Video: Als Werder Gladbach überrollte

Bereits 101-mal haben Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga ihre Kräfte gemessen. Am Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) ist es am 20. Spieltag der laufenden Saison erneut soweit. DFB.de erzählt die Geschichten zu den wichtigsten Duellen in Bremen.

Die Bundesliga-Premiere

27. November 1965: Werder Bremen - Borussia Mönchengladbach 2:0

Am 13. Spieltag der dritten Bundesligasaison musste Aufsteiger Borussia erstmals nach Bremen, wo anno 1965 der Deutsche Meister zuhause war. Der hatte allerdings etwas Mühe, dem Spitzenquartett der Liga zu folgen, lag bereits sechs Punkte hinter den Münchner Löwen und vier hinter Bayern, Köln und dem BVB. Um den Anschluss nicht zu verlieren, war ein Heimsieg Pflicht gegen den ohne die Grippekranken Heynckes und Netzer angereisten Tabellenzwölften.

Der musste sich erst noch einen Namen machen, es interessierten sich nur 8000 Zuschauer für das erste Fohlen-Gastspiel an der Weser. Und die wurden bei winterlichen Temperaturen auf eine harte Geduldsprobe gestellt. "Viel hätte nicht gefehlt und die taktisch klug auf Defensive eingestellten Borussen hätten einen Punkt mitgenommen", stellte der kicker fest. Der tiefe Boden machte es den Bremern schwer, das Spiel zu machen. Die wenigen Zuschauer pfiffen sich ihren Frust von der Seele, was Werder-Trainer Günter Brocker hinterher beklagte. Erst Abwehrrecke Max Lorenz fand mit seinem 20-Meter-Schuss eine Lücke, Manfred Orzessek war ohne Chance (73.).

Zwei Minuten später legte Walter Wimmer, nicht zu verwechseln mit Herbert "Hacki", Diethelm Ferner im Strafraum. Ex-Borusse Horst-Dieter Höttges vollstreckte zum 2:0-Endstand. Hennes Weisweiler brummte: "Das 2:0 geht schon in Ordnung, aber mit Netzer und Heynckes hätten wir besser ausgesehen!"

Der höchste Heimsieg

20. Oktober 2012: Werder Bremen - Borussia Mönchengladbach 4:0

Am achten Spieltag 2012/2013 trifft der Zwölfte auf den Zehnten und doch platzt das Bremer Stadion aus allen Nähten. Das Duell der Traditionsklubs ist ausverkauft (42.100 Zuschauer), dabei hatte Werder (im letzten Jahr unter Thomas Schaaf) gerade zwei Spiele in Folge verloren. Es war der schlechteste Start seit 1998/1999.

Lucien Favres Borussen standen damals auch nicht für Spektakel, hatten erst neun Tore und neun Punkte erbeutet. Mehr hatten sie nach Abpfiff auch nicht, Werder überrollte die an diesem Tag überforderten Gäste, was nicht nur die Torausbeute belegt. Auch nach Chancen (9:3) und Ecken (10:4) lagen die Bremer vorn. Nils Petersen (37., per Kopf) und Marko Arnautovic (45.) stellten schon vor der Pause die Weichen, die Entscheidung besorgte Joker Niclas Füllkrug (74.), der gerade zwei Minuten auf dem Platz war. Zlatko Junuzovic, einer von nur zwei noch heute in Bremen spielenden Beteiligten, stellte den 4:0-Endstand her (86.). Auch Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen konnte die Niederlage nicht verhindern.

Aaron Hunt rief den Kritikern zu: "Wir haben hohe Qualität, jetzt haben alle gesehen, zu welchen Leistungen wir fähig sind – wenn alle mitziehen." Gästecoach Lucien Favre hielt seinen Borussen noch in der Kabine eine erste Standpauke und sagte öffentlich: "Wir verlieren zu viele Bälle, vergessen zu verteidigen und bezahlen teuer dafür." Mit der höchsten Niederlage an der Weser!

Der höchste Auswärtssieg

21. März 1987: Werder Bremen - Borussia Mönchengladbach 1:7

21 Jahre nachdem Werder Borussia die höchste Heim-Niederlage (0:7) zugefügt hatte, drehte Gladbach den Spieß um. Am 21. Spieltag der Saison 1986/1987 stürmten die Fohlen das Weserstadion und triumphierten mit 7:1. Sechs verschiedene Torschützen meldete Borussia, nur der Pokal-Schreck vom Halbfinale 1984 am Bökelberg (5:4 n.V.), Hans-Jörg Criens, traf wieder doppelt. Die anderen: Schorsch Dreßen, Uwe Rahn, Christian Hochstätter, Dirk Bakalorz und Bernd Krauss. Werders Ehrentor zum 1:4 schoss der bereits verstorbene Österreicher Bruno Pezzey.

