Weber: "Trotzdem ist es kein Endspiel für uns"

Abstiegskampf in der Google Pixel Frauen-Bundesliga: Heute (ab 18.30 Uhr, live auf MagentaSport und DAZN) tritt der 1. FC Köln als Viertletzter bei Schlusslicht MSV Duisburg an. Im DFB.de-Interview spricht FC-Trainer Daniel Weber (50) über die Bedeutung des Duells, seine ersten Monate in Köln und die Erkenntnisse einer sechsmonatigen Weltreise mit seiner Familie über vier Kontinente.

DFB.de: Daniel Weber, Sie kommen gerade von einer Mannschaftbesprechung vor dem wichtigen Duell beim MSV Duisburg. Wie ist die Stimmung im Team?

Daniel Weber: Jede und jeder bei uns weiß, was das Spiel für eine Bedeutung hat. Trotzdem ist es kein Endspiel für uns, weil es danach zahlreiche weitere Möglichkeiten gibt, Punkte zu holen. Wir wollen es bewusst nicht wichtiger machen, als es tatsächlich ist. Aber natürlich wissen wir - auch aus den Erfahrungen der Hinrunde - in welchen Begegnungen wir unsere Hausaufgaben machen müssen. Und da gehört die Partie gegen Duisburg dazu. Wir wollen dorthin fahren, um drei Punkte mitzunehmen. Darauf fokussiert sich die Mannschaft. Wir haben auch in dieser Woche qualitativ gut gearbeitet.

DFB.de: Sie mussten zuletzt fünf Niederlagen in Folge hinnehmen. Wie geht die Mannschaft und wie gehen Sie als Trainer damit um?

Weber: Wir kennen unser Programm und wissen, dass wir bis Mitte der Rückrunde das vermeintlich leichtere Programm haben. Danach treffen wir auf Mannschaften wie Hoffenheim, Frankfurt und Wolfsburg. Da wird es natürlich schwieriger zu punkten. Jetzt geht es darum, dass wir unsere Siege einfahren. Zuletzt hat uns auch etwas das Spielglück gefehlt, weil die Leistungen insgesamt eigentlich in Ordnung waren. Es liegt an uns, dass wir uns dieses Spielglück nun wieder erarbeiten. Leider mussten wir bisher auch immer wieder wichtige verletzte Spielerinnen ersetzen. Aber so ist es eben und wir werden Lösungen dafür finden. Grundsätzlich bin ich mit der Entwicklung der Mannschaft sehr zufrieden. Dennoch wissen wir ja alle, wie es im Fußball läuft und dass nach mehreren Niederlagen auch der Kopf eine Rolle spielen kann. Ich bin allerdings sehr zuversichtlich, dass wir den Bock umstoßen werden.

DFB.de: Sie stehen zwei Punkte vor einem Abstiegsplätze mit einem ordentlichen Torverhältnis. Wäre vor diesem Hintergrund ein Sieg in Duisburg ein riesiger Schritt in die richtige Richtung?

Weber: Auf jeden Fall! Das wissen auch alle. Aber dennoch ist es kein Finalspiel. Es ist eine der wichtigen Begegnungen, allerdings nicht die alles Entscheidende. Denn wir sehen uns durchaus in der Lage, auch in anderen Partien zu punkten. Aber drei Punkte in Duisburg wären natürlich aus zwei Gründen großartig: Wir würden uns vermutlich ein Polster erarbeiten und Duisburg gleichzeitig nicht die Möglichkeit geben, den Anschluss herzustellen.

DFB.de: Wie schätzen Sie den MSV ein?

Weber: Es gab im Winter nochmal große Veränderungen im Kader. Die reinen Fakten sehen so aus, dass ihnen noch kein Sieg gelungen ist. Drei Unentschieden haben sie bisher erreicht. Zuletzt haben sie mit dem 1:1 einen Achtungserfolg in Freiburg gesetzt. Aber die Vergangenheit zeigt, dass man gewarnt sein muss. Die Duisburgerinnen haben immer wieder mal Partien dabei, in denen sie etwas aus dem Hut zaubern, womit vorher nicht unbedingt zu rechnen war. Aber wir glauben an unsere Stärke: Wir haben sie im Hinspiel deutlich besiegt. Deshalb denke ich gar nicht so sehr über Duisburg nach, sondern richte die gesamte Konzentration auf meine Mannschaft.

