VW und Fußball: Von der Basis bis zur Spitze

In Wolfsburg sind die Wege kurz. Direkt gegenüber vom Stammwerk des Autokonzerns liegt die Volkswagen Arena. Einmal über die Straße und schon ist man beim VfL, dem Deutschen Meister von 2009 und DFB-Pokalsieger von 2015, der einst aus der Betriebssportgemeinschaft des Autobauers hervorging. Aber auch das Vereinsheim von Lupo Martini liegt nur wenige Kilometer vom VW-Werk entfernt. Der Klub, dessen erste Mannschaft mittlerweile in der Regionalliga Nord spielt, wurde vor mehr als 50 Jahren von italienischen Gastarbeitern gegründet, die selbstverständlich nebenan im VW-Werk malochten. Als erster von Gastarbeitern gegründeter Verein nahm Lupo Martini am offiziellen Spielbetrieb in Deutschland teil.

Gekickt wurde damals noch dort, wo heute die Volkswagen Arena steht. "Seit der Gründung unterstützt uns Volkswagen sehr stark", sagt Domenico Lucanto, Schriftführer und Medienbeauftragter von Lupo Martini. Er arbeitet, wie die überwiegende Mehrheit der Vereinsmitglieder, für den Volkswagen-Konzern. "Für unser ehrenamtliches Engagement gibt es bei VW nicht nur sehr großes Verständnis, sondern es wird aktiv gefördert", sagt Personaler Lucanto. "Bei VW herrscht große Fußballbegeisterung. Fußball ist meistens das erste, worüber man spricht. Danach erst beginnt die Arbeit."

VW-Mitarbeiter René Wedekind beließ es unlängst nicht dabei, über Fußball zu sprechen. Wedekind nahm Ende Februar am 3. Amateurfußball-Kongress des DFB in Kassel teil, um die Zukunft des Fußballs an der Basis aktiv mitzugestalten - schließlich leitet er seit 2015 beim FC Brome in der Nähe von Wolfsburg die Fußballsparte. "Es macht Spaß zu sehen, dass es noch mehr Verrückte gibt, die 24 Stunden am Tag nichts anderes als Fußball im Kopf haben", zog Wedekind, einer von zahlreichen ehrenamtlich Engagierten im Hause VW, Bilanz.

Vielfältige Unterstützung

Nicht nur in Wolfsburg, sondern auch an allen weiteren Standorten in Deutschland unterstützt Volkswagen die Fußballklubs aus der Nachbarschaft: Landesligist Kickers Emden, die Hessenligisten KSV Baunatal und Hessen Kassel, den Regionalligisten Chemnitzer FC, die Drittligisten Eintracht Braunschweig, VfL Osnabrück und den FSV Zwickau sowie die Bundesligisten Hannover 96, Werder Bremen und RB Leipzig. Daneben gibt es viele weitere Partnerschaften lokaler VW-Händler mit ihren Fußballvereinen vor Ort.

Außerdem fördert VW die Deutsche Akademie für Fußballkultur und das Fußballfilmfestival "11mm". "Fußball passt zu Volkswagen wie keine zweite Sportart", sagt Jürgen Stackmann, Vorstand für Vertrieb und Marketing der Marke Volkswagen. So ist Volkswagen nicht nur seit Jahresbeginn Mobilitätspartner des DFB und seiner 21 Landesverbände sowie seit 2012 "Offizieller Partner" des DFB-Pokals, sondern auch Partner der Fußballverbände aus Frankreich, Österreich, der Schweiz, Russland, Finnland, Luxemburg, den USA und Paraguay sowie der schwedischen und kanadischen Fußballligen.

Unterwegs in Sachen Fußball

Und natürlich der UEFA. "Im Prinzip sind wir schon seit 1945, seit der Gründung des VfL Wolfsburg, im Fußball aktiv. Das macht mehr als 70 Jahre Tradition", sagt Vorstand Stackmann. "Dazu kommt, dass unfassbar viele Menschen Woche für Woche mit ihren Volkswagen in Sachen Fußball unterwegs sind: Eltern, die ihre Kinder zum Training bringen. Mannschaften, die per Fahrgemeinschaft zu den Auswärtsspielen fahren, aber auch Fans, die in der ganzen Republik die Stadien füllen."

