"Weltklasse Kreisklasse": Gefeierte Doku über A-Ligisten

Der kleine Fußball ist in Deutschland riesengroß. In fast 26.000 Vereinen wird unter dem Dach des DFB Fußball gespielt. Das Rampenlicht gehört normalerweise den Stars aus der Bundesliga und der Nationalmannschaft. Die heimlichen Helden aber spielen und engagieren sich woanders an der Basis.

Ihnen widmet sich DFB.de jeden Dienstag in seiner Serie. Sie zeigt, wie besonders der deutsche Fußballalltag ist. Heute: Genclikspor Recklinghausen - der Dokufilm über den A-Ligisten startet diese Woche im Kino.

Wie im richtigen Fußball: 90 Minuten plus Nachspielzeit. So lange läuft der Dokumentarfilm "Weltklasse Kreisklasse - Eine Saison bei Genclikspor Recklinghausen", der am Donnerstag im Kino startet. Seine Uraufführung erlebte der Streifen kürzlich in Recklinghausen. Er zeigt das Vereinsleben von Genclikspor Recklinghausen, einem türkisch geprägten Fußballverein im Süden der Ruhrgebietsstadt. Der Münsteraner Filmemacher Daniel Huhn hat den Verein über ein Jahr lang bei seinen Spielen in der Kreisliga A begleitet.

"Das ist ein Film für die Ewigkeit"

Huhn hatte die Idee zu dem Film, als er den Verein im Jahr 2009 erstmals für ein Universitätsprojekt besuchte. "Damals arbeitete ich am Thema Migration und Integration", sagt er. "Ich habe bei Genclikspor absolute Offenheit verspürt, bin so herzlich von den Vereinsmitgliedern empfangen worden, dass ich die Idee hatte, das Thema auch filmisch umzusetzen." Geschäftsführer Muharrem Gürbüz, genannt "Marco" und einer der Hauptdarsteller des Films, hielt das zunächst für Spinnerei. Nach der Uraufführung war er nur noch überwältigt. "Das ist ein Film für die Ewigkeit", meinte der Funktionär von Genclikspor.

Über 70 Stunden Filmaufnahmen wurden in der Saison 2011/2012 gemacht. Die Dramaturgie der Spielzeit hätte kaum ein Drehbuch besser vorgeben können. Mit Aufstiegsambitionen angetreten, musste der A-Ligist bis zum letzten Spieltag um den Klassenverbleib zittern. 3:2 hieß es damals gegen Titania Erkenschwick. Das Happy End. Der Jubel nach dem Schlusspfiff fiel trotzdem verhalten aus. "Wir hatten uns ja etwas ganz anderes vorgenommen", so Trainer Özcan Ermek.

Heiratsantrag vor laufender Kamera

Im Film dreht sich nicht alles nur um das runde Leder und die Spiele von Genclikspor. Huhn gibt vor allem einen Blick hinter die Kulissen eines Amateurvereins. Spieler treffen sich privat, führen Gespräche über den Klub, thematisieren Migration und Integration. Dieses Thema zieht sich wie ein roter Faden durch den Film - beispielsweise bei der Frage, warum so wenige Deutsche bei Genclikspor anzutreffen sind oder ob sich ältere Migranten in Deutschland wohlfühlen und inwieweit sie sich als Deutsche fühlen.

Selbst ein Heiratsantrag eines Spielers an seine Liebste, den er auf der Straße inszeniert, wird in allen Facetten festgehalten. "Wir haben teilweise wirklich vergessen, dass uns ein Kamerateam begleitet", sagt Geschäftsführer Gürbüz. Regisseur Daniel Huhn erleichterte das die Arbeit: "Gerade weil die Vereinsmitglieder so offen und herzlich waren, konnten authentische Aufnahmen gelingen."

"Vorbildcharakter für andere Vereine"

Bei der Uraufführung in Recklinghausen gab es großen Beifall. Allen Premierengästen hatte der Film gefallen, der nun in ausgewählten Kinos läuft. Unter anderem wird "Weltklasse Kreisklasse" im Berliner Lichtblick-Kino am Prenzlauer Berg gezeigt. Bei der ersten Vorstellung am Donnerstag wird auch Regisseur Daniel Huhn persönlich vor Ort sein.

Recklinghausens Bürgermeister Wolfgang Pantförder zeigt sich von "Weltklasse Kreisklasse" sehr angetan. "Hier kann man sehr gut sehen, dass ein Verein verbindet und Gemeinsamkeiten fördert", sagt er. "Der Film baut eine Brücke und zeigt, was mit Teamarbeit und Zusammenhalt alles erreicht werden kann." Genclikspor-Trainer Özcan Ermerk ergänzt: "Der Film kann Vorbildcharakter haben für andere Vereine."