DFB.de: Es ist klar kommuniziert, dass es in dieser Saison nur um den Klassenverbleib geht. Ist bei einem Verein wie dem 1. FC Köln mittelfristig auch mehr möglich als jedes Jahr Abstiegskampf?

Weber: Bevor ich hierhergekommen bin, ist nochmal nachhaltig am Kader gearbeitet worden. Gleichzeitig sind die Strukturen deutlich professionalisiert worden - ich denke hierbei vor allem an die Größe des Staffs und die Hauptamtlichkeiten der Mitarbeitenden. Wir haben einen jungen und entwicklungsfähigen Kader, den wir im Winter nochmals gezielt verstärkt haben. Dazu kommt die Wucht des Vereins und diese riesige Fanbasis. Ich glaube, dass sich viele Frauen-Bundesligisten über unseren Zuschauerschnitt freuen würden. Und unsere Highlight-Spiel am 10. März im Rhein-Energie-Stadion gegen den SV Werder Bremen kommt ja erst noch. Darauf freuen sich alle schon wahnsinnig. Wir hoffen auf ganz viele Zuschauerinnen und Zuschauer, die uns dann unterstützen werden. Ich kann nur sagen, dass sich hier etwas entwickelt. Wir als Verantwortliche haben natürlich das Ziel, nicht Jahr für Jahr nur gegen den Abstieg zu spielen. Die Grundlage dafür ist gegeben. Wenn die Mannschaft sich weiterentwickelt, bin ich sehr gespannt, wo die Reise hingeht. Aber das ist Zukunftsmusik. Kurzfristig müssen wir jetzt unsere Hausaufgaben erledigen. Das zählt!

DFB.de: Sie sind seit vergangenem Sommer beim FC. Wie haben Sie die Zeit bisher erlebt? Es ist ja auch Ihre erste Station im Frauenfußball.

Weber: Es war unfassbar spannend bis jetzt. Wir sind mit unserer Entwicklung noch lange nicht am Ende angekommen. Ich habe hier ganz viele Möglichkeiten der Gestaltung bekommen. Es macht einfach total viel Spaß. Man merkt, dass der professionelle Frauenfußball aufstrebend ist. Ich glaube, dass die Bundesliga auch für die Fans immer attraktiver wird. Es ist toll, dass ich in diesem Entwicklungsfeld arbeiten kann. Ich spüre eine hohe Wertschätzung für meine Tätigkeit.

DFB.de: War es dennoch schwierig für Sie, den Schritt aus dem Jugend- beziehungsweise Männerfußball beim FC Bayern München zu den Frauen des 1. FC Köln zu gehen?

Weber: Überhaupt nicht. Alle handelnden Personen hier im Verein haben mir den Übergang total einfach gemacht. Ich komme ursprünglich aus dem Rheinland und verstehe die Menschen hier ganz gut. Für mich ist die Aufgabe beim FC sehr spannend. Da macht es für mich keinen Unterschied, ob wir hier von Jugend-, Männer- oder Frauenfußball sprechen. Natürlich hat der Frauenfußball ein paar eigene Gesetze. Aber ich sage einfach mal, dass ich diese recht schnell verstanden haben. Innerhalb des Teamgefüges und auch auf dem Platz gibt es ein paar Unterschiede. Aber ich bin recht wandelbar und kann mich gut anpassen. Letztlich geht es hier um Fußball. Ich habe mich nie davor gescheut, irgendetwas Neues auszuprobieren. Ich liebe neue Herausforderungen.

DFB.de: Zu Ihrer Vita gehören auch der Tod Ihres Sohnes mit fünf Jahren und die sechsmonatige Weltreise, die Sie anschließend mit Ihrer Frau und den zwei kleinen Kindern unternommen haben.