Zur Pause stand es erst 0:1, dann brachen an der Weser alle Dämme. Binnen neun Minuten erhöhte Borussia auf 0:4 und auf den Anschlusstreffer antwortete sie schon im Gegenzug mit einem Bakalorz-Treffer. Wohl nur wenige der 28.960 Zuschauer hatten je eine solche Demontage eines Gastgebers gesehen.

Die Höhe des Sieges war eine Sensation, der Sieg an sich zumindest eine Überraschung, denn Werder hatte seit 43 Heimspielen (Vereinsrekord) nicht mehr verloren. Zudem gewann der Elfte beim Sechsten. Am Saisonende stand Borussia als Dritter (!) vor Werder, das Fünfter wurde.

Das 7:1 von Bremen war ein Schlüsselerlebnis für die Gladbacher, die die letzten zehn Saisonspiele gewannen. Der Abgang von Trainer Jupp Heynckes nach München, der kurz vor dem Spiel bekannt geworden war, setzte Kräfte frei. Die Spieler wollten ihrem beliebten Trainer einen schönen Abschied verschaffen. In Bremen fingen sie damit an. Der kicker jubelte: "Die alte Gladbacher Herrlichkeit ist wieder da!" Für Werder gab es nur noch eine höhere Heimniederlage – 26 Jahre später gegen die Bayern (0:7 am 7. Dezember 2013).

Besondere Momente

Das Spiel ohne Trainer am 7. Juni 1969: Werder Bremen - Borussia Mönchengladbach 6:5

Am letzten Spieltag 1968/1969 ging es für beide Mannschaften um nichts mehr, da hatten auch die Trainer anderes im Sinn. Bremens Fritz Langner, dessen Wechsel zu 1860 München feststand, verzichtete auf eine Verabschiedung und ließ sich vertreten. Und Borussias Hennes Weisweiler saß in Köln auf der Tribüne, um entweder Wolfgang Weber oder Nürnbergs Luggi Müller zu verpflichten – je nachdem, wessen Team absteigt. Da Nürnberg verlor, krallte sich Weisweiler noch auf dem Stadion-Parkplatz Müller.

In Bremen ereignete sich unterdessen ein vogelwildes Spiel zweier sozusagen unbeaufsichtigter Mannschaften. Sehr zur Freude der 12.000 Zuschauer gab es Tore satt. Schon zur Pause stand es 4:3, dreimal traf allein der Ex-Gladbacher Bernd Rupp für Werder. Nach Ole Björnmoses Doppelschlag hieß es nach 78 Minuten 6:3 – aber das war noch nicht die Entscheidung. Klaus Ackermann und Egon Milder (Elfmeter) verkürzten zum 6:5-Endstand. Das war für acht Jahre der letzte Bremer Heimsieg in diesem Duell.

Die Logen-Premiere am 8. Februar 1992: Werder Bremen - Borussia Mönchengladbach 0:0

Weniger spektakulär, aber doch wegweisend für die Entwicklung der Bundesliga war das Spiel am 8. Februar 1992 (0:0) – es war nämlich die Logen-Premiere.

Erstmals in der Bundesliga konnten Zuschauer ein Spiel in einer VIP-Loge verfolgen. Erfinder Willi Lemke, der Werder-Manager, war stolz, dass er zum Rückrundenauftakt 1992/1993 bereits 18 der 36 Logen verkauft hat. Lemke: "Man sollte nicht vergessen, dass wir durch diese Einnahmen die Eintrittspreise für den Normalverbraucher stabil halten können." Doch auch den VIP-Fans wurden gegen Mönchengladbach keine Tore serviert. Trotzdem sind Logen heute längst Standard in nahezu allen Bundesligastadien.

Wichtigste Spiele

Das Meisterstück am 30. April 1988: Werder Bremen - Borussia Mönchengladbach 2:0

Im April 1986 vergab Werder seinen ersten Matchball auf die Meisterschaft, trennte sich am 32. Spieltag trotz drückender Überlegenheit von Gladbach 1:1 – und verspielte den Titel noch. Zwei Jahre später machten sie es besser. Nicht sonderlich spektakulär, aber in Bremen bei vielen unvergessen ist jedenfalls der Heimsieg am 30. April 1988 (2:0). Nach den Toren von Michael Kutzop (76.), mit dem schwachen Linken, und Karl-Heinz Riedle (81.) hatte Werder schon eine Hand an der Schale.

