Washington: Am Reißbrett geplante Hauptstadt ohne Hochhäuser

Washington ist eine Reise wert. Vor allen Dingen rund um den 2. Juni, wenn es zum Länderspiel zwischen den USA und der DFB-Auswahl (20.30 Uhr, MESZ) kommt. Der Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola liefert ein paar – hoffentlich nützliche – Informationen über die Hauptstadt der USA.

Das neunte Aufeinandertreffen der beiden Nationalmannschaften wird im Robert F. Kennedy Memorial Stadium angepfiffen. Benannt ist das Stadion nach dem 1968 ermordeten US-Senatoren und Präsidentschaftskandidaten Robert Francis Kennedy. Das Stadion wurde 1961 eröffnet und war 36 Jahre lang Heimspielstätte des NFL-Teams Washington Redskins. Aber nicht nur der amerikanische Fußball, sondern auch der europäische wurde hier gespielt. Fünf WM-Spiele fanden 1994 in der bekannten Arena statt. Auch bei der Frauen-WM 2003 war das „RFK-Stadium“ Spielstätte. Zurzeit trägt dort D.C. United seine Heimspiel in der Major League Soccer Team aus. Das Stadion bietet Platz für 56.692 Zuschauer und liegt im Südosten der Stadt, nahe des Kingman Lake und des Anacostia River. Die Metro-Station Stadium Armory (Linien Blau und Orange) liegt in unmittelbarerer Nähe.

Ausnahmen der Regel

Washington ist eine am Reißbrett geplante Hauptstadt, die 1792 aus einer Wiesen- und Sumpflandschaft entstand. Da die US-Bundesstaaten damals noch sehr mächtig waren, sollte die neue Hauptstadt deren Einfluss entzogen werden. Als Besonderheit ergibt sich daraus, dass Washington auch heute noch keinem Bundesstaat angehört und somit auch keinen Vertreter im Senat hat. Die Einwohner Washingtons beklagen, dass sie zwar Steuern zahlen, das Parlament aber nicht wählen dürfen.

Das erste größere Gebäude, das in Washington gebaut wurde, war das Kapitol. Daher ist die Stadt auch um das Haus des Kongresses herum entstanden. Die Grenzen der vier Bezirke Washingtons treffen sich dort. In der Hauptstadt finden sich zwar viele weitere große Gebäude, über eine Skyline, wie sie viele andere Städte in den USA besitzen, verfügt Washington aber nicht. Denn nach einer Verordnung, die Anfang des 20. Jahrhunderts erlassen wurde, dürfen die Gebäude nur 6,1 Meter höher gebaut werden, als die Straße, an der das Gebäude steht, breit ist. Nur drei Bauwerke sind von dieser Regelung ausgenommen, weil sie zu diesem Zeitpunkt schon gebaut oder zumindest geplant waren: Der Turm des alten Postamts (82 Meter), die Washington National Cathedral (91 Meter) und das Washington Monument (169,3 Meter).

Der tägliche Run auf die Tickets

Der Turm des „Old Post Office“ kann kostenlos bestiegen werden und bietet einen schönen Überblick über die Stadt. Die Washington National Cathedral hat gewaltige Ausmaße und gilt als sechstgrößte Kathedrale der Welt. Ihr 91 Meter hoher Glockenturm hat 63 Glocken. Das Washington Monument ist der höchste Obelisk der Welt. Die weiße Mamorsäule wurde 1884 zu Ehren des ersten US-Präsidenten Georg Washington errichtet und war bis zum Bau des Eifelturms fünf Jahre später sogar kurzzeitig das höchste Bauwerk überhaupt.

Deutlich niedriger, aber mindestens so bekannt ist das Weiße Haus. Der irische Baumeister James Hoban errichtete den Amtssitz des US-Präsidenten zwischen 1800 und 1817 nach dem Vorbild des Leinster House in Dublin, dem heutigen Sitz des irischen Parlaments. Das Weiße Haus verfügt über 132 Räume und 35 Badezimmer. Es gibt einen Ballsaal, einen Tennisplatz, eine Bowling-Bahn, einen Kino-Saal und seit der Amtszeit von Barack Obama auch einen Basketballplatz. Die Privatwohnung des Präsidenten liegt übrigens im zweiten Stock. Es werden täglich Besichtigungstouren durch das Weiße Haus angeboten, allerdings sind die Karten dafür immer schnell vergriffen und das Besucherzentrum öffnet bereits um sieben Uhr morgens. Noch ein Tipp für alle, die es gar nicht zum Weißen Haus schaffen: Der Amtssitz des Präsidenten ist auch auf der Rückseite der 20-Dollar-Note abgebildet.