Weber: Diese Weltreise ist eine Folge des Schicksalsschlags, den wir als Familie erlebt haben. Wir haben dieses halbe Jahr gebraucht, um uns zu sammeln und zu überlegen, wie wir unsere Zukunft angehen wollen. Es war vor allem deshalb eine Herausforderung, weil wir mit zwei kleinen Kindern unterwegs waren. Das ist anders, als wenn zwei Erwachsene durch die Welt reisen. Dann kann man auch mal die Nacht zum Tag machen und Fünfe gerade sein lassen. Mit kleinen Kindern geht das nicht. Sie brauchen einen gewissen Rhythmus und bestimmte Strukturen. Es waren viele Herausforderungen, die wir gemeinsam lösen mussten. Wir haben unfassbar schöne Flecken auf dieser Welt gesehen und ganz tolle Menschen kennengelernt. Egal, was man erlebt, es verändert dich als Mensch. Aber diese Reise war natürlich ganz besonders für uns - übrigens auch das Ende. Wir kamen zurück, als gerade Corona die Welt erobert hatte, und sind direkt in die Isolation gegangen. Das war alles sehr, sehr speziell. Wenn ich heute an die Zeit zurückdenke, wird mir noch mal bewusst, dass wir uns als Familie viel besser kennengelernt haben. Der Schicksalsschlag hat mir natürlich auch gezeigt, wie brutal das Leben sein kann. Das größte Learning aus der Reise und dieser Erfahrung ist für mich - bezogen auf den Fußball -, dass bei allem Erfolg oder auch Misserfolg das Menschliche nicht auf der Strecke bleiben darf. Denn es gibt im Leben wichtigere Dinge als Sieg oder Niederlage.

DFB.de: Sie haben acht Länder und vier Kontinente bereist. Was ist Ihnen dabei besonders in Erinnerung geblieben?

Weber: Jedes Land war für sich unfassbar schön. Wer einmal in Südafrika war, weiß, wie fantastisch die Landschaften dort sind. Und wie spannend die Tierwelt ist. Wenn ich mich auf zwei Highlights festlegen soll, dann wäre es zum einen die Südinsel Neuseelands. Das ist der schönste Fleck, den ich bisher auf der Erde gesehen habe. Aber das einzige Land, in das ich mir vorstellen könnte auszuwandern, wäre Australien. Dort habe ich die nettesten und entspanntesten Menschen kennengelernt. Eigentlich alle sind dort offen und herzlich…

DFB.de: … ähnlich wie die Kölnerinnen und Kölner.

Weber: Ja, stimmt, so ähnlich. (schmunzelt)

[sw]

Abstiegskampf in der Google Pixel Frauen-Bundesliga: Heute (ab 18.30 Uhr, live auf MagentaSport und DAZN) tritt der 1. FC Köln als Viertletzter bei Schlusslicht MSV Duisburg an. Im DFB.de-Interview spricht FC-Trainer Daniel Weber (50) über die Bedeutung des Duells, seine ersten Monate in Köln und die Erkenntnisse einer sechsmonatigen Weltreise mit seiner Familie über vier Kontinente.

DFB.de: Daniel Weber, Sie kommen gerade von einer Mannschaftbesprechung vor dem wichtigen Duell beim MSV Duisburg. Wie ist die Stimmung im Team?

Daniel Weber: Jede und jeder bei uns weiß, was das Spiel für eine Bedeutung hat. Trotzdem ist es kein Endspiel für uns, weil es danach zahlreiche weitere Möglichkeiten gibt, Punkte zu holen. Wir wollen es bewusst nicht wichtiger machen, als es tatsächlich ist. Aber natürlich wissen wir - auch aus den Erfahrungen der Hinrunde - in welchen Begegnungen wir unsere Hausaufgaben machen müssen. Und da gehört die Partie gegen Duisburg dazu. Wir wollen dorthin fahren, um drei Punkte mitzunehmen. Darauf fokussiert sich die Mannschaft. Wir haben auch in dieser Woche qualitativ gut gearbeitet.

DFB.de: Sie mussten zuletzt fünf Niederlagen in Folge hinnehmen. Wie geht die Mannschaft und wie gehen Sie als Trainer damit um?

