Video: Als Gekas Klopps BVB zwei Bundesligarekorde klaute

Das besondere Spiel

18. Dezember 2010: Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund 1:0

Langeweile im Titelkampf - daran waren nicht immer die Bayern schuld. In der Vorrunde 2010/2011 reihte Borussia Dortmund eine "Vollgasveranstaltung" an die andere, der Klopp-Fußball war in aller Munde. Schon am 15. Spieltag war die inoffizielle Herbstmeisterschaft eingefahren, und zum letzten Vorrundenspiel in Frankfurt reisten die Borussen mit elf Punkten Vorsprung auf den Zweiten, Bayer Leverkusen. 14 von 16 Spielen hatten sie gewonnen, nur das erste verloren. Acht Auswärtssiege in Folge markierten einen stolzen Vereinsrekord. Was sollte da schon passieren in Frankfurt beim Achten, der drei der vergangenen vier Spiele verloren hatte?

Für den BVB, der allerdings gerade in Sevilla aus der Europa League ausgeschieden war, ging es in Frankfurt gleich um zwei Bundesligarekorde, die sie den Bayern abnehmen konnten: Die meisten Vorrundenpunkte und die längste Auswärtssiegserie. Das hätte die anschließende Weihnachtsfeier gekrönt, aber elf Frankfurter hatten etwas dagegen. Unter dem ehemaligen BVB-Trainer Michael Skibbe verteidigte die Eintracht diszipliniert, gewann mehr Zweikämpfe (58 Prozent), hatte mehr Chancen und das bessere Ende für sich. Drei Minuten vor Schluss ließ Theofanis Gekas das Waldstadion erbeben. 51.500 Zuschauer wurden Zeuge des Favoritensturzes und eines doppelt gescheiterten Rekordversuchs. "Wir haben eine klasse Hinserie gespielt, das lassen wir uns durch das Ergebnis von Samstag nicht kaputt machen", sagte BVB-Torwart Roman Weidenfeller. Zurecht, Meister wurde sein Team trotzdem, während die Eintracht am letzten Spieltag in Dortmund noch abstieg.

Tore: 1:0 Gekas (87.)

Das wichtigste Spiel

10. Juni 1989: Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund 2:1

Mit dem Rücken zur Wand stehend ging die Eintracht in ihr letztes Heimspiel 1988/1989. Das machte schon die Schlagzeile des Stadion-Magazins deutlich: "Alles oder nichts!"

Nach nur einem Sieg aus den letzten sechs Spielen verharrte sie auf Relegationsplatz 16, ein Punkt vor den Stuttgarter Kickers und einen hinter dem 1. FC Nürnberg. Dieses Trio musste die Absteiger ermitteln, 30.000 Zuschauer waren deshalb mit ihren Gedanken und Sinnen nicht nur im Waldstadion. Eintracht-Trainer Jörg Berger ordnete nach der schnellen Führung durch Janusz Turowski (1. Minute) an, keine Ergebnis-Durchsagen mehr zu machen. Denn auch die Konkurrenten führten schnell, Stuttgart früh mit 3:0. "Als ich die Führung der Stuttgarter Kickers auf der Anzeigetafel las, konnte ich mich gar nicht mehr über mein Tor freuen", gestand Turowski. Berger spürte die Verunsicherung und bezweckte mit der Order, dass sich seine Spieler wieder nur auf ihre Aufgabe konzentrieren sollten und die Fans am besten auch. Erst recht, als Michael Rummenigge für die noch auf einen UEFA-Pokal-Platz schielenden Borussen ausglich.

Zur Halbzeit trennten die Eintracht nur noch drei Tore von Abstiegsplatz 17, ein Sieg musste her, um nicht mit ungünstigen Aussichten in das letzte Spiel zu gehen. Für den sorgte Frank Schulz, der nach 67 Minuten Jörn Andersens Vorlage zum 2:1 eindrückte. Es war eines der wichtigsten Tore der Klub-Geschichte, über die Relegation retteten sich die Frankfurter noch.

Tore: 1:0 Turowski (1.), 1:1 Rummenigge (26.), 2:1 Schulz (67.)

Die Fakten

Gesamtbilanz: 30-16-42

Heimbilanz: 23-10-11

Rückblick:
- Vorjahr: 2:1
- In den letzten drei Jahren gewann immer der Gastgeber
- Seit neun Duellen kein Unentschieden
- Seit 42 Duellen (11. April 1990) kein 0:0 mehr
- Zehn der Zwölf Platzverweise für die Eintracht
- Zuletzt drei Heimsiege für Frankfurt
- Letzter Dortmund-Sieg in Frankfurt: 1. September 2013 (1:2)
- Torquote dieser Paarung: 3,14

[um]


Am Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) treffen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund am  9.Spieltag zum 89. Mal in der Bundesliga aufeinander, zum 97. Mal insgesamt. DFB.de erzählt die Geschichten zu den wichtigsten Partien in Frankfurt.

