Von der Leyen: "Ich finde die Aktion des DFB klasse!"

Von der Leyen: Gemeinsam in einer Mannschaft gekämpft, gesiegt oder auch verloren zu haben, schweißt auch abseits des Fußballplatzes zusammen. Jugendliche, die sich durch Sport integrieren sind ein mehrfacher Gewinn für unsere Gesellschaft. Sie sind Vorbild für andere und knüpfen starke Bänder zu Altersgenossen, die auch außerhalb des Sports verbinden und halten. Daher unterstützen wir die Sportvereine und Organisationen wie den DFB, die sich für mehr Integration durch den Sport stark machen.

Frage: Kann der Sport durch seine verbindende Kraft ein Beispiel für andere gesellschaftliche Bereiche sein?

Von der Leyen: Diese positiven Erfahrungen, die Menschen beim Sport gewinnen, tragen ein Leben lang. Wer sich heute in der Bundesliga oder den Nationalmannschaften des DFB umschaut, sieht, dass Leistung nicht von der Herkunft, Kultur oder Religion abhängt. Schon heute hat jedes dritte Kind unter fünf Jahren in Deutschland einen Migrationshintergrund. Wie der DFB mit seinen Bolzplätzen muss auch der Staat Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass alle Kinder ihre Talente gewinnbringend für die Gemeinschaft einbringen können. Deswegen brauchen wir frühe Sprachförderung, gute Schulen und genügend Ausbildungsplätze für alle.

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Als siebenfache Mutter ist Ursula von der Leyen dem Schulsport eng verbunden. Zur Eröffnung des 1000. Minispielfelds hat DFB.de mit der Bundesfamilienministerin gesprochen.

Frage: In Mainz wurde das 1000. Mini-Spielfeld eröffnet. Wie bewerten sie die Initiative des DFB, den Kindern einen „Platz zum Spielen“ zu geben?

Ursula von der Leyen: Ich finde die Aktion des DFB klasse! Einfach den Ball unter den Arm klemmen, auf den Bolzplatz und los geht’s - wo kann man das heute noch? Gerade in den Städten fehlt häufig der Platz. Dabei brauchen Kinder und Jugendliche Bewegung. Sport macht nicht nur viel Spaß, er ist auch sehr wichtig für die körperliche und geistige Entwicklung. Wer sich schon als Kind zu wenig bewegt, dem geht später allzu schnell die Puste aus. Wer aber früh lernt, dass Anstrengung glücklich macht, überwindet später leichter den inneren Schweinhund. Aber ein Teamsport wie Fußball hat ja auch noch andere Vorteile für die Kinder.

Frage: Die Kinder sollen die Möglichkeit bekommen, im Team "Spielregeln" zu erlernen. Wie wichtig ist das für ihre soziale Entwicklung?

Von der Leyen: Das kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Viele Kinder bekommen von ihren Eltern klare Regeln mit auf den Weg. Das ist wichtig, denn sie müssen wissen, was richtig und was falsch ist. Es gibt aber auch eine große Zahl von Kindern, die den Wert von Spielregeln nicht so selbstverständlich erlernen. Das hat nicht unbedingt etwas mit der sozialen Herkunft zu tun. Sie merken aber in der Gemeinschaft mit anderen, in der Schule, am Arbeitsplatz, dass aneckt, wer sich nicht an die Regeln hält.

Frage: Die Aktion geht auch gezielt in die sogenannten sozialen Brennpunkte. Halten Sie es für einen richtigen Weg, den Kindern dort auf diese spielerische Art ein tolerantes Miteinander zu vermitteln?

Von der Leyen: Beim Fußball saugen die Kinder spielerisch gleich mehrere wichtige Botschaften auf, die auch Eltern vermitteln sollten, aber nicht immer tun. Erstens: Vor dem Erfolg steht immer erst der eigene Einsatz. Zweitens: Es braucht Regeln und Schiedsrichter, damit der Spaß nicht in Konflikte umschlägt. Drittens: es ist ein großartiges Gefühl, gemeinsam ein Ziel zu verfolgen und Erfolg zu haben und es ist O.K. mal zu verlieren, wenn man zuvor gekämpft hat. Im Fußball geht es darum, die eigenen Stärken richtig einzuschätzen und die Talente der anderen anzuerkennen und für den gemeinsamen Erfolg zu nutzen. Daraus entsteht Respekt, Toleranz und eigenes Selbstbewusstsein ganz egal woher ein Spieler kommt und was seine Eltern von Beruf sind.

Frage: Welchen Beitrag kann der Fußball mit solchen Aktionen generell für das gesellschaftliche Miteinander leisten?

Von der Leyen: Gemeinsam in einer Mannschaft gekämpft, gesiegt oder auch verloren zu haben, schweißt auch abseits des Fußballplatzes zusammen. Jugendliche, die sich durch Sport integrieren sind ein mehrfacher Gewinn für unsere Gesellschaft. Sie sind Vorbild für andere und knüpfen starke Bänder zu Altersgenossen, die auch außerhalb des Sports verbinden und halten. Daher unterstützen wir die Sportvereine und Organisationen wie den DFB, die sich für mehr Integration durch den Sport stark machen.

Frage: Kann der Sport durch seine verbindende Kraft ein Beispiel für andere gesellschaftliche Bereiche sein?

Von der Leyen: Diese positiven Erfahrungen, die Menschen beim Sport gewinnen, tragen ein Leben lang. Wer sich heute in der Bundesliga oder den Nationalmannschaften des DFB umschaut, sieht, dass Leistung nicht von der Herkunft, Kultur oder Religion abhängt. Schon heute hat jedes dritte Kind unter fünf Jahren in Deutschland einen Migrationshintergrund. Wie der DFB mit seinen Bolzplätzen muss auch der Staat Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass alle Kinder ihre Talente gewinnbringend für die Gemeinschaft einbringen können. Deswegen brauchen wir frühe Sprachförderung, gute Schulen und genügend Ausbildungsplätze für alle.