[ea/flvw]

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Der kleine Fußball ist in Deutschland riesengroß. In fast 26.000 Vereinen wird unter dem Dach des DFB Fußball gespielt. Das Rampenlicht gehört normalerweise den Stars aus der Bundesliga und der Nationalmannschaft. Die heimlichen Helden aber spielen und engagieren sich woanders an der Basis.

Ihnen widmet sich DFB.de jeden Dienstag in seiner Serie. Sie zeigt, wie besonders der deutsche Fußballalltag ist. Heute: Genclikspor Recklinghausen - der Dokufilm über den A-Ligisten startet diese Woche im Kino.

Wie im richtigen Fußball: 90 Minuten plus Nachspielzeit. So lange läuft der Dokumentarfilm "Weltklasse Kreisklasse - Eine Saison bei Genclikspor Recklinghausen", der am Donnerstag im Kino startet. Seine Uraufführung erlebte der Streifen kürzlich in Recklinghausen. Er zeigt das Vereinsleben von Genclikspor Recklinghausen, einem türkisch geprägten Fußballverein im Süden der Ruhrgebietsstadt. Der Münsteraner Filmemacher Daniel Huhn hat den Verein über ein Jahr lang bei seinen Spielen in der Kreisliga A begleitet.

"Das ist ein Film für die Ewigkeit"

Huhn hatte die Idee zu dem Film, als er den Verein im Jahr 2009 erstmals für ein Universitätsprojekt besuchte. "Damals arbeitete ich am Thema Migration und Integration", sagt er. "Ich habe bei Genclikspor absolute Offenheit verspürt, bin so herzlich von den Vereinsmitgliedern empfangen worden, dass ich die Idee hatte, das Thema auch filmisch umzusetzen." Geschäftsführer Muharrem Gürbüz, genannt "Marco" und einer der Hauptdarsteller des Films, hielt das zunächst für Spinnerei. Nach der Uraufführung war er nur noch überwältigt. "Das ist ein Film für die Ewigkeit", meinte der Funktionär von Genclikspor.

Über 70 Stunden Filmaufnahmen wurden in der Saison 2011/2012 gemacht. Die Dramaturgie der Spielzeit hätte kaum ein Drehbuch besser vorgeben können. Mit Aufstiegsambitionen angetreten, musste der A-Ligist bis zum letzten Spieltag um den Klassenverbleib zittern. 3:2 hieß es damals gegen Titania Erkenschwick. Das Happy End. Der Jubel nach dem Schlusspfiff fiel trotzdem verhalten aus. "Wir hatten uns ja etwas ganz anderes vorgenommen", so Trainer Özcan Ermek.

Heiratsantrag vor laufender Kamera

Im Film dreht sich nicht alles nur um das runde Leder und die Spiele von Genclikspor. Huhn gibt vor allem einen Blick hinter die Kulissen eines Amateurvereins. Spieler treffen sich privat, führen Gespräche über den Klub, thematisieren Migration und Integration. Dieses Thema zieht sich wie ein roter Faden durch den Film - beispielsweise bei der Frage, warum so wenige Deutsche bei Genclikspor anzutreffen sind oder ob sich ältere Migranten in Deutschland wohlfühlen und inwieweit sie sich als Deutsche fühlen.

Selbst ein Heiratsantrag eines Spielers an seine Liebste, den er auf der Straße inszeniert, wird in allen Facetten festgehalten. "Wir haben teilweise wirklich vergessen, dass uns ein Kamerateam begleitet", sagt Geschäftsführer Gürbüz. Regisseur Daniel Huhn erleichterte das die Arbeit: "Gerade weil die Vereinsmitglieder so offen und herzlich waren, konnten authentische Aufnahmen gelingen."

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"Vorbildcharakter für andere Vereine"

Bei der Uraufführung in Recklinghausen gab es großen Beifall. Allen Premierengästen hatte der Film gefallen, der nun in ausgewählten Kinos läuft. Unter anderem wird "Weltklasse Kreisklasse" im Berliner Lichtblick-Kino am Prenzlauer Berg gezeigt. Bei der ersten Vorstellung am Donnerstag wird auch Regisseur Daniel Huhn persönlich vor Ort sein.

Recklinghausens Bürgermeister Wolfgang Pantförder zeigt sich von "Weltklasse Kreisklasse" sehr angetan. "Hier kann man sehr gut sehen, dass ein Verein verbindet und Gemeinsamkeiten fördert", sagt er. "Der Film baut eine Brücke und zeigt, was mit Teamarbeit und Zusammenhalt alles erreicht werden kann." Genclikspor-Trainer Özcan Ermerk ergänzt: "Der Film kann Vorbildcharakter haben für andere Vereine."