Sechs Punkte und 15 Tore Vorsprung auf den 1. FC Köln, das musste doch reichen. Die Fans sangen bereits Meisterlieder und nur Rehhagel war kein euphorisches Wort zu entlocken. Seinen Spielern schon. "Uns ist die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen", tönte Frank Neubarth und sogar Thomas Schaaf befand: "Auch theoretisch sind wir wohl durch." Das gerade nicht, aber schon drei Tage später hatten sie es geschafft. Und bestätigten auch Gladbachs Uwe Rahn, der gesagt hatte: "Es ist keine Schande, beim kommenden Meister zu verlieren."

Das Rettungsspiel am 22. Mai 1999: Werder Bremen - Borussia Mönchengladbach 4:1

Am 33. Spieltag 1998/1999 kam Borussia nach Bremen. Werder stand das Wasser bis zum Hals, Thomas Schaaf hatte Felix Magath abgelöst und die Wende zum Guten eingeleitet. In seinem dritten Spiel auf der Bank schaffte er nun die Rettung, wenn auch gegen die da schon abgestiegenen Gladbacher.

Für Borussia war es der erste Abstieg, Bremen für zwei Jahre die letzte erstklassige Dienstreise. Daraus zog sie keine besondere Motivation, schon nach zwölf Minuten führte Werder 2:0 – durch ein Eigentor von Ersatzkeeper Thorsten Albustin und einen Treffer von Jens Todt. Raphael Wicky (50.) und Juri Maximow (84.) ließen die Werder-Fans weiter jubeln, Sladan Asanin (68.) war noch der Ehrentreffer vergönnt.

Serien und Fakten

Gesamtbilanz: 37-23-35
Heimbilanz: 27-14-6
- seit 31 Duellen (14. März 1998) kein 0:0
- in den letzten 27 Duellen fielen immer mindestens zwei Tore
- seit 13 Duellen in Bremen immer zwei bis vier Tore
- Hinspiel: 4:1 (danach Entlassung von Werder-Coach Skripnik)
- vier der letzten fünf Duelle gewann der Gastgeber
- Borussia gewann nur eines der letzten 26 Gastspiele in Bremen (16. Mai 2015/0:2)
- sieben der acht Platzverweise in Bremen für Borussia-Spieler
- Torquote dieser Paarung: 2,87

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Bereits 101-mal haben Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga ihre Kräfte gemessen. Am Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) ist es am 20. Spieltag der laufenden Saison erneut soweit. DFB.de erzählt die Geschichten zu den wichtigsten Duellen in Bremen.

Die Bundesliga-Premiere

27. November 1965: Werder Bremen - Borussia Mönchengladbach 2:0

Am 13. Spieltag der dritten Bundesligasaison musste Aufsteiger Borussia erstmals nach Bremen, wo anno 1965 der Deutsche Meister zuhause war. Der hatte allerdings etwas Mühe, dem Spitzenquartett der Liga zu folgen, lag bereits sechs Punkte hinter den Münchner Löwen und vier hinter Bayern, Köln und dem BVB. Um den Anschluss nicht zu verlieren, war ein Heimsieg Pflicht gegen den ohne die Grippekranken Heynckes und Netzer angereisten Tabellenzwölften.

Der musste sich erst noch einen Namen machen, es interessierten sich nur 8000 Zuschauer für das erste Fohlen-Gastspiel an der Weser. Und die wurden bei winterlichen Temperaturen auf eine harte Geduldsprobe gestellt. "Viel hätte nicht gefehlt und die taktisch klug auf Defensive eingestellten Borussen hätten einen Punkt mitgenommen", stellte der kicker fest. Der tiefe Boden machte es den Bremern schwer, das Spiel zu machen. Die wenigen Zuschauer pfiffen sich ihren Frust von der Seele, was Werder-Trainer Günter Brocker hinterher beklagte. Erst Abwehrrecke Max Lorenz fand mit seinem 20-Meter-Schuss eine Lücke, Manfred Orzessek war ohne Chance (73.).

Zwei Minuten später legte Walter Wimmer, nicht zu verwechseln mit Herbert "Hacki", Diethelm Ferner im Strafraum. Ex-Borusse Horst-Dieter Höttges vollstreckte zum 2:0-Endstand. Hennes Weisweiler brummte: "Das 2:0 geht schon in Ordnung, aber mit Netzer und Heynckes hätten wir besser ausgesehen!"