Die Bundesliga-Premiere

22. Februar 1964: Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund 2:1

40.000 Zuschauer waren am 21. Spieltag der Premieren-Saison ins Waldstadion gekommen, um den aktuellen Meister zu sehen. Hinterher waren sie ziemlich sicher, den Ex-Meister gesehen zu haben. Zu schwach und lustlos agierten die Borussen und zu groß war der Rückstand auf Spitzenreiter Köln (sieben Punkte) nach der 1:2-Niederlage. Vor der Pause schoss der Österreicher Wilhelm Huberts, einer von nur vier Ausländern in der Saison 1963/1964, im Nachschuss das 1:0 mit links. Auch das zweite Tor erzielte ein Frankfurter, doch Hans-Walter Eigenbrodt freute sich nicht. Er fälschte Friedhelm Konietzkas Schuss unhaltbar zum 1:1 ab. Zwei Minuten später war die Eintracht-Welt wieder in Ordnung. Wolfgang Solz hechtete in eine Trimhold-Flanke, die Hans Tilkowski gerade aufnehmen wollte. Der Sieg der Eintracht war verdient, ein Vergnügen war das Spiel auf schlechtem Untergrund aber nicht. BVB-Trainer Hermann Eppenhoff wurde deutlich: "Dieses Spiel hatte kein Bundesliga-Niveau."

Tore: 1:0 Huberts (26.), 1:1 Eigenbrodt (70, Eigentor), 2:1 Solz (72.)

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Der höchste Heimsieg

19. Februar 1972: Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund 5:2

Die Eintracht empfing den BVB als Achter im gesicherten Mittelfeld. Die seit acht Spielen sieglosen Gäste stolperten ihrem einzigen Bundesliga-Abstieg entgegen, hielten den 15. Platz. Den letzten würden sie nicht mehr belegen können, entzog der DFB just an diesem Spieltag der DFB Arminia Bielefeld wegen Spielmanipulation in der Vorsaison die Lizenz und degradierte sie zum ersten Absteiger. Motivation bezog der BVB offenbar nicht daraus. Obwohl Eintracht Kapitän und Nationalspieler Jürgen Grabowski fehlte, hatte sie gegen Borussia leichtes Spiel. Horst Heese und der Türke Encer Konda trafen bis zur Halbzeit, Roland Weidle erhöhte auf 4:0. Das fünfte Eintracht-Tor erzielte Bernd Nickel, das zwischen den beiden Treffern von BVB-Joker Theo Rieländer lag. 11.5000 Zuschauer erlebten laut kicker "die schwächste Dortmunder Mannschaft, die wir je in Frankfurt gesehen haben." Weil die ihr Niveau nicht wesentlich anhob, dauerte es vier Jahre bis zum Wiedersehen.

Tore: 1:0 Heese (9.), 2:0, 3:0 Konca (16., 28.), 4:0 Weidle (53.), 4:1 Rieländer (68.), 5:1 Nickel (71.), 5:2 Rieländer (75.)

Der höchste Auswärtssieg

6. Juni 1981: Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund 0:4

Die höchste Niederlage der Eintracht in diesem Duell hatte zwei Gründe: die Aufstellung und die Einstellung. Mit Torwart Jürgen Pahl, Libero Bruno Pezzey, Verteidiger Michael Sziedat und Stürmer-Star Bum-kun Cha fehlten vier Stammkräfte. Dem verbliebenen Rest schien es an Motivation zu fehlen, die Eintracht als Pokalsieger hatte den Europacup-Platz schon sicher, dagegen wollte der BVB noch in den UEFA Pokal rutschen. Für den kicker war es "ein Lehrbeispiel dafür, wie groß die Leistungsunterschiede waren, wenn zwei Mannschaften mit unterschiedlicher Einstellung aufeinandertreffen." Schon nach 17 Minuten hieß es 0:3, Werner Schneider, Atli Edvaldsson und Rüdiger Abramczik überwanden Ersatztorwart Klaus Funk. Der patzte mehrmals und wurde zur Pause gegen Joachim Jüriens ausgetauscht, da stand das Endergebnis nach Hans-Joachim Wagners Tor bereits fest.

Einziges Trostpflaster bei Eintrachts erster Heimniederlage: Aushilfs-Libero Willi Neuberger avancierte mit seinem 473. Einsatz zum Bundesliga-Rekordspieler.

Tore: 0:1 W. Schneider (12.), 0:2 Edvaldsson (14.), 0:3 Abramczik (17.), 0:4 Wagner (31.).

