Verteidiger Kramer: "Alle Vorteile auf unserer Seite"

Christoph Kramer hatte eine Vorahnung. In den Trainingseinheiten vor der Bundesligapartie gegen Eintracht Frankfurt sollte er seine Qualitäten als Abwehrspieler unter Beweis stellen. Am Samstag bildete der etatmäßige Mittelfeldspieler Christoph Kramer dann gemeinsam mit Jonathan Tah die Innenverteidigung bei Bayer 04 Leverkusen.

Das Duo machte es gut: Bayer gewann 3:0 (0:0). Es war der fünfte Sieg in Folge, die Rheinländer sind nun seit 483 Minuten ohne Gegentor. Im Interview auf DFB.de spricht der 24 Jahre alte Nationalspieler Kramer über seine ungewohnte Position, Leverkusens beeindruckende Serie und den Kampf um Platz drei.

Frage: Sie haben heute auf einer ungewohnten Position gespielt. Haben Sie sich dort wohlgefühlt?

Christoph Kramer: Absolut. Ich finde es sogar angenehmer, weil ich keinen Gegenspieler im Rücken habe, der mich angreifen kann. Mit dem Ball ist es sogar einfacher.

Frage: Wann haben Sie erfahren, dass Sie die Position heute einnehmen?

Kramer: Kurz vor dem Spiel. Ich habe das im Training auch schon mal gespielt. Der Unterschied zwischen Sechser und Innenverteidiger ist, wie ich finde, gar nicht so groß.

Frage: Wann am Ende die Null steht, hat man einiges richtiggemacht, oder?

Kramer: Ja klar. Aber ich glaube nicht, dass das unbedingt an mir lag. Die Statistik spricht ja eher für die ganze Mannschaft.

Frage: Bayer Leverkusen hat eine unglaubliche Siegesserie hingelegt. Können Sie die in Worte fassen?

Kramer: Für Serien kann man nie Worte finden. Die sind einfach da. Ich habe das in der vergangenen Saison auch mit Gladbach erlebt. Da haben wir acht Siege aus neun Spielen am Stück geholt. Aus so Serien kommt man schwer raus – positiv wie negativ. Man muss sich so eine Serie auch hart erarbeiten. Vor zwei Monaten wäre so ein Schuss von Sonny Kittel reingegangen. Dann hätten wir 0:1 hinten gelegen. Das dürfen wir auch nicht vergessen. Jetzt müssen wir hart daran arbeiten, um diese Serie aufrecht zu erhalten.

Frage: Als Hoffenheims zweites Tor gegen Hertha BSC auf der Anzeigetafel aufleuchtete, gab es im Bayer-Fanblock großen Jubel. Registriert man so etwas auf dem Platz?

Kramer: Ich registriere so etwas immer. Es ist ja nicht unwichtig, was auf den anderen Plätzen passiert. Die anderen haben ja für uns gespielt. Jetzt hoffe ich, dass die Bayern auch noch Schalke schlagen (Die Münchner gewannen tatsächlich am Samstagabend mit 3:0, Anm. d. Red). Dann hätten wir den zweiten Spieltag in Folge praktisch gewonnen.

Frage: Die Mannschaft hat diesmal länger gebraucht, um Fahrt aufzunehmen. Trotzdem hatte man das Gefühl, es brennt für Bayer nichts an.

Kramer: Man nimmt natürlich das Selbstbewusstsein mit auf den Platz. Ich kann das auch nicht erklären. Ich verstehe das manchmal nicht, warum das so geht. Aber es ist irgendwie eine Selbstverständlichkeit da. Man ist sicher am Fuß. Dann hat man auch das Stadion auf seiner Seite. Wir merken das auch an der Reaktion der ganzen Fans. Auch als wir in der ersten Halbzeit lange in die Breite und hinten herum gespielt haben, sind sie nicht nervös geworden wie vielleicht noch in den Wochen zuvor. Dann kann man am Ende ein Spiel sicher nach Hause fahren.

Frage: Was sagen Sie zu Kevin Kampl, der heute 24 Sekunden nach seiner Einwechslung mit dem ersten Ballkontakt getroffen hat?

Kramer: Den Ball trifft er natürlich gut. Dafür ist er auch gekommen.

Frage: Sind Sie jetzt die Geheimwaffe bei Joachim Löw?

Kramer: Definitiv. Ja klar (lacht).

Frage: Würden Sie Leuten empfehlen, zehn Euro auf Bayer Leverkusen und Platz drei am Saisonende zu setzen?

Kramer: Ja, das würde ich empfehlen.

Frage: Obwohl Sie ein strammes Restprogramm haben?

Kramer: Natürlich. Aber die Psychologie ist jetzt sehr wichtig. Schalke weiß auch: Wenn die nächste Woche nicht gegen uns siegen, dann sind wahrscheinlich weg vom Fenster. Wir haben alle Vorteile auf unserer Seite. Und das müssen wir jetzt auch auf dem Platz zeigen.