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Der höchste Heimsieg

20. Oktober 2012: Werder Bremen - Borussia Mönchengladbach 4:0

Am achten Spieltag 2012/2013 trifft der Zwölfte auf den Zehnten und doch platzt das Bremer Stadion aus allen Nähten. Das Duell der Traditionsklubs ist ausverkauft (42.100 Zuschauer), dabei hatte Werder (im letzten Jahr unter Thomas Schaaf) gerade zwei Spiele in Folge verloren. Es war der schlechteste Start seit 1998/1999.

Lucien Favres Borussen standen damals auch nicht für Spektakel, hatten erst neun Tore und neun Punkte erbeutet. Mehr hatten sie nach Abpfiff auch nicht, Werder überrollte die an diesem Tag überforderten Gäste, was nicht nur die Torausbeute belegt. Auch nach Chancen (9:3) und Ecken (10:4) lagen die Bremer vorn. Nils Petersen (37., per Kopf) und Marko Arnautovic (45.) stellten schon vor der Pause die Weichen, die Entscheidung besorgte Joker Niclas Füllkrug (74.), der gerade zwei Minuten auf dem Platz war. Zlatko Junuzovic, einer von nur zwei noch heute in Bremen spielenden Beteiligten, stellte den 4:0-Endstand her (86.). Auch Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen konnte die Niederlage nicht verhindern.

Aaron Hunt rief den Kritikern zu: "Wir haben hohe Qualität, jetzt haben alle gesehen, zu welchen Leistungen wir fähig sind – wenn alle mitziehen." Gästecoach Lucien Favre hielt seinen Borussen noch in der Kabine eine erste Standpauke und sagte öffentlich: "Wir verlieren zu viele Bälle, vergessen zu verteidigen und bezahlen teuer dafür." Mit der höchsten Niederlage an der Weser!

Der höchste Auswärtssieg

21. März 1987: Werder Bremen - Borussia Mönchengladbach 1:7

21 Jahre nachdem Werder Borussia die höchste Heim-Niederlage (0:7) zugefügt hatte, drehte Gladbach den Spieß um. Am 21. Spieltag der Saison 1986/1987 stürmten die Fohlen das Weserstadion und triumphierten mit 7:1. Sechs verschiedene Torschützen meldete Borussia, nur der Pokal-Schreck vom Halbfinale 1984 am Bökelberg (5:4 n.V.), Hans-Jörg Criens, traf wieder doppelt. Die anderen: Schorsch Dreßen, Uwe Rahn, Christian Hochstätter, Dirk Bakalorz und Bernd Krauss. Werders Ehrentor zum 1:4 schoss der bereits verstorbene Österreicher Bruno Pezzey.

Zur Pause stand es erst 0:1, dann brachen an der Weser alle Dämme. Binnen neun Minuten erhöhte Borussia auf 0:4 und auf den Anschlusstreffer antwortete sie schon im Gegenzug mit einem Bakalorz-Treffer. Wohl nur wenige der 28.960 Zuschauer hatten je eine solche Demontage eines Gastgebers gesehen.

Die Höhe des Sieges war eine Sensation, der Sieg an sich zumindest eine Überraschung, denn Werder hatte seit 43 Heimspielen (Vereinsrekord) nicht mehr verloren. Zudem gewann der Elfte beim Sechsten. Am Saisonende stand Borussia als Dritter (!) vor Werder, das Fünfter wurde.

Das 7:1 von Bremen war ein Schlüsselerlebnis für die Gladbacher, die die letzten zehn Saisonspiele gewannen. Der Abgang von Trainer Jupp Heynckes nach München, der kurz vor dem Spiel bekannt geworden war, setzte Kräfte frei. Die Spieler wollten ihrem beliebten Trainer einen schönen Abschied verschaffen. In Bremen fingen sie damit an. Der kicker jubelte: "Die alte Gladbacher Herrlichkeit ist wieder da!" Für Werder gab es nur noch eine höhere Heimniederlage – 26 Jahre später gegen die Bayern (0:7 am 7. Dezember 2013).

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Besondere Momente

Das Spiel ohne Trainer am 7. Juni 1969: Werder Bremen - Borussia Mönchengladbach 6:5

Am letzten Spieltag 1968/1969 ging es für beide Mannschaften um nichts mehr, da hatten auch die Trainer anderes im Sinn. Bremens Fritz Langner, dessen Wechsel zu 1860 München feststand, verzichtete auf eine Verabschiedung und ließ sich vertreten. Und Borussias Hennes Weisweiler saß in Köln auf der Tribüne, um entweder Wolfgang Weber oder Nürnbergs Luggi Müller zu verpflichten – je nachdem, wessen Team absteigt. Da Nürnberg verlor, krallte sich Weisweiler noch auf dem Stadion-Parkplatz Müller.

