Walpurgis: "Mit viel Arbeit viel erreichen"

Walpurgis: Zum einen war es die regionale Nähe zu meinem Zuhause in Herford, denn ich fühle mich in der Region extrem wohl. Zum anderen war es der Reiz, in der 3. Liga arbeiten zu wollen. Die derzeitige Situation ist nicht einfach, aber genau das ist ja die besondere Herausforderung, der wir uns gern stellen.

DFB.de: Was werden Sie verändern?

Walpurgis: Es gilt, die positiven Dinge fortzuführen. Auf der anderen Seite bietet so ein Umbruch aber auch immer die Chance, einige Bereiche völlig neu zu gestalten und ein wenig besser zu machen.

DFB.de: Sind Sie enttäuscht über den Zwist, den Ihr Wechsel zwischen dem VfL und den Sportfreunden ausgelöst hat?

Walpurgis: Selbstverständlich! Ich habe bei den Sportfreunden fünf Jahre lang fast rund um die Uhr Fußball gelebt. Diese Zeit war sehr positiv, und ich möchte sie nicht missen. Bei den Vertragsverhandlungen gab es aber verbindliche Vereinbarungen. Ich hoffe, dass sich die ganze Angelegenheit jetzt schnell klären wird.

DFB.de: Wie gehen Sie damit um, dass es um den VfL finanziell nicht gerade zum Besten bestellt ist?

Walpurgis: Ich habe mich im Vorfeld intensiv mit den Voraussetzungen auseinandergesetzt. Für mich macht das meine Aufgabe nur noch reizvoller.

DFB.de: Die Sportfreunde Lotte zählten in den vergangenen Jahren in der Regionalliga West fast durchweg zu den offensivstärksten Mannschaften. Worauf dürfen sich die Osnabrücker Anhänger freuen?



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Wer Maik Walpurgis, den neuen Trainer des Drittligisten VfL Osnabrück, näher betrachtet, dem kommt wegen seiner roter Haare möglicherweise der Begriff "Feuerkopf" in den Sinn. Und ganz so falsch liegt man damit nicht. Denn der 39-Jährige "brennt" förmlich vor Ehrgeiz, um den großen Umbruch bei seinem neuen Verein so erfolgreich wie möglich zu gestalten. "Ich weiß, dass die Aufgabe in Osnabrück nicht einfach wird", sagt Walpurgis im Gespräch mit DFB.de. "Aber genau das reizt mich."

Der Nachfolger von Claus-Dieter "Pele" Wollitz (jetzt Viktoria Köln) kennt sich in der Region aus. Fünf Jahre hatte er zuvor erfolgreich beim aktuellen West-Regionalligisten Sportfreunde Lotte gearbeitet, nur wenige Kilometer von Osnabrück entfernt. Viermal scheiterte er nur knapp am Aufstieg in die 3. Liga, zuletzt vor wenigen Wochen sogar erst in der Relegation gegen RB Leipzig.

Zumindest den persönlichen Aufstieg hat der gebürtige Herforder jetzt verwirklichen können, auch wenn sein Wechsel juristisch noch ein Nachspiel hat und sich die beiden Vereine noch auf die Ablösemodalitäten verständigen müssen. Im exklusiven DFB.de-Interview spricht Maik Walpurgis über seinen neuen Verein, die eigenen Ansprüche und die Anforderungen an seine Spieler.

DFB.de: Der VfL ist für Sie die erste Station bei einem Drittligisten. Wie groß sind die Vorfreude und der Respekt vor der neuen Herausforderung, Herr Walpurgis?

Maik Walpurgis: Ich gehe mit einer enorm großen Motivation an meine neue Aufgabe. Ich kenne die 3. Liga seit Jahren und weiß, dass es eine hohe Leistungsdichte gibt. Mit viel Arbeit kann man viel erreichen.

DFB.de: Wie sieht die Zielsetzung nach Rang drei und dem knappen Scheitern in der Aufstiegsrelegation aus?

Walpurgis: Es ist kein Geheimnis, dass wir mit den Abgängen wichtiger Spieler wie Simon Zoller, Marcus Piossek, Timo Beermann, Nils Fischer oder Claus Costa Substanz verloren haben. Meine Aufgabe besteht unter anderem darin, diese Verluste aufzufangen. Unser Ziel ist es, unter den gegebenen Umständen guten und erfolgreichen Fußball zu zeigen. Auf einen Tabellenplatz möchte ich mich nach erst wenigen Tagen der Vorbereitung und vor dem Hintergrund des großen Umbruchs noch nicht festlegen.