Andreas Hannig etwa, Vorsitzender des Volkswagen Fanclubs, macht sich jedes Wochenende gemeinsam mit seinen Mitstreitern auf zu den Spielen des VfL. Fast 7000 Mitglieder aus 27 Nationen zählt der Fanclub, die überwiegende Mehrheit arbeitet wie Werkslogistiker Hannig bei VW. "Wenn man über die Flure läuft, begegnet einem der Fußball in unzähligen Büros", sagt Hannig. Zu den VfL-Fans gesellen sich hier vor allem Anhänger der Eintracht aus dem keine 40 Kilometer entfernten Braunschweig.

2017 trafen die Klubs in der Relegation zur Bundesliga aufeinander. "Da war die Atmosphäre im Werk schon sehr angespannt. Mitarbeiter, die sonst in VW-Arbeitskleidung zum Dienst kommen, hatten plötzlich Trikots an", erinnert sich Hannig. Der VfL, dessen Aufsichtsratschef VW-Finanzvorstand Frank Witter ist, setzte sich schließlich in den beiden Partien durch.

Als Turnierveranstalter sehr aktiv

Die VW-Mitarbeiter, rund 300.000 sind es insgesamt in Deutschland, sind aber nicht nur auf den Tribünen aktiv, sondern auch auf dem Rasen. Volkswagen Nutzfahrzeuge etwa veranstaltet einmal im Jahr das größte Betriebsfußballturnier Deutschlands. Im Jahr 2018 schnürten rund 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 35 Mannschaften die Fußballschuhe, unterstützt wurden sie von mehr als 1.300 Fans. Ein riesiges Event, das die Bedeutung des Fußballs im Hause VW sichtbar macht.

Wie auch das "Volkswagen Junior Masters", das nach eigenen Angaben größte Fußballturnier für C-Juniorinnen und D-Junioren in Deutschland, in dessen Rahmen einst auch der spätere Weltmeister Jérôme Boateng kickte. Mehr als 300 Mannschaften ermitteln jedes Jahr zunächst in sieben Regionen ihre Besten, diese treten dann in der Volkswagen Arena in Wolfsburg vor einem Bundesligaspiel des VfL zum großen Finale gegeneinander an. Teilnehmen kann jedes Team, das regulär in seinem Landesverband für den Spielbetrieb gemeldet ist.

Junior Masters als inoffizielle WM

Und da seit 2005 Junior Masters auch in weiteren Ländern ausgespielt werden, gibt es alle zwei Jahre, parallel zu den Welt- und Europameisterschaften der Nationalmannschaften, ein "Volkswagen Junior World Masters", bei dem die nationalen Sieger aufeinandertreffen. Mit Martina Müller arbeitet sogar eine zweimalige Weltmeisterin, zweimalige Europameisterin und zweimalige ChampionsLeague-Siegerin im Werk, das unlängst auch von der Nationalmannschaft nach ihrem Auftakt ins Länderspieljahr gegen Serbien in Wolfsburg besucht wurde.

Müller, die bereits als Spielerin des VfL in Diensten von VW stand, ist seit ihrem Karriereende 2015 in Vollzeit im Mobilitäts- und Umwelt-Service des Konzerns tätig. Obwohl der Begriff Karriereende ja eigentlich irreführend ist: Mittlerweile trifft die Fußballerin des Jahres 2013 für den STV Holzland in der Landesliga beinahe nach Belieben. "Alle Kollegen hier verfolgen noch immer meine Spiele", sagt Martina Müller. "Der Fußball, und zunehmend auch der Frauenfußball, ist hier im Werk sehr präsent." König Fußball ist eben auch bei Volkswagen die klare Nummer eins.