In Bremen ereignete sich unterdessen ein vogelwildes Spiel zweier sozusagen unbeaufsichtigter Mannschaften. Sehr zur Freude der 12.000 Zuschauer gab es Tore satt. Schon zur Pause stand es 4:3, dreimal traf allein der Ex-Gladbacher Bernd Rupp für Werder. Nach Ole Björnmoses Doppelschlag hieß es nach 78 Minuten 6:3 – aber das war noch nicht die Entscheidung. Klaus Ackermann und Egon Milder (Elfmeter) verkürzten zum 6:5-Endstand. Das war für acht Jahre der letzte Bremer Heimsieg in diesem Duell.

Die Logen-Premiere am 8. Februar 1992: Werder Bremen - Borussia Mönchengladbach 0:0

Weniger spektakulär, aber doch wegweisend für die Entwicklung der Bundesliga war das Spiel am 8. Februar 1992 (0:0) – es war nämlich die Logen-Premiere.

Erstmals in der Bundesliga konnten Zuschauer ein Spiel in einer VIP-Loge verfolgen. Erfinder Willi Lemke, der Werder-Manager, war stolz, dass er zum Rückrundenauftakt 1992/1993 bereits 18 der 36 Logen verkauft hat. Lemke: "Man sollte nicht vergessen, dass wir durch diese Einnahmen die Eintrittspreise für den Normalverbraucher stabil halten können." Doch auch den VIP-Fans wurden gegen Mönchengladbach keine Tore serviert. Trotzdem sind Logen heute längst Standard in nahezu allen Bundesligastadien.

Wichtigste Spiele

Das Meisterstück am 30. April 1988: Werder Bremen - Borussia Mönchengladbach 2:0

Im April 1986 vergab Werder seinen ersten Matchball auf die Meisterschaft, trennte sich am 32. Spieltag trotz drückender Überlegenheit von Gladbach 1:1 – und verspielte den Titel noch. Zwei Jahre später machten sie es besser. Nicht sonderlich spektakulär, aber in Bremen bei vielen unvergessen ist jedenfalls der Heimsieg am 30. April 1988 (2:0). Nach den Toren von Michael Kutzop (76.), mit dem schwachen Linken, und Karl-Heinz Riedle (81.) hatte Werder schon eine Hand an der Schale.

Sechs Punkte und 15 Tore Vorsprung auf den 1. FC Köln, das musste doch reichen. Die Fans sangen bereits Meisterlieder und nur Rehhagel war kein euphorisches Wort zu entlocken. Seinen Spielern schon. "Uns ist die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen", tönte Frank Neubarth und sogar Thomas Schaaf befand: "Auch theoretisch sind wir wohl durch." Das gerade nicht, aber schon drei Tage später hatten sie es geschafft. Und bestätigten auch Gladbachs Uwe Rahn, der gesagt hatte: "Es ist keine Schande, beim kommenden Meister zu verlieren."

Das Rettungsspiel am 22. Mai 1999: Werder Bremen - Borussia Mönchengladbach 4:1

Am 33. Spieltag 1998/1999 kam Borussia nach Bremen. Werder stand das Wasser bis zum Hals, Thomas Schaaf hatte Felix Magath abgelöst und die Wende zum Guten eingeleitet. In seinem dritten Spiel auf der Bank schaffte er nun die Rettung, wenn auch gegen die da schon abgestiegenen Gladbacher.

Für Borussia war es der erste Abstieg, Bremen für zwei Jahre die letzte erstklassige Dienstreise. Daraus zog sie keine besondere Motivation, schon nach zwölf Minuten führte Werder 2:0 – durch ein Eigentor von Ersatzkeeper Thorsten Albustin und einen Treffer von Jens Todt. Raphael Wicky (50.) und Juri Maximow (84.) ließen die Werder-Fans weiter jubeln, Sladan Asanin (68.) war noch der Ehrentreffer vergönnt.

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Serien und Fakten

Gesamtbilanz: 37-23-35
Heimbilanz: 27-14-6
- seit 31 Duellen (14. März 1998) kein 0:0
- in den letzten 27 Duellen fielen immer mindestens zwei Tore
- seit 13 Duellen in Bremen immer zwei bis vier Tore
- Hinspiel: 4:1 (danach Entlassung von Werder-Coach Skripnik)
- vier der letzten fünf Duelle gewann der Gastgeber
- Borussia gewann nur eines der letzten 26 Gastspiele in Bremen (16. Mai 2015/0:2)
- sieben der acht Platzverweise in Bremen für Borussia-Spieler
- Torquote dieser Paarung: 2,87

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