Verfahren gegen Hoyzer vor dem Landgericht Berlin eröffnet

Mit dem pünktlichen Erscheinen aller sechs Angeklagten begann am Dienstagmorgen um 10.10 Uhr vor dem Berliner Landgericht der Strafprozess im Wett- und Manipulations-Skandal. Ex-Schiedsrichter Robert Hoyzer war um 9.32 Uhr als erster vor dem Gericht erschienen.

Nach Aufnahme der Personalien aller Angeklagten verlas die Staatsanwaltschaft rund eine Stunde lang die Anklageschrift und bezog sich dabei auf die bereits bekannten Fußball-Spiele zwischen April und Dezember 2004.

Der Hauptbeschuldigte Ante S. hat die zuvor in der Anklageschrift gegen ihn erhobenen Vorwürfe weitgehend bestätigt. "Zu den Tatvorwürfen möchte ich sagen, dass sie im Wesentlichen zutreffend sind," sagte der als Hauptfigur in dem Skandal geltende so genannte "Wettpate". Er wolle mit seinen Einlassungen zu den Vorwürfen erklären, wie er zu derart ausgeprägten Wettspielen kommen konnte.

In seinen Ausführungen erklärte der in Berlin lebende Ante S., dass er mit 16 Jahren bereits zum Wettspiel gekommen sei. Anfangs hatte es sich zunächst um Briefwetten gehalten, später mit Aufkommen des Internets habe er immer mehr die Online-Wette genutzt. Den ersten großen Gewinn habe er im Jahr 2000 mit dem Gewinn der Meisterschaft von Bundesligist Bayern München erzielt. Für den Titelgewinn am letzten Spieltag kassierte Ante S. 100.000 Mark.

"Das war mein Durchbruch", erklärte der passionierte Tipp-Spieler der Richterin Gerti Kramer und den rund 50 Besuchern im Saal 500 des Berliner Landgerichts. Auch im weiteren Verlauf seiner Schilderungen zu seiner persönlichen Entwicklung als Wettspieler beschrieb der Angeklagte im Detail seine Praxis. So hoffte er in fast allen Sportarten auf den richtigen Tipp und tippte im amerikanischen Frauen-Basketball, in der Formel 1, im Skispringen oder eben in vielen ausländischen Fußball-Ligen. Dabei setzte er in erster Linie auf einen Informationsvorsprung, den er sich durch nächtelanges Studieren im Internet verschaffte.

Wenn eine Mannschaft etliche Spieler wegen anderer Aufgaben schonen wollte oder Akteure verletzt ausfielen, wusste Ante S. frühzeitig Bescheid und nutzte dies bei seinen Wetten. "Wenn man bei Bayern sechs oder sieben Spieler rausnimmt, dann ist das nicht mehr Bayern München, sondern Bielefeld", erklärte Ante S..

Das Gericht hatte insgesamt 42 Handlungen genannt, mit denen sich der Berliner strafbar gemacht habe. Den Angeklagten wird der Vorwurf des Banden- und gewerbsmäßigen Betruges gemacht. Der Gesamtschaden soll bei zwei Millionen Euro liegen. Zunächst sind 18 Prozesstage angesetzt. Weitere Fortsetzungstermine im sind bis zum Jahresende jeweils für dienstags und donnerstags vorgesehen.

[sid]


[bild1]Mit dem pünktlichen Erscheinen aller sechs Angeklagten begann am Dienstagmorgen um 10.10 Uhr vor dem Berliner Landgericht der Strafprozess im Wett- und Manipulations-Skandal. Ex-Schiedsrichter Robert Hoyzer war um 9.32 Uhr als
erster vor dem Gericht erschienen.



Nach Aufnahme der Personalien aller Angeklagten verlas die
Staatsanwaltschaft rund eine Stunde lang die Anklageschrift und
bezog sich dabei auf die bereits bekannten Fußball-Spiele zwischen April und Dezember 2004.



Der Hauptbeschuldigte Ante S. hat die zuvor in der
Anklageschrift gegen ihn erhobenen Vorwürfe weitgehend bestätigt. "Zu den Tatvorwürfen möchte ich sagen, dass sie im Wesentlichen zutreffend sind," sagte der als Hauptfigur in dem Skandal geltende so genannte "Wettpate". Er wolle mit seinen Einlassungen zu den Vorwürfen erklären, wie er zu derart ausgeprägten Wettspielen kommen konnte.



In seinen Ausführungen erklärte der in Berlin lebende Ante
S., dass er mit 16 Jahren bereits zum Wettspiel gekommen sei.
Anfangs hatte es sich zunächst um Briefwetten gehalten, später mit Aufkommen des Internets habe er immer mehr die Online-Wette
genutzt. Den ersten großen Gewinn habe er im Jahr 2000 mit dem
Gewinn der Meisterschaft von Bundesligist Bayern München
erzielt. Für den Titelgewinn am letzten Spieltag kassierte Ante S. 100.000 Mark.



"Das war mein Durchbruch", erklärte der passionierte
Tipp-Spieler der Richterin Gerti Kramer und den rund 50 Besuchern im Saal 500 des Berliner Landgerichts. Auch im weiteren Verlauf seiner Schilderungen zu seiner persönlichen Entwicklung als Wettspieler beschrieb der Angeklagte im Detail seine Praxis. So hoffte er in fast allen Sportarten auf den richtigen Tipp und tippte im amerikanischen Frauen-Basketball, in der Formel 1, im Skispringen oder eben in vielen ausländischen Fußball-Ligen. Dabei setzte er in erster Linie auf einen Informationsvorsprung, den er sich durch nächtelanges Studieren im Internet verschaffte.



[bild2]Wenn eine Mannschaft etliche Spieler wegen anderer Aufgaben
schonen wollte oder Akteure verletzt ausfielen, wusste Ante S.
frühzeitig Bescheid und nutzte dies bei seinen Wetten. "Wenn man
bei Bayern sechs oder sieben Spieler rausnimmt, dann ist das nicht mehr Bayern München, sondern Bielefeld", erklärte Ante S..



Das Gericht hatte insgesamt 42 Handlungen genannt, mit denen sich der Berliner strafbar gemacht habe. Den Angeklagten wird der Vorwurf des Banden- und gewerbsmäßigen Betruges gemacht. Der Gesamtschaden soll bei zwei Millionen Euro liegen. Zunächst sind 18 Prozesstage angesetzt. Weitere Fortsetzungstermine im sind bis zum Jahresende jeweils für dienstags und donnerstags vorgesehen.