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In Wolfsburg sind die Wege kurz. Direkt gegenüber vom Stammwerk des Autokonzerns liegt die Volkswagen Arena. Einmal über die Straße und schon ist man beim VfL, dem Deutschen Meister von 2009 und DFB-Pokalsieger von 2015, der einst aus der Betriebssportgemeinschaft des Autobauers hervorging. Aber auch das Vereinsheim von Lupo Martini liegt nur wenige Kilometer vom VW-Werk entfernt. Der Klub, dessen erste Mannschaft mittlerweile in der Regionalliga Nord spielt, wurde vor mehr als 50 Jahren von italienischen Gastarbeitern gegründet, die selbstverständlich nebenan im VW-Werk malochten. Als erster von Gastarbeitern gegründeter Verein nahm Lupo Martini am offiziellen Spielbetrieb in Deutschland teil.

Gekickt wurde damals noch dort, wo heute die Volkswagen Arena steht. "Seit der Gründung unterstützt uns Volkswagen sehr stark", sagt Domenico Lucanto, Schriftführer und Medienbeauftragter von Lupo Martini. Er arbeitet, wie die überwiegende Mehrheit der Vereinsmitglieder, für den Volkswagen-Konzern. "Für unser ehrenamtliches Engagement gibt es bei VW nicht nur sehr großes Verständnis, sondern es wird aktiv gefördert", sagt Personaler Lucanto. "Bei VW herrscht große Fußballbegeisterung. Fußball ist meistens das erste, worüber man spricht. Danach erst beginnt die Arbeit."

VW-Mitarbeiter René Wedekind beließ es unlängst nicht dabei, über Fußball zu sprechen. Wedekind nahm Ende Februar am 3. Amateurfußball-Kongress des DFB in Kassel teil, um die Zukunft des Fußballs an der Basis aktiv mitzugestalten - schließlich leitet er seit 2015 beim FC Brome in der Nähe von Wolfsburg die Fußballsparte. "Es macht Spaß zu sehen, dass es noch mehr Verrückte gibt, die 24 Stunden am Tag nichts anderes als Fußball im Kopf haben", zog Wedekind, einer von zahlreichen ehrenamtlich Engagierten im Hause VW, Bilanz.

Vielfältige Unterstützung

Nicht nur in Wolfsburg, sondern auch an allen weiteren Standorten in Deutschland unterstützt Volkswagen die Fußballklubs aus der Nachbarschaft: Landesligist Kickers Emden, die Hessenligisten KSV Baunatal und Hessen Kassel, den Regionalligisten Chemnitzer FC, die Drittligisten Eintracht Braunschweig, VfL Osnabrück und den FSV Zwickau sowie die Bundesligisten Hannover 96, Werder Bremen und RB Leipzig. Daneben gibt es viele weitere Partnerschaften lokaler VW-Händler mit ihren Fußballvereinen vor Ort.

Außerdem fördert VW die Deutsche Akademie für Fußballkultur und das Fußballfilmfestival "11mm". "Fußball passt zu Volkswagen wie keine zweite Sportart", sagt Jürgen Stackmann, Vorstand für Vertrieb und Marketing der Marke Volkswagen. So ist Volkswagen nicht nur seit Jahresbeginn Mobilitätspartner des DFB und seiner 21 Landesverbände sowie seit 2012 "Offizieller Partner" des DFB-Pokals, sondern auch Partner der Fußballverbände aus Frankreich, Österreich, der Schweiz, Russland, Finnland, Luxemburg, den USA und Paraguay sowie der schwedischen und kanadischen Fußballligen.

Unterwegs in Sachen Fußball

Und natürlich der UEFA. "Im Prinzip sind wir schon seit 1945, seit der Gründung des VfL Wolfsburg, im Fußball aktiv. Das macht mehr als 70 Jahre Tradition", sagt Vorstand Stackmann. "Dazu kommt, dass unfassbar viele Menschen Woche für Woche mit ihren Volkswagen in Sachen Fußball unterwegs sind: Eltern, die ihre Kinder zum Training bringen. Mannschaften, die per Fahrgemeinschaft zu den Auswärtsspielen fahren, aber auch Fans, die in der ganzen Republik die Stadien füllen."