Aufgezeichnet von DFB.de.

[dd]

Christoph Kramer hatte eine Vorahnung. In den Trainingseinheiten vor der Bundesligapartie gegen Eintracht Frankfurt sollte er seine Qualitäten als Abwehrspieler unter Beweis stellen. Am Samstag bildete der etatmäßige Mittelfeldspieler Christoph Kramer dann gemeinsam mit Jonathan Tah die Innenverteidigung bei Bayer 04 Leverkusen.

Das Duo machte es gut: Bayer gewann 3:0 (0:0). Es war der fünfte Sieg in Folge, die Rheinländer sind nun seit 483 Minuten ohne Gegentor. Im Interview auf DFB.de spricht der 24 Jahre alte Nationalspieler Kramer über seine ungewohnte Position, Leverkusens beeindruckende Serie und den Kampf um Platz drei.

Frage: Sie haben heute auf einer ungewohnten Position gespielt. Haben Sie sich dort wohlgefühlt?

Christoph Kramer: Absolut. Ich finde es sogar angenehmer, weil ich keinen Gegenspieler im Rücken habe, der mich angreifen kann. Mit dem Ball ist es sogar einfacher.

Frage: Wann haben Sie erfahren, dass Sie die Position heute einnehmen?

Kramer: Kurz vor dem Spiel. Ich habe das im Training auch schon mal gespielt. Der Unterschied zwischen Sechser und Innenverteidiger ist, wie ich finde, gar nicht so groß.

Frage: Wann am Ende die Null steht, hat man einiges richtiggemacht, oder?

Kramer: Ja klar. Aber ich glaube nicht, dass das unbedingt an mir lag. Die Statistik spricht ja eher für die ganze Mannschaft.

Frage: Bayer Leverkusen hat eine unglaubliche Siegesserie hingelegt. Können Sie die in Worte fassen?

Kramer: Für Serien kann man nie Worte finden. Die sind einfach da. Ich habe das in der vergangenen Saison auch mit Gladbach erlebt. Da haben wir acht Siege aus neun Spielen am Stück geholt. Aus so Serien kommt man schwer raus – positiv wie negativ. Man muss sich so eine Serie auch hart erarbeiten. Vor zwei Monaten wäre so ein Schuss von Sonny Kittel reingegangen. Dann hätten wir 0:1 hinten gelegen. Das dürfen wir auch nicht vergessen. Jetzt müssen wir hart daran arbeiten, um diese Serie aufrecht zu erhalten.

Frage: Als Hoffenheims zweites Tor gegen Hertha BSC auf der Anzeigetafel aufleuchtete, gab es im Bayer-Fanblock großen Jubel. Registriert man so etwas auf dem Platz?

Kramer: Ich registriere so etwas immer. Es ist ja nicht unwichtig, was auf den anderen Plätzen passiert. Die anderen haben ja für uns gespielt. Jetzt hoffe ich, dass die Bayern auch noch Schalke schlagen (Die Münchner gewannen tatsächlich am Samstagabend mit 3:0, Anm. d. Red). Dann hätten wir den zweiten Spieltag in Folge praktisch gewonnen.

Frage: Die Mannschaft hat diesmal länger gebraucht, um Fahrt aufzunehmen. Trotzdem hatte man das Gefühl, es brennt für Bayer nichts an.

Kramer: Man nimmt natürlich das Selbstbewusstsein mit auf den Platz. Ich kann das auch nicht erklären. Ich verstehe das manchmal nicht, warum das so geht. Aber es ist irgendwie eine Selbstverständlichkeit da. Man ist sicher am Fuß. Dann hat man auch das Stadion auf seiner Seite. Wir merken das auch an der Reaktion der ganzen Fans. Auch als wir in der ersten Halbzeit lange in die Breite und hinten herum gespielt haben, sind sie nicht nervös geworden wie vielleicht noch in den Wochen zuvor. Dann kann man am Ende ein Spiel sicher nach Hause fahren.

Frage: Was sagen Sie zu Kevin Kampl, der heute 24 Sekunden nach seiner Einwechslung mit dem ersten Ballkontakt getroffen hat?

Kramer: Den Ball trifft er natürlich gut. Dafür ist er auch gekommen.

Frage: Sind Sie jetzt die Geheimwaffe bei Joachim Löw?

Kramer: Definitiv. Ja klar (lacht).

Frage: Würden Sie Leuten empfehlen, zehn Euro auf Bayer Leverkusen und Platz drei am Saisonende zu setzen?

Kramer: Ja, das würde ich empfehlen.

Frage: Obwohl Sie ein strammes Restprogramm haben?

Kramer: Natürlich. Aber die Psychologie ist jetzt sehr wichtig. Schalke weiß auch: Wenn die nächste Woche nicht gegen uns siegen, dann sind wahrscheinlich weg vom Fenster. Wir haben alle Vorteile auf unserer Seite. Und das müssen wir jetzt auch auf dem Platz zeigen.

Aufgezeichnet von DFB.de.

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