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Das besondere Spiel

18. Dezember 2010: Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund 1:0

Langeweile im Titelkampf - daran waren nicht immer die Bayern schuld. In der Vorrunde 2010/2011 reihte Borussia Dortmund eine "Vollgasveranstaltung" an die andere, der Klopp-Fußball war in aller Munde. Schon am 15. Spieltag war die inoffizielle Herbstmeisterschaft eingefahren, und zum letzten Vorrundenspiel in Frankfurt reisten die Borussen mit elf Punkten Vorsprung auf den Zweiten, Bayer Leverkusen. 14 von 16 Spielen hatten sie gewonnen, nur das erste verloren. Acht Auswärtssiege in Folge markierten einen stolzen Vereinsrekord. Was sollte da schon passieren in Frankfurt beim Achten, der drei der vergangenen vier Spiele verloren hatte?

Für den BVB, der allerdings gerade in Sevilla aus der Europa League ausgeschieden war, ging es in Frankfurt gleich um zwei Bundesligarekorde, die sie den Bayern abnehmen konnten: Die meisten Vorrundenpunkte und die längste Auswärtssiegserie. Das hätte die anschließende Weihnachtsfeier gekrönt, aber elf Frankfurter hatten etwas dagegen. Unter dem ehemaligen BVB-Trainer Michael Skibbe verteidigte die Eintracht diszipliniert, gewann mehr Zweikämpfe (58 Prozent), hatte mehr Chancen und das bessere Ende für sich. Drei Minuten vor Schluss ließ Theofanis Gekas das Waldstadion erbeben. 51.500 Zuschauer wurden Zeuge des Favoritensturzes und eines doppelt gescheiterten Rekordversuchs. "Wir haben eine klasse Hinserie gespielt, das lassen wir uns durch das Ergebnis von Samstag nicht kaputt machen", sagte BVB-Torwart Roman Weidenfeller. Zurecht, Meister wurde sein Team trotzdem, während die Eintracht am letzten Spieltag in Dortmund noch abstieg.

Tore: 1:0 Gekas (87.)

Das wichtigste Spiel

10. Juni 1989: Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund 2:1

Mit dem Rücken zur Wand stehend ging die Eintracht in ihr letztes Heimspiel 1988/1989. Das machte schon die Schlagzeile des Stadion-Magazins deutlich: "Alles oder nichts!"

Nach nur einem Sieg aus den letzten sechs Spielen verharrte sie auf Relegationsplatz 16, ein Punkt vor den Stuttgarter Kickers und einen hinter dem 1. FC Nürnberg. Dieses Trio musste die Absteiger ermitteln, 30.000 Zuschauer waren deshalb mit ihren Gedanken und Sinnen nicht nur im Waldstadion. Eintracht-Trainer Jörg Berger ordnete nach der schnellen Führung durch Janusz Turowski (1. Minute) an, keine Ergebnis-Durchsagen mehr zu machen. Denn auch die Konkurrenten führten schnell, Stuttgart früh mit 3:0. "Als ich die Führung der Stuttgarter Kickers auf der Anzeigetafel las, konnte ich mich gar nicht mehr über mein Tor freuen", gestand Turowski. Berger spürte die Verunsicherung und bezweckte mit der Order, dass sich seine Spieler wieder nur auf ihre Aufgabe konzentrieren sollten und die Fans am besten auch. Erst recht, als Michael Rummenigge für die noch auf einen UEFA-Pokal-Platz schielenden Borussen ausglich.

Zur Halbzeit trennten die Eintracht nur noch drei Tore von Abstiegsplatz 17, ein Sieg musste her, um nicht mit ungünstigen Aussichten in das letzte Spiel zu gehen. Für den sorgte Frank Schulz, der nach 67 Minuten Jörn Andersens Vorlage zum 2:1 eindrückte. Es war eines der wichtigsten Tore der Klub-Geschichte, über die Relegation retteten sich die Frankfurter noch.

Tore: 1:0 Turowski (1.), 1:1 Rummenigge (26.), 2:1 Schulz (67.)

Die Fakten

Gesamtbilanz: 30-16-42

Heimbilanz: 23-10-11

Rückblick:
- Vorjahr: 2:1
- In den letzten drei Jahren gewann immer der Gastgeber
- Seit neun Duellen kein Unentschieden
- Seit 42 Duellen (11. April 1990) kein 0:0 mehr
- Zehn der Zwölf Platzverweise für die Eintracht
- Zuletzt drei Heimsiege für Frankfurt
- Letzter Dortmund-Sieg in Frankfurt: 1. September 2013 (1:2)
- Torquote dieser Paarung: 3,14

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