Welt- und Europameister: Gemeinsam für die EURO 2024

Um kurz vor 21 Uhr gab es ein Wiedersehen der besonderen Art. Stefan Kuntz näherte sich noch einmal ehrfurchtsvoll dem silberglänzenden Pokal, den er vor mehr als 20 Jahren unter den Augen der Queen in den Nachthimmel von London gereckt hatte. Aus dem Europameister von 1996 ist längst ein Europameistertrainer geworden, im Sommer führte Kuntz die U 21-Nationalmannschaft zum Titel in Polen. Der Pokal von damals, am Samstag eine der großen Attraktionen auf dem Deutschen Sportpresseball in der Frankfurter Alten Oper, hat dennoch nichts an Strahlkraft eingebüßt. Nicht für Kuntz und nicht für die weiteren Gäste, die Schlange standen für ein Foto mit dem Coupe Henri-Delaunay, Leihgabe für einen Abend aus dem Deutschen Fußballmuseum, wo er im Alltag neben den anderen gewonnenen Trophäen der Nationalmannschaft die reich gefüllte Schatzkammer des deutschen Fußballs bildet. Der EM-Pokal machte Station in Frankfurt, weil er auch dort in sieben Jahren ausgespielt werden soll.

Frankfurt ist einer der zehn Spielorte, mit denen sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) um die Ausrichtung der UEFA EURO 2024 bewerben will. "Wir sind gerade dabei, gemeinsam mit den Städten die Anforderungen der UEFA zu erfüllen. Wir wollen auch zusammen mit Frankfurt eine erstklassige Bewerbung abgeben", sagte DFB-Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius, der den Abend gemeinsam mit dem Frankfurter Sportdezernenten Markus Frank im Gespräch mit Moderator Michael Steinbrecher eröffnet hatte. Im Großen Saal, dort also, wo später am Abend Stargast Anastacia auftrat, leuchtete während der Eröffnungsshow vor den zahlreichen Gästen aus Sport, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, unter ihnen der stellvertretende DFB-Generalsekretär Ralf Köttker, das Logo der deutschen EM-Bewerbung auf der Leinwand. "Die Vorfreude auf die Europameisterschaft könnte nicht größer sein. Wir werden alles dafür tun, das Sommermärchen von 2006 zu wiederholen", sagte Frank.

Kuntz: "EURO 2024 würde dem Fußball hierzulande einen Schub geben"

Auch Stefan Kuntz fühlte sich im Anblick des EM-Pokals nicht nur an 1996 erinnert, sondern auch an die Weltmeisterschaft 2006, dem letzten großen Turnier der Männer in Deutschland. "Es herrschte eine Riesenbegeisterung, es war toll, wie sich Deutschland damals präsentiert hat. Die EURO 2024 würde dem Fußball hierzulande noch einmal einen Schub geben." Außerdem wünscht Kuntz sich Nachfolger auf dem Siegertreppchen. "Mit den eigenen Fans im Rücken wird es Zeit, dass die 96er-Europameister sich nicht mehr als letzte Europameister feiern lassen können."

Auch Andreas Möller und Fredi Bobic, mit denen Kuntz gemeinsam vor 21 Jahren den Triumph von Wembley feierte, nahmen den Pokal noch einmal in die Hand. "Er ist noch genauso schwer wie damals", meinte Bobic, heute Vorstand Sport von Eintracht Frankfurt. "Ich freue mich auf eine Europameisterschaft in Deutschland", sagte Möller, zuletzt Co-Trainer der ungarischen Nationalmannschaft. Auch die Weltmeister Uwe Bein und Bernd Hölzenbein hoffen auf die EURO 2024 im eigenen Land. "Es wäre wünschenswert, wir wissen ja, wie toll Turniere in Deutschland sind", sagte Bein, Titelträger von 1990. Hölzenbein, der 16 Jahre zuvor den WM-Titel gewann, sagte: "Natürlich würde ich mich über eine EURO in Deutschland sehr freuen."

Für den langjährigen früheren Handball-Bundestrainer Heiner Brand wäre die EM in Deutschland ein Gewinn "für den ganzen deutschen Sport". Auch Tennis-Legende Boris Becker, der neben Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg und Leichtathletin Gesa Felicitas Krause mit einem Preis geehrt wurde - daneben wurde Bergsteiger Reinhold Messner nach Bundestrainer Joachim Löw im Vorjahr als "Legende des Sports" ausgezeichnet - blickte sieben Jahre voraus. "Ich habe bei der WM 2006 fast alle Spiele gesehen, ich wäre begeistert, so etwas mit der EURO noch einmal zu erleben", sagte Becker.

Bis zum 27. April 2018 muss der DFB die vollständigen Bewerbungsunterlagen, zusammengestellt im "Bid Book", bei der UEFA einreichen. Die Festlegung des Ausrichters der EURO 2024 wird dann im September 2018 erfolgen.

