VfL Sindelfingen: Der Bann ist gebrochen

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Der Jubel war grenzenlos - verständlicherweise. Vorher hatten die Fußballerinnen des VfL Sindelfingen drei herbe Klatschen in der Bundesliga kassiert – 1:9 gegen Turbine Potsdam, 0:4 gegen den FSV Gütersloh, 0:6 gegen den VfL Wolfsburg. Ist diese Mannschaft überhaupt bundesligatauglich? Diese Frage hatten sich im Umfeld schon einige gestellt. Am vierten Spieltag hat der Aufsteiger allen Kritikern die passende Antwort geliefert – ein 3:2 gegen den SC Freiburg.

"Ich kann noch immer nicht richtig glauben, was da passiert ist. Die Mannschaft hat plötzlich einen sensationellen Siegeswillen entwickelt. Dieser Erfolg ist ganz wichtig, für jeden einzelnen von uns", sagte Trainer Niko Koutroubis: "Ein Riesenkompliment an jede einzelne Spielerin. Sie haben gemeinsam ihr Herz in die Hand genommen und gezeigt, dass man mit Leidenschaft Berge versetzen kann."

Spiel gedreht nach 0:2-Rückstand

Es sah lange gar nicht so aus, als sollte Sindelfingen tatsächlich die ersten drei Zähler holen können. Freiburg führte nach 75 Minuten dank der Treffer von Juliane Maier und Fiona O'Sullivan 2:0. "Zu diesem Zeitpunkt hat bei uns niemand mehr an einen Sieg geglaubt. Da bin ich ganz ehrlich", sagte Koutroubis. Aber plötzlich spielte sich der VfL in einen wahren Rausch und berannte das Tor der Gäste. Eine weitere Niederlage wollte Sindelfingen einfach nicht kassieren. Also gab auch der Trainer ein Zeichen von der Seitenlinie und wechselte offensiv ein.

Im Vergleich zu den Vorwochen wurde dieser Mut belohnt. Julia Schneider und Jana Spengler schafften mit einem Doppelschlag das 2:2. Aber Sindelfingen wollte mehr. Und als der kurz zuvor eingewechselten Alexandra Szarvas sechs Minuten vor Schluss tatsächlich mit einem sehenswerten Volleyschuss das 3:2 gelang, kannte die Freude vor 330 Zuschauern keine Grenzen mehr.

"Wir sind wochenlang hart kritisiert worden. Aber wir haben die Ruhe behalten. Heute hat sich die Mannschaft belohnt. Ich bin einfach nur froh, dass wir uns jetzt das erste Erfolgserlebnis geholt haben. Da macht die Arbeit mit der Mannschaft doch direkt wieder doppelt so viel Spaß", so Koutroubis. Durch den Sieg sind die Sindelfingerinnen sogar auf den zehnten Platz gesprungen und haben damit vorerst die Abstiegsränge verlassen. Dort stehen im Moment Bayer Leverkusen (ein Spiel weniger) und FF USV Jena.

Koutroubis: "Keine Zeit für ausgiebige Feiern"

Der 43 Jahre alte Coach warnt jedoch vor zu früher Euphorie: "Ich habe immer gesagt, dass wir eine Zeit brauchen werden, um in der Bundesliga anzukommen. Das ist ein ganz anderes Niveau als in der vergangenen Saison. Das ist ein Prozess, der sich bis zur Rückrunde hinziehen kann. Umso wichtiger ist jeder Punkt, den wir bis dahin mitnehmen können."

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Viele Möglichkeiten zur Freude bleiben derzeit sowieso nicht. Heute Abend steht noch eine kurze Analyse der Freiburg-Partie auf dem Programm, danach ein leichtes Auslaufen. Mit den Spielerinnen, die am Sonntag nicht zum Einsatz kamen, wird Koutroubis eine normale Einheit durchführen. "Das Programm ist stramm", sagt Koutroubis: "Wir haben keine Zeit für ausgiebige Feiern."

Am Dienstag begibt sich der Aufsteiger schon auf die Reise nach Duisburg. Dort will Sindelfingen am Mittwoch (14 Uhr) seinen Aufwärtstrend bestätigen: "Obwohl Duisburg auch erst drei Punkte hat, gehen wir da ebenfalls als klarer Außenseiter in die Begegnung. Allerdings können wir dort mit ganz neuem Selbstvertrauen antreten. Besonders für die Psyche meiner Spielerinnen war der Erfolg gegen Freiburg wichtig", sagt Koutroubis: "Ich denke, dass wir uns jetzt auch etwas Respekt erarbeitet haben, den bekommt man nämlich nicht geschenkt – im Gegensatz zu Mitleid." Das ist für Sindelfingen auch eine Erkenntnis der ersten Wochen des Abenteuers Bundesliga.