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Washington ist eine Reise wert. Vor allen Dingen rund um den 2. Juni, wenn es zum Länderspiel zwischen den USA und der DFB-Auswahl (20.30 Uhr, MESZ) kommt. Der Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola liefert ein paar – hoffentlich nützliche – Informationen über die Hauptstadt der USA.

Das neunte Aufeinandertreffen der beiden Nationalmannschaften wird im Robert F. Kennedy Memorial Stadium angepfiffen. Benannt ist das Stadion nach dem 1968 ermordeten US-Senatoren und Präsidentschaftskandidaten Robert Francis Kennedy. Das Stadion wurde 1961 eröffnet und war 36 Jahre lang Heimspielstätte des NFL-Teams Washington Redskins. Aber nicht nur der amerikanische Fußball, sondern auch der europäische wurde hier gespielt. Fünf WM-Spiele fanden 1994 in der bekannten Arena statt. Auch bei der Frauen-WM 2003 war das „RFK-Stadium“ Spielstätte. Zurzeit trägt dort D.C. United seine Heimspiel in der Major League Soccer Team aus. Das Stadion bietet Platz für 56.692 Zuschauer und liegt im Südosten der Stadt, nahe des Kingman Lake und des Anacostia River. Die Metro-Station Stadium Armory (Linien Blau und Orange) liegt in unmittelbarerer Nähe.

Ausnahmen der Regel

Washington ist eine am Reißbrett geplante Hauptstadt, die 1792 aus einer Wiesen- und Sumpflandschaft entstand. Da die US-Bundesstaaten damals noch sehr mächtig waren, sollte die neue Hauptstadt deren Einfluss entzogen werden. Als Besonderheit ergibt sich daraus, dass Washington auch heute noch keinem Bundesstaat angehört und somit auch keinen Vertreter im Senat hat. Die Einwohner Washingtons beklagen, dass sie zwar Steuern zahlen, das Parlament aber nicht wählen dürfen.

Das erste größere Gebäude, das in Washington gebaut wurde, war das Kapitol. Daher ist die Stadt auch um das Haus des Kongresses herum entstanden. Die Grenzen der vier Bezirke Washingtons treffen sich dort. In der Hauptstadt finden sich zwar viele weitere große Gebäude, über eine Skyline, wie sie viele andere Städte in den USA besitzen, verfügt Washington aber nicht. Denn nach einer Verordnung, die Anfang des 20. Jahrhunderts erlassen wurde, dürfen die Gebäude nur 6,1 Meter höher gebaut werden, als die Straße, an der das Gebäude steht, breit ist. Nur drei Bauwerke sind von dieser Regelung ausgenommen, weil sie zu diesem Zeitpunkt schon gebaut oder zumindest geplant waren: Der Turm des alten Postamts (82 Meter), die Washington National Cathedral (91 Meter) und das Washington Monument (169,3 Meter).

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Der tägliche Run auf die Tickets

Der Turm des „Old Post Office“ kann kostenlos bestiegen werden und bietet einen schönen Überblick über die Stadt. Die Washington National Cathedral hat gewaltige Ausmaße und gilt als sechstgrößte Kathedrale der Welt. Ihr 91 Meter hoher Glockenturm hat 63 Glocken. Das Washington Monument ist der höchste Obelisk der Welt. Die weiße Mamorsäule wurde 1884 zu Ehren des ersten US-Präsidenten Georg Washington errichtet und war bis zum Bau des Eifelturms fünf Jahre später sogar kurzzeitig das höchste Bauwerk überhaupt.

Deutlich niedriger, aber mindestens so bekannt ist das Weiße Haus. Der irische Baumeister James Hoban errichtete den Amtssitz des US-Präsidenten zwischen 1800 und 1817 nach dem Vorbild des Leinster House in Dublin, dem heutigen Sitz des irischen Parlaments. Das Weiße Haus verfügt über 132 Räume und 35 Badezimmer. Es gibt einen Ballsaal, einen Tennisplatz, eine Bowling-Bahn, einen Kino-Saal und seit der Amtszeit von Barack Obama auch einen Basketballplatz. Die Privatwohnung des Präsidenten liegt übrigens im zweiten Stock. Es werden täglich Besichtigungstouren durch das Weiße Haus angeboten, allerdings sind die Karten dafür immer schnell vergriffen und das Besucherzentrum öffnet bereits um sieben Uhr morgens. Noch ein Tipp für alle, die es gar nicht zum Weißen Haus schaffen: Der Amtssitz des Präsidenten ist auch auf der Rückseite der 20-Dollar-Note abgebildet.