Google Pixel Frauen-Bundesliga

VfL Wolfsburg überwintert an der Spitze

18.12.2023
Auf Augenhöhe: Werder Bremen gestaltet die Partie eng

Der aktuelle Vizemeister und DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg verabschiedet sich in der Google Pixel Frauen-Bundesliga als Spitzenreiter in die Winterpause. Das Team von Trainer Tommy Stroot nutzte am 10. Spieltag den Punktverlust von Titelverteidiger FC Bayern München (1:1 beim 1. FC Nürnberg) und verbesserte sich dank eines hauchdünnen 1:0 (0:0)-Heimsieges im Nordduell gegen den SV Werder Bremen zum Jahresabschluss auf Platz eins.

Vor 2814 Zuschauer*innen im Wolfsburger AOK Stadion taten sich die Gastgeberinnen lange Zeit schwer und mussten in der Abwehr auch einige bange Momente überstehen, unter anderem einen Kopfball von Bremens Innenverteidigerin Michelle Ulbrich an den Pfosten. In der Schlussphase ließ jedoch VfL-Spielführerin Dominique Janssen (83.) doch noch die "Wölfinnen" jubeln, als sich eine als Flanke gedachte Bogenlampe über Werder-Torhüterin Catalina Perez hinweg zum entscheidenden Treffer ins Netz senkte.

Mit jetzt 25 Punkten nach zehn Partien geht der VfL Wolfsburg knapp vor dem noch unbesiegten FC Bayern (24 Zähler) als Ligaprimus ins neue Jahr. Der SV Werder hält über 90 Minuten dagegen, steht am Ende jedoch mit leeren Händen da. Vor wenigen Wochen hatten die Bremerinnen im Achtelfinale des DFB-Pokals in Wolfsburg noch 0:5 verloren.

Werder-Trainer Horsch: "Stolz auf den Auftritt"

"Ich bin stolz darauf, wie die Mannschaft hier aufgetreten ist", sagte Werder-Trainer Thomas Horsch. "Man hat gemerkt, dass auf der Gegenseite Respekt vor der Situation da war, weil der VfL die Tabellenspitze erobern konnte, aber auf einen absolut unangenehmen Gegner getroffen ist. Es zeichnet uns aus, dass wir dafür verantwortlich waren. So knapp haben wir noch nie in Wolfsburg verloren. Sehr bitter ist, wie dann das Gegentor fiel. Catalina Perez hat jedoch eine sehr starke Leistung geboten und wird so auch weitermachen."

Wolfsburgs Trainer Tommy Stroot meinte: "Für uns ging es vor allem um die Balance zwischen der Frage, wie weit wir spielerisch gehen können und wie sehr wir unser Spiel einen Tick vereinfachen müssen, um Torchancen zu erzwingen. Auch aufgrund der Platzverhältnisse war es nicht ganz einfach, das Spieltempo hochzuhalten. Wir wussten, dass wir geduldig sein müssen. Das Spiel hat unseren Saisonverlauf ein Stück weit widergespiegelt. Wir bekommen nicht viel geschenkt und müssen hart arbeiten. Alles in allem war es ein verdienter Sieg, wenn auch auf eine glückliche Art und Weise. Solche Siege sind im Saisonverlauf extrem wertvoll. Das sind Schlüsselmomente."

Kathrin Hendrich frühzeitig verletzt ausgewechselt

Im Vergleich zum 4:1-Auswärtserfolg beim 1. FC Köln nahm VfL-Trainer Tommy Stroot zwei Veränderungen in seiner Startformation vor. Die beiden Nationalspielerinnen Lena Lattwein und Jule Brand begannen für Kristin Demann und Vivien Endemann. Schon nach zehn Minuten musste Stroot dann erstmals reagieren, weil es für Nationalverteidigerin Kathrin Hendrich verletzungsbedingt nicht weiterging. Für sie kam Camilla Küver, Zugang von Eintracht Frankfurt, zu ihrem Saisondebüt in der höchsten deutschen Spielklasse.

Beim SV Werder Bremen gab es gegenüber dem Erfolg beim Schlusslicht MSV Duisburg (2:0) drei Veränderungen. Im Tor bekam bekam die kolumbianische Nationaltorhüterin Catalina Perez erstmals seit dem 3. Spieltag wieder den Vorzug vor der Schweizerin Livia Peng. Außerdem ersetzten Tuana Mahmoud und Emilie Bernhardt die gelbgesperrte Spielführerin Lina Hausicke sowie Rieke Dieckmann, die zunächst auf der Bank Platz nahm. Dabei absolvierte Offensivspielerin Mahmoud nach überstandenem Riss des Syndesmosebandes ebenfalls ihren ersten Einsatz in der laufenden Spielzeit.

Werder-Tor zählt nicht - Popp-Freistoß knapp drüber

DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg tat sich gegen kampfstarke und einsatzfreudige Bremerinnen von Beginn an schwer, zu hochkarätigen Tormöglichkeiten zu kommen. Auf der Gegenseite mussten die VfL-Fans tief durchatmen, als einem Kopfballtreffer von Bremens Innenverteidigerin Michelle Ulbrich wegen eines vorausgegangenen Zweikampfes zwischen Werder-Torjägerin Sophie Weidauer und Wolfsburgs Abwehrspielerin Marina Hegering die Anerkennung versagt blieb.

In einer sehr intensiven Begegnung bekamen die "Wölfinnen" die Partie danach etwas besser in den Griff, zählbare Erfolge blieben jedoch aus. Alexandra Popp zielte bei einem direkten Freistoß aus rund 20 Metern ein wenig zu hoch. Später scheiterte die DFB-Kapitänin an Torfrau Catalina Perez, die sicher zupackte. Außerdem wurde Marina Hegering nach einem Solo im letzten Moment von Michelle Ulbrich vom Ball getrennt.

Pfosten-Pech für Ulbrich - Janssen-Flanke ins Netz

Die Bremer Abwehrspielerin Michelle Ulbrich, die für Lina Hausicke die Kapitänsbinde trug, stand auch unmittelbar nach dem Beginn der zweiten Halbzeit direkt im Mittelpunkt. Nach einem Eckball von Nina Lührßen köpfte die 27-Jährige die Kugel an den Pfosten. Wolfsburgs Nationaltorhüterin Merle Frohms wäre chancenlos gewesen.

Fast im Gegenzug versuchte es die eingewechselte Nationalspielerin Lena Oberdorf mit einem Flachschuss, der wohl genau neben dem Pfosten eingeschlagen hätte. Catalina Perez war jedoch glänzend auf dem Posten und hielt den Ball mit einer Hand fest.

Umso bitterer für die bis dahin so starke Kolumbianerin, dass ein Patzer zum einzigen Tor der Partie führte. Eine hohe Hereingabe von Wolfsburgs Kapitänin Dominique Janssen von der linken Seite fand den Weg ins Netz, weil sich Catalina Perez offenbar verschätzt hatte und den Ball unterlief. So landete die Kugel zum 1:0-Siegtreffer (83.) hinter der Linie. In den Schlussminuten warf der SV Werder noch einmal alles nach vorne, konnte sich aber nicht mehr entscheidend durchsetzen. Auf der Gegenseite verhinderte Catalina Perez bei einem Schuss von Ewa Pajor wieder mit einer guten Reaktion das zweite Gegentor.

Kategorien: Google Pixel Frauen-Bundesliga

Autor: mspw