DFB.de: Woran messen Sie selbst Ihre Arbeit?

Walpurgis: Wichtig für mich ist, dass ich eine Mannschaft auf das Feld schicke, mit der sich die Fans identifizieren können. Außerdem wollen wir unter recht schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen das Maximale herausholen. Das heißt auch, dass wir Vereine, die über bessere wirtschaftliche Möglichkeiten als der VfL verfügen, trotzdem hinter uns lassen.

DFB.de: Wie wichtig war es für Sie, dass Ihr Co-Trainer Ovid Hajou mit nach Osnabrück wechselt?

Walpurgis: Wir kennen uns seit Jahren, unsere Arbeitsweisen sind optimal aufeinander abgestimmt. Von daher ist es schon wichtig, dass wir auch beim VfL zusammenarbeiten können.

DFB.de: Wie ist der Stand der Kaderplanung?

Walpurgis: Wir sind noch nicht fertig. Aktuell arbeiten wir intensiv am Kader und befinden uns in vielen guten Gesprächen.

DFB.de: Welche Eigenschaften muss ein neuer Spieler mitbringen?

Walpurgis: Er muss nicht nur gut Fußball spielen können, sondern auch über die richtige Mentalität verfügen. Darauf lege ich großen Wert. Eine ausgesprochene Teamfähigkeit, eine hohe Eigenmotivation und die Verfolgung eigener Ziele und der Zielsetzung des Klubs sind sehr wichtig. Außerdem sollen meine Spieler niemals aufgeben und über einen ausgeprägten Siegeswillen verfügen. Derzeit suchen wir solche Leute vor allem im Offensivbereich.

DFB.de: Was hatte eigentlich den Ausschlag für den Wechsel von Lotte nach Osnabrück gegeben?

Walpurgis: Zum einen war es die regionale Nähe zu meinem Zuhause in Herford, denn ich fühle mich in der Region extrem wohl. Zum anderen war es der Reiz, in der 3. Liga arbeiten zu wollen. Die derzeitige Situation ist nicht einfach, aber genau das ist ja die besondere Herausforderung, der wir uns gern stellen.

DFB.de: Was werden Sie verändern?

Walpurgis: Es gilt, die positiven Dinge fortzuführen. Auf der anderen Seite bietet so ein Umbruch aber auch immer die Chance, einige Bereiche völlig neu zu gestalten und ein wenig besser zu machen.

DFB.de: Sind Sie enttäuscht über den Zwist, den Ihr Wechsel zwischen dem VfL und den Sportfreunden ausgelöst hat?

Walpurgis: Selbstverständlich! Ich habe bei den Sportfreunden fünf Jahre lang fast rund um die Uhr Fußball gelebt. Diese Zeit war sehr positiv, und ich möchte sie nicht missen. Bei den Vertragsverhandlungen gab es aber verbindliche Vereinbarungen. Ich hoffe, dass sich die ganze Angelegenheit jetzt schnell klären wird.

DFB.de: Wie gehen Sie damit um, dass es um den VfL finanziell nicht gerade zum Besten bestellt ist?

Walpurgis: Ich habe mich im Vorfeld intensiv mit den Voraussetzungen auseinandergesetzt. Für mich macht das meine Aufgabe nur noch reizvoller.

DFB.de: Die Sportfreunde Lotte zählten in den vergangenen Jahren in der Regionalliga West fast durchweg zu den offensivstärksten Mannschaften. Worauf dürfen sich die Osnabrücker Anhänger freuen?

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Walpurgis: Wir wollen aus einer guten Grundordnung heraus agieren und dabei möglichst wenige Gegentreffer zulassen. Gepaart werden soll das mit aktivem Fußball: Pressing, frühe Balleroberung und damit kurze Wege zum Tor. Ich lege viel Wert auf Automatismen und klare Abläufe. Bei uns muss auf dem Platz ein gemeinsamer Plan erkennbar sein. Das geht aber nicht von heute auf morgen.

DFB.de: Sie sind mit gerade einmal 39 Jahren noch ein junger Trainer. Wie sehen Ihre persönlichen Ziele aus?

Walpurgis: Ich bin zwar erst 39, aber auch schon rund 20 Jahre im Geschäft. Mein Ziel ist es aktuell, beim VfL einen guten Job zu machen. Meine eigenen Ansprüche an mich sind hoch. Ich will den Verein und die Spieler erfolgreich machen.