die Chemie zwischen den handelnden Personen stimmt, alle ticken auf der gleichen Wellenlänge. Wir handeln bei unserer Fusion nach dem Motto: Vereinte Tradition, vereinte Leidenschaft.“ Damit Zusammenschlüsse so erfolgreich wie dieses Beispiel werden, rät Michael Hillmann zu einer vorausschauenden Planung unter Einbeziehung aller Mitglieder, Sponsoren und auch der Politik.

Weichen in Richtung Zukunft stellen

Im Fußballkreis Elbe/Elster wird momentan die Fusion dreier Schradenvereine SV Merzdorf/Gröden, SV Hirschfeld und SG Grüne Eiche Großthiemig vorbereitet. Hier will man nicht erst warten, bis die Auswirkungen des demografischen Wandels den gesicherten Spielbetrieb in den jeweiligen Vereinen gefährden, sondern bereits jetzt handeln, um die Weichen in Richtung Zukunft zu stellen.

„Seit 2009 gibt es gute Erfahrungen im Nachwuchsbereich als Jugendspielgemeinschaft Schradenland, es sind also Ansätze einer konstruktiven Zusammenarbeit gegeben. Da in den Vereinen Hirschfeld und Großthiemig bereits Schwierigkeiten in der Absicherung des Spielbetriebes durch mangelnde Spielerzahlen erkennbar waren, entschloss man sich zu dem Zwischenschritt des Beitrittes zum SV Merzdorf/Gröden. Damit war die Grundlage geschaffen, dass alle Fußballer im Schradenland weiterhin nach ihren Bedürfnissen und ihrem Leistungsvermögen Fußball spielen können“, so Gunder Thielemann, der als Vereinsvorsitzender des SV Merzdorf/Gröden auch klar bekennt: „Alles in allem bedeutet eine Neuerung auch immer, dass man sich von Altem und Liebgewonnenem trennen muss.“

Beim Landessportbund in Potsdam wird die Entwicklung der Fusionen wohlwollend betrachtet. Der Mann, der sich beim LSB von Berufs wegen um solche Dinge kümmert, heißt Ralf Kutzner und ist Referent für Vereinsverwaltung. „Das Forster Beispiel ist sehr positiv. Auch weil dort alles sehr gut vorbereitet war, bevor die Vereine eine Fusion eingegangen sind“, befindet er.

Kutzner weiß, dass zur Ballung der Kräfte Vereinsfusionen notwendig sind: „Da geht es einfach auch um den Erhalt der Vereine.“ Die Tendenz zu Fusionen in Brandenburg ist leicht steigend, wenn es auch oft noch Vorbehalte gegen so ein Zusammengehen gibt. Seit 2006 gibt es im Fußballbereich Brandenburgs elf Fusionen, zwei in anderen sportlichen Bereichen. „Fusionen sind aus oben genannten Gründen schon eine Überlegung wert. Wir als LSB können da auch helfen und unterstützen. Dass das funktioniert, zeigen viele.“ Ein Beispiel, das zur Nachahmung empfohlen ist.