Weber: Wir kennen unser Programm und wissen, dass wir bis Mitte der Rückrunde das vermeintlich leichtere Programm haben. Danach treffen wir auf Mannschaften wie Hoffenheim, Frankfurt und Wolfsburg. Da wird es natürlich schwieriger zu punkten. Jetzt geht es darum, dass wir unsere Siege einfahren. Zuletzt hat uns auch etwas das Spielglück gefehlt, weil die Leistungen insgesamt eigentlich in Ordnung waren. Es liegt an uns, dass wir uns dieses Spielglück nun wieder erarbeiten. Leider mussten wir bisher auch immer wieder wichtige verletzte Spielerinnen ersetzen. Aber so ist es eben und wir werden Lösungen dafür finden. Grundsätzlich bin ich mit der Entwicklung der Mannschaft sehr zufrieden. Dennoch wissen wir ja alle, wie es im Fußball läuft und dass nach mehreren Niederlagen auch der Kopf eine Rolle spielen kann. Ich bin allerdings sehr zuversichtlich, dass wir den Bock umstoßen werden.

DFB.de: Sie stehen zwei Punkte vor einem Abstiegsplätze mit einem ordentlichen Torverhältnis. Wäre vor diesem Hintergrund ein Sieg in Duisburg ein riesiger Schritt in die richtige Richtung?

Weber: Auf jeden Fall! Das wissen auch alle. Aber dennoch ist es kein Finalspiel. Es ist eine der wichtigen Begegnungen, allerdings nicht die alles Entscheidende. Denn wir sehen uns durchaus in der Lage, auch in anderen Partien zu punkten. Aber drei Punkte in Duisburg wären natürlich aus zwei Gründen großartig: Wir würden uns vermutlich ein Polster erarbeiten und Duisburg gleichzeitig nicht die Möglichkeit geben, den Anschluss herzustellen.

DFB.de: Wie schätzen Sie den MSV ein?

Weber: Es gab im Winter nochmal große Veränderungen im Kader. Die reinen Fakten sehen so aus, dass ihnen noch kein Sieg gelungen ist. Drei Unentschieden haben sie bisher erreicht. Zuletzt haben sie mit dem 1:1 einen Achtungserfolg in Freiburg gesetzt. Aber die Vergangenheit zeigt, dass man gewarnt sein muss. Die Duisburgerinnen haben immer wieder mal Partien dabei, in denen sie etwas aus dem Hut zaubern, womit vorher nicht unbedingt zu rechnen war. Aber wir glauben an unsere Stärke: Wir haben sie im Hinspiel deutlich besiegt. Deshalb denke ich gar nicht so sehr über Duisburg nach, sondern richte die gesamte Konzentration auf meine Mannschaft.

DFB.de: Es ist klar kommuniziert, dass es in dieser Saison nur um den Klassenverbleib geht. Ist bei einem Verein wie dem 1. FC Köln mittelfristig auch mehr möglich als jedes Jahr Abstiegskampf?

Weber: Bevor ich hierhergekommen bin, ist nochmal nachhaltig am Kader gearbeitet worden. Gleichzeitig sind die Strukturen deutlich professionalisiert worden - ich denke hierbei vor allem an die Größe des Staffs und die Hauptamtlichkeiten der Mitarbeitenden. Wir haben einen jungen und entwicklungsfähigen Kader, den wir im Winter nochmals gezielt verstärkt haben. Dazu kommt die Wucht des Vereins und diese riesige Fanbasis. Ich glaube, dass sich viele Frauen-Bundesligisten über unseren Zuschauerschnitt freuen würden. Und unsere Highlight-Spiel am 10. März im Rhein-Energie-Stadion gegen den SV Werder Bremen kommt ja erst noch. Darauf freuen sich alle schon wahnsinnig. Wir hoffen auf ganz viele Zuschauerinnen und Zuschauer, die uns dann unterstützen werden. Ich kann nur sagen, dass sich hier etwas entwickelt. Wir als Verantwortliche haben natürlich das Ziel, nicht Jahr für Jahr nur gegen den Abstieg zu spielen. Die Grundlage dafür ist gegeben. Wenn die Mannschaft sich weiterentwickelt, bin ich sehr gespannt, wo die Reise hingeht. Aber das ist Zukunftsmusik. Kurzfristig müssen wir jetzt unsere Hausaufgaben erledigen. Das zählt!

DFB.de: Sie sind seit vergangenem Sommer beim FC. Wie haben Sie die Zeit bisher erlebt? Es ist ja auch Ihre erste Station im Frauenfußball.

