Volland: "Wir müssen noch eine Schippe drauflegen"

Aufgezeichnet von Andreas Renner.

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Kevin Volland hat maßgeblichen Anteil am Hoffenheimer Aufschwung. Mit einem eindrucksvollen Schlussspurt in der Bundesliga konnte sich die TSG 1899 noch in die Relegation gegen den 1. FC Kaiserslautern retten. Das erste Duell gegen die Pfälzer entschied Hoffenheim daheim mit 3:1 für sich.

Im DFB.de-Interview spricht Stürmer Kevin Volland über die erste Begegnung, seinen Sturmkollegen und zeigt sich zuversichtlich vor dem Rückspiel heute (ab 20.30 Uhr, live in der ARD und bei Sky) auf dem Betzenberg.

DFB.de: Herr Volland, der Trainer war mit der Mannschaftsleistung im Hinspiel nicht ganz zufrieden. Können Sie das nachvollziehen?

Kevin Volland: Ich fand auch, wir können noch eine Schippe drauflegen. Das müssen wir auch in Lautern. Gerade das Anlaufen der Abwehrspieler in der gegnerischen Hälfte war insgesamt zu passiv, und wir haben auch viele Situationen nicht konsequent genug ausgespielt. Die letzten Pässe kamen oft nicht, trotzdem haben wir drei Treffer gemacht. Wenn wir Normalform auf dem Betzenberg abrufen, dann machen wir da auch ein paar Tore.

DFB.de: Wie sehr schmerzt das Gegentor?

Volland: Das Gegentor ist ärgerlich, denn es war vermeidbar. Doch Lautern hat vorne gute Qualität, da müssen wir auch auf dem Betzenberg aufpassen. Mo Idrissou bewegt sich 90 Minuten lang an der Grenze zum Abseits, da muss man hellwach sein. Wenn das klappt, dann habe ich keine Bedenken.

DFB.de: Wird wird die Atmosphäre in Lautern?

Volland: Ähnlich wie in Dortmund, vermute ich. Man muss klar sagen, im Hinspiel war die Atmosphäre auch super, das ganze Stadion hat gebebt, jeder hat mitgemacht - so soll es auch sein.

DFB.de: Andreas Beck hat gesagt, Sie seien für das TSG-Team unverzichtbar.

Volland: Schön, wenn der Andi das sagt, das ehrt mich natürlich. Ich denke, wir sind alle eine super Einheit geworden, die Auswechselspieler, diejenigen, die nicht im Kader stehen und die Spieler, die von Beginn an auflaufen. Wir müssen alle einhundert Prozent geben, sonst klappt es nicht, auch nicht in Lautern. Wir werden das Positive aus dem Hinspiel ziehen, die Fehler analysieren - und dann geht's los. Wenn alle an einem Strang ziehen, dann schaut es ganz gut aus.

DFB.de: Wie ist eigentlich das 2:0 genau entstanden? Da haben sie Andreas Beck bedient, der dann die Hereingabe auf Roberto Firmino gespielt hat. Beck kam ja in ihrem Rücken. Den können sie doch gar nicht gesehen haben.

Volland: Nein, ich habe ihn gehört. Er hat "Ja, ja, ja" gerufen, und da wusste ich, dass er hinter mir ist. Das ging dann ganz schnell. Wenn wir so spielen in Lautern, mit flachen Pässen, dann haben sie ihre Probleme.

DFB.de: Ihr Sturmkollege Sven Schipplock (der Schütze zum 3:1; Anm. d. Red.) hat wohl momentan einen Lauf.

Volland: Ja, das ist unglaublich, wenn er reinkommt, dann setzt er ganz viele Impulse. Beim 3:1 holt er sich das Ding selbst, haut es dann auch noch rein, wie im Training. Das war überragend, da kann man ihm nur ein Kompliment aussprechen.

DFB.de: Wie geht es Ihnen körperlich am Ende Ihrer ersten Bundesligasaison? Es steht ja nach der Relegation noch die U 21-EM in Israel an.

Volland: Ich bin schon ziemlich am Limit. Aber ich bin auch keiner, der jetzt schlapp macht. Ich werde im Rückspiel Vollgas geben, das ist locker noch drin. Danach die EM zu spielen, ist ein echtes Zuckerl. Ich weiß noch gar nicht, wie lange ich nach dem Relegationsrückspiel frei habe. Ich denke, U 21-Trainer Rainer Adrion wird uns Hoffenheimern (neben Kevin Volland gehören auch Stefan Thesker und Sebastian Rudy dem EM-Kader an) noch eine kleine Regenerationspause geben, damit wir beim Turnier auch topfit sind. Und danach werden wir unseren Urlaub kriegen. Der ist dann aber auch extrem wichtig.

Aufgezeichnet von Andreas Renner.