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Der Jubel war grenzenlos - verständlicherweise. Vorher hatten die Fußballerinnen des VfL Sindelfingen drei herbe Klatschen in der Bundesliga kassiert – 1:9 gegen Turbine Potsdam, 0:4 gegen den FSV Gütersloh, 0:6 gegen den VfL Wolfsburg. Ist diese Mannschaft überhaupt bundesligatauglich? Diese Frage hatten sich im Umfeld schon einige gestellt. Am vierten Spieltag hat der Aufsteiger allen Kritikern die passende Antwort geliefert – ein 3:2 gegen den SC Freiburg.

"Ich kann noch immer nicht richtig glauben, was da passiert ist. Die Mannschaft hat plötzlich einen sensationellen Siegeswillen entwickelt. Dieser Erfolg ist ganz wichtig, für jeden einzelnen von uns", sagte Trainer Niko Koutroubis: "Ein Riesenkompliment an jede einzelne Spielerin. Sie haben gemeinsam ihr Herz in die Hand genommen und gezeigt, dass man mit Leidenschaft Berge versetzen kann."

Spiel gedreht nach 0:2-Rückstand

Es sah lange gar nicht so aus, als sollte Sindelfingen tatsächlich die ersten drei Zähler holen können. Freiburg führte nach 75 Minuten dank der Treffer von Juliane Maier und Fiona O'Sullivan 2:0. "Zu diesem Zeitpunkt hat bei uns niemand mehr an einen Sieg geglaubt. Da bin ich ganz ehrlich", sagte Koutroubis. Aber plötzlich spielte sich der VfL in einen wahren Rausch und berannte das Tor der Gäste. Eine weitere Niederlage wollte Sindelfingen einfach nicht kassieren. Also gab auch der Trainer ein Zeichen von der Seitenlinie und wechselte offensiv ein.

Im Vergleich zu den Vorwochen wurde dieser Mut belohnt. Julia Schneider und Jana Spengler schafften mit einem Doppelschlag das 2:2. Aber Sindelfingen wollte mehr. Und als der kurz zuvor eingewechselten Alexandra Szarvas sechs Minuten vor Schluss tatsächlich mit einem sehenswerten Volleyschuss das 3:2 gelang, kannte die Freude vor 330 Zuschauern keine Grenzen mehr.

"Wir sind wochenlang hart kritisiert worden. Aber wir haben die Ruhe behalten. Heute hat sich die Mannschaft belohnt. Ich bin einfach nur froh, dass wir uns jetzt das erste Erfolgserlebnis geholt haben. Da macht die Arbeit mit der Mannschaft doch direkt wieder doppelt so viel Spaß", so Koutroubis. Durch den Sieg sind die Sindelfingerinnen sogar auf den zehnten Platz gesprungen und haben damit vorerst die Abstiegsränge verlassen. Dort stehen im Moment Bayer Leverkusen (ein Spiel weniger) und FF USV Jena.

Koutroubis: "Keine Zeit für ausgiebige Feiern"

Der 43 Jahre alte Coach warnt jedoch vor zu früher Euphorie: "Ich habe immer gesagt, dass wir eine Zeit brauchen werden, um in der Bundesliga anzukommen. Das ist ein ganz anderes Niveau als in der vergangenen Saison. Das ist ein Prozess, der sich bis zur Rückrunde hinziehen kann. Umso wichtiger ist jeder Punkt, den wir bis dahin mitnehmen können."

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Viele Möglichkeiten zur Freude bleiben derzeit sowieso nicht. Heute Abend steht noch eine kurze Analyse der Freiburg-Partie auf dem Programm, danach ein leichtes Auslaufen. Mit den Spielerinnen, die am Sonntag nicht zum Einsatz kamen, wird Koutroubis eine normale Einheit durchführen. "Das Programm ist stramm", sagt Koutroubis: "Wir haben keine Zeit für ausgiebige Feiern."

Am Dienstag begibt sich der Aufsteiger schon auf die Reise nach Duisburg. Dort will Sindelfingen am Mittwoch (14 Uhr) seinen Aufwärtstrend bestätigen: "Obwohl Duisburg auch erst drei Punkte hat, gehen wir da ebenfalls als klarer Außenseiter in die Begegnung. Allerdings können wir dort mit ganz neuem Selbstvertrauen antreten. Besonders für die Psyche meiner Spielerinnen war der Erfolg gegen Freiburg wichtig", sagt Koutroubis: "Ich denke, dass wir uns jetzt auch etwas Respekt erarbeitet haben, den bekommt man nämlich nicht geschenkt – im Gegensatz zu Mitleid." Das ist für Sindelfingen auch eine Erkenntnis der ersten Wochen des Abenteuers Bundesliga.