Weinzierl: "Super Visitenkarte abgegeben"

Frage: Sehen Sie eine Gefahr darin, dass jetzt wieder der harte Ligaalltag mit dem Abstiegskampf ansteht, ohne die große Bühne?

Weinzierl: Das war uns klar, dass wir in der Bundesliga noch harte Wochen vor uns haben. Natürlich sind wir enttäuscht, wir wären gerne weitergekommen. Aber wenn ich etwas Gutes an der Niederlage finden soll und muss, dann ist es, dass wir uns auf die Bundesliga konzentrieren können. Die ist das Wichtigste, und da stehen schwere Spiele an.

Frage: Wie war es eigentlich für Sie, mit Jürgen Klopp in nur einer Coachingzone zu stehen?

Weinzierl: Ich bin froh, dass ich ein so ruhiger Trainer bin. Da kann es schon mal zu Emotionalitäten kommen. Das ist definitiv gewöhnungsbedürftig.

Frage: Und wie war es für Sie, im legendären Stadion an der Anfield Road zu sein?

Weinzierl: Das Flair hier ist Kult, aber unsere Fans brauchen sich nicht zu verstecken. Die haben da sehr gut reingepasst.

Frage: Wie haben Sie die Momente nach dem Spiel erlebt, als Sie alleine auf die FCA-Fans zugegangen sind und gefeiert wurden?

Weinzierl: Ich bin ja nur raus, um den Fans zu sagen, dass die Mannschaft gleich kommt und sie noch nicht abhauen sollen. Aber klar: Ich hatte Gänsehaut, das war schon ein schöner Moment.

Frage: Dass sie von den Fans so gefeiert wurde: Kann das der Mannschaft Kraft geben für das Spiel am Sonntag gegen Mönchengladbach und die englische Woche in der Bundesliga?

Weinzierl: Das Spiel plus unsere Fans plus die Emotionen sind nur positiv. Wir werden jetzt zielgerichtet auf Sonntag hinarbeiten - und ich hoffe, dass wir das in die Bundesliga mitnehmen.

Frage: Wann kommen Sie wieder nach Europa?

Weinzierl: Wir haben alle gewusst und es auch realistisch eingeschätzt, wie groß der Erfolg mit dem fünften Platz in der vergangenen Saison war. Und auch der, dass wir international die Gruppenphase überstanden haben. Dann auch noch so ein Los geschenkt zu bekommen, war super. Aber so etwas kannst du nicht planen. Für kleine Vereine sind das sensationelle Geschichten. Noch mal: Es wird schwer, das zu toppen.

Aufgezeichnet von DFB.de.

[dfb]


Der FC Augsburg hat die Überraschung verpasst. Das Team von Trainer Markus Weinzierl ist nach dem 0:1 beim englischen Traditionsverein FC Liverpool in der Zwischenrunde der Europa League ausgeschieden. Dennoch ist Weinzierl stolz auf sein Team. Im Interview auf DFB.de spricht der Augsburger Coach über die Leistung seiner Mannschaft, den Ligaalltag und Jürgen Klopp, sein Gegenüber beim FC Liverpool.

Frage: Herr Weinzierl, was war das für den Abschied durch die Fans nach dem Europa-League-Aus?

Markus Weinzierl: Ja, super natürlich, der Leistung entsprechend. Jeder hat die Leistung gewürdigt, die Fans haben die Mannschaft zurecht gefeiert. Das tut natürlich gut.

Frage: Wie bitter ist es, durch einen Elfmeter auszuscheiden?

Weinzierl: Es ist äußerst bitter, so früh einen Elfmeter zu bekommen. Aber die Mannschaft hat gut weitergespielt und bis zum Schluss dran geglaubt. Die Chancen waren da in der Schlussphase, wir hätten das Tor erzielen können. Wir waren sehr knapp dran. Vielleicht brauchst du dann auch mal den Lucky Punch, um das ganz große Drehbuch zu schreiben. Das war uns leider nicht vergönnt, der letzte Tick hat gefehlt. Es war möglich, hier weiterzukommen. Aber dafür hätten wir ein Tor erzielen müssen - und das haben wir versäumt.

Frage: Wird dieses Erlebnis in Liverpool noch irgendwie zu toppen sein in der Vereinsgeschichte?