Andreas Hannig etwa, Vorsitzender des Volkswagen Fanclubs, macht sich jedes Wochenende gemeinsam mit seinen Mitstreitern auf zu den Spielen des VfL. Fast 7000 Mitglieder aus 27 Nationen zählt der Fanclub, die überwiegende Mehrheit arbeitet wie Werkslogistiker Hannig bei VW. "Wenn man über die Flure läuft, begegnet einem der Fußball in unzähligen Büros", sagt Hannig. Zu den VfL-Fans gesellen sich hier vor allem Anhänger der Eintracht aus dem keine 40 Kilometer entfernten Braunschweig.

2017 trafen die Klubs in der Relegation zur Bundesliga aufeinander. "Da war die Atmosphäre im Werk schon sehr angespannt. Mitarbeiter, die sonst in VW-Arbeitskleidung zum Dienst kommen, hatten plötzlich Trikots an", erinnert sich Hannig. Der VfL, dessen Aufsichtsratschef VW-Finanzvorstand Frank Witter ist, setzte sich schließlich in den beiden Partien durch.

Als Turnierveranstalter sehr aktiv

Die VW-Mitarbeiter, rund 300.000 sind es insgesamt in Deutschland, sind aber nicht nur auf den Tribünen aktiv, sondern auch auf dem Rasen. Volkswagen Nutzfahrzeuge etwa veranstaltet einmal im Jahr das größte Betriebsfußballturnier Deutschlands. Im Jahr 2018 schnürten rund 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 35 Mannschaften die Fußballschuhe, unterstützt wurden sie von mehr als 1.300 Fans. Ein riesiges Event, das die Bedeutung des Fußballs im Hause VW sichtbar macht.

Wie auch das "Volkswagen Junior Masters", das nach eigenen Angaben größte Fußballturnier für C-Juniorinnen und D-Junioren in Deutschland, in dessen Rahmen einst auch der spätere Weltmeister Jérôme Boateng kickte. Mehr als 300 Mannschaften ermitteln jedes Jahr zunächst in sieben Regionen ihre Besten, diese treten dann in der Volkswagen Arena in Wolfsburg vor einem Bundesligaspiel des VfL zum großen Finale gegeneinander an. Teilnehmen kann jedes Team, das regulär in seinem Landesverband für den Spielbetrieb gemeldet ist.

Junior Masters als inoffizielle WM

Und da seit 2005 Junior Masters auch in weiteren Ländern ausgespielt werden, gibt es alle zwei Jahre, parallel zu den Welt- und Europameisterschaften der Nationalmannschaften, ein "Volkswagen Junior World Masters", bei dem die nationalen Sieger aufeinandertreffen. Mit Martina Müller arbeitet sogar eine zweimalige Weltmeisterin, zweimalige Europameisterin und zweimalige ChampionsLeague-Siegerin im Werk, das unlängst auch von der Nationalmannschaft nach ihrem Auftakt ins Länderspieljahr gegen Serbien in Wolfsburg besucht wurde.

Müller, die bereits als Spielerin des VfL in Diensten von VW stand, ist seit ihrem Karriereende 2015 in Vollzeit im Mobilitäts- und Umwelt-Service des Konzerns tätig. Obwohl der Begriff Karriereende ja eigentlich irreführend ist: Mittlerweile trifft die Fußballerin des Jahres 2013 für den STV Holzland in der Landesliga beinahe nach Belieben. "Alle Kollegen hier verfolgen noch immer meine Spiele", sagt Martina Müller. "Der Fußball, und zunehmend auch der Frauenfußball, ist hier im Werk sehr präsent." König Fußball ist eben auch bei Volkswagen die klare Nummer eins.

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