Weber: Es war unfassbar spannend bis jetzt. Wir sind mit unserer Entwicklung noch lange nicht am Ende angekommen. Ich habe hier ganz viele Möglichkeiten der Gestaltung bekommen. Es macht einfach total viel Spaß. Man merkt, dass der professionelle Frauenfußball aufstrebend ist. Ich glaube, dass die Bundesliga auch für die Fans immer attraktiver wird. Es ist toll, dass ich in diesem Entwicklungsfeld arbeiten kann. Ich spüre eine hohe Wertschätzung für meine Tätigkeit.

DFB.de: War es dennoch schwierig für Sie, den Schritt aus dem Jugend- beziehungsweise Männerfußball beim FC Bayern München zu den Frauen des 1. FC Köln zu gehen?

Weber: Überhaupt nicht. Alle handelnden Personen hier im Verein haben mir den Übergang total einfach gemacht. Ich komme ursprünglich aus dem Rheinland und verstehe die Menschen hier ganz gut. Für mich ist die Aufgabe beim FC sehr spannend. Da macht es für mich keinen Unterschied, ob wir hier von Jugend-, Männer- oder Frauenfußball sprechen. Natürlich hat der Frauenfußball ein paar eigene Gesetze. Aber ich sage einfach mal, dass ich diese recht schnell verstanden haben. Innerhalb des Teamgefüges und auch auf dem Platz gibt es ein paar Unterschiede. Aber ich bin recht wandelbar und kann mich gut anpassen. Letztlich geht es hier um Fußball. Ich habe mich nie davor gescheut, irgendetwas Neues auszuprobieren. Ich liebe neue Herausforderungen.

DFB.de: Zu Ihrer Vita gehören auch der Tod Ihres Sohnes mit fünf Jahren und die sechsmonatige Weltreise, die Sie anschließend mit Ihrer Frau und den zwei kleinen Kindern unternommen haben.

Weber: Diese Weltreise ist eine Folge des Schicksalsschlags, den wir als Familie erlebt haben. Wir haben dieses halbe Jahr gebraucht, um uns zu sammeln und zu überlegen, wie wir unsere Zukunft angehen wollen. Es war vor allem deshalb eine Herausforderung, weil wir mit zwei kleinen Kindern unterwegs waren. Das ist anders, als wenn zwei Erwachsene durch die Welt reisen. Dann kann man auch mal die Nacht zum Tag machen und Fünfe gerade sein lassen. Mit kleinen Kindern geht das nicht. Sie brauchen einen gewissen Rhythmus und bestimmte Strukturen. Es waren viele Herausforderungen, die wir gemeinsam lösen mussten. Wir haben unfassbar schöne Flecken auf dieser Welt gesehen und ganz tolle Menschen kennengelernt. Egal, was man erlebt, es verändert dich als Mensch. Aber diese Reise war natürlich ganz besonders für uns - übrigens auch das Ende. Wir kamen zurück, als gerade Corona die Welt erobert hatte, und sind direkt in die Isolation gegangen. Das war alles sehr, sehr speziell. Wenn ich heute an die Zeit zurückdenke, wird mir noch mal bewusst, dass wir uns als Familie viel besser kennengelernt haben. Der Schicksalsschlag hat mir natürlich auch gezeigt, wie brutal das Leben sein kann. Das größte Learning aus der Reise und dieser Erfahrung ist für mich - bezogen auf den Fußball -, dass bei allem Erfolg oder auch Misserfolg das Menschliche nicht auf der Strecke bleiben darf. Denn es gibt im Leben wichtigere Dinge als Sieg oder Niederlage.

DFB.de: Sie haben acht Länder und vier Kontinente bereist. Was ist Ihnen dabei besonders in Erinnerung geblieben?

Weber: Jedes Land war für sich unfassbar schön. Wer einmal in Südafrika war, weiß, wie fantastisch die Landschaften dort sind. Und wie spannend die Tierwelt ist. Wenn ich mich auf zwei Highlights festlegen soll, dann wäre es zum einen die Südinsel Neuseelands. Das ist der schönste Fleck, den ich bisher auf der Erde gesehen habe. Aber das einzige Land, in das ich mir vorstellen könnte auszuwandern, wäre Australien. Dort habe ich die nettesten und entspanntesten Menschen kennengelernt. Eigentlich alle sind dort offen und herzlich…

DFB.de: … ähnlich wie die Kölnerinnen und Kölner.

Weber: Ja, stimmt, so ähnlich. (schmunzelt)

###more###