Weinzierl: Schwer. Ich glaube schon, dass es ein absolutes Highlight war, auch wie die Mannschaft aufgetreten ist. Diese Stimmung, die Fans im Rücken - das ist schon ganz schwer zu toppen in den nächsten Jahren.

Frage: Was kann der FCA mitnehmen aus seiner ersten Saison in Europa?

Weinzierl: Unheimlich viel Stolz. Die Mannschaft hat international eine super Visitenkarte abgegeben, auch in Liverpool. So ein Spiel abzuliefern gegen Liverpool, zwei solche Spiele, und sie spannend zu halten bis zur letzten Sekunde - das ist ein Riesenkompliment wert. Wir haben gezeigt, dass wir gegen eine internationale Topmannschaft bestehen können. Wir waren in Augsburg die bessere Mannschaft, und in Liverpool war es auch spannend. Das ist keine Selbstverständlichkeit, hier so aufzutreten, vor allem nach dem Nackenschlag mit dem frühen Elfmeter. Daraus ziehen wir sehr viel Selbstvertrauen, und das gibt uns allen sehr viel Rückenwind für die nächsten Wochen.

Frage: War das gewissermaßen die größte Niederlage, die Sie mit dem FCA erlebt haben?

Weinzierl: Definitiv war es das größte Spiel. Es war der Höhepunkt einer sensationellen Entwicklung in den letzten Jahren. Wir haben uns das hart erarbeitet. Es ist kontinuierlich aufwärts gegangen. Es tut weh, jetzt verloren zu haben. Trotzdem ist es eine Riesengeschichte gewesen.

###more###

Frage: Sehen Sie eine Gefahr darin, dass jetzt wieder der harte Ligaalltag mit dem Abstiegskampf ansteht, ohne die große Bühne?

Weinzierl: Das war uns klar, dass wir in der Bundesliga noch harte Wochen vor uns haben. Natürlich sind wir enttäuscht, wir wären gerne weitergekommen. Aber wenn ich etwas Gutes an der Niederlage finden soll und muss, dann ist es, dass wir uns auf die Bundesliga konzentrieren können. Die ist das Wichtigste, und da stehen schwere Spiele an.

Frage: Wie war es eigentlich für Sie, mit Jürgen Klopp in nur einer Coachingzone zu stehen?

Weinzierl: Ich bin froh, dass ich ein so ruhiger Trainer bin. Da kann es schon mal zu Emotionalitäten kommen. Das ist definitiv gewöhnungsbedürftig.

Frage: Und wie war es für Sie, im legendären Stadion an der Anfield Road zu sein?

Weinzierl: Das Flair hier ist Kult, aber unsere Fans brauchen sich nicht zu verstecken. Die haben da sehr gut reingepasst.

Frage: Wie haben Sie die Momente nach dem Spiel erlebt, als Sie alleine auf die FCA-Fans zugegangen sind und gefeiert wurden?

Weinzierl: Ich bin ja nur raus, um den Fans zu sagen, dass die Mannschaft gleich kommt und sie noch nicht abhauen sollen. Aber klar: Ich hatte Gänsehaut, das war schon ein schöner Moment.

Frage: Dass sie von den Fans so gefeiert wurde: Kann das der Mannschaft Kraft geben für das Spiel am Sonntag gegen Mönchengladbach und die englische Woche in der Bundesliga?

Weinzierl: Das Spiel plus unsere Fans plus die Emotionen sind nur positiv. Wir werden jetzt zielgerichtet auf Sonntag hinarbeiten - und ich hoffe, dass wir das in die Bundesliga mitnehmen.

Frage: Wann kommen Sie wieder nach Europa?

Weinzierl: Wir haben alle gewusst und es auch realistisch eingeschätzt, wie groß der Erfolg mit dem fünften Platz in der vergangenen Saison war. Und auch der, dass wir international die Gruppenphase überstanden haben. Dann auch noch so ein Los geschenkt zu bekommen, war super. Aber so etwas kannst du nicht planen. Für kleine Vereine sind das sensationelle Geschichten. Noch mal: Es wird schwer, das zu toppen.

Aufgezeichnet von DFB.de.

###more###