[al]

Um kurz vor 21 Uhr gab es ein Wiedersehen der besonderen Art. Stefan Kuntz näherte sich noch einmal ehrfurchtsvoll dem silberglänzenden Pokal, den er vor mehr als 20 Jahren unter den Augen der Queen in den Nachthimmel von London gereckt hatte. Aus dem Europameister von 1996 ist längst ein Europameistertrainer geworden, im Sommer führte Kuntz die U 21-Nationalmannschaft zum Titel in Polen. Der Pokal von damals, am Samstag eine der großen Attraktionen auf dem Deutschen Sportpresseball in der Frankfurter Alten Oper, hat dennoch nichts an Strahlkraft eingebüßt. Nicht für Kuntz und nicht für die weiteren Gäste, die Schlange standen für ein Foto mit dem Coupe Henri-Delaunay, Leihgabe für einen Abend aus dem Deutschen Fußballmuseum, wo er im Alltag neben den anderen gewonnenen Trophäen der Nationalmannschaft die reich gefüllte Schatzkammer des deutschen Fußballs bildet. Der EM-Pokal machte Station in Frankfurt, weil er auch dort in sieben Jahren ausgespielt werden soll.

Frankfurt ist einer der zehn Spielorte, mit denen sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) um die Ausrichtung der UEFA EURO 2024 bewerben will. "Wir sind gerade dabei, gemeinsam mit den Städten die Anforderungen der UEFA zu erfüllen. Wir wollen auch zusammen mit Frankfurt eine erstklassige Bewerbung abgeben", sagte DFB-Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius, der den Abend gemeinsam mit dem Frankfurter Sportdezernenten Markus Frank im Gespräch mit Moderator Michael Steinbrecher eröffnet hatte. Im Großen Saal, dort also, wo später am Abend Stargast Anastacia auftrat, leuchtete während der Eröffnungsshow vor den zahlreichen Gästen aus Sport, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, unter ihnen der stellvertretende DFB-Generalsekretär Ralf Köttker, das Logo der deutschen EM-Bewerbung auf der Leinwand. "Die Vorfreude auf die Europameisterschaft könnte nicht größer sein. Wir werden alles dafür tun, das Sommermärchen von 2006 zu wiederholen", sagte Frank.

Kuntz: "EURO 2024 würde dem Fußball hierzulande einen Schub geben"

Auch Stefan Kuntz fühlte sich im Anblick des EM-Pokals nicht nur an 1996 erinnert, sondern auch an die Weltmeisterschaft 2006, dem letzten großen Turnier der Männer in Deutschland. "Es herrschte eine Riesenbegeisterung, es war toll, wie sich Deutschland damals präsentiert hat. Die EURO 2024 würde dem Fußball hierzulande noch einmal einen Schub geben." Außerdem wünscht Kuntz sich Nachfolger auf dem Siegertreppchen. "Mit den eigenen Fans im Rücken wird es Zeit, dass die 96er-Europameister sich nicht mehr als letzte Europameister feiern lassen können."

Auch Andreas Möller und Fredi Bobic, mit denen Kuntz gemeinsam vor 21 Jahren den Triumph von Wembley feierte, nahmen den Pokal noch einmal in die Hand. "Er ist noch genauso schwer wie damals", meinte Bobic, heute Vorstand Sport von Eintracht Frankfurt. "Ich freue mich auf eine Europameisterschaft in Deutschland", sagte Möller, zuletzt Co-Trainer der ungarischen Nationalmannschaft. Auch die Weltmeister Uwe Bein und Bernd Hölzenbein hoffen auf die EURO 2024 im eigenen Land. "Es wäre wünschenswert, wir wissen ja, wie toll Turniere in Deutschland sind", sagte Bein, Titelträger von 1990. Hölzenbein, der 16 Jahre zuvor den WM-Titel gewann, sagte: "Natürlich würde ich mich über eine EURO in Deutschland sehr freuen."

Für den langjährigen früheren Handball-Bundestrainer Heiner Brand wäre die EM in Deutschland ein Gewinn "für den ganzen deutschen Sport". Auch Tennis-Legende Boris Becker, der neben Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg und Leichtathletin Gesa Felicitas Krause mit einem Preis geehrt wurde - daneben wurde Bergsteiger Reinhold Messner nach Bundestrainer Joachim Löw im Vorjahr als "Legende des Sports" ausgezeichnet - blickte sieben Jahre voraus. "Ich habe bei der WM 2006 fast alle Spiele gesehen, ich wäre begeistert, so etwas mit der EURO noch einmal zu erleben", sagte Becker.

Bis zum 27. April 2018 muss der DFB die vollständigen Bewerbungsunterlagen, zusammengestellt im "Bid Book", bei der UEFA einreichen. Die Festlegung des Ausrichters der EURO 2024 wird dann im September 2018 